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Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte
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Zitat von Sybille im Beitrag Ordnung schaffen - mit kleinen und großen Schritten.
Ich habe immer das Gefühl bei solchen "besinnen Sie sich auf das Wesentliche" Überlegungen kommt am Ende raus, dass eh alles für die Tonne ist...
Das Gefühl kenne ich auch.
Vom Positiven ratzfatz ins Negative rutschen.
Zitat von Gitta im Beitrag Weiter machen
Dabei kann das Vorgenommene auch etwas sein, was mir Spaß macht und ich gerne tue.
Und dennoch hat der Spass nicht die höhere Prio als das, was uns umtreibt.
In Gittas Beispiel: Der Wunsch nach Allwissenheit
Zitat von Gitta im Beitrag Weiter machen
Ist es nicht auch wichtig, über die aktuellen Themen und die Hintergründe gut informiert zu sein, gerade jetzt, wo so viel passiert?
Obwohl Gitta weiss, dass es ein Unding ist sie erlangen zu können.
Zitat von Gitta im Beitrag Weiter machen
Nur, wenn ich die Priorität so setze, komme ich eben nicht dazu, die Dinge zu machen, die ich mir vorgenommen habe.
Wieso ziehen uns die alten Glaubenssätze sooo magisch in unsere alten Gewohnheiten, obwohl wir anders handeln möchten?
Ich neige dazu einen pessimistischen Blick auf die Welt zu haben. Bei meinem Misstrauen, das ich aufgebaut habe, eine logische Konsequenz.
Die optimistische Hälfte probiert sich in mögliche Vorkehrungen auszudrücken, dass falls etwas geschieht, bin ich vorbereitet und kann entsprechend handeln, weil ich vieles bedacht habe.
Wie das so ist: Das tritt in den seltenen Fällen ein.
Ich benötige genau das Szenario, das ich nicht vorhersehen konnte.
Also warum lenkt mein Nervensystem mich auf diese Weise?
Noch einmal zurück zu Sybilles Satz zurück:
jemand putzt die Wohnung.
Ergebnis: Sauberkeit, ordnung, Hygiene, ...manche erleben dann eine ruhe und können besser entspannen.
Genau diese Ergebnisse (die positiven und schönen und freudigen), übergehen wir, können sie kaum wertschätzen und schwuuppps ist das negative im Vordergrund.
Wieso gibt uns das negative einen HALT und wieso finden wir im Negativen unsere Sicherheit?
Mit dem Wissen, dass die meisten von sich nach diesen positiven Bedürfnissen sehnen: Spass, Sauberkeit, Ordnung, Hygiene, Entspannen können, Geniessen.....
Wieso macht unser Nervensystem alles dafür, diese WICHTIGKEIT nicht als solche anzuerkennen und lässt und mehr in der "unangenehmen" Spirale weiter drehen? Treibt uns in der andauernden Unruhe zu dem an, was wir uns nicht gönnen dürfen.
Bei jedem von uns sind es unterschiedliche Glaubensmodelle, die bewirken, dass wir die angenehmen Bedürfnisse nicht wertschätzen dürfen.
Obwohl wir alle wissen, dass wir uns dazu entscheiden können, die Bedürfnisse zu schätzen, gibt es in uns etwas, das uns die innere "Erlaubnis" entzieht, diese hoch auf die Prioliste zu setzen.
Wir blenden die positiven Aspekte ratzfatz aus und würdigen sie damit herab und bzw. würdigen uns damit herab?
Versager würdigt sich damit herab, dass sie sich als Versager empfindet und dieses Muster beibehält, selbst wenn viele hier der Ansicht sind, dass sie nicht versagt, sondern grosse Fortschritte macht während ihres herausfordernden und zeitintensiven Arbeitsalltags.
Wieso fühlen wir uns mit dieser Art Muster und Glaubenssätzen sicher als mit den anderen, nach denen wir uns sehnen?
Für mich konnte ich die "Leere" anführen, die hinter einer "aufgeräumten" Wohnung wartet, und bedrohlicher ist als die positiven Begleiterscheinungen, die Struktur und Ordnung mit sich bringt.
Die Möglichkeit den Augen "Ruhe" zu gönnen, weil eine aufgeräumte Wohnung ruhiger ist und ihnen damit "Sicherheit" zu bieten, ist weniger attraktiv als der Trigger "Leere", den die Augen gleichzeitig vermitteln.
Ah, ich glaube ich weiss, was meinen Augen fehlt, wenn sie in die Leere blicken.
Ihnen fehlt ein nettes freundliches Gesicht, dass eine soziale Ruhe ausstrahlt, um zur Ruhe zu kommen. Das bietet eine "leere" Wand nicht.
Würde ich in der Lage sein, in einem aufgeräumten Raum mich hinzusetzen, Ruhe zu finden, ggf. zu meditieren, wenn mein Spiegelbild mitmacht?
es ist leider so: als Kinder wurden wir mit unseren emotionalen Themen vielfach allein gelassen und haben nicht gelernt sie zu regulieren, weil die sozialen Wesen um uns herum, davon wenig zu bieten hatten (Robin, nehme ich aus. sie ist zufrieden mit dem, was sie in der Kindheit bekommen hat - es scheint ein anderes Grundmuster zu sein, dass sie dennoch in Mengen von zuviel Dingen lebt.)
Nach einer Therapiestunde bleibe ich erneut mit vielen emotionalen Themen allein, weil dieser Mensch nicht ständig, um mich herum sein kann. Genau dann, wenn sich positives auftut und zeigt, ist keiner da, der unterstützt und wertschätzt wie wichtig es ist.
Wir erhalten kein regulierendes Feedback.
Also lieber in die unregulierten alten stressigen vertrauten Muster zurück?
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Bei dem Gedanken mich an Klienten zu wenden und mich zu zeigen, gerate ich in Hochstress.
Auch dann, wenn weit und breit keine bedrohlichen Menschen zu sehen sind.
Diese Qualität von Hochstress vermag ich kaum auszuhalten und nicht zu regulieren. Er überfordert mich.
Gestern fragte ich mich, ob es dieses uralte Gefühl eines Säuglings in Hochstress widerspiegelt?
Eine uralte Erfahrung, die damals das Wort "Stress" nicht kannte. Die damals das Wort "überforderung" nicht kannte?
Es gibt viele Menschen auf dieser Welt, deren Verhalten nicht berechenbar ist. Damit ist die alte ANGST in der heutigen Zeit gleichwohl real.
Sie nicht zu achten und würdigen, ist ungünstig.
Doch mit dem uralten Hochstress darauf zu reagieren, hilft genauso wenig und bringt mich eher in die "ich kann nicht" Erstarrung.
Was brauche ich, um diesen Hochstress tragen zu können, ihn zu regulieren, mit dem Wissen, dass die Angst da ist und ihre fürsorgliche Berechtigung hat, auf mich aufzupassen. Ungünstigerweise macht sie automatisch, das, was sie früher für richtig hielt, nicht, das, was heute hilfreich ist.
Welche Informationen und Erfahrungen kann mein System brauchen, damit es den Hochstress als Reaktion von Angst trennen kann und die überforderung sich senkt.
Angst und Stress gehören unweigerlich zusammen, damit kampf und Flucht möglich sind.
Das Mass des Stresses und das Mass der überforderung - z.B. in Herausforderung - brauchen eine Veränderung.
Dazwischen entsteht ein hoher energetischer Druck, der irgendwie raus muss (meist werde ich sehr laut, was die wenigsten Menschen mögen). Diese Art der Entladung entlastet nicht wirklich mein System. Sie belastet Beziehungen.
Ist es das Schreien eines Säuglings, das vergebens in die Welt gelangte, weil die Mutter fand, schreien lassen ist das Mittel der Wahl. Das Kind wird vor erschöpfung einschlafen (aufgrund von emotionaler überwältigung, die die Mutter nicht regulierte, weil sie diesen Fakt nicht kannte.)
Ich hasse es, gerade auf diese alten Muster zu stossen und mit ihnen zu sein. Sie bewusst zu erleben und überfordert zu sein und den Hochstress zu spüren.
Das Paradoxe ist derzeit, dass ich keinen "stressigen" Alltag habe, sondern viel Zeit für mich habe und theoretisch im Entspannungsmodus sein könnte. Praktisch taucht dieser Hochstress gerade in dieser "entspannten" Zeit mehr auf als angemessen.
Gleichzeitig ist mir bewusst, dass es extrem wichtig ist für mein Nervensystem Erkenntnisse über die alten Muster in die Bewusstheit zu holen, damit es daraus was NEUES machen kann.
Während ich die Zeilen tippe, kullern einzelne Tränen meine Wange hinab. Es scheint eine wichtige Wahrheit über ein unerfülltes Bedürfnis in diesem Muster zu stecken.
Wie kann ich dieses Bedürfnis aus Sicht der Erwachsenenwelt von heute erfüllen?
Was brauche ich, damit es möglich wird, meine alten Reaktionsmuster auf Hochstress in neue Reaktionsmuster auf Stress zu transformieren?
Was in dem Muster ebenfalls enthalten ist: Wenn die Mutter den Säugling schreien lässt bis zu seiner Erschöpfungsermüdung (auch das kann ein Trigger sein, der heute einige Menschen abends erschöpft sein lässt), ist das "Verlassenheitsgefühl" und der Mangel an Liebe und Geborgenheit als unerfüllte Bedürfnisse innendrin aktiviert. Das Kind kannte die Worte damals nicht. Es kennt die überforderung aus der Kombination von allem, als gefühl. Es konnte den Inhalt damals nicht voneinander trennen.
Mir hilft das Zuordnen extrem.
Ich liebe es und es bietet mir Halt.
Manchmal ist es leider dysfunktional und bringt Bewertungen mit sich, in denen ich nicht weiter weiss bzw. in dem ich in dem Dilemma stecke, dass ich nicht weiss, welche Zuordnung "stimmig" ist und welche nicht.
Was gibt mir die Sicherheit, dass ich dieses uralte Schreien des Säuglings mit den aktuellen Erfahrungen im Hochstress verbinden kann?
Zum einen diese paradoxe Situation.
*Ich bin sicher, ich habe keinen stressigen Arbeitsalltag, ich kann mir viel Zeit für mich nehmen.
*Zum anderen die alten Informationen, wie laut Ratgeber von "Johanna Hara" Kindererziehung zu sein hatte.
*Die Angst vor der "Unberechenbarkeit" von Menschen. Ich hatte eine Mutter, deren energetischen Reaktionen schlecht vorhersagbar waren und die "plötzlich" da waren.
*Das Volumen der Angst, das grösser erscheint als ich bin, obwohl ich weiss, dass mein "heiler" Kern, eigentlich dieselbe Grösse hat und doch vermag er der Angst nicht "Stand zu halten".
*Meine müden Augen, die sich beim Schreiben zeigen und auftun, und mir andeuten, dass ich dem "Erschöpfungsgefühl" nahe bin und das etwas ist, was mein Nervensystem "verdauen" muss.
*Dass ich in der Lage bin, Worte zu formulieren, Klarheit und Bewusstheit bekomme, wie dieser URALTE eingeprägte Trigger funktioniert und sich ausdrückt und ich ihn nach und nach in seine "Bestandteile" zerlegen kann und damit den "dicken" Knoten (Chaos) entwirre.
*Dass all das, irgendwo in meinen Diaphragmen eingelagert ist, sich nach und nach entlädt und gleichzeitig immer wieder an etwas "festhält", dass sich - aus welchen Gründen auch immer - noch nicht zu lösen vermag. Wenn die Entspannung kommen will, zeigt sich an manchen Körperregionen eine starke Anspannung.
*dass es mir wichtiger ist, mich am morgen dazu in der Lage zu fühlen, derartige Texte zu verfassen und eine unbeliebte Aufgabe erneut an die zweite Stelle schiebe, damit die Energie nicht in dieser Aufgabe verbraucht wird.
Zitat von IBI im Beitrag #66
Wieso ziehen uns die alten Glaubenssätze sooo magisch in unsere alten Gewohnheiten, obwohl wir anders handeln möchten?
Ist das nicht diese „Neuroplastizität“? Also wir können uns schon gehirntechnisch umstrukturieren, nur eben nicht ratzfatz von einem Tag auf den anderen. Deshalb geht man ein paar kleine Schritte auf dem neuen Pfad, aber die dicke Autobahn daneben macht mit ordentlich Lautstärke wieder auf sich aufmerksam. Schwupp, ist man wieder da und muss dann wieder erneut kämpfen, um auf den Pfad zu kommen.
Zitat von IBI im Beitrag #67
Die Angst vor der "Unberechenbarkeit" von Menschen.
Ich glaube, diese Angst vor der Unberechenbarkeit des Lebens, des Schicksals und auch dem Verhalten anderer (besonders von problematischen) Menschen ist normal und berechtigt, haben wir doch keinen oder nur sehr, sehr begrenzten Einfluss darauf. Aber helfen tut uns diese Angst, wenn sie als dauerhafte Grundangst vorhanden ist, nicht wirklich. Ich glaube, das muss man jeder auf seine Weise verarbeiten und hinnehmen. Es kann der Glaube helfen oder etwas in diese Richtung.
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