Zitat von Anna1111 im Beitrag #10

---

Hm, habe mir das angesehen. Aber so etwas Ähnliches mache ich ja schon. Jeden Tag während der Mittagspause mache ich eine Sache im Garten und eine Sache im Haushalt. Immer das jeweils Dringendste. Immer etwas von den Dingen, die schnell gehen. Für größere Aufgaben muss ich mir dann richtig Zeit einplanen, die kommen auf die normale To-do-Liste. Genauso habe ich mir angewöhnt, jeden Tag was für den Ebay-Verkauf zu machen. Was einstellen, Fotos schießen, zum Postamt gehen. Darüber hinaus habe ich gar keine Lust auf Systematik...

---

Ja ich hab auch das Gefühl, dass es besser aussieht bei mir🙂 also ich könnte gerade auch unter der Woche jemanden rein lassen. Es sieht zwar nicht aus wie im Möbelhaus aber das ist auch nicht mein Anspruch. Dass ich nicht in Panik verfallen muss, wenn es klingelt ist mein Anspruch😆 vielen Dank, auf Youtube hab ich auch schon einige Videos gesehen. Ich finde auch dass es sehr motiviert.

Ich komme mit der Morgen- und Abendroutine bisher ganz gut zurecht. Ich habe diese jedoch etwas abgeändert. Ich schau, dass meine Küche aufgeräumt ist und kein Zeug auf meinem Esszimmerzisch, Wohnzimmertisch und im Flur steht (da leg ich immer alles ab). Morgens mach ich noch das Bett und wisch im Bad über die Oberflächen. Hab gestern nach Anweisung mit den 15 Minuten im Wohnzimmer angefangen. Das Problem war nur, dass ich was aus der einen Schublade raus habe, da das in die andere gehört, in welcher kein Platz war und dann musste ich die andere auch machen, hat dann wieder länger gedauert. 🙈 Ich sollte jedoch schon schauen, dass ich bei ca. 15 min bleibe, da mir es sonst wieder zu viel wird und ich vermutlich nach n paar Tagen nichts mehr mache wenn es jedes mal ausartet 😅.

Zitat von Robin im Beitrag #25

---

@FraumitHund

Als ich im Home-Office gearbeitet hab, bin ich mittags immer walken gegangen. Anders hätte ich die Arbeit gar nicht bis abends machen können. Und dann war ich immer noch abends zu nichts mehr in der Lage. Vielleicht ist es nicht ganz so extrem, wenn mensch nicht grade programmiert... Was Walken angeht: Ohne Stöcke würde ich das nicht mehr regelmäßig machen. Ich hatte mehrmals einen Bandscheibenvorfall - jedesmal nach mehrmonatigem quasi täglichem Walken. Meine Vermutung ist, dass es daran liegt, dass man sich dabei bei jedem Schritt leicht in der Hüfte dreht, wenn man ein bisschen Tempo entwickelt. Das soll auch normal sein so. Aber ich glaube, für meinen Rücken war das wie eine Pfeffermühle. Mit Stöcken passiert es vermutlich nicht. Für die Mittagspause musste es halt ein Sport sein, wo man nicht erst lange Anfahrtswege und viel Gehussel drumrum hat. Und es hatte wirklich angefangen, Spaß zu machen... 😢 Sieht scheiße aus, aber fühlt sich an, als ob man fliegen kann - wenn man sich erst dran gewöhnt hat.

Ich weiß, wie schwierig allein der Gedanke ist, wenn man immerzu k.o. ist und noch den Haushalt irgendwie in Ordnung bringen will, und dann sagt jemand, man soll *auch noch* Sport machen! Aber irgendwo muss die Kraft und die Energie für die Hausarbeit herkommen... Und es geht letzten Endes mehr darum, dass wir uns wohlfühlen, als darum, ob man eine schicke Wohnung hat oder nicht. Ein Stück weit kann man auch die Hausarbeit als Sport sehen. Nur, wenn einem schon beim bloßen Anblick des Chaos die Beine weich wie Gummi werden, dann kann man den Sport halt besser woanders machen.

---

Zitat von Robin im Beitrag #18

---

Hallo @Lilile ,

das mit dem alles-einfach-fallenlassen kenne ich von meinem Ex. Und am schlimmsten ist es, wenn er was sucht...

Ich bin öfter mal ausgeflippt, wenn ihm in meiner Wohnung was runtergefallen ist und er steht da und kuckt den Dingen hinterher und bewegt sich nicht. Ich sehe, dass er es sieht, und warte... aber er bewegt sich nicht. Irgendwann fauche ich dann los, ob er vielleicht auf ein Dienstmädchen wartet oder so?! Er hat mir erklärt, dass er sich dann nicht bewegen *kann* und ich glaube ihm. Außer halt in dem Moment, wo ich einen Moment zu lange darauf warte, dass er sich bewegt...

Such mal im Internet unter "Exekutive Dysfunktion", ob du dich da wiedererkennst.

Wir sind beide Aspies, er mit einer fetten Portion ADHS als Sahnehäubchen obendrauf. Ich bin Hoarder und er schmeißt den Müll durch die Gegend. 😵‍💫Zusammengewohnt haben wir nie. Aber zeitweise war er quasi Dauergast bei mir.

---

Danke, Grüße zurück🤗

Ich bin froh, dass ich hier im Forum nun sehen kann, dass andere Menschen auch diese Probleme haben. Irgendwie kann man das immer nicht so richtig Außenstehenden erklären insbesondere auch, neben dem Problem mit dem aufräumen, das mit den Bedürfnissen, diese überhaupt wahrzunehmen und diese dann auch sich zu erfüllen. Für Menschen die einen anderen Bezug zu sich selbst haben ist das eben normal wenn man jedoch erst einmal an diversen Geistern der Vergangenheit vorbei muss, ist das ne andere Hausnummer.

Meine Eltern waren beide Alkoholiker. Da es ihnen zu viel war durfte ich mich quasi am Besten nicht mal bewegen wenn ich keine reingehämmert haben wollte. Später wurde ich dann dafür verschlagen, dass ich meine Klappe nicht aufmache und wurde rumgeführt als wär ich behindert. Bei meiner älteren Schwester war es irgendwie noch anders, sie war auch in diversen Vereinen etc. Da durfte ich gar nicht hin.

Und ich darf mir bis heute noch anhören dass meine Schwester ja ganz anders ist und ich ja als Kind immer nur ruhig in der Ecke gespielt habe und soe ja auch jetzt ganz anders ist und blabla. Auch nachdem ich schon klar gestellt hatte dass ich ja sonst verschlagen wurde.

Ich hab auch noch bis heute das "du bist nicht normal" im kopf, das mir quasi so lange eigeprügelt wurde was mir da auch noch gewaltig im Weg steht.

Also ich finde schon dass man Geduld braucht, wenn man zum Beispiel was sucht in den Unterlagen die man zb. immer nur in ein Eck wirft oder in irgend n Schrank stopft. Dann brauch ich zb. Noch Geduld alles 3 mal durchzuschauen bevor ich was vom Papierkram wegwerfe. Nicht dass ich doch noch was wichtiges wegwerfe.

Wobei das Ganze dann wieder in Ungeduld umschlagen kann weshalb ich dann den Stapel Papier den ich sortiert habe wieder irgendwo hinstopfe um dann irgendwann erneut damit zu beginnen.

So ist es bei mir, denke aber jeder hat da seine eigenen Erfahrungen.

Ich persönlich finde das Thema schwer umzusetzen, da jeder verschieden ist.

Ich habe auch das Gefühl, dass ich die Geduld meiner Therapeuten strapaziere vielleicht wäre das eine Idee. Jemand der immer zum Therapeuten geht und sagt er könne niemand rein lassen in die Wohnung. Jedes mal fängt der Therapeut also erneut an ggf. Auch mit nem Satz "das haben wir ja schon vor einem halben Jahr besprochen" oder so und in einem zweiten Bild sieht man aber wie langsam die Wohnung immer ordentlicher wird.

Ja da hast du recht. Immer diese blöde Angst irgendwer könnte unangemeldet vor der Tür stehen. Eigentlich könnt ich nur Sonntags Besuch empfangen oder mir Anmeldung 2 Tage vorher. Das nervt mich ja selbst. Mir kommt es immer vor, als wäre alles ne unlösbare riesen Aufgabe, wenn ich mal angefangen hab merke ich dass ich dann innerhalb von 30 Minuten eigentlich auch schon viel wegräumen kann. Eigentlich verbringe ich sehr viel Zeit mit dem Haushalt also daran zu denken. Menschen die es einfach tun und aufräumen verbringen vermutlich mental weniger Zeit damit und haben den Kopf für anderes frei.