2030 - Das Ende des Chaos.

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04.09.2024 00:06
#36
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Hallo @Robin

Zitat von Robin im Beitrag Wenn Messies kochen :)
Eben. Ich wohne im 3. OG, hab kein Auto, Ofenheizung und weit und breit keinen "starken Mann". Wenn ich nicht mehr fit bin, bleibt mir vermutlich nur, in den Wald zu gehen und mich von den Wölfen fressen zu lassen. ��


Hol' Dich mal aus dem Essensthread zu mir.

Also, ich kann's mir nicht vorstellen und will es auch gar nicht.

Ich, als traumatisierter Aspie-Messie in einem Heim. Das würde niemanden gut tun. Von daher, denke ich schon darüber nach, bis wann ich das hier so mitmachen will.

Starke Männer und Wölfe helfen da wenig. Ein Wolf bin ich wahrscheinlich selber und ein starker Mann wäre ich gern.

Ein Spezialthema und wenn's mir gut geht ist das Thema Sterbehilfe. Studium aller rechtlichen Feinheiten und die Unterstützung entsprechender Vereine, die sich für finanziell erschwingliches selbstbestimmtes sanftes Sterben einsetzen.

Aber ist auch ein heikles Thema und es wird sich oft vortrefflich über das Für und Wider deswegen gestritten.

Meine Meinung ist, jeder sollte das Recht und die Möglichkeit haben, das für sich zu entscheiden, wann und wie er/sie es will.


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04.09.2024 00:23 (zuletzt bearbeitet: 04.09.2024 00:24)
#37
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@Gitta

Zitat von Gitta im Beitrag #35
Bei mir ist es leider auch oft so, durch Fehler lerne ich erst, wie es geht. Und ich bin schon ein Kontroll-Freak. Hilft nur leider auch nicht. Führt dann auf der anderen Seite wieder zu mehr blockieren


Ich eher gar nicht. Versuche mir das heute auch mit "ich will achtsam sein" schön zu reden.

Aber Achtsamkeit hat etwas mit Achtung vor etwas haben zu tun und darum behandele ich es mit besonderer Aufmerksamkeit.

Allerdings diese Tricksereien von z.B. Ebay und überhaupt ist heute ja weit verbreitet - dieses Kleingedruckte, um den anderen doch noch über's Ohr zu hauen - davor habe ich keine Achtung, sondern dafür habe ich höchstens Ver (achtung).

Ich wünsche mir wieder eine Welt, wo ich mich wieder zurücklehnen kann und einfach darauf vertrauen, dass nirgends irgenwelche Fallen und Haken bei einer Sache, was auch immer ich mache - grade in Dingen, die ich kaufen will oder im Verkauf - gibt.

Es gab früher so Zeiten, aber seit einigen Jahren ist das nicht mehr so.

Und klar, wenn ich ständig alles kontrollieren muss, dann nimmt mir das Zeit für die schönen Dinge des Lebens und blockiert.

Außer eben alles zu minimalisieren auf allen Ebenen, fällt mir dagegen auch nicht ein. Das Leben für sich so einfach, wie möglich zu gestalten. Das strebe ich zumindest an. Und hier in diesem Forum habe ich - nur durch's Lesen - schon viel dazu gelernt.


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04.09.2024 08:10
avatar  Robin
#38
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Hallo @charlotta,

Zitat von charlotta im Beitrag #36
Ich, als traumatisierter Aspie-Messie in einem Heim. Das würde niemanden gut tun.


Bin mir bei mir nicht sicher. Manchmal hatte ich ja für ein Wochenseminar eine Unterkunft ohne viel Kram, teils sogar im Mehrbettzimmer. Das war natürlich immer mit netten Menschen (die ich aber teils erst dort kennengelernt habe) und einem Programm, wo mit Lernen, Kultur, Gesprächen, gemeinsamen Unternehmungen und kleinen Arbeitseinsätzen der Tag gefüllt war. Besonders liebe ich gemeinsames Singen! Kommt man ja sonst nicht dazu... Ich habe manchmal gedacht, ich hätte nichts dagegen, für immer so zu leben.

Aber... Ich hab den Verdacht, dass Heime sich, wenn man erwartet, sich könnten im großen und ganzen dasselbe sein, als Riesenenttäuschung rausstellen... Vermutlich kriegen wir da nur Kuchen und Marmeladenbrote und süßliche Schlager und als einzige Beschäftigung Dinge, die wir unser ganzes Leben lang gehasst haben. Und "Mitbewohner", die nicht nur so miesgelaunt sind, wie sie es schon immer waren, sondern noch viel grantiger wegen ihrer Lage.

Aaaber... Gestern traf ich mal wieder eine alte Dame, die in einer Demenz-WG lebt, und sie ist einer der fröhlichsten und liebevollsten Menschen, die ich kenne!!! Allerdings geht's gesundheitlich grade rasant bergab bei ihr... Hab das Gespräch gesucht und fand eine der Betreuerinnen mit offenem Ohr. Aber das Problem ist wohl, dass sie *selbst* nur noch Süßigkeiten isst!

Zitat von charlotta im Beitrag #36
Ein Wolf bin ich wahrscheinlich selber und ein starker Mann wäre ich gern.


Naja, stark wollte ich auch immer sein... Hab schon beim Schreiben gedacht, dass ich mir da was vormache und bestimmt irgendwelche Hilfe kriegen könnte, wenn ich sie denn anfordern würde. Aber ich bin sozusagen hilfloser darin, mir Hilfe zu holen, als darin, mir selbst zu helfen. Und das fühlt sich einfach auch besser an für mich.

Und Mann/Frau: Als Kind wusste ich noch sehr gut, dass ich mich mit beidem überhaupt nicht identifizieren kann, auch wenn ich nicht gewusst hätte, wie ich das erklären könnte.
Dann habe ich es lange versucht mit dem Frausein. Übrigens habe ich in der Aspie-Selbsthilfe das erste Mal Nichtbinäre und Transmenschen getroffen. Das ist wohl grade bei Aspies, die mit weiblichem Körper geboren sind, sehr häufig.

Zitat von charlotta im Beitrag #36
Meine Meinung ist, jeder sollte das Recht und die Möglichkeit haben, das für sich zu entscheiden, wann und wie er/sie es will.


Ja, aber ich befasse mich nicht damit. Weil meine Einstellung ist: Es geht immer irgendwie weiter, und nach meiner Erfahrung kann man vorher gar nicht wissen, wie es einem womit geht. Muss aber sagen... Nach *meiner* Erfahrung... Wenn Menschen sterben, die man lieb gehabt hat - das ist das Schlimmste! Das braucht viel Zeit... Ich habe Angst, dass es wieder geschieht. Aber irgendwann kann man auch glücklich sein, diesen lieben Menschen gekannt zu haben.


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04.09.2024 10:55
avatar  Rica
#39
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Zitat von Robin im Beitrag #38
ich bin sozusagen hilfloser darin, mir Hilfe zu holen, als darin, mir selbst zu helfen. Und das fühlt sich einfach auch besser an für mich.


Ah, das ist wieder ein echter @Robin -Satz. ♡♡♡ Margaret-atwood-würdig und zutiefst wahr für alle, auf die er zutrifft.


Zitat von charlotta im Beitrag #36
Ein Spezialthema und wenn's mir gut geht ist das Thema Sterbehilfe. Studium aller rechtlichen Feinheiten und die Unterstützung entsprechender Vereine, die sich für finanziell erschwingliches selbstbestimmtes sanftes Sterben einsetzen.


Dieses Thema habe ich für mich bereits gelöst. Wenn ich eines hoffentlich sehr fernen Tages gehen möchte, werde ich sterbefasten. Abgesichert durch meine Patientenverfügung, sodass mir niemand dazwischenfunken darf.

Wozu sich von Vereinen, Gesetzen und abscheulichen Methoden abhängig machen, wenn ich die Sache noch bei marodestem Gesundheitszustand relativ qualfrei selbst in die Hand nehmen kann - durch schlichtes Nichttun.

Ich habe meine Mutter auf diesem ihren Weg begleitet. Es erscheint mir als die zweitbeste Art, dereinst meinen Körper zu verlassen. Gleich nach "abends zu Bett gehen und morgens nicht mehr aufwachen".

Aber bis dahin ringe ich sportlich um jeden Zentimeter Leben!


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04.09.2024 17:30 (zuletzt bearbeitet: 04.09.2024 17:34)
#40
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Hallo @Robin,

Zitat von Robin im Beitrag #38
Bin mir bei mir nicht sicher. Manchmal hatte ich ja für ein Wochenseminar eine Unterkunft ohne viel Kram, teils sogar im Mehrbettzimmer. Das war natürlich immer mit netten Menschen (die ich aber teils erst dort kennengelernt habe) und einem Programm, wo mit Lernen, Kultur, Gesprächen, gemeinsamen Unternehmungen und kleinen Arbeitseinsätzen der Tag gefüllt war. Besonders liebe ich gemeinsames Singen! Kommt man ja sonst nicht dazu... Ich habe manchmal gedacht, ich hätte nichts dagegen, für immer so zu leben


Ja, solche Veranstaltungen kenne ich aus jungen Jahren. Ich halt das ein paar Tage durch, dann muss ich aber wieder allein sein (oder nur mit meinen vertrauten Personen zusammen). Und ich merkte danach oft eine sehr große Erschöpfung und brauchte einige Tage um wieder "normal" zu funktionieren.

Ein paar Heime habe ich mir schon angesehen und habe den Heimaufenthalt mit meiner Mutter live mit erlebt.

Wobei meine Mutter wollte in dieses Heim (weil ihr Freund dort lebte).

Es wurde sehr wenig oder gar nicht auf ihre Bedürfnisse eingegangen. Im Sommer sass sie im Wollpullover in ihrem Zimmer und im Winter lief sie im Safarianzug draussen herum, wenn ich nicht jeden Tag zu ihr gekommen wäre und mich gekümmert hätte. Ebenso mit dem Essen - meine Mutter und unsere Familie hat so gut wie jede Form von "gesunder Ernährung" mitgemacht. Makrobiotik, Vollwertkost, Sonnenkost, nur Rohkost, Vegetarisch, Atkins, Sprossen usw. - und dort gab es natürlich nichts davon. Ich musste erkämpfen, dass sie zumindest ihr geliebtes Vollkornbort bekam. Sie war nicht dement, sondern hatte Durchblutungsstörungen. Darum gab es manchmal Tage, wo sie, sie sagte immer: "Heute ist nicht mein Tag", war.

Also, für mich wäre das nichts, das habe ich damals beschlossen. Zudem ich auch keine kämpferische Tochter an meiner Seite hätte. Niemanden, der mir mein Lieblingsshampoo ins Heim brächte oder Obst (das gab's da auch kaum) oder meine bevorzugte Kosmetik oder meine Globuli, die ich ab und zu nehme und der ärztliche Behandlungen abwehrt, die ich nicht will.

Zitat
Und Mann/Frau: Als Kind wusste ich noch sehr gut, dass ich mich mit beidem überhaupt nicht identifizieren kann, auch wenn ich nicht gewusst hätte, wie ich das erklären könnte.
Dann habe ich es lange versucht mit dem Frausein. Übrigens habe ich in der Aspie-Selbsthilfe das erste Mal Nichtbinäre und Transmenschen getroffen. Das ist wohl grade bei Aspies, die mit weiblichem Körper geboren sind, sehr häufig.



Meine ehemalige Therapeutin und im letztem Jahr meine Krisenberaterin, ermunterte mich, mich mit dem Thema jetzt (mit fast 60..) noch zu beschäftigen, da das früher ein Punkt war, der besprochen wurde. Habe ich auch halbherzig gemacht. In so eine reale Gruppe mit Leuten in meinem Alter. Aber mein Problem ist, ich kann nicht lange still auf einen Holzstuhl sitzen. 2 Stunden Gruppenmeeting war zuviel. Mittlerweile bin ich nicht nur zappelig, sondern ich bekomme Rückenschmerzen. So, habe ich das dann gelassen und bin nur noch zu den monatlichen Aussenaktivitäten gegangen.

Habe dabei festgestellt, dass ich gerne Mini-Golf mit Menschengruppen spiele.

Singen wäre mir da schon wieder zu eng. Und die Bakterien usw. (bin ein bisschen "Monk").

Zitat
Wenn Menschen sterben, die man lieb gehabt hat - das ist das Schlimmste! Das braucht viel Zeit... Ich habe Angst, dass es wieder geschieht. Aber irgendwann kann man auch glücklich sein, diesen lieben Menschen gekannt zu habe



Ja... 😢

Könnte ich viel drüber schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen. Ist ja hier ein Messie-Forum und kein Trauerforum. Aber manchmal gibt es Berührungspunkte.


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