Haben wir verlernt zu leben ?

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14.03.2025 23:04
#26
Mi
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Ohje,ich habe nicht damit gerechnet , dass dieser Thread anscheind manche so triggert, dass es zu Streitigkeiten kommt
Um vielleicht noch mal zu meinem Anliegen zurückzukommen:
Wenn euer Leben morgen enden würde, wie würdet ihr euer Leben rückblickend beurteilen ?
Als Beispiel nehme ich mal mein Leben.
Scheiss Kindheit , mit Prügel, einsperren im Keller usw. Egal was ich machte, es war nie gut genug.
Brachte ich aus der Schule ein 3 nach Hause gab es Prügel. Wenn andere das können hab ich das auch zu können. Hatte ich eine 1 , dann war es ja anscheind zu leicht, da andere ja auch ne 1 hatten.
Meine Freunde waren alle nicht gut genug , da wurde mir verboten sie zu treffen. Vor über 40 Jahren hatte man noch nicht viel Chancen sich gegen das alles aufzulehnen.
Dadurch schlitterte ich in eine Ehe mit einem anständigen Mann, aus Sicht meiner Eltern.
Erst jetzt merke ich das die Ehe die etwas abgemilderte Form meiner Kindheit war.
Zwar keine Gewalt, aber ich würde untergebuttert und ließ es zu , da ich es nicht anders kannte.
Mein Mann war schon immer leidenschaftlicher Horter, und als seine Eltern starben müllte er unsere Wohnung komplett mit den Sachen seiner Eltern zu.
Ich lies es zu, weil ich nicht gewohnt war auf meine Bedürfnisse zu pochen.
Müsste ich heute mein bisheriges Leben beurteilen ,fiele das ernüchternd aus.
Ich habe nicht mein Leben gelebt , ich hab das meiner Eltern und dann das von meinem Mann gelebt.
Jetzt kämpfe ich mich in mein eigenes Leben. Dazu gehört mich von dem Gerümpel zu befreien und die Fesseln abzuwerfen es anderen Recht machen zu müssen.
Noch oft komme ich in die Haltung mich zu rechtfertigen .
Doch wozu?
Das Gerümpel erdrückt mich, ich will das loswerden , so schnell wie möglich.
Und den meisten von euch geht es doch auch so ähnlich, sonst wären sie wohl nicht in diesem Forum um sich Unterstützung zu holen.
Fragt die ich beim Entsorgen der Sachen doch : Was kann Schlimmstenfalls passieren wenn ich etwas wegwerfen und vielleicht in 10 Jahren noch mal "brauchen " würde ?
Kann ich es mir neu kaufen aus finanzieller Sicht ? Wenn nein, ist das ein Weltuntergang ?
Behalte ich das Teil und muss es die nächsten 10.Jahre sauber halten,damit es eventuell dann überhaupt noch nutzbar ist,bringt mit das in meinem Leben einen Vorteil ? Oder kostet es mich nur Zeit?
Jedem ist im Leben etwas anderes wichtig . Aber meine Meinung ist, wenn man an allem festhält behindert das das Leben im hier und jetzt. Erinnerungen sind gut und schön,aber das ist Vergangenheit. Und nur der Vergangenheit nachtrauern verhindert jetzt zu leben.
Und egal welches Trauma wir wahrscheinlich alle in unserer Kindheit erlebt habe, lasst euch davon euer Leben nicht kaputtmachen.
Die schlimmste Strafe für diejenigen,die euch das zugefügt haben ist, wenn sie euch nicht klein bekommen haben und sehen,dass ihr lacht und lebt .Daran denke ich immer wenn ich mal wieder
am verzweifeln bin .

Diese Gedanken sollen lediglich einen Denkanstoss für diejenigen sein, die sich in diesem Muster wieder erkennen.
Wer sich darin nicht wiedererkennt und andere Gründe zum Festhalten an dem ganzen " Gerümpel " hat , einfach weiterscrollen und sich nicht darüber aufregen.


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14.03.2025 23:46
#27
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@Minimalist2025
Es ist nie zu spät. :-)


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15.03.2025 00:10
#28
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Bei mir ist es glaub ich anders, ich liebe alte Sachen die für andere Gerümpel sind. Das war schon als Kind so. Meine Grosseltern hatten einen Dachboden mit Gerümpel und das war für mich wie ein geheimnisvolles Wunderland. Ich mag auch Trödelläden. Manchmal finde ich uralte Sachen und benutze diese dann auch. Ich mag auch den Wechsel an Sachen darum habe ich viele verschiedene. Ich benutze z.B. nie auf Dauer das gleiche Duschgel, das gleiche Geschirr, das gleiche Bettzeug. Ich mag da Abwechslung und darum habe ich von allem zuviel.
Was bei mir ist ich musst vor ca. 13 Jahren extrem sparen weil ich ne eine Weiterbildung gemacht habe und nicht gearbeitet habe. Als ich danach so richtig gut verdient habe ich gekauft, gekauft, gekauft. So von einem extrem ins andere. Jetzt ist es so dass richtig süchtig bin nach neuem kaufen oder bestellen, jedesmal denke ich diese Teil macht mein Leben besser, putzt besser, lässt mich besser organisieren oder aufräumen.......


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15.03.2025 09:14
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Zitat von Minimalist2025 im Beitrag #21
Gefangene von den Wünschen meines Mannes und Gefangene von den ganzen Zeug was er angeschleppt hat .


Das liest sich als hättest du viele JAHRE das Leben eines anderen gelebt und nicht deines.
Jetzt löst du dich aus der Bindung und beginnst dein Leben zu gestalten. Das gefällt mir.

Es hängt häufig damit zusammen, dass viele Menschen sich nicht vom Elternhaus genügend abgelöst haben (manchmal ist Trennung wichtig, manchmal kann Kontakt bestehen bleiben.) - Das betrifft sehr viele Menschen. Ich gehöre auf jeden Fall dazu.


Zitat von Minimalist2025 im Beitrag #26
dieser Thread anscheinend manche so triggert, dass es zu Streitigkeiten kommt

Ja, das kommt hier öfter vor.....
Konflikte gehören zum Leben.

Ich gehöre zu denjenigen, die schlecht gelernt haben, wie "vertragen" funktioniert. Meine Vorbilder haben daheim gezeigt wie streiten funktioniert, aber das "Vertragen" haben sie hinter verschlossenen Türen vollzogen...- sprich, diesen Teil habe ich nicht gesehen und wurde mir nicht gegönnt, wenn ich ausgeschimpft wurde. Es gab keine anschliessende Entschuldigung vom "Schimpfenden", dass es ihm leid tut.
Und wieso sollte ich dem "vertrauen"? Es kommt ja relativ schnell wieder eine - "du machst alles falsch-Aussage mit entsprechenden Konflikten daher".....o.k., die AUSSAGE ist FALSCH....ES KAM DAMALS DAHER und stimmt heute nicht mehr.
Den Unterschied zwischen Bahnhof und Hafen und die Verwechslung zwischen Zug im Hafen und Schiff im Bahnhof eintreffen lassen, kommt häufig vor. Das kann mein Nervensystem nicht unterscheiden und es pauschalisiert eben und beschützt vor allem und jedem .....

Danke für die Metapher. Sie hilft mir.

Es kann den hungrigen jagenden Tiger nicht vom satten und ungefährlichen Tiger im Verdauungszustand unterscheiden....damit findet es jeden Tiger in jeder Situation gefährlich.

Das WICHTIGE ist: Konflikte als Teil des Lebens zu akzeptieren, sich "abgrenzen" zu können und sagen zu können: es tut mir LEID (wie gesagt, darin bin ich schlecht und es fühlt sich nicht ehrlich an, weil mein Nervensystem, dem bedauerlicherweise nicht traut - ich schau, wie ich diese Unterscheidung lernen kann.)

Oh ha - Politik ist in diesem Forum verboten: Die Metapher hilft mir dennoch: ein gewisser RUSSE scheint das mit dem um VERZEIHUNG bitten gleichfalls nicht gelernt zu haben. Keinerlei EINSICHT, dass er andere - viele unschuldige - EXTREM verletzt.
Aus dieser Perspektive kann ich nachvollziehen, dass mich viele wie ein "Elefant im Porzellanladen " erleben.
Mein eigenes Porzellan ist halt "unschuldig" kaputt gegangen und seit Jahren flicke ich es mit Hilfe von "Porzellanklebeexperten" die Goldfäden verwenden. Sie zeigen mir, wie ich die Fäden selber ins Porzellan einfügen kann.


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15.03.2025 09:38
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Zitat von Gitta im Beitrag #24
Aber es bringt wahrscheinlich die Verständigung nicht weiter, hier etwas zu erklären. Ich hatte mir vorgenommen, nicht mehr in Deinem Horrorhaus Thread zu schreiben. Das mache ich auch nicht. Aber IBI gibt sich da die Mühe und bekommt nur Eskalation zurück.


Danke Gitta.
Genau, ich glaube, Annas Hirn hat sooo viele Fantasien entwickelt, dass es vieles erahnten, verschlimmern kann, was wir beide GAR nicht meinen und nicht geschrieben haben.
Konnte mein Hirn lange auch nicht, und kann es leider in anderen Kontexten weiterhin. Es schützt mir vor UNREALITISCHEN worst case Situationen. Macht keinen Spass, sie mitzubekommen.

Morgens 6 unmögliche Dinge vor dem Frühstück glauben....tja, es hat seine Nachteile, wenn das Nervensystem gewisse Unterschiede nicht erkennen kann.

Annas Reaktionen bestätigen mir meine Grenze - bis 1740 habe ich nicht in ihrem Thread mitgeschrieben.
Tja, schreibe ich nicht mit, könnte sie sich ignoriert und abgelehnt fühlen - will ich nicht, denn das kennt sie.
Es ist gleich, was ich tue: ANNA wird sich immer von mir angegriffen oder abgelehnt fühlen....
Es ist mein LERNEN: wie gehe ich mit solchen Reaktionen um und welche DEUTUNG gebe ich ihnen!!!
Das kann ich ENTSCHEIDEN!!! Darauf kann ich EINFLUSS nehmen.

Gesellschaftlich DARF ich nicht immer danach handeln, wie ich deute.
Wie ich aufhören kann (un)beabsichtigt "Porzellan zu zerstören", weiss ich nicht. So funktioniert mein ADHS: sei extrem laut, um gesehen zu werden und zerdäppere Porzellan. - Ui, so hat meine Mutter funktioniert....sie hat oft Porzellan zerschlagen - meines gleich mit. Vielleicht weiss ich jetzt, warum ich GLASveredlerin wurde. Um zu gestalten und nicht zu zerschlagen.

Vielleicht ist es DAS!!!! Ich muss nicht warten, WIE andere die Situation DEUTEN, sondern darf meine eigene DEUTUNG wählen, damit es mir gut geht und die DARF von der anderer ABWEICHEN...weit ABWEICHEN.

Ich habe den Eindruck, du bist auf einen guten Weg, dich abzugrenzen, Gitta.....und manche fühlen bereits eine Ablehnung, wenn sie eine Grenze "wittern"....und du kannst nicht vermeiden, dass es geschieht.

Ich liebe es, wenn ich solche Erkenntnisse über mich gewinne.


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