Aufräum-Methoden

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13.05.2024 22:29
avatar  IBI
#46
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Ist SCHAM nutzen, eine Methode wie jemand aufräumt?

Es ist ein Antreiber, eine Motivation, es zu wollen. Da bin ich bei euch.

Vielleicht es wichtig, sich diese Trennung bewusst zu machen.

Was ist meine Motivation?
Was ist meine Methode?
Rica, in deinem Fall war es die 9:1 Methode.
Kynika - wo auch immer sie gerade ist - Methode war: 7 Tage online verkaufen wollen und wenn das nicht klappt, ab ins Geschenke Regal.


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14.05.2024 14:28
avatar  Robin
#47
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Vielleicht funktioniert bei unterschiedlichen Leuten auch Unterschiedliches, aber ich bin *sehr* skeptisch, was diese Nutzung von Scham angeht. Auch das Wort "Antreiber", das @IBI im letzten Beitrag verwendet hat, bestärkt mich darin. Ich reagiere nicht gut auf solche Methoden des Runtermachens und der Antreiberei... 😬😶‍🌫️😡

Und will ich auch nicht... Klar, man schimpft auch mal mit sich. Das ist für mich okay, so lange es kein Dauerzustand ist oder eben diese Beschämung... Ich habe das Gefühl, dass sowas nur schwächt und in einen Zustand führt, bei dem man eher Schwierigkeiten ausweicht, sich nicht zutraut, sie zu bewältigen... Man macht auch eine Trennung: "Die anderen, die okay sind - und ich, das Mängelwesen!"

Das ist, weshalb ich schrieb, ich halte Scham eher für Teil des Problems als der Lösung. Ich glaube, Messies sind eher blockiert durch diese Haltung sich selbst gegenüber, die hinter dem Gefühl steckt. Oder nehmen nicht für sich in Anspruch, es sich wert zu sein, dass man sich eine schöne Umgebung schafft. Selbstverständlich ist bei vielen auch mit dahinter, dass es einem schwer fällt: Weil man dauernd neue Ideen hat, die Welt als Wimmelbild wahrnimmt, Handlungsblockaden hat oder einfach nur ein objektiv total stressiges Leben. Aber in einer Welt - und vielleicht einer Familie - in der Tüchtigkeit als höchster Wert gilt und der Mensch allenfalls an zweiter Stelle kommt und eher als Mittel zum Zweck der DINGE geschätzt wird, macht das ja auch was mit einem!

Ich glaube, dass ein *gesunder* Weg zu einer schönen und aufgeräumten Wohnung eher über Selbstliebe geht, darüber, Menschen als mehr wert zu schätzen als Dinge. Diese Haltung gefällt mir übrigens auch sehr am Minimalismus!


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14.05.2024 19:20
#48
An
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Wenn´s hilft... Wobei wir ja auch schon Fälle hatten, wo die Scham das Entrümpeln verhindert hat, z. B. wenn jemand sich schämte, 100 verstaubte Bierflaschen wegzubringen oder säckeweise Müll neben die Tonnen zu stellen.


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14.05.2024 20:03
avatar  Lynda
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Zitat von Robin im Beitrag #47
Vielleicht funktioniert bei unterschiedlichen Leuten auch Unterschiedliches, aber ich bin *sehr* skeptisch, was diese Nutzung von Scham angeht. Auch das Wort "Antreiber", das @IBI im letzten Beitrag verwendet hat, bestärkt mich darin. Ich reagiere nicht gut auf solche Methoden des Runtermachens und der Antreiberei... ����‍��️��


Hallo @Robin, ich sehe deinen Punkt und er ist auch berechtigt! Ich kann aber von mir behaupten, dass mir negative Gefühle manchmal auch eine gewisse Motivation geben, meine Situation zu ändern. Man kann Scham auch transformieren und diese dann in Kraft (für sich, nicht gegen sich) umwandeln. Zumindest beobachte ich das an mir.
Aber jeder ist da anders und deshalb hilft auch nicht jede "Methode" bei jedem gleich.

Ich gebe dir @IBI recht, sicherlich ist das keine "Methode" an sich, es ist aber ein Bestandteil davon.


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15.05.2024 08:52
avatar  Robin
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@Anna1111 @Lynda

Zitat von Anna1111 im Beitrag #48
Wobei wir ja auch schon Fälle hatten, wo die Scham das Entrümpeln verhindert hat, z. B. wenn jemand sich schämte, 100 verstaubte Bierflaschen wegzubringen oder säckeweise Müll neben die Tonnen zu stellen.


Daher kommt ja meine Ansicht... Ich habe hier immer wieder gelesen, dass Leute sich schämen, Müll rauszubringen, und das sind genau die Leute, denen es logischerweise schwer fällt, das zu tun. Ich schäme mich überhaupt nicht, wenn ich Müll rausbringe, und *deshalb* habe ich auch kein Problem damit, es zu tun.

Dann ist ein anderer leicht erkennbarer Punkt der Teufelskreis, dass man niemanden in die Wohnung lassen will, weil man sich schämt, und dass man aber mehr aufräumen würde, wenn man manchmal Besuch kriegt. Ich habe es zum einen bei meiner Küche beobachtet: Als dort noch regelmäßig Treffen stattfanden, habe ich sie einigermaßen ordentlich gehalten. Und sobald das wegfiel, nahm dort das Chaos seinen Lauf... Mittlerweile habe ich auch bei zwei anderen Messies beobachten können, dass sie umso mehr aufräumten, je öfter ich zu Besuch kam. Auch wenn ich nur sporadisch mal ein bisschen geholfen hab. Der Effekt ist so stark, dass man vielleicht überlegen sollte, Messie-Selbsthilfegruppen reihum in den Wohnungen der Mitglieder zu veranstalten! (Mir ist natürlich klar, dass die meisten da sofort abwinken - und ich selbst sehe bei mir auch das Problem, dass ich gar nicht mehr weiß, wo Besucher denn sitzen sollten, wenn ich sie nicht, wie meinen Ex, einfach auf meiner Matratze Platz nehmen lassen kann.)

Wenn man mal überlegt, welche Wege denn wohl aus solchen Teufelskreisen raus führen könnten, dann finde ich sehr offensichtlich, dass so ziemlich alles, was das Selbstwertgefühl steigert, da hilfreich ist, oder andersrum: Alle Wege raus gehen über Selbstwertgefühl.

Auch habe ich schon gehört, dass Menschen sich in ihren Wohnungen "vergegenständlichen". Also dass wir dort ein Abbild unseres Selbstbilds schaffen. Und wenn das so ist, dann weisen doch Schwierigkeiten, die Wohnung aufgeräumt zu halten, darauf hin, dass in dem Bereich auch innere Probleme vorliegen... Da kann ich mir allerdings außer einem Mangel an Selbstwertgefühl auch noch was anderes vorstellen: Für die "Scanner-Persönlichkeit" mit vielfältigen Interessen ist ein gewisses Maß an Chaos und "Zuviel" in der Bude auch ganz ohne Probleme mit dem Selbstwert denkbar. Muss aber nicht zwangsläufig zum Messietum ausarten!

Ich denke auch, dass @IBI recht hat und Methoden und Motivation nicht dasselbe sind. Ursprünglich hatte ich natürlich gedacht, dass wir hier die verschiedenen Aufräum-Methoden, die ja meist auf "normale" Wohnungen zugeschnitten sind, auch anhand von Erfahrungen daraufhin überprüfen können, was auch für Messies taugt und wie man was eventuell abändern muss und *dann* mit diesen Änderungen nutzen kann. Z.B. habe ich mich ja schon ziemlich lustig gemacht über den Teil bei Konmari, wo man alle Dinge einer Sorte irgendwo in der Wohnung auf einen Haufen kippt. Die Idee, wie ich das mit meinen Büchern mache, ist echt grotesk! Aber ich finde es momentan sehr hilfreich, beim Ausmisten erstmal an der Kategorie "Bücher" dranzubleiben und mir einen Haufen dieser Kategorie nach dem anderen vorzunehmen. Das enthält ein Konmari-Element, aber eben nicht "parallelverarbeitet", sondern "seriell verarbeitet", wie Computerfreaks es ausdrücken würden. Also nich alles auf einmal, sondern eins nach dem anderen.


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