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Immer wieder & kein Ende , ein Tagebuch
Hallo,
Ich fühle mich wie im Film "und täglich grüßt das Murmeltier". Wie oft ich hier im Forum schon Hilfe und Tipps gesucht habe nachdem ich nach einem Neustart gute Hoffnungen hatte...
Leider ist es mal wieder so weit, ich weiß nicht weiter! Ich habe schon so lange damit zu kämpfen meine Wohnung in Ordnung zu halten: ich sammel nichts, es ist Müll. Berge an Müll. Berge denen ich nicht mehr Herr werde. Aber ich bin nun an einem Punkt angelangt, an dem ich wirklich nicht mehr weiter weiß und wirklich auch nicht mehr die Kraft habe. Meine Unfähigkeit (oder selektive Antriebslosigkeit?) meine Wohnung sauber zu halten machen mich auch psychisch extrem fertig. Auch eine bevorstehende Privatinsolvenz hat es mir schon eingebracht.
In meine aktuelle Wohnung bin ich vor ca 4 ½ Jahren gezogen nachdem ich wegen eines neuen Jobs in eine andere Stadt gezogen bin. Ich hatte große Hoffnungen dass es nun besser wird: neuer Job , neue Stadt, neue Wohnung, neues Selbstbewusstsein und den Wunsch nach Veränderung da ich meine vorherige Wohnung aufgrund dieser Problematik verloren habe. Die Wohnung ist nicht toll, aber man könnte etwas draus machen. Die Wohnung war stark renovierungsbedürftig, dafür musste ich am Anfang etwas weniger Miete bezahlen. Ich wusste zwar dass es viel Arbeit wird och wollte mir aber Zeit lassen und alles nach und nach renovieren damit ich mich wohlfühlen kann. Leider kamen da bereits einige Sachen die mich wieder runtergezogen haben. Meine direkte Nachbarin zb.. Sie ist Ende 70 und die ehemalige Hausmeisterin und mischt sich in alles ein, sie ersten 2 Wochen hat sie mich jeden Tag von der Arbeit abgepasst und da fing es bereits an dass ich die Klingel ausgestellt habe und kaum ein Geräusch gemacht habe damit sie glaubt ich wäre nicht zuhause. Das hat sich natürlich auch darauf ausgewirkt dass ich grade das putzen oder aufräumen unterlassen habe um keine Geräusche zu machen. Oft habe ich nachts das Nötigste gemacht. Dann hat ein unbekannter Virus dafür gesorgt dass ich sehr viel arbeiten musste und mich allgemein sehr unwohl gefühlt habe. Ich leide an Depressionen und einer Angststörung, diese verschlimmert sich natürlich durch die Situation in meiner Wohnung und die verschlimmerte psychische Lage resultiert darin dass ich nicht in der Lage bin aufzuräumen. Es fühlt sich immer nach einer Ausrede an und ich bin sauer auf mich selbst dass ich es nicht hinbekomme. Ich fühle mich in meiner Wohnung unwohl, Müll und Nachbarn die sich in alles einmischen. Ich würde gerne umziehen, aufgrund von Schulden und negativer Schufa geht das aber leider nicht. Ich habe auch niemanden mit dem ich darüber sprechen kann. Die Freundschaft zu meiner besten Freundin ist in den letzten Jahren zerbrochen, mit meiner Familie kann ich darüber auch nicht sprechen.
Zwischendurch war es mal ok, wenn irgendwelche Termine zb Handwerker oÄ anstanden habe ich zwar mehr schlecht als recht aufgeräumt und geputzt, aber meist war das kurz danach schon wieder dahin. Ich will es unbedingt, aber ich weiß nicht wie. Ich hatte bereits letztes Jahr Post von meinem Vermieter wegen Beschwerden, diese konnte ich aber durch eine Entrümpelung abwenden. Nun habe ich aber Schulden und stehe vor der Privatinsolvenz, eine Firma kann ich mir nicht nochmal leisten, also muss ich es aus eigenem Antrieb schaffen. Ich bin ausgelaugt, von der Arbeit und den letzten Jahren in dieser Situation. Ich habe Angst meine Wohnung zu verlieren auch wenn ich sie nicht mag und mich unwohl fühle. Ich habe jeden Tag Angst nach Hause zu kommen und ein Schreiben meines Vermieters vorzufinden, ich habe Angst nach ein paar Tagen "Urlaub " nach Hause zu kommen und meine Wohnung ist geräumt und ich werde rausgeschmissen. Dass das nicht so einfach möglich ist, weiß ich, aber die Gedanken kreisen ständig, ich komme nicht zur Ruhe.
Gold
Silber
Bronze
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Erstmal willkommen zurück …
Ich springe mal mitten in die Problematik, ich hoffe es ist ok?
Erstens, stimmen deine Vitamine? Es gibt durchaus bezahlbare Kombitabletten im Drogeriemarkt, B12, D3, C. D3 kann man anfangs extra stärker geben. Mangelt es da, verstärkt sich eine Antriebsschwäche und Depression. Frag eventuell den Hausarzt!
Dann ist es immer prima, wenn man sich an irgendeiner Stelle wirksam fühlen kann. Magst du mal die „Müll-Kategorien“ auflisten? Also Restmüll, Papier, Plastik, Pfandflaschen … und dafür Behältnisse besorgen? Und wenn du mit der fiesesten Sorte beginnst, alles was stinkt und klebt und richtig stört, das eintütest und täglich eine Portion raus bringst (vielleicht in einem Umzugskarton versteckt?) kriegst du gleich ein anderes Gefühl für dich selbst.
Das nur zum Anfang. Ich versteh deine Panik!
Demnächst mehr, viele Mutmach-Grüße von Jennifer
@KeinEnde
Also, wenn es wirklich Müll ist, sollte das alles recht einfach sein, weil es nichts gibt, was du sortieren oder verkaufen müsstest.
Also, falls Vitamine, solltest Du auch über Zink nachdenken. Zinkmangel verursacht dieselben Symptome wie eine Depression.
Weißt Du denn, woher die Angststörung kommt? Hast Du das aufgearbeitet? Klingt nämlich nicht so. Mit PTBS kenne ich mich leider aus. Verdrängung führt nur zum Chaos innen und außen.
Grundsätzlich befindest Du Dich in einem Teufelskreis: Die vollgemüllte Wohnung entzieht Dir Energie und darum hast Du keine Energie zum Aufräumen. Darum: Fang einfach mal irgendwo an. Je ordentlicher es wird, umso mehr Energie wirst Du wieder haben.
Für mich klingt es aber so als wäre es auch eine Überlegung wert, dass Du umziehst. Wenn Du Dich dort nicht wohl fühlst... Das wäre auch eine Chance, um Dich zu verkleinern und eine Wohnung mit geringerer Miete zu finden. Oder ein WG-Zimmer?
Hallo KeinEnde
Du hast ja einiges an Problemen. Ich hoffe mal, wegen der Schulden warst Du schon bei einer Schuldnerberatung? Und wie akut ist es mit den Depressionen? Bist Du deswegen schon in Behandlung? Und wenn Du Hilfe beim Entrümpeln nicht bezahlen kannst, das Thema hatten wir hier schon öfter, gibt es zum Beispiel Caritas, Diakonie oder Sozialcafés, an die man sich wegen Rat und Unterstützung wenden kann.
Herzlich Willkommen zurück, @KeinEnde !
Was mir an deinem Bericht ins Auge sticht, ist der Nick "KeinEnde" und die Aussage "Ich schaffe es nicht."
Ehrlich gesagt glaube ich, dass du es doch schaffen kannst, und zwar, indem du erstmal überlegst, welche Gewohnheiten dazu geführt haben, dass da jetzt so viel Müll liegt, und wie du deine Gewohnheiten so ändern kannst, dass das aufhört. Und dazu noch die *eine* Gewohnheit hinzu fügen: Jeden Tag 5 Minuten Müll aufsammeln und raustragen. Es dürfen auch ein paar Minuten mehr sein, wenn dir 5 Minuten zu wenig sind. Also dieses "es" bezieht sich auf den Müll, nicht auf eine Grundreinigung der Wohnung. Und natürlich wäre es schöner, wenn du es mit Hilfe in nur einer Woche schaffst. Der einzige Vorteil, wenn man es so in kleinen Schritten über die Gewohnheiten angeht, ist, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass man dann bei den neuen Gewohnheiten auch bleibt.
Für eine größere Putzaktion bist du grade nicht in der Lage, das kann ich mir gut vorstellen. Den Hintern nicht hoch kriegen, wenn man an das Chaos denkt und sich vorstellt, man solle es bewältigen - das kenne ich gut! Und ich bin noch nicht mal depressiv. Es ist halt einfach nur zu viel.
Wenn du akzeptierst, dass du das ganze nicht schaffst - welche Möglichkeiten bleiben? Gibt es z.B. bei euch in der Stadt eine Messiehilfe? Übernimmt das Sozialamt die Kosten für eine Entrümpelung? Kannst du vielleicht über die Diagnose eine Hilfe bekommen?
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