Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte

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05.01.2024 08:30
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#196
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Zitat von Gitta im Beitrag outsourcing meines Lebens
Zitat von IBI im Beitrag #305Warum habe ich das Gefühl, Belohnung muss ich mir verdienen???

So einen ähnlichen falschen Glaubenssatz habe ich auch. Ich darf nicht zufrieden und glücklich sein, wenn ich nichts Anstrengendes geleistet habe. Etwas Leisten wäre ja immer mit großen Mühen und Versagungen verbunden. Etwas, was mir leicht von der Hand geht, wäre ja keine Leistung. Und einfach so glücklich sein ohne Anstrengung, nein, wo kämen wir denn da hin? Usw. ☹


Zitat von Lynda im Beitrag outsourcing meines Lebens
Zitat von Gitta im Beitrag #306 So einen ähnlichen falschen Glaubenssatz habe ich auch. Ich darf nicht zufrieden und glücklich sein, wenn ich nichts Anstrengendes geleistet habe. Etwas Leisten wäre ja immer mit großen Mühen und Versagungen verbunden. Etwas, was mir leicht von der Hand geht, wäre ja keine Leistung.

Das kann ich leider auch nur so unterschreiben


Ich bin also nicht alleine mit dem Glaubenssatz. Beruhigend.
Gerne möchte ich ihn verändern. Ihr auch?

Da bei mir Disziplin häufig nah dem Zwangsgefühl Nahe kommt, ist sie für mich meist kontraproduktiv.
Andere hier sind sehr auf Humor fokussiert, um dem Ganzen Erleichterung ins System zu bringen.

Warum erlauben wir uns keine spielerische Disziplin, um dem Glaubenssatz etwas NEUES anzubieten und diese inneren Anstrengung etwas entgegen setzen, damit unser Nervensystem allmählich lernen kann, dass wir mühelos und ohne intensiven Leistungsdruck, etwas wichtiges und wertvolles erreichen können?

Uns zu ERLAUBEN, dass Disziplin eine spielerische Komponente haben kann, ist die erste Hürde.

Ihr habt ggf. im Wohlwollen-Thread gelesen, dass mir jemand durch bestimmte Umstände bei ihm, mehr als 1000 Euro schenken möchte. Weil ich mein Interesse an der Weiterbildung bekundet habe samt meinem Geldmangel, sie zu finanzieren.
Sie investiert lieber in mich als in einen Aktienfond.

Ich habe mich dafür nicht angestrengt. Ihre Weihnachtspost habe ich beantwortet und angeboten, dass die Person bei mir übernachten kann, wenn sie möchte.
Zimmer hatte sie auch bereits gebucht und wird es nun stornieren, da sie organisatorisch und gesundheitlich bedingt, nicht den Kurs besuchen kann.

Es spielt dabei der Zufall oder die glückliche Fügung mit hinein. Dennoch, ist es sehr ungewohnt, diese Gelegenheit zu ergreifen und mich auf den Kurs freuen zu dürfen.
Lange überlege ich: Ist der Kurs wichtig für mich und wird er mich weiter bringen oder vielleicht nicht. Jetzt kommt die Antwort aus dem Zufalls-Universum auf diese Weise zu mir:.....ja, er ist wichtig für mich.

Irgendwas in mir sagt mir: diesmal bin ich bereit, solch ein Angebot anzunehmen.
Bin gespannt, welche Art Freundschaft daraus wächst, denn die Person lebt in NRW weit weg von mir und mag die Schweiz sehr.

Mein Nervensystem erhält eine neue Erfahrung. Auch die Angebote zwei anderer Bekannte waren bereits eine neue Erfahrung für mein Nervensystem, aber mein Sicherheitsbedürfnis und der Sorgenanteil waren damals stärker.

Ich erhalte einfach so eine Geschenk, eine Belohnung, eine Zuwendung, eine Aufmerksamkeit.....einfach so.....ohne dafür mich anstrengen zu müssen....und die Rückzahlungskonditionen für die übrigen Kurskosten sind sehr moderat und die werde ich ebenfalls mit wenig emotionaler Belastung zurück geben zahlen können.


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06.01.2024 11:32
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Zitat von IBI im Beitrag #195
Ist spielen nicht zielgerichtet?
Wenn ich ein Kartenspiel oder ein Brettspiel herausnehme, besteht das Vorhaben zu Spielen und dabei vielleicht Spass zu haben, Spannung zu erzeugen oder ein wenig vom Alltag abzulenken und da die meisten Spiele mehrere Personen erfordern, fördere ich den sozialen Kontakt. Je nach Spiel lerne ich strategisch denken oder andere Kompetenzen, die Spiele fördern. Dabei ist es selten anstrengend.

Ist es dann keine Disziplin????

Liebe IBI
Die Rede war doch von Kindern. Wenn Kinder spielen, denken sie sich etwas aus, spielen Erwachsenenwelt oder Abenteuer, auf jeden Fall ohne ein definiertes messbares Ziel. Sie spielen einfach so, so lange, wie die Zeit reicht. Wenn jemand sein Badezimmer putzen will/muss, hat er ein definiertes messbares Ziel, meist die immer gleichen Handgriffe und Putzbewegungen, mit neuen Abenteuern hat das wenig zu tun. Und je mehr derjenige nachdenkt oder in die Phantasie geht, desto länger dauert die Putzaktion. Das ist kaum erstrebenswert.

Wenn Erwachsene Brettspiele machen, können sie sich ähnlich zweckentbunden die Zeit vertreiben. Aber natürlich gibt es Ehrgeizige, die immer gewinnen wollen und aus allem einen Wettbewerb machen. Vielleicht sind sie in einem Schachclub oder beim E-Sports. Aber vielleicht gibt es auch Meisterschaften im Badezimmer Putzen. Heutzutage gibt es ja fast alles.


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06.01.2024 11:41
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Zitat von IBI im Beitrag #196
Ich habe mich dafür nicht angestrengt.

Na ja, Du hast Dich angestrengt und viele Bewerbungen geschrieben und Dir viele Gedanken dazu gemacht. Leider wird das noch nicht in Geld entlohnt. Du gehst sozusagen in Vorleistung.
Vielleicht will Dir die Freundin einfach ein Geschenk machen. Wenn sie schon jahrelang einen sicheren Job hat, sind tausend Euro für sie im Vergleich nicht so viel wie für ein arbeitslose Person. Natürlich ist es schwieriger, ein Geschenk anzunehmen, als eins zu machen.
Ich wollte mal eine Freundin mit wenig Geld zum Essen einladen. Ging nicht. Wollte sie nicht annehmen. Das musste ich dann auch akzeptieren, dass jede ihren Stolz hat. Den wollte ich ihr auch nicht nehmen.


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06.01.2024 12:58
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Zitat von Gitta im Beitrag #197
Wenn Kinder spielen, denken sie sich etwas aus, spielen Erwachsenenwelt oder Abenteuer, auf jeden Fall ohne ein definiertes messbares Ziel.


Deswegen ist es nun keine Disziplin, wenn Kinder spielen??
Weil das messbare Ziel fehlt???

Ist Disziplin per Definition mit einem ZIEL zu verknüpfen?
Dürfen wir uns erlauben, ein messbares Ziel von der Disziplin zu trennen???
Wenn jemand mit Leidenschaft, Begeisterung und Freude einer selbst definierten Aufgabe nachgeht, fehlt es dieser Person an Disziplin?

Wenn einige hier im Forum ihre Aufschieberitis pflegen und sich ablenken lassen und das (unbewusst) leidenschaftlich gern, kann es nicht auch eine Form der Disziplin darstellen?
Wir bewerten all das eher "negativ". Die Frage ist, wie können wir in unsere häufig negativ belasteten Bewertungen vielleicht positive Aspekte hineinbringen.
Indem wir beispielsweise Disziplin weiträumiger betrachten und uns dazu austauschen.....


Disziplin ist laut Definition ein auf Ordnung bedachtes Verhalten.
(Wir Chaoten haben demnach wenig Disziplin, weil uns die Ordnung fehlt.)
Disziplin ist laut Definition das Teilgebiet eines Betätigungsfeldes
(wenn Chaos und Aufschieberitis unser Betätigungsfeld sind, sind wir diszipliniert in diesem Bereich - es hat wenig Ordnung darin, was nicht zur ersten Definition passt.)

Die Synonyme sind Benehmen und Zucht...und ich finde, diese Begriffe neigen schnell in Richtung "ich muss jemanden zwanghaft bzw. unter Androhung von Strafe (Zucht) beibringen, wie er sich zu benehmen hat" - da das viele von uns wahrscheinlich zu gut kennen, dass sie so erzogen wurden, ist es besser, wenn wir probieren, unserer Disziplinlosigkeit und fehlender Ordnung etwas Disziplin darin geben, dass wir in dem Teilbereich sehr diszipliniert sind.....


Zitat von Gitta im Beitrag #198
Du hast Dich angestrengt und viele Bewerbungen geschrieben und Dir viele Gedanken dazu gemacht

Dass ich mich angestrengt habe, ist in diesem Fall deine Aussenwahrnehmung zu meinen Notizen, dich ich geschrieben habe.
Nein, die letzten Bewerbungen haben sich nicht sehr angestrengt angefühlt, die ich erledigt habe....
...die überwindung mich dran zu setzen, war mit ein bisschen Anstrengung oder Unbehagen verbunden, aber nicht die eigentliche Erledigung der Bewerbung.....

Und mich über das Geschenk freuen, kann ich noch nicht....zu schön, um wahr zu sein????
Vernichte ich mir mit dem Gedanken gleich die Freude, um mir einen möglichen FRUST zu ersparen, falls es doch nicht wahr wäre.....(werde mich wohl mal um FRUST und seine Bedeutung und Auswirkungen kümmern)


Gestern gab es ein Thema rund um meine letzte Firma mit Geld....egal, wann es dazu etwas gab, es hat dabei immer wieder Fehler gegeben. So auch gestern.
Erstaunlicherweise habe ich mich gestern im Vergleich zu vor einem halben Jahr, nur ein viertel so viel darüber geärgert, dass es wieder einen Fehler gab, um den ich mich kümmern musste.

Irgendwas scheint sich in mir NEU organisiert und reguliert zu haben, dass ich Anstrengung weniger anstrengend empfinde und meine Ärgerskala bei einem sich wiederholenden Dauerbrenner, um 75 % angenehmer ist als vor 6 Monaten.

Ich wünsche mir sehr, dass diese spürbaren Verbesserungen dauerhafter sind.
Klar, wird es Phasen geben, da ist es nicht 75 % angenehmer, sondern nur 50%, aber dass ich nicht gänzlich zurück auf 0% oder in eine andere Verschlechterung zurück rutsche, sondern irgendwann 90 % Verbesserung spüre und vielleicht eine NEUE Skala benötige, weil ich die alte austauschen kann, denn die messbaren Merkmale der Verbesserung sind andere als vor einem Jahr oder noch früher.


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06.01.2024 19:17
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Also ich weiß nicht, IBI. Nach der Definition, die ich kenne, ist Disziplin immer dann nötig, wenn wir zu etwas keine Lust haben.

Etwas ohne Ziel zu machen, erfordert zumindest bei mir kaum oder keine Konzentrations-Energie. Also kann ich gleich los machen und brauche keine Disziplin, mich aufzuraffen.


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