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Immer wieder & kein Ende , ein Tagebuch
@Robin @Anna1111
Ach, mir wurde schon schlimmeres an den Kopf geworfen, das ist mir herzlich egal. Aber um was zu ändern muss ich ja die Ursache finden, sonst geht es so weiter und es ändert sich nix. Man sagt ja zu einem Alkoholiker auch nicht das er einfach Wasser trinken soll. Blödes Beispiel ich weiß, aber ich versuche meine Standpunkt klar zu machen. Da ich es wo anders schaffe, muss es ja einen Grund geben warum es bei mit zuhause nicht geht. Und wenn ich den Grund nicht gefunden habe, wird es auch nicht aufhören. Meine Hoffnung war, dass die "Brechstange" funktioniert, tut sie aber nicht, schon mehrfach nicht. Ich war schon so oft kurz davor komplett aufzugeben, entweder einfach damit zu leben oder einen anderen Ausweg zu nehmen. Da es nur sehr wenige Spezialisten auf dem Gebiet gibt, ist das natürlich doppelt so schwer an irgendwelche Erklärungen zu kommen, zusätzlich ist jeder Fall anders. Ich habe auch schon viele Tipps und Tricks aus dem Forum ausprobiert, entweder funktionieren sie für mich gar nicht, oder nur über einen kurzen Zeitraum. Die kurzfristige Hilfe habe ich, deswegen versuche ich an einer längerfristigen zu arbeiten. Und dafür muss ich nun mal die Ursachen finden. Wenn es "nur" ums sammeln gehen würde, wäre es wahrscheinlich etwas anderes. Ich möchte jetzt niemanden vorlegen dass er es damit leichter hat, definitiv nicht. Es muss ja eine Grund geben warum Leute ihr persönlichstes, den Raum in dem sie leben, vermüllen lassen. Früher bin ich da auch anders rangegangen, habe gesagt dass ich einfach faul bin und mir wo geredet dass es mit einer Entrümpelung oder einem Umzug getan ist. War es aber nicht. Ich bin auch nicht jemand der sagt dass dann irgendwelche Kräfte mich für Verfehlungen in einem früheren Leben bestrafen wollen oder dass sich hier ein Portal zu einer anderen Welt befindet und das ist deren Mülldeponie, keine Ahnung, you get the point.
Deswegen möchte ICH für MICH rausfinden WARUM da so ist. Irgendwas muss das ja auslösen. Und wenn ich das weiß, kann man einem Schlachtplan entwickeln. Ich bin Mut Medikamente dagegen gegangen weil ich dachte das meine Depressionen mich faul machen und ich einfach ausgelaugt bin, Überraschung, hat nix gebracht. Ich habe mir Putzpläne gemacht, auch nix gebracht. Ist vielleicht auch das Problem dass ich alleine wohne, ich habe da für mich nicht wirklich einen Grund immer sofort Ordnung zu schaffen. Dann sage ich zu mir selbst dass ich dass dann am Wochenende mache oder wenn ich mal früher von der Arbeit komme. Aber dann muss man vielleicht länger arbeiten oder ist das Wochenende nicht zuhause und schon ist das gescheitert. Das ist ja mein Wunsch, das gleich immer alles zu erledigen, aber meist hält es nur für wenige Wochen an.
Hallo @KeinEnde,
die Anonymen Alkoholiker sagen tatsächlich, dass es *nur* darauf ankommt, das nächste Glas stehenzulassen. Nicht das übernächste, und nicht alle Gläser, die einem im Leben noch begegnen könnten. Nur das *nächste*. Sie haben mit ihrem Konzept, das auf Selbsthilfe und gegenseitiger Unterstützung beruht, meines Wissens eine geringere Rückfallquote als die von Profis geleiteten Institutionen und Therapien.
Zitat von KeinEnde im Beitrag #71
Die kurzfristige Hilfe habe ich, deswegen versuche ich an einer längerfristigen zu arbeiten.
Ah, gut! Dann ist ja schon mal Luft zum Atmen.
Zitat von KeinEnde im Beitrag #71
Wenn es "nur" ums sammeln gehen würde, wäre es wahrscheinlich etwas anderes.
Nur??? Du bist lustig! 😂
Wenn es bei mir nur ums Müll aufheben ginge, wäre ich längst fertig! So ärgere ich mich jetzt schon fast 3 Jahre allein hier im Forum mit dem Thema rum, weil jeden einzelnen Sch* mit mir diskutieren muss! Also das klingt in meinem Kopf ungefähr so:
A: Das brauchst du nicht mehr.
B: Man kann nie wissen... Vielleicht brauche ich es nächstes Jahr.
A: Du hast es noch nie gebraucht!
B: Aber ich würde es gern gebrauchen.
A: Unsinn. Du hättest es ja bisher schon benutzen können.
B: Nein. Ich hatte keine Zeit dazu, weil ich die Wohnung aufräumen musste.
A: Aber du hast doch gar nicht so viel aufgeräumt. Du hast Videos gekuckt, dich rumgetrieben...
B: Jajaja, aber doch nur, weil ich die Wohnung hätte aufräumen müssten und hier gar keinen Platz hab.
A: Okay, Deal: Du suchst dir jetzt von diesen 30 Blumen-Übertöpfen 10 Stück aus, und der Rest kommt weg.
B: WEG?! *kreiiisch* Du meinst doch wohl nicht etwa in die MÜLLTONNE! Das geht gar nicht! Das ist doch kein Müll! Umweltsau! Egoist! Übertopf-Mörder!
(B dreht sich um und verweigert jegliche weitere Kooperation.)
A: Okay, in die Mülltonne ist nicht nett. Es geht schnell, aber... Weisste was? Wir spenden das!
B: Hmmm, ja, spenden is okay... 🤔
A: Schau mal, du *wirst* keinen Wald anlegen in deiner Wohnung...
B: Woher weißt du das? Wenn ich erstmal den Platz dafür hab... 🥰
A: Pflanzen brauchen regelmäßig Wasser, Dünger und sie müssen umgetopft werden.
B: Umgetopft...? 😱
A: Ja, genau. Und wenn du so erpicht auf solche Arbeiten wärest, dann würde es hier nicht so aussehen.
B: Okay. Ich suche mir 15 aus, und wir nehmen 10 davon für Stifte, Zwiebeln und was sonst so rumliegt.
A: Wäre es vielleicht möglich, einen dieser Töpfe freizumachen, wenn du ihn für eine Pflanze brauchst?
B: Nee, geht nicht. Ich brauche sowohl einen Topf für Zwiebeln als auch einen für Pflanzen.
A (seufzend): Na guuut. Dann bleiben halt 15. Aber die anderen kommen raus.
Müll dagegen... Ich hab im Flur ein paar Tüten hängen und schmeiße den Müll beim vorbeirennen da rein, nach Sorten getrennt. Der Zeitaufwand dafür geht gegen Null.
Zitat von KeinEnde im Beitrag #71
oder dass sich hier ein Portal zu einer anderen Welt befindet und das ist deren Mülldeponie
🤣🤣🤣 Die Grundlage einer neuen Religion!
Hast du dir @Nona 's Thread mal durchgelesen? Sie hat innerhalb von ziemlich kurzer Zeit mit Hilfe von Freund*innen eine Grundlage geschaffen und ist seitdem drangeblieben. Auch andere hier haben das Müllproblem mehr oder weniger im Griff. Es scheint aber tatsächlich auch so zu sein, dass es ein Muster ist, was dann unter Stress wieder zurückkommen kann. Wie ich es auch schon mal beim Rauchen erlebt hatte: 3 Jahre Nichtraucherin, und dann kam Stress, und plötzlich hatte ich jeden Tag Jipper... Damals war ich so blöd, zu denken, dass es dann ja sinnlos ist, und hab wieder angefangen. Jetzt wieder seit 3 Jahren oder so rauchfrei, diesmal für immer. Ich hab rausgefunden, dass Jipper nicht bedeutet, dass ich mir eine drehen muss.
@Robin
Nur??? Du bist lustig! 😂
Wenn es bei mir nur ums Müll aufheben ginge, wäre ich längst fertig! So ärgere ich mich jetzt schon fast 3 Jahre allein hier im Forum mit dem Thema rum, weil jeden einzelnen Sch* mit mir diskutieren muss!
Diese Diskussuon kenne ich 😂 so ähnlich ging es mir tatsächlich früher auch, da dachte ich mir oft , "ach, damit kannste noch was machen, oder die alten Klamotten kannst du ruhig behalten, wer weiß wofür du die nochmal gebrauchen kannst. ". Das hat sich aber tatsächlich geändert, aber danach ist das Müllproblem schlimmer geworden. Damals hatte ich eine kleinere Wohnung und deswegen ist mir vielleicht das ab und an aufräumen auch etwas leichter gefallen.
Aber anhand deiner Geschichte finde ich es spannend zu sehen, wie unterschiedlich aber dennoch auch sehr ähnlich diese Probleme sein können und dass zwar Ähnliche Probleme existieren, aber nicht alle Lösungen gleich viel Erfolg bringen. Die Methode mit den Mülltüten an jeder Tür habe ich Mal ausprobiert, und die hat auch tatsächlich eine Zeit geholfen. Ich denke, dass ich diese auch wieder versuchen werde wenn hier wieder alles frei ist.
@Robin
🤣🤣🤣 Die Grundlage einer neuen Religion!
Gute Idee, damit lässt sich fast alles erklären. Ich hab schon die komischsten Sachen gehört und gelesen, da hätte das Beispiel echt eins von sein können 😂 wem solche Überlegungen helfen, bitte gerne, solange man niemanden damit stört oder verletzt kann jeder an das glauben was er möchte. Ich wurde aus diesem Forum heraus auch schon versucht in die Esoterik- und Homöopathieecke zu ziehen, ist man bei mir aber an der falschen Adresse😂 Psychologie sehe ich da etwas anders, das hat meiner Meinung nach einen so großen Einfluss auf das Leben und deswegen bin auch sehr interessiert daran rauszufindern welche Trigger oder Erfahrungen so etwas wie eine Sammelsucht oder eine Vermüllung verursachen.
Ja, unter Stress hat das bei mir auch wieder zugenommen. Ich bin Ende 2019 in die neue Wohnung gezogen, da hatte ich meinen neuen Job erst ein paar Monate. Da ich im medizinischen Bereich arbeite hat uns die Pandemie extrem getroffen, wir mussten mehr arbeiten als jemals zuvor und auch die Beschränkungen haben mir zugesetzt. Ich habe gesehen wie wir auf der Arbeit den ganzen Tag ohne Pause Maske tragen mussten und ohne Impfung nicht arbeiten durften, während bei meinen Nachbarn Massen an Leuten ein und ausgingen, obwohl die gute Dame alt und krank ist und damit Hochrisikogruppe war. Der Stress und diese zum Teil schon Überforderung auf der Arbeit haben es definitiv schlimmer gemacht.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Ich glaube ehrlich gesagt schon, dass es ähnlich ist @Draculara
*Ich* hab wie gesagt Autofahren gelernt.
Trotz einer Angststörung, die mich davon überzeugt hat, dass ich in der Sekunde in der ich mich entspanne eine Oma plattfahre UND einer Depression, die mich davon überzeugt hat, dass ich das nicht lernen *kann*.
Du darfst mir glauben (!!!) dass ich der felsenfesten Überzeugung war, es ginge nicht. Würde außerdem in einer Katastrophe enden und überhaupt.
Punkt.
Hätte ich gewusst, was ich heute weiß, nämlich, dass ich einen Lebensrhythmus finden kann, in dem ich im Alltag normalerweise ohne Auto auskomme. Ich hätte mir den Stress für die Ausnahmesituationen niemals gemacht.
Aber ich hab gedacht es gebe keine Alternative, müsse sein. Also hab ich's gelernt. Ich bin 1000 Tode gestorben. Ich hab in der Zeit Dinge gedacht und getan, die hier wegen Triggerwarnung Tabu sind, ihr habt sicher selbst genug Phantasie.
Also ich bin davon *überzeugt*:
Es GEHT vieles. Es ist nur absolut scheußlich, man fühlt sich danach grauenhaft und es hat mit besser-leben NIX zu tun. Und jeder, der "Danach wird es Ihnen besser gehen" sagt, der lügt oder irrt sich, so einfach ist das.
Und das führt mich zu meinem zweiten Punkt:
Doch @KeinEnde ich glaube ehrlich gesagt exakt DAS tut "man" normalerweise. Man sagt einem Alkoholiker, dass er aufhören soll zu saufen. Wenn er das tut, darf er gern nochn bisschen über seine schwere Kindheit reden und dann ist doch alles gut. (Oder etwa nicht? 🙄)
Ich persönlich. - Und das ist ausdrücklich kein Rat, sondern eine Anekdote!!! - habe für mich persönlich beschlossen, dass ICH dieses egal-was-es-mich-kostet-es-MUSS Programm was meinen Haushalt betrifft NICHT machen werde.
Ich
Will
Nicht.
Punkt.
Ich habe mit Gewalt Schule und das Studium beendet, ich habe mich zT mit Gewalt zur Arbeit gequält. Ich habe Autofahren gelernt, habe eine grauenvolle Chemotherapie intus, ich habe... Ach, ist ja auch egal.
Ich habe die Dinge, von denen ich geglaubt (!) habe, sie müssten sein mit Gewalt gemacht und es hat funktioniert.
Aber es hat mich in Scherben zurück gelassen und die Scherben wurden mit jeder dieser Aktionen ein bisschen feiner.
Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr und ich bin *absolut* nicht gewillt nochmal auf diese Weise hier aufzuräumen.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass man mich hier sonst aus nem aufgeräumten Wohnzimmer rausträgt.
"Deshalb hat Hemmingway gesoffen" hat mein Mann Mal gesagt, als ich meinte, ich habe nicht das Gefühl dass es machbar ist. Ich denke oft daran.
Es gäbe sicher andere Ventile als ein zugestopftes Haus und es gäbe sicher andere Punkte, die ich vernachlässigen könnte als den Haushalt.
Aber ich glaube nicht, dass es mir damit besser gehen würde.
Funktionieren mit Gewalt hat seinen Preis und der steigt mit jedem einzelnen mal, wo man es tut.
Und daher ist meiner Meinung nach die Frage, ob es Dir damit *besser* geht eine Frage, die vor so eine muss-sein-mit-Gewalt Aktion gehört.
Ist es das wert?
Ist es ein Opfer, das Du einmal bringst um besser zu leben?
Tust Du das für Dich oder für "die Gesellschaft"?
Nur ne Frage...
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