Alexithymie / Gefühlsblindheit

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08.01.2024 16:54
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Ich habe gerade ein Video geschaut und von diesem Krankheitsbild erfahren.....

und gehört, dass Kinder, welche in den ersten 12 Lebensmonaten eine dysfunktionale Bindungserfahrung machen (egal welche der 3 bekannten Versionen nach Bowlby), dass sie diese Gefühlsblindheit entwickeln und sozusagen in der Entwicklung dieses Bereiches "stecken" bleiben = Trauma.

Ob das nun dazu führt, das Menschen ggf. ADHS ausbilden oder weitere Syndrome, weiss ich nicht. Aufmerksamkeitsdefizit kann eines der Merkmale von Alexithymie sein.

Was ich in dem Video gelernt habe: im Reptiliengehirn befinden sich ANGST und AGGRESSION und im limbischen system befinden sich die Nuancierungen dieser Gefühle sowie weitere GEfühle.
BEIDE Hirnteile sind darauf angewiesen im HIER UND JETZT zu arbeiten und darauf hat Somatic Experiencing einen grossen Teil seines Fokus, sowie andere therapeutische Methoden, die ich derzeit lerne und die stellen die Verbindung zum präfrontalen Kortex her, die meist in diesem Fall unterbrochen ist.

Der Kurs, den ich anteilig geschenkt bekommen habe, wird viele Anteile des HIER und JETZT kreativ mit den alten oder zukünftigen Geschichten verbinden, da bin ich mir sicher....

Menschen mit Alexithymie haben eine verringerte Fähigkeit ihre Gefühle zu mentalisieren. Auf mich trifft das definitiv zu. Ich habe manche mentale Bilder, kann meine Gefühle im Körper nicht zuordnen....oder ich spüre was im Körper los ist und bin nicht in der Lage es durch eine Metapher zu beschreiben....
(ja, manchmal gelingt es inzwischen und das sind meine Fortschritte, die ich mache, doch mir war der Fachbegriff für dieses Erleben bis eben nicht bekannt.)

Wenn ich mir einfach nur Gedanken über diesen Begriff mache, war meine Mutter Gefühlsblind, denn ich kann mich nicht erinnern, dass wir über Gefühle gesprochen haben...ich erinnere ich, dass diese Gespräche "todgeschwiegen" wurden.....
Ich fragte sie mal als 11 jährige, ob sie mich lieb hat.....ich habe sie dreimal fragen müssen, ehe sie eine Antwort gegeben hat.....es war für sie eine überwindung.
Meine Mutter hatte eine Behinderung an der Hüfte und sie hinkte häufig ....und litt natürlich oft in der Kindheit darunter, wenig Unterstützung bekommen zu haben....ich glaube, sie hat am meisten TRAUMA abbekommen, im Vergleich zu ihren Schwestern, weil sie zusätzlich hinkte und es ihr als "Fehler" ausgelegt wurde.

Tja, wie soll ich von einer gefühlsblinden Mutter meine Gefühle kennen lernen??? Das geht nicht, dazu braucht es andere Menschen, die andere Methoden können als GEsprächstherapie, denn da können Klient und Therapeut schnell aneinander vorbei reden und die Therapie wird als unwirksam erlebt....
...kein Wunder, nachdem ich diese Zusammenhänge gerade erfahre und lerne, dass es dieses Phänomen gibt und ich davon ziemlich sicher betroffen bin ohne mich darauf hin untersuchen zu lassen....

Alexithymie kommt aus dem griechischen: Mangel an Worten für GEfühle
ja, diesen Mangel spüre ich häufig und dieser Mangel drückt sich in meinen Texten aus....

und dieses Krankheitsbild ist wieder einmal nicht im Katalog der WHO als KRANKHEIT in den Kassen anerkannt....- wie viele andere auch-

die emotionale Intelligenz ist bei dieser Person sehr niedrig....
sie ist beispielsweise nicht in der Lage Herzklopfen und übelkeit mit ANGST in Verbindung zu bringen.....
stimmt, das kann ich nicht, dass muss mir jemand mitteilen, dass ANGST sich auf diese Weise im Körper ausdrücken kann....

kommt mir vor wie eine Behinderung....und die erschwert mir das soziale Miteinander extrem, mir wer versteht schon, dass Erwachsene das haben können.....

..ich lese gerade, dass Fachpsychologen den Begriff unterschiedlich verwenden und verstehen....

wie kann ich diese Schwäche geschickt in mein Leben integrieren und sie trotz meines "Mangels an Worten für Gefühle" im sozialen Miteinander nutzen????
Enthält diese Schwäche einen Vorteil, den andere Menschen nicht haben????

Manchmal verbergen sich in einigen Schwächen sehr spezielle Vorteile....bin gespannt, ob ich meine finde.


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10.01.2024 22:50
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#2
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Nein, Vorteil bis jetzt nicht gefunden....
...doch seit einigen Tagen bin ich unendlich müde und schlafe extrem viel....
...als ich fiebernd im Bett lag, war viel Schlaf in Ordnung, aber jetzt wo ich fast gesund bin schlafe ich mehr.....das finde ich schon komisch.

...eine Depression?
...bevor Jennifer fragt: Fehlende Nährstoffe ...ich nehme reichlich und wüsste nicht, welche im Mangel sein könnte, denke aber, meine Entwässerungsmedikamente spülen einige Nährstoffe schneller aus als mein Körper sie aufnehmen kann......bekommen tut er alle!!!!
...Verarbeitung dieser Erkenntnis?
...vielleicht schnallt mein Nervensystem durch das Wissen einiges und SORTIERT und ORDNET auf seine Weise extrem vieles um
.....ich denke auch meine vielen intensiven Entladungen sind Ausdruck dessen, was ich alles in meinem "Gefrierschrank" der Gefühlsblindheit habe einlagern müssen....
....wenn mein Nervensystem sortiert und ordnet, kann es das am BESTEN, wenn mein HIRN schläft, dann kann es neue FELDWEGE bauen, Autobahnzufahrten nieder reissen und was auch immer es zu tun hat.....
....das Nervensystem baut parallel im Bauch mit und die Verbindungszentrale zwischen Kopf und Bauch wird ebenfalls nach und nach hergestellt - wenn der Bauch im Schlaf verdaut, verdaut er auch vieles mental mit.....
...diese Gefühlskälte richtet sich innerlich häufig gegen mich und das ist äussert ungesund für mein Nervensystem, wer weiss, vielleicht hat es das geschnallt und überlegt sich eine gesündere Lösung für die Situation....
... gut, dass ich im Moment nicht arbeiten muss, das wäre jetzt zu viel für mein Nervensystem...


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12.01.2024 17:36
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Ja, ich glaube es gibt einen Vorteil bei Gefühlsblindheit:
Manchmal befähigt sie in Entscheidungs-Situationen gewissen Parameter "neutraler" zu betrachten, während viele andere in der Entscheidung von ihren Emotionen "fehl-geleitet" werden.....
...beispielsweise würde ich ggf. erkennen, wessen IDEE jemand ursprünglich hatte, während der Vorgesetzte es emotional als seine IDEE verkaufen würde und alle andere auf den "Vorgesetzten" hinein fallen, weil sie im "emotional" folgen, obwohl der probiert FAKTEN zu präsentieren.

...was ich allerdings nicht weiss: wie könnte ich diese starke "emotionale" Energie zu Gunsten des eigentlichen Ideenfinders abwenden.....
da würde mir meine Gefühlsblindheit gleich wieder im WEG stehen.....


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22.01.2024 20:14
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o.k.
ich glaube, ich kann diesen Thread bereits wieder liegen lassen, denn da mein Nervensystem sensorisch reagieren kann, mein limbisches System emotionen - wenngleich nicht alle - grundsätzlich mitbekommt, ich mentalisieren und ab und an zur empathie in der Lage bin,

trage ich die grundlegenden Anlagen für die Wiederherstellung meines Hirns zu einem dreieinigen Gehirn in mir. Die Ressourcen und die Basis sind gegeben und daher hat eine Expertin auf dem Gebiet bei mir ausgeschlossen, dass ich Alexithymie haben könnte.....

...heisst für mich: weiter am Entwicklungstrauma und Bindungstrauma arbeiten.....


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26.01.2024 04:17 (zuletzt bearbeitet: 26.01.2024 04:21)
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Gefühlskälte im Umgang auch mit dem eigenen Partner und den Kindern ist eine systematische Folge der Traumata des Zweiten Weltkrieges. Also potentiell ist jeder über 50 davon betroffen, als Kind in der Familie sehr wenig Gefühle erlebt und erfahren zu haben.

Daraus resultiert natürlich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eine eigene "Gefühlsblindheit". Zunächst schlicht aus Mangel an Übung, aber auch in stärkeren Ausprägungen.

Als Anschauungsobjekt für solche sozialen Überlegungen finde ich übrigens Raumschiff Enterprise sehr praktisch, die haben recht holzschnittartige Charaktere auf ihrer Brücke (bei TOS Mister Spock, bei TNG ist es Data) die im Prinzip unter einer sozialen Behinderung leiden.

Mir hat zum Beispiel mal als ich 16 war ein guter Bekannter gesagt, daß ich anderen beim Sprechen nie in die Augen schaue. War mir nie aufgefallen, aber seitdem habe ich die Leute einfach angeschaut. Es ist natürlich unmittelbar einleuchtend, daß ich mit dem späten Start recht wenig Erfahrung in der Interpretation etwaiger Gefühlsregungen der Gesprächsgegner ;) hatte.


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