Meine Mutter verwahrlost (?)

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04.10.2024 18:11
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#31
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Zitat von charlotta im Beitrag #30
Ich frage mich dabei wirklich, wozu ist dann die sogenannte Pflege da???????? Wenn nicht für diese Dinge. Das habe ich nie verstanden im Umgang mit Pflegeeinrichtungen und werde ich auch nie verstehen noch akzeptieren.


Wenn das BAD in den eigenen 4 Wänden nicht benutzbar ist und die zu pflegende Person dort nicht gewaschen werden kann - so habe ich die Beschreibungen von Stefanie verstanden - kann ich verstehen, dass kein Pflegedienst unter diesen Umständen helfen möchte.

Die Selbstfürsorge der Mutter darf wieder aktiviert werden so lange sie physisch dazu in der Lage ist.
Das ist bedauerlicherweise nicht gegeben, weshalb sich Stefanie bei uns diverse Gedanken und Abklärungen geholt hat.


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04.10.2024 18:44
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#32
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Ich hoffe sehr das ich NIE in die Lage komme in der meine Tochter mit fremdem Menschen MEIN Leben zerpflückt. Manche Aussagen hier machen mich unendlich traurig 💔


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04.10.2024 18:52
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#33
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@IBI

Aber die Mutter muss doch in eine Tagespflege. Müsste das dort dann nicht die Aufgabe der Pfleger/innen sein?

Klar, das passiert nicht. Nicht einmal in Heimen, obwohl es alles sehr viel Geld kostet. Wobei ich hier nichts gegen das dort arbeitende Personal sagen will, die bekommen alle überall zu wenig Geld für das, was sie leisten sollen.

Meine Mutter war in einem "besseren" Heim, wo sie selbst hin wollte. Ich wollte das nicht. Aber darum ging es nicht

In diesem "besseren" Heim gab es trotz horrender Beiträge, trotzdem Verwahrlosung und Messie-Zimmer bei den alten Leuten, wo sich keine Angehörigen mit drum gekümmert haben.

Und die Heimleitung besass einen Mercedes und einem SUV und trug Cartier-Uhren.

Das zum Thema, Diagnosen, die Menschen in solche Heime bringen können, Umgang mit Vollmachten und der Abwägung, was tun.

Ich hatte solche Probleme nicht mit dem Haus meiner Mutter und konnte es müheloser als meine Wohnung in Ordnung halten, wenn meine Mutter es nicht selbst konnte.

Demenz ist auch ein sehr weiter Begriff. Ich habe Menschen in diesem Heim später gesehen, die in dieser Abteilung waren, die einfach nur altersschwach waren und völlig traumatisiert und dadurch verwirrt, dass sie sich in einem Heim befanden. Und da kann man als Besucher und wahrscheinlich auch als Pfleger nur sehr wenig tun, um diesen Menschen zu helfen. Viele in dieser Situation äusserten nur den Wunsch zu sterben. Aber auch das dürften sie nicht.

Ich habe meine Mutter dort geschützt, so gut ich konnte und sie versorgt, wie sie es brauchte und wollte. Im Nachhinein bin ich erleichtert, dass sie 2019 schon gestorben ist und das sehr friedlich.


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04.10.2024 20:38
#34
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Guten Abend, danke für eure Antworten und auch für eure Kritik. Die Situation ist natürlich sehr schwer und ich kann mir denken, dass gerade für meine mum das ganze extrem belastend ist. Zu der Tagespflege gehört vielmehr das Pflegen der sozialen Kontakte und Teilhabe am Leben außerhalb sozusagen. Meine Mutter ist mit ihren 70 Jahren dort auch die jüngste, allerdings durch die MS starker körperlich eingeschränkt als die anderen Bewohner dort und auch kognitiv hat sie in den letzten Jahren abgebaut (daher auch das mit der Idee zur beginnenden Demenz) Die Grundpflege gehört nicht zum Aufgabengebiet der Tagespflege. Dies müsste tatsächlich über einen ambulanten Pflegedienst in den eigenen 4 Wänden erfolgen. Da aber alles zugestellt ist, kann das ja im Moment nicht stattfinden.

Ich werde meine Mutter jetzt erstmal nicht stationär unterbringen. Ich habe heute nochmals mit ihr gesprochen und habe versucht ruhig zu erklären, dass die Situation zuhause so nicht bleiben kann, dass sie unter diesen Umständen nicht weiter wohnen kann, sie essen, schlafen und aich waschen können muss. Meine Mutter hat wirklich Einsicht gezeigt und hat sogar gesagt dass wir (Kinder) kommen sollen um ihr zu helfen aufzuräumen, nur soll bitte kein Container oder komplette Entrümpelung zum tragen kommen. Die Aussage war tatsächlich ein wahrlicher Meilenstein für mich. Wir haben uns geeinigt, dass meine Brüder und ich abwechselnd zu ihr kommen und anfangen zunächst den Müll zu entsorgen und dann nach und nach aufräumen. Natürlich kann sie ihre gesammelten Sachen die jetzt kein gesundheitliches Risiko sind (verderbende Lebensmittel etc) behalten und ich werde im zweiten Schritt versuchen das ganze irgendwie mit ihr zu sortieren. Ich denke das ganze wird sicher einige Monate Zeit in Anspruch nehmen, aber wenn meine Mutter damit besser leben kann, probieren wir es erstmal auf diesem Weg.

Ich kann verstehen, dass einige nicht verstehen dass ich mich als Kind in ihr Leben so einmische und ihre Situation hier im Netz thematisiere. Allerdings ist es mittlerweile nach 10(?) Jahren an dem Punkt angelangt, wo meine Mutter sich in dieser Umgebung selbst gefährdet und noch kranker wird, auch wenn sie selbst das nicht so sieht . Daher kann ich da nicht mehr wegsehen.


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04.10.2024 22:56
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Zitat von Stefanie1234 im Beitrag #34
Die Aussage war tatsächlich ein wahrlicher Meilenstein für mich.

Gratuliere dir. Liest sich gut.

Manchmal kommt es einem vor als sei ein messie wie ein "Glücksspieler", versprechen zu helfen oder Hilfe anzunehmen und stellen sich hinter her quer.

Versuche eine verbindliche Aussage von deiner mutter zu bekommen, so dass du und deine Geschwister sie regelmässig daran erinnern kannst, wenn sie im Widerstand ist.....jeder agiert anders auch deine Geschwister räumen auf unterschiedliche Weise auf....


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