Aufräum-Methoden

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15.05.2024 12:30
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#51
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Zitat von Robin im Beitrag #50
Mittlerweile habe ich auch bei zwei anderen Messies beobachten können, dass sie umso mehr aufräumten, je öfter ich zu Besuch kam.


Sich Besucher ggf. Helfer einladen in einem bestimmten Rhythmus, kann zu einer Methode werden oder zu einem Teil der Methode.

Die erwähnte sich gegenseitig helfen Methode....bisher habe ich selten solche Einsätze gehabt.
Mich hätte es zu sehr gestresst, keine KLAREN Anweisungen zu erhalten, was ich zum Beispiel zusammen tragen sollte bzw. mich hätte es auch sehr gestresst, diese ANWEISUNGEN zu geben.
Messie, die selber keine guten Strukturen für ihre Ordnung gefunden haben, finde ich als "Aufräumberater" nicht die beste Wahl.

Was ich manchmal gemacht habe: jemanden besucht, ich war da ohne zu helfen und die Person hat sich um ihre unliebsamen Aufgaben gekümmert. Durch meine Anwesenheit wurde die Ablenkungsrisiko dezimiert. So etwas kann ich mir eher vorstellen.

Mit der Methode "jemanden einladen" kann es gelingen, die demotivierende SCHAM oder die antreibende Kraft der Scham, sie in ihrem optischen Ausmass zu verringern und dieses Gefühl gesünder werden zu lassen.

Zitat von Robin im Beitrag #50
Das enthält ein Konmari-Element, aber eben nicht "parallelverarbeitet", sondern "seriell verarbeitet", wie Computerfreaks es ausdrücken würden. Also nich alles auf einmal, sondern eins nach dem anderen.


Da tickt jede Scannerpersönlichkeit unterschiedlich...
die einen seriell - eins nach dem anderen - hier ist die ZEIT ggf. besser begrenzbar.

und manche sind parallel verarbeiter - 3 Aufgaben nebeneinander -
ich denke, dass dieses Prozedere ggf. mehr ZWISCHENLAGER-FREIRAUM beansprucht, je nach SORTIERGEBIET. Gedanklich sind mehr Dinge nebeneinander auf der imaginären To Do Liste.
Und mensch könnte sich mit seinen ZEITeinteilungen verschätzen, weil unplanmässige Aktivitäten ihren Tribut fördern könnten.

Wäsche waschen und die Maschine laufen lassen, während ich die Fenster putze, ist für mich eine parallel-Verarbeitung.


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15.05.2024 13:21
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Zitat von IBI im Beitrag #51
Mich hätte es zu sehr gestresst, keine KLAREN Anweisungen zu erhalten, was ich zum Beispiel zusammen tragen sollte bzw. mich hätte es auch sehr gestresst, diese ANWEISUNGEN zu geben.


Ja, das hatten wir unter dem Thema Hilfe schon mal ausführlich besprochen. Ich denke, wenn man sich Laien zur Hilfe holt, muss man das gut vorbereiten, indem man sich überlegt, was sie tun sollen. Sonst ist es für beide Seiten stressig und/oder frustrierend.

Es *gibt* natürlich Menschen, die in der Wohnung eines anderen (Messies) sehen, was wie wo zu tun ist, aber ich selbst bin nicht so eine Person und würde davon ausgehen, dass die anderen es auch nicht sind.

Und es besteht auch die Gefahr, dass mensch sich überrumpelt fühlt, wenn Helfende die Initiative übernehmen... Das ist ein Abgeben von Kontrolle, das manche Messies als Erleichterung empfinden, aber andere eher als bedrohlich. Ich schätze, dass gerade Hoarder eher zu letzterem neigen.

Zitat von IBI im Beitrag #51
Was ich manchmal gemacht habe: jemanden besucht, ich war da ohne zu helfen und die Person hat sich um ihre unliebsamen Aufgaben gekümmert. Durch meine Anwesenheit wurde die Ablenkungsrisiko dezimiert.


Ja, aber auch einfach nur kommen und sich einen Kaffee servieren lassen scheint schon eine motivierende Wirkung zu haben. Also... neben den Gesprächen.

Und was ich mit meiner Nachbarin auch schon gemacht hab: Eine sehr einfache Hilfsaufgabe übernommen. Sowas wie vorsortieren. Das war dann nicht unbedingt nötig, aber doch eine kleine Erleichterung für sie und es hat halt eine bessere Arbeitsatmosphäre geschaffen als wenn ich nur zugeschaut hätte.

Zitat von IBI im Beitrag #51
Mit der Methode "jemanden einladen" kann es gelingen, die demotivierende SCHAM oder die antreibende Kraft der Scham, sie in ihrem optischen Ausmass zu verringern und dieses Gefühl gesünder werden zu lassen.


Das scheint mir ein wichtiger Gedanke. Ja, Scham hat so zwei Seiten... Und ich bin mir nicht sicher, ob es richtig ist, dass man dasselbe Wort dafür nimmt. Vielleicht, wenn man es mit Schärfe vergleicht: Ein bisschen pikant ist lecker, aber ein großes Glas Tabasco pur ist definitiv nicht bekömmlich.

Zitat von IBI im Beitrag #51
Da tickt jede Scannerpersönlichkeit unterschiedlich...
die einen seriell - eins nach dem anderen - hier ist die ZEIT ggf. besser begrenzbar.



Ja, aber hier ging es darum, eine unüberschaubare, gewaltige Anzahl gleichartiger Dinge auf den nicht vorhandenen freien Platz zu schmeißen, um sie irgendwie zu sortieren. Ich finde, abgesehen vom Platzmangel, ist diese Methode auch nicht beliebig skalierbar.


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15.05.2024 14:31
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Zitat von Robin im Beitrag #50
Dann ist ein anderer leicht erkennbarer Punkt der Teufelskreis, dass man niemanden in die Wohnung lassen will, weil man sich schämt, und dass man aber mehr aufräumen würde, wenn man manchmal Besuch kriegt. Ich habe es zum einen bei meiner Küche beobachtet: Als dort noch regelmäßig Treffen stattfanden, habe ich sie einigermaßen ordentlich gehalten. Und sobald das wegfiel, nahm dort das Chaos seinen Lauf... Mittlerweile habe ich auch bei zwei anderen Messies beobachten können, dass sie umso mehr aufräumten, je öfter ich zu Besuch kam. Auch wenn ich nur sporadisch mal ein bisschen geholfen hab. Der Effekt ist so stark, dass man vielleicht überlegen sollte, Messie-Selbsthilfegruppen reihum in den Wohnungen der Mitglieder zu veranstalten! (Mir ist natürlich klar, dass die meisten da sofort abwinken - und ich selbst sehe bei mir auch das Problem, dass ich gar nicht mehr weiß, wo Besucher denn sitzen sollten, wenn ich sie nicht, wie meinen Ex, einfach auf meiner Matratze Platz nehmen lassen kann.)


Das ist so wahr!

Ganz so klar hatte ich das nicht im Kopf. Doch als einziges Möbelstück habe ich einen großen, runden Biedermeier-Tisch meiner Mutter behalten. Der ruft danach, Leute einzuladen.

Sobald mein Wohnzimmer entkrempelt ist, was in absehbarer Zeit der Fall sein wird, lade ich jeden Monat mindestens einen Menschen zu mir ein. Ich sperre einfach die anderen beiden Zimmerchen ab. Denn das zum Bersten vollgekrempelte Schlafzimmer und das unrenovierte Gästekämmerchen gehen niemanden etwas an. Ich kann trotzdem Leute einladen!

Ich will nicht länger warten, mein Leben so zu leben, wie ich es mir wünsche. Gäste zu mir einzuladen, hat für mich immer dazugehört. Das will ich wieder so haben.


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15.05.2024 19:00
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Oh, @Rica , das klingt super! Ich würde sehr gerne an so einem großen, runden Tisch sitzen!


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15.05.2024 20:12
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Zitat von Robin im Beitrag #52
Ich finde, abgesehen vom Platzmangel, ist diese Methode auch nicht beliebig skalierbar.


Hattest du nicht aus diesem Grund den Thread eröffnet, Robin?

Welche Methoden können wir finden, die skalierbar für Messies sind.....und allmählich denke ich, dass es ein Methoden-Mix sein wird.

Zuerst die Mini-Schritt und häufig raustragen Methode, ehe ggf. eine Kisten-stapel Methode entwickelt werden kann, mit der in Auto-Volumina Transporte geschafft werden können....im Mietwagen oder durch Helfer mit Auto oder im eigenen Auto---ach nee, das ist bei Messie meistens voll......

Ich vermute, die sich Besuch einladen Methode wird auch erst ab einem bestimmten Stadium in der Wohnung möglich.
Bei Nona kamen die Helfer nicht zu Beginn hinein, sondern auf dem Weg der Besserung konnte sie ihre "Schamgefühle" überwinden.


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