Schock, wo soll das enden......???

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08.07.2015 23:08 (zuletzt bearbeitet: 08.07.2015 23:40)
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#1
La
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Hallo,

ich weiß nicht wo ich Anfangen soll. Mir ist erst in den letzten Tagen klar geworden, das ich ein Messie bin. Durch mehrere schmerzhafte Auseinandersetzungen mit mir selber. Es hat mich niemand darauf aufmerksam gemacht, ich lebe Alleine mit 2 Hunden. Wann bekomme ich Besuch? so gut wie gar nicht. Ich weiß nur das ich mich nicht mehr wohl fühle in meiner Wohnung, alles steht voll, meine Schränke traue ich mich nicht mehr aufzumachen, da kommt mir alles entgegen geflogen. Finden tue ich schon lange nichts mehr.

Seit Monaten versuche ich aufzuräumen, zu entrümpeln mich von Dingen zu trennen, einfach in den Chaos Ordnung rein zu bringen. Das ganze ist eine einzige Qual.
Ich kann mich einfach nicht trennen und weiß selber nicht mehr warum ich es nicht kann?

Ich habe für alles einen Grund, es zu behalten, obwohl ich selber gemerkt habe, das da gewaltig was schief läuft. Mir ist das noch nie so bewusst geworden, das die Trennung an sich das Problem darstellt. Und habe im Moment noch keine Ahnung wie ich damit umgehen soll. Klar ist, das es nicht so weitergehen kann. Ich finde das nicht normal, wenn man für ein paar Anziehsachen, wochenlang braucht um sich davon zu trennen. Es ist ja nicht so als ob ich nichts hätte. Ein Kleiderschrank,3 Meter, sowie ein ganzer Bettkasten und noch drei kleine Schränkchen sind voll von Kleider.

Ich denke dann immer für "Gut" oder diese "Festlichkeit" oder andere Situationen, dafür kann ich die Anziehsachen gebrauchen. Nur das komische ist, diese genannten Gründe, die ich aufgeführt habe, treten nicht ein. So kommt es dann, das ich Sachen habe, die einfach nur Jahre lang verstaut worden sind und ich diese Sachen so gut wie nie angezogen habe. Normal wäre, mich endgültig davon zu trennen.

Ich habe schon vorgehabt, die Sachen zum Verkauf anzubieten, dabei ist es dann auch geblieben. Ich habe schon echt jede Menge zum Altkleider-Container gebracht. Das war jedesmal eine Katastrophe.

So geht es mir mit allen Sachen, die ich doppelt und dreifach und noch mehr besitze. Ich habe für alles Gründe diese zu behallten. Ich stoße an meiner eigenen Unzulänglichkeit. Ich wünsche mir oder hätte gerne eine schöne aufgeräumte Wohnung und das Gegenteil ist der Fall.

Jetzt brauche ich meine oder kann meine Sachen für "Gut" nicht anziehen, weil das in einer Chaotischen Wohnung nicht passend ist. Warum ist das alles so schwer? Ich weiß nicht wo ich Anfangen soll? Ich kann es auch nicht so lassen!

Das ist der Grund warum ich mich hier im Forum angemeldet habe um Hilfe zu finden. Ich bin echt froh, dass ich keinen Besuch bekomme, ich krieg die Krise, wenn ich nur daran denke.

erstmal danke fürs lesen.

Lana


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10.07.2015 20:48
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#2
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Hallo Lana,

schön, dass Du Dein Tagebuch eröffnet hast. Deine Ausführungen kommen mir doch sehr bekannt vor.

Das Horten von Dingen ist ja irgendwie irrational und hat doch eine ganz wichtige Bedeutung für jeden, der eine Wertbeimessungsstörung hat. Ich selbst habe manchmal sogar Probleme, z. B. eine Plastikschale, in der Champignons verpackt waren, zu entsorgen. Ich weiß, dass es Blödsinn ist. Ich muss dennoch immer wieder daran arbeiten.

Mir hilft u.a,, dass ich auf meine auch noch so kleinen Erfolge schaue, den riesigen Berg in kleine Steine aufteile.

LG Franca


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10.07.2015 22:33
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Liebe Franca,

danke für deine Antwort. Das du Probleme mit einer Plastikschale hast, diese Probleme habe ich auch. Ich habe mittlerweile eine Sammlung von Plastikschalen, leere Joghurtdosen, usw. sowie leere Gläser, für Marmelade selber zu machen. Was ich bisher noch nie gemacht habe! Ich bin echt froh darüber, dass ich hier im Forum ehrlich sein kann. So was kann man einen normalen Menschen nicht erzählen, oder Verständnis erwarten.

Tragisch ist, früher habe ich da keine Probleme mit gehabt, mich von Dingen zu trennen. Das macht mir irgendwie Angst. Ich weiß nur, das in mir irgendwas blockt und weiß nicht warum. Gestern Abend habe ich gedacht, das ist vielleicht so, weil ich mich mit anderen Dingen nicht beschäftigen will. Da ich ja ständig mit diesen Trennungsproblemen beschäftigt bin und aus diesen Grund gar nicht dazu komme, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Weißt du, was ich damit meine?

Wie auch immer, ich hoffe und wünsche mir sehnlichst, das dieser Qualvolle Zustand ein Ende nimmt. Ich habe heute wieder 2 Tüten zum Altkleidercontainer gebracht , bei der Menge die ich besitze, fällt das nicht auf. Sollte ich weiter in diesen Schneckentempo aussortieren, da wäre ich ja noch Jahre beschäftigt.

Irgendwie drehe ich mich im Kreis. Und drücke mich selber davor, das ganze richtig anzugehen. Ich war mal ein disziplinierter Mensch und habe meine Aufgaben korrekt erledigt, so wie sie kamen, ohne wenn und aber. Was ist bloß aus mir geworden?

Voriges Jahr kam mein Sohn mal auf einen Besuch vorbei, was sehr selten vorkommt. Die ganze Wohnung war ein einziges Chaos, alles stand voll. Als er rein kam, fragte er ob ich umziehen würde. Was natürlich nicht der Fall war. Ich bin vor Scham im Boden versunken. Mein Sohn hatte früher selber ein Messie Problem und hat es später alleine geschafft, das auf die Reihe zu bekommen.

Ich denke das ist schon eine richtige Sehens-weise auf kleine Erfolge zu schauen. Ich selber tue mich noch mit den Annehmen schwer, mit den Messie Problem.

Du schreibst das Horten von Sachen eine Wertbeimessungsstörung ist. Weißt du auch woher diese Störung kommt? Vielleicht liegt da ja die Lösung.

Das Schreiben tut mir gut. Und ich bin so dankbar, das ich nicht alleine mit diesen Problem bin.

Ganz liebe Grüße

Lana


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11.07.2015 07:37
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#4
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Hallo Lana,

ja, ich weiß was dem zu Grunde liegt. Es ist nicht so einfach, neue Verhaltensweisen einzuüben. Aber es ist machbar. Ich bleibe dran.

Ich habe schon immer meine Kleidung gehortet. Lange Zeit fand dieses Horten im verborgenen statt. Ich hatte viel mehr Platz, konnte alles in Schränken und Lagerräumen verstauen. So hatte ich früher auch keine Probleme, alles regelmäßig zu reinigen.

Mir selbst Vorwürfe machen, mich schuldig fühlen ob meiner Messieprobleme will ich nicht mehr. Das klappt auch immer besser.

Ich wünsche Dir gutes Vorankommen.

LG Franca


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11.07.2015 23:32
avatar  Lana
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Hallo Franca,

es geht mir seit dem ich hier im Forum beigetreten bin, emotional bedeutend besser. Danke, mit den Selbstvorwürfen, da liegst du richtig. Ich habe diese seit heute Morgen abgestellt. Mir ist selber wieder bewusst geworden, das ich Druck, egal welcher Art nicht gebrauchen kann und mir nicht gut tut.

Ich stelle meine Ansprüche an mir selber zu hoch, das konnte ich schon immer sehr gut. Genau so mein Selbstwertgefühl mit Leistung zu definieren. Leiste ich was, dann bin was Wert und umgekehrt.

Ich habe vor circa. vor 2 Monate schon mal angefangen, das Chaos in meiner Wohnung zu beseitigen. Was ich da veranstaltet habe, war auch nicht mehr normal. Ich habe mehrere Wochen von morgens bis nachts durch gearbeitet, bis zur totalen körperlichen Erschöpfung. Ich stand nur noch unter selbstgemachten Druck.

Mir wird gerade so richtig bewusst, das mich das blockiert hat, weiter zu machen. Mir ist auch klar geworden, das sich mit den von nichts trennen können, was mit meiner Vergangenheit zu tun hat. Meine 2te Ehe ist nach 30 Jahren im Mai dieses Jahr geschieden worden.

Ich möchte und kann noch nicht loslassen. Ich denke alles braucht seine Zeit.......,

und diese Zeit möchte ich mir selber zugestehen.

Liebe Grüße

Lana


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