ICD 11

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01.12.2021 09:29
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#1
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IBI
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Am 01.01.2022 tritt die neue ICD in Kraft.
Und das Messiesyndrom findet dort einen Platz bei den Zwangsstörungen.
Heute las ich, dass neben PTBS (Posttraumatischer Belastungsstörung) die K PTBS ( Komplexe PTBS) ebenfalls aufgenommen wird.
Unter der K PTBS können sowohl Entwicklungstrauma als auch Bindungstrauma fallen.

Ich bin der Ansicht, das sich sehr viele Syndrome ursprünglich durch unverarbeitete Traumen unterschiedlicher Arten entwickeln. Somit könnten auch neue Therapieansätze von den Krankenkassen finanziert werden, was für Menschen mit wenig Geld ein wichtiger Aspekt ist.

Denn wir wissen ja, viele Therapieformen, die aktuell von den Kassen finanziert werden, sind für Messies leider nicht wirksam.
Daher kann ich euch empfehlen...obwohl die sichtbare Version eurer Wohnung nach der Diagnose Messie aussehen könnte, fragt euren Arzt, ob er auch Traumadiagnostik durchführen kann, denn Trauma ist der unsichtbare manchmal sogar unfassbare Teil des Pakets.

Wenn ich meine eigenen Merkmale daraufhin betrachte, so habe ich beides gemäss der Diagnose: PTBS und KPTBS und noch einige andere mehr, die sich als Folge dessen sichtbar präsentiert.
Das Symptom lässt sich schlecht verändern, doch bei der Ursache kann jede Menge geschehen.
Traumatisierte Menschen haben häufig den Kontakt zu ihrem Körper verloren und spüren ihn meist dann, wenn er sich schmerzlich mit Symptomen beschwert.
Den Körper-Kontakt in Begleitung wieder herstellen.....ich sage euch, da können viele alte Geschichten integriert werden, um Teil des Lebens zu werden, aber nicht mehr um dauernd als Trigger im Leben der Vermeidung zu wirken. Denn das ist ein anstrengendes Leben wie wir wissen.

Vor etwa 2 Jahren war ich bei einem Vortrag zum Thema Messie, den eine Klinik organisiert hat.
Sehr viele Menschen waren dort und das Gedränge gross.
Ich stellte die Frage, ob Traumabehandlung eine Möglichkeit sei.
Was mich damals erstaunte, war, dass der Arzt diesen Aspekt gar nicht bedacht hatte.
Es gäbe sehr viele Formen von Traumen und ein sehr breites Spektrum, was ich damals nicht wusste. Ich vermute, viele Varianten dieses breiten Spektrums tragen auf ihre Weise zum Messiesyndrom und anderen Diagnosen bei.

Dieser Blickwinkel scheint ein Paradigmenwechsel zu sein und eine sehr junge Entwicklung. Also bringt den Ärzten bei, diesen Blickwinkel mit einzubeziehen.


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01.12.2021 20:03
avatar  Robin
#2
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Vorgestern habe ich auf Youtube eine Doku über Messies gesehen, die ich sehr gut fand. War leider auf Englisch (ich verbinde Bildung zu Themen gern mit dem Sprachenlernen). Die Messies in der Doku hatten alle einschneidende Verluste erlebt. Und da war so'n Psychologe, sehr nett, der von einem zur anderen ging und den die Kamera begleitete.

Meine persönliche Meinung ist, dass es unnötig ist, bei einem "Syndrom" von einer einheitlichen Ursache auszugehen. Ein "Syndrom" ist definiert durch eine Ansammlung von Erscheinungen. (Übrigens kenne ich die Erscheinungen nicht mal, die unter dem Begriff "Messie" zusammengetackert sind!)

Wenn es darum geht, ein Syndrom zu kreiiren, betonen die Wissenschaftler*innen, dass es da nicht um Ursachen, sondern um eine Beschreibung geht. Anschließend ist es aber in der Debatte üblich, von einer gemeinsamen Ursache auszugehen, bzw. danach zu suchen, und wilde Hypothesen darüber aufzustellen.

Dabei wird übersehen, dass allein das menschliche Hirn ein komplexes System ist. Und zwar das komplexeste System, das bislang bekannt ist! Wenn es um ein menschliches Verhalten geht, spielt nicht nur das Hirn des betroffenen "Symptomträgers" eine Rolle, sondern auch der Körper und allerlei Umstände der Umgebung. Das macht die Sache noch komplexer. Z.B. Kultur: Gibt es in allen Kulturen der Welt Messies? Und wenn nein, warum nicht?

Bei komplexen Systemen können unterschiedliche Ursachen zu gleichen Ergebnissen führen, und gleiche Ursachen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Und die meisten Resultate haben mehr als eine Ursache.


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01.12.2021 22:08
#3
An
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@Miranda
Kann sein, dass "Verluste" damit zu tun hat. Darum mag man Dinge nicht gehen lassen, eine Shampooflasche nicht leeren...


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01.12.2021 22:20
avatar  Robin
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@Anna1111: Bei den Frauen, die in dieser Doku aus England vorkamen, war das eindeutig so.
Es gibt aber auch Leute, die aus anderen Gründen Schwierigkeiten damit haben. Z.B. gehen viele Dinge nicht von selbst. Man muss ihnen schon zur Tür raushelfen. Und da gibt es vieles, was einen daran hindern kann. Grübeln über den Sinn des Lebens oder andere Dinge, die man wichtiger findet. Depression. Reizüberflutung + Vermeidungsverhalten. Leben im Hier und Jetzt. 🤓


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01.12.2021 23:51
#5
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@Miranda
Tja, wie so oft: Das Symptom kann mehrere Ursachen haben.


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