Wohnungs-Chaos, Menschen-Chaos

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10.10.2024 02:13
#1
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Hallo in die Runde!

Habe eben (mal wieder) ein YouTube-Video zum Thema angeguckt und mich dann spontan hier angemeldet. Da ich nun aber doch langsam müde werde, kopiere ich meinen Kommentar zu der Mini-Doku mal hier rein (minus dem "Danke für das Video"-Part):

"Wenn ich mich in meiner Wohnung so umgucke, weiß ich, dass ich auch betroffen bin. Aktuell noch nicht in dem ganz extremen Ausmaß, aber sehr klar zielsicher auf dem Weg dorthin.

Allerdings unterscheide ich mich in einem Punkt von dem, was man so oft über Messies liest und hört: Ich habe nämlich nicht zu wenige, sondern zu viele Sozialkontakte, was mich regelmäßig enorm überfordert, weil ich das Gefühl habe, den vielen lieben Menschen in meinem Leben nie gerecht werden zu können – und dann lerne ich trotzdem immer wieder noch neue, tolle Leute kennen, die auch noch in meinem Leben bleiben möchten ...

Ehrlich gesagt sehe ich da einen Zusammenhang – ich "sammle" nicht nur Dinge, sondern auch Menschen und kann in beiden Fällen schwer loslassen.

Wobei das mit dem Loslassen langsam besser wird, aktuell fehlen mir eher Zeit und Energie, meine Wohnung in Angriff zu nehmen, weil ich mich in meinen ganzen Sozialkontakten und meiner (freiberuflichen) Arbeit verzettele, nicht Nein sagen, selbst aber nur schwer Hilfe annehmen kann ... Und eigentlich Energie nur tanken kann, wenn ich alleine bin, was ich zu selten hinbekomme. Kurz: Es ist an allen Ecken und Enden ein einziges Chaos. 🙈

Wüsste gerne, ob es noch mehr solche 'nicht-einsamen' Messies gibt ...? (Mir ist bewusst, dass man auch mit vielen Menschen um sich herum einsam sein kann, aber ich habe nicht das Gefühl, dass das auf mich zutrifft.)"

Bin gespannt auf den Austausch!
Jetzt aber erst mal schlafen – gute Nacht!


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10.10.2024 16:34
avatar  IBI
#2
IB
IBI

Hallo carmen,

diese Version von Messietum ist mir bisher nicht begegnet. Dass sich jemand "beklagt" über zu viele soziale Kontakte, denn die meisten Messies haben eher zu wenige soziale Kontakte.
Soziale Kontakte sind extrem wichtig.

Meine Mutter war immer für andere da. Für die Nachbarn, für die Pflegekinder zuerst, dann kam sie und die eigenen Kinder an der Reihe.
Ich habe also gedacht, ich müsse immer alles für andere tun......Es hat gedauert, mir zu erlauben, für mich ZUERST zu sorgen und MIR Hilfe zu organisieren und den Fokus darauf zu legen. Anfang diesen Jahres sagte mir eine seminarleiterin: "Du musst nicht allen alles RECHT machen." Es geht nicht, denn damit MUSST du deine innere NATUR verbiegen.....

Warum verbiegst du dich anderen zu liebe?
Wovor hast du Angst, wenn du den ein oder anderen Kontakt, der dir nicht gut tut "aussortierst" oder wenigstens "pausierst"?

Welche deine sozialen Kontakte erlebst du als Unterstützung für dich.....Ja, die würde ich unbedingt behalten, denn gegenseitige Unterstützung ist sehr wertvoll. Da hast du wahrscheinlich mehr zur Verfügung als manch ein vereinsamter Messie.
Hast du die innere Erlaubnis bei deinen Kontakten um Hilfe zu bitten?

Ich denke an Kleinigkeiten, nicht ans Grosse AUFRäumen, was mit soviel Scham verbunden ist. Und falls du Aufräumhilfe für dich zulassen kannst, dann lade dir einige deiner sozialen Kontakte ein und mach eine "Aufräum-Party". Natürlich nur diejenigen, DENEN du vertraust....das müssen nicht dieselben sein, die dir vertrauen.


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10.10.2024 20:30 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2024 20:32)
#3
An

@Carmen76
Willkommen im Forum. Was mir spontan einfiel: Da hat jemand ganz viel Liebe und umarmt die ganze Welt.
Das ist doch eigentlich schön. Und Du liebst vermutlich auch die ganzen Dinge in Deiner Wohnung.
Leidest Du eigentlich unter der Fülle in Deiner Wohnung? Oder ist es eher so, dass die anderen Dir das Gefühl geben, Du hast von allem zu viel?
Mir haben früher, als ich noch Minimalistin wird, die Besucher immer gesagt: "Du hast noch ganz viel ungenutzten Platz. In diese Ecke musst Du noch einen Schrank stellen."
Fand ich auch irgendwie seltsam. Warum kommen Leute in meine Wohnung und sagen mir, dass ich zu wenig Möbel habe?? Oder zu viele Bücher? Oder die falschen Vorhänge?
Was soll das?
Kurz und gut: Es ist nur dann ein Problem, wenn Du es als Problem empfindest.


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11.10.2024 14:39
avatar  DIN A
#4
DI

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und Angehörige, ich behaupte jetzt mal eines Messie Mannes. Ich bin erstaunt und auch froh das es auch andere gibt die ebenso kämpfen müssen


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12.10.2024 18:50
avatar  Lynda
#5
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Zitat von Carmen76 im Beitrag #1

Wobei das mit dem Loslassen langsam besser wird, aktuell fehlen mir eher Zeit und Energie, meine Wohnung in Angriff zu nehmen, weil ich mich in meinen ganzen Sozialkontakten und meiner (freiberuflichen) Arbeit verzettele, nicht Nein sagen, selbst aber nur schwer Hilfe annehmen kann ... Und eigentlich Energie nur tanken kann, wenn ich alleine bin, was ich zu selten hinbekomme. Kurz: Es ist an allen Ecken und Enden ein einziges Chaos. ��


Liebe @Carmen76, mir ging das früher genauso! Viele Sozialkontakte, immer auf Achse und nie Nein sagen können! Das hat mich irgendwann sehr erschöpft und das wachsende Chaos saß immer im Nacken! Ich habe mich da oft einfach "rausnehmen" müssen und habe z.B. eine Woche lang, sämtliche (zumindest private) Kontakte eingestellt, um das Chaos in meiner Wohnung wieder einzudämmen. Eine andere Lösung kenne ich leider nicht bzw. habe ich nicht ausprobiert.

Mittlerweile habe ich nur noch wenige private Kontakte, aber immer noch viele berufliche. Diese nehmen mir mittlerweile soviel Kraft weg, dass ich gar keine privaten Kontakte mehr aufbauen kann. Ein Teufelskreis ist das .


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