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Ich bin mit meinem Latein am Ende
Zitat von Chaoskauz im Beitrag #30
aber wenn jemand nen Sprinter fahren kann
Beim Stichwort Sprinter fällt mir ein ungewöhnlicher Low Budget Tip ein.
Ein Freund war ziemlich pleite, als sein Umzug anstand. Deshalb kaufte er in einem großen Möbelhaus einen billigen Waschbeckenunterschrank, den er sowieso brauchte.
Und nutzte die Option, die große Möbelhäuser oft anbieten: Er lieh sich dort "zum Transport seines Einkaufs" nahezu gratis einen kleinen LKW aus.
Den beluden wir blitzschnell mit seinem Umzugsgut, fuhren zur neuen Wohnung, luden aus und gaben rechtzeitig vor Ende der Gratisfrist den LKW zurück.
Das ließe sich genauso zum Abtransport von Müllsäcken praktizieren.
Kein ganz korrektes Vorgehen, aber in einer Notlage evt. verzeihlich.
Zitat von Chaoskauz im Beitrag #30
ein Ozongerät kaufen ist eventuell teuer.
Nein, die sind nicht teuer. Und sehr vielseitig: Hilft auch bei Müffeln und gegen Schimmel.
Aber Frau muss sich genau informieren, wie man sie anwendet. Sonst sind hinterher nicht nur die Ungeziefer tot sondern auch die Frau und der Herr des Hauses.
Zitat von Rica im Beitrag #31
Den beluden wir blitzschnell mit seinem Umzugsgut, fuhren zur neuen Wohnung, luden aus und gaben rechtzeitig vor Ende der Gratisfrist den LKW zurück.
Also den Trick kannte ich auch noch nicht, aber wahrscheinlich werden das viele machen !
@Chaoskauz, im Prinzip könnte ich schon einen Sprinter fahren, aber leider nur Automatik! Und ich habe bei euch etwas Bedenken, dass der Ton rauh werden wird, darauf habe ich ehrlich gesagt, wenig Lust. Wer will schon angeschnauzt werden, wenn man hilft . Ich bin ein zuverlässiger, offener und respektvoller Mensch und kenne so ein Verhalten/Misstrauen gegenüber Fremden nicht, daher weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich damit klar kommen will! Und die Preisfrage wäre natürlich auch, wo ihr wohnt !
Hallo @Chaoskauz ,
Zitat von Chaoskauz im Beitrag #30
- Nochmal ne Weile mit mehr Besteck in der Hand in der Küche rumstehen und dabei einmal das Gehirn neu hochfahren (der Zustand fühlt sich zumindest für mich immer wie der Neustart eines Computers an)
Du beschreibst das perfekt! Ich kenne das sehr gut. 😁
Das ist der Grund, weshalb ich behaupte, meine Exekutiven Funktionen seien gestört. Dazu Wikipedia:
Zitat
Bei bestimmten neurologischen Störungen (z. B. frontotemporaler Demenz, Dysphasie, Schädel-Hirn-Trauma, Dysexekutivem Syndrom bzw. Frontalhirnsyndrom, fetales Alkoholsyndrom) sind die exekutiven Funktionen beeinträchtigt. Sie sind aber auch bei einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen mehr oder weniger ausgeprägt betroffen: Etwa bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Autismus, Korsakow-Syndrom, Schizophrenie oder beim Borderline-Syndrom.
Was man da tun kann? Also Therapie... äh... sollte es theoretisch geben. Man muss nur jemanden finden, der sich damit auskennt, und sich dann in einer laaangen Warteschlange anstellen. Und wenn man dann irgendwann mal an die Reihe kommt, findet man möglicherweise heraus, dass dieser Fachmensch einem nix zu sagen hat, was man sich nicht in der Zwischenzeit in der Stadtbibliothek selbst hätte anlesen können.
Das macht *mich* so ärgerlich, dass ich gar keine Lust hab, mich erst in der Warteschlange anzustellen. Überhaupt halte ich mehr davon, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, statt sich von Leuten abhängig zu machen, die leider oft auf ihrem Fachgebiet nicht dieselben umfassenden Kenntnisse haben, wie ein Klempner sie auf seinem Fachgebiet hat. Aber Vorsicht: Das sind *meine* Eindrücke und Vorurteile. Sie einfach zu übernehmen, ist eventuell gesundheitsschädlich. Ich hafte nicht für die Folgen.
Augenblicklich ist meine Theorie, dass es tatsächlich hilft, seine Umgebung nach und nach in einen geordneten Zustand zu bringen. Um Körper und Geist erstmal in Schwung zu bringen, fange ich immer mit den Arbeiten an, die schon Routine sind, und versuche, diesen Bereich allmählich auszudehnen, genauso, wie ich auch die benutzbaren Zonen in der Wohnung versuche, auszudehnen.
Minimalismus scheint mir auch ein geeignetes Werkzeug zu sein: Möglichst nichts besitzen, was nur sinnlos Unordnung macht, ohne dass man es wirklich benutzt. Das fällt mir nicht so ganz leicht, weil ich mir immer Situationen vorstellen kann, in denen ich dieses oder jenes Ding verwende, und mir diese Situationen *wünsche*. Es wäre z.B. eine tolle Sache, mal eine Party in der Wohnung feiern zu können mit 20 Gästen oder so. Aber die Realität ist: Wenn ich schon das Campinggeschirr für so viele Leute aufbewahre, weil Parties im Freien etwas sind, was real gelegentlich stattfindet, dann kann auch die Party in meiner Wohnung, die es vielleicht irgendwann mal gibt, damit gefeiert werden. Oder es findet sich eine andere Lösung, z.B., dass Leute Geschirr mitbringen (ich wurde z.B. gestern gebeten, zu einer Gartenparty eine Flasche Leitungswasser mitzubringen).
In den letzten Jahren habe ich schon eine Menge Besteck und Geschirr gespendet. Anderes, grade so Dinge wie Soßenlöffel, ist in einen Karton gewandert, den ich durchsuchen kann, wenn mir was fehlt.
Zitat von Chaoskauz im Beitrag #30
Das ist ziemlich viel Aufwand für erstaunlich wenig Arbeit und es wundert mich jetzt irgendwie nicht, warum ich Probleme beim Aufräumen hab.
Tja. Ging mir Dienstag so. Da wollte ich ausmisten und bin gleich am Anfang darüber gestolpert, dass ich für den Kleiderschrank keine passende Kiste als improvisierte Schublade finden konnte, und dann in dem Chaos in selbigem Schrank nicht meine kurze Hose. Ich war den ganzen Tag am wurschteln, und abends war kaum was geschafft. Ich tröste mich damit, dass es mir an manchen Tagen auch gelingt, sozusagen das lose Ende des Fadens zu finden, der eine Handlungskette ist.
Gestern hatte ich den beunruhigenden Gedanken, dass ich vielleicht damit leben muss, dass immer wieder diese Lücken zwischen den Handlungen sind, in denen ich einfach nicht weiter weiß und nicht weiß, wo ich mein Hirn sozusagen hinsteuern soll, um den Anschluss oder Anfang zu finden. Aber die einzige Antwort darauf ist wie immer: Dann ist das halt so.
Zitat von Chaoskauz im Beitrag #30
Jetzt wo das Besteck sauber in die Schublade sortiert ist sieht die Schublade auch gar nicht mehr so voll aus, vielleicht hätte das zu weniger Verwirrung beigetragen?
Definitiv. Und ich würde auch mal überlegen, wie viele Leute bei euch essen und trinken und wie viel Besteck und Geschirr notwendig ist, damit die Spülmaschine nicht fast leer laufen muss. Für mich finde ich es super, keine Spülmaschine zu haben, weil täglich eine kleine Portion Geschirr von Hand zu spülen ist für mich das perfekte Anfangsritual für die restliche Hausarbeit.
Was Therapien angeht, teile ich Robins Einschätzung. Erst wartet man lange darauf und dann stellt sich heraus, dass der Therapeut keine Ahnung hat oder es menschlich nicht hinhaut.
Ich habe auch ADS. Mir helfen Listen. Ich habe für jeden Tag eine Liste und versuche, alles davon zu erledigen. Meistens steht zu viel darauf, aber ich mache doch so viel wie möglich. Gestern stand darauf "Bad putzen", also habe ich das Bad geputzt. In der Küche hängt eine Liste mit den Lebensmitteln, die ich als nächste leeressen möchte. Wenn ich mir überlege, was ich koche, schaue ich auf die Liste. Wenn ich die Einkaufsliste schreibe, überlege ich, was ich mit den Lebensmitteln auf der Liste kochen will und was ich dazu neu einkaufen muss.
Im Bad habe ich ein Schüsselchen mit Schmuck und einer Haarspange, bei denen klar ist: Wenn ich die bis Ende des Monats nicht getragen habe, werden sie gespendet.
Ich muss mir einfach jedes Projekt in kleine Aufgaben runterbrechen und jeden Tag etwas davon machen. Wichtig ist aber die Liste und kein vages "Ich werde / könnte das irgendwann mal machen", sondern konkret planen, wann ich das mache oder eben diese Listen, von denen ich versuche, jeden Tag etwas zu erledigen. Die kleben dann an den Schränken oder am Spiegel, damit ich sie ständig sehe. Da es kleine Aufgaben sind, erledige ich sie dann auch.
Außerdem hilfreich finde ich eine Vision. Habe es neulich gepostet, dass ich meine Vision in dem ganzen Chaos "verlegt" habe. Vor lauter Kleinklein habe ich sie tatsächlich vergessen. :-( Ich muss also demnächst eine neue basteln. Nämlich eine Vorstellung davon, wie es hier aussehen soll und wie ich den frei gewordenen Platz nutzen will. Es wird dann eine Ecke für die Musik geben und eine für die Malerei. Vielleicht sollte ich mir ein Bild dafür malen zur Motivation. :-)
A propos Müllguerilla: Das habe ich auch schon gemacht, wenn ich zu viel Müll hatte. Mitten in der Nacht mit der überschüssigen Mülltüte die Straße lang gegangen und nachgesehen, wo noch Platz ist. Bei Papiermüll kein Problem, weil die Abholung eh nichts kostet. Bei Restmüll ist es was anderes, aber Restmüll hat man ja meist nicht so viel, wenn man ordentlich trennt.
Ich kopiere das mal als weitere Idee hierher:
Zitat von Rica im Beitrag Die Möchtegern-Minimalistin
Ich weiß nicht, ob jede Stadtverwaltung das anbietet: Bei uns kann man gegen eine Geführ von ca. fünf Euro große, stabile, als stadteigene gekennzeichnete Müllsäcke im Rathaus kaufen.
Die darf man dann prall gefüllt am Abholtag zum Abtransport zu den Mülltonnen stellen. Sehr komfortabel. Je nach Menge vielleicht erschwinglicher, als einen Sprinter zu mieten.
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