2030 - Das Ende des Chaos.

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16.09.2024 15:44
#86
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Entkrempelungs-Entscheidungen

Ich lese sehr interessiert mit, wie es bei @Rica weitergeht mit ihrem Experiment.

Ich sehe dabei, wie schwer es fällt, sich von manche Dinge entgültig zu trennen. Das geht mir auch so.

Meine Strategie bei diesen Entscheidungen sind folgende Überlegungen:

Ich schaue mir mein Alter und meine Lebenserwartung an, sowie meine Lebensumstände. (Ich schreibe hier bewusst "meine" und nicht "unsere", damit ich nicht ins Politische rutsche, obwohl das schon etwas mit meinen Entscheidungen zu tun hat).

Rein hypothetisch lebe ich vielleicht noch 5 Jahre. 2030 ist Ende - so ist mein Gefühl. Wie auch immer sich die Verhältnisse entwickeln, könnte dieser Zeitpunkt auch früher eintreten. (Krieg usw.).

Also, ich sterbe in 5 Jahren und habe außer einen entfernten jüngeren Verwandten keine Erben. Den kenne ich kaum, weiss nur, dass er auch "Messie" ist, aber karrieremäßig sehr hoch gekommen ist. D.h. der braucht meine Sachen nicht und wird auch kein Interesse daran haben .

Folglich entscheide ich so, dass ich nur Sachen behalte, die mir wirklich noch Lebensgenuss bereiten können, diese letzten Jahre. Ansonsten ist es besser, sich auch von mir geliebten Dingen zu trennen, und sie kommen in gute Hände, die jetzt noch etwas damit anfangen können, anstatt, dass es hier herumsteht oder liegt und später vernichtet wird.

Das ist sehr simpel. Ich weiss. Aber der Gedanke nicht unendlich zu existieren, hilft mir bei dieser schwierigen मेसी कार्यम् *

* Sanskrit wird teilweise in Indien und auch Nepal gesprochen und geschrieben. In Indien ist Messietum kein Problem und kaum bekannt. Das Horten von Gegenständen oder Vorratshaltungen wird als positiv bewertet.
Quelle: KI ChatGPT

(Als ich dieses Mal Messie im Zusammenhang mit Indien in die KI eingab, bekam ich die Biographie eines Fussballspielers angezeigt und erst als ich noch einmal gezielter nachfragte, kamen kümmerliche Ergebnisse. Also, Messieprobleme gibt es in Indien logischerweise nicht, so wie hier).


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16.09.2024 16:18
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Zitat von charlotta im Beitrag #86
Folglich entscheide ich so, dass ich nur Sachen behalte, die mir wirklich noch Lebensgenuss bereiten können, diese letzten Jahre. Ansonsten ist es besser, sich auch von mir geliebten Dingen zu trennen, und sie kommen in gute Hände, die jetzt noch etwas damit anfangen können, anstatt, dass es hier herumsteht oder liegt und später vernichtet wird. Das ist sehr simpel. Ich weiss. Aber der Gedanke nicht unendlich zu existieren, hilft mir bei dieser schwierigen मेसी कार्यम् *


Mir gefällt der Lebensgenuss-Ansatz, limitiert durch die Lebenserwartung, sehr. Das ist nicht so freudlos wie Extremminimalismus, der nur danach fragt, ob das Teil wirklich notwendig ist.

Ich werde bei meinem Experiment deinen Ansatz in meinen Umgang mit Büchern einbauen. Danke!


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17.09.2024 21:28 (zuletzt bearbeitet: 17.09.2024 21:40)
#88
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Da heute mal wieder ein Termin nicht so stattfand, wie geplant (gestern übrigens auch nicht) - was NICHT an mir lag, sondern an dem, nach meiner Beobachtung, immer mehr zunehmenden Chaotismus meiner Mitmenschen, mit denen ich zu tun habe. ..

Ich habe so meine Theorien, woran das liegt, worüber ich mich hier jetzt nicht auslasse.

Habe ich gestern die freie Zeit genutzt, meine Wassereinkäufe zu erledigen und heute widmete ich mich:
메시 태스크 *

* In Südkorea - *wo es übrigens weltweit die meisten Selbstmorde gibt* (Anmerkung von mir) - bestehen sehr große Erwartungen was Sauberkeit, Ordnung und das äußere Erscheinungsbild betrifft. Aufgrund der sehr beengten Lebensverhältnisse, fällt jemand der den Normen nicht entspricht, sehr schnell auf. Es kommt zu starken sozialen Stigmatisierungen. Wohnungen die überfüllt sind werden als "Müllhäuser" -쓰레기 집 - bezeichnet und es wird davon ausgegangen, dass die Menschen, die darin leben, sowie die Wohnungen, nicht dem hohen Hygienestandard in Südkorea entsprechen. Es kommt zu Wohnungsverlust und sozialer Isolation. Dieses wird in Südkorea noch durch sensationslüsterne Medienberichte über "Müllhäuser"verstärkt. Teilweise bekommen "Messies" in Südkorea auch eine psychische Diagnose diagnostiziert, dessen Symptome in erster Linie als unterdrückter Ärger, gesehen wird, was dazu führen soll, dass Menschen eine psychische Störung entwickeln und anfangen Dinge zu horten. Sie nennen diese Störung "Hwa-Byung" (화병)". Es gibt in Südkorea mittlerweile für diese "Störung" zugeschnittene Programme, die den betroffenen Menschen helfen sollen, wieder "auf Linie" zu kommen. *Eher Umerziehungsversuche denn Therapie*. (Anmerkung von mir).
Bis auf die markierten Anmerkungen von mir: Quelle KI ChatGPT

Aber zu meinen heute getätigten 메시 태스크:

149 Bücher für den Verkauf fotografiert
4 Gegenstände ebenfalls für Verkauf fotografiert und katalogisiert.

89 Artikel bei ebay von Auktionen in Sofortkauf geändert, dass mir nicht wieder so was passiert wie letztens, da ich immer wieder automatisch einstelle nach Ablauf der Auktion und ich dann über 300 komme. Der Verkauf läuft so viel besser. Eigentlich logisch, ich habe selbst auch noch nie etwas per Auktion erworben. Ich will es gleich sofort und nicht ewig warten und beobachten, ob mich einer überbietet. Das musste ich jetzt allerdings alles manuell machen.

Aber mein aktuelles Hörbuch "Der Spalt" von Peter Clines - geht um ein Experiment über Teleportation und fotografischen Gedächnis - sehr spannend, hat diesen Tätigkeitkeiten (vorallendingen dieses Umändern) die Langeweile genommen.

Die 149 Bücher - eine Mischung aus Sachbüchern (sehr viele von meiner Mutter über Gesundheit) und Romanen, die ich nicht noch einmal lesen werde und wenn dann auf meinen E-Reader über onleihe, wo ich mir die Schriftgröße einstellen kann. Z.B. die Tolstoi-Bücher, die sind so klein geschrieben - das ist mir zu anstrengend jetzt im Alter, obwohl es da Bücher gibt, die ich sicherlich noch einmal lesen werde.

Bücher mit Halbledereinband aus Buchclubs verkaufen sich übrigens ganz gut bei Booklooker.

Natürlich braucht das alles seine Zeit. Aber ich hoffe, in 5 Jahren, habe ich alles verkauft, was ich verkaufen will. Bücher, die in 6 Monaten von niemanden angesehen werden (beobachtet), kommen in öffentliche Bücherschränke.

Zeitaufwand heute für die 메시 태스크: 5 Stunden ohne Pause (also, recht hoch). Aber sind ja einmalige Arbeiten.


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17.09.2024 23:21
avatar  Rica
#89
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Zitat von charlotta im Beitrag #88
Die 149 Bücher - eine Mischung aus Sachbüchern (sehr viele von meiner Mutter über Gesundheit) und Romanen, die ich nicht noch einmal lesen werde und wenn dann auf meinen E-Reader über onleihe, wo ich mir die Schriftgröße einstellen kann. Z.B. die Tolstoi-Bücher, die sind so klein geschrieben - das ist mir zu anstrengend jetzt im Alter, obwohl es da Bücher gibt, die ich sicherlich noch einmal lesen werde.



Tolstoi lese ich seit meiner Kindheit immer wieder. Vor wenigen Tagen beim Großen Hauruck hatte ich Anna Karenina in den Händen. Das ist eines der wenigen Bücher, die ich aus dem Nachlass meiner Mutter behalten habe.

Ich denke ab und zu daran, wie Tolstoi noch als hochbetagter Greis aus dem Haus geflohen ist, um sich endlich von seiner Frau zu trennen. Meiner Erinnerung nach ist er bei der Aktion gestorben - ich muss das mal nachlesen.

Ich habe eine Frage. Falls du sie nicht beantworten willst, ignoriere sie bitte:

Du schätzt, falls ich dich nicht missverstanden habe, dass du in rund fünf Jahren sterben wirst. Dein Entkrempelprojekt hast du auf ebenfalls circa fünf Jahre angesetzt.

Ich hätte in der Situation das starke Bedürfnis, meine Wohnung so schnell wie möglich in den Griff zu kriegen. Ich würde sofort eine professionelle Hilfe anheuern, und ich täte mir mit Sicherheit keine Ebay-Verkäufe an.

Wie kommt es, dass du gelassen akzeptierst, den mutmaßlichen Rest deines Lebens mit dem Entrümpeln zu verbringen?


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Gestern 01:01 (zuletzt bearbeitet: Gestern 01:08)
#90
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@Rica

Weil ich weiss, dass genau das jetzt meine Aufgabe ist.

Das sind Sachen, wofür meine Eltern, Großeltern, Urgroßeltern hart gearbeitet haben. Woran ich als Kind Freude hatte und auch später. Das sind Sachen, die mir etwas bedeuten.

Vor der Katastrophe habe ich auch schon verkauft. Nach der Katastrophe kam ich ins Chaos, weil ich mich nicht mehr darum gekümmert habe und auch meinen Messieplan nicht mehr eingehalten habe.

Jetzt beseitige ich das Chaos wieder und entkrempele.

Mir macht das Spass und das ist jetzt mein Lebensinhalt.

Wie, was, wo in 5 Jahren ablaufen wird, weiss ich noch nicht oder nur annährend, da ich medial veranlagt bin und einiges klar ist.

Auf jeden Fall, werde ich meine Lebensaufgaben noch erfüllen und dann...(jetzt könnte ich ganz viel Unwissenschaftliches schreiben, das lass ich aber mal lieber, obwohl hier ja glaube ich in den Regeln stand, dass auch Karten legen usw. erwünscht ist).

Schaun wir Mal. Alles, was ich jetzt erlebe, Kontakte usw. haben mit diesen Aufgaben zu tun. Das ist manchmal traurig, manchmal beglückend, manchmal aufregend und manchmal auch anstrengend. Aber das ist jetzt der Sinn meines Daseins auf dieser Welt. Das angesammelte Materielle in gute Hände zu verkaufen oder verschenken. Und noch ein paar Sachen aufklären.

Mehr will ich nicht mehr. Eventuell gibt es noch einen Umzug in den 5 Jahren, dann müsste ich natürlich richtig Gas geben. Aber die Chancen stehen 50/50.

Gereist bin ich genug in meinem Leben. War fast überall, habe viel erlebt. Wird vielleicht noch ein Buch geben, wenn das heute überhaupt jemanden interessiert, vermischt mit der Geschichte unserer Familie. Oder ich hinterlasse es in einer Cloud, falls die Welt unter geht.

Tolstoi verliess übrigens mit 82 Jahren (heimlich) seine Lebensgefährtin mit dem Ansinnen, ein Leben in völliger Abgeschiedenheit weiter zu leben. Nach wenigen Tagen unterwegs bekam er eine Lungenentzündung und starb am 20. November 1910 in Astapowo.


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