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Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte
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Gitta, das Phänomen, das du bezüglich deiner Gedanken beschreibst, kenne ich grundsätzlich ähnlich.
Wobei, wenn du während des Putzens dich mit Gedanken beschäftigst, die das Putzen betrifft, passen die Themen zusammen.
Oder denkst du beispielsweise ans Kochen und daran, dass du den Kochtopf dafür vorher noch reinigen musst? Die Themen würden indirekt zueinander passen.
Gleichzeitig bist du nicht ganz bei der Sache, in dem Sinn wie du es beschrieben hast....die "Putz-Gedanken" tragen dazu bei, dass du dich nicht achtsam auf die eigentliche Tätigkeit ausrichten kannst.
Wenn ich "du" schreibe, gilt es bei einigen Tätigkeiten ähnlich für mich.
Ich bin genervt von meinen eigenen Gedanken. Und davon, dass es beruhigend wirken kann, wenn ich Verständnis für andere aufbringe....
Den Grundgedanken dahinter kann ich nachvollziehen.
Gleichzeitig fällt es mir unheimlich schwer, Verständnis aufzubringen und andauernd meine Bedürfnisse in den Hintergrund schieben zu müssen, die Energie in die Erfüllung meiner Bedürfnisse nicht wirklich investieren zu können, weil ich für andere Verständnis aufbringen "soll". Weil es von AUSSEN diese Art Erwartungshaltung an mich gibt.
Währenddessen spüre ich mehr Unverständnis von aussen für meine Person und das ist in mir drin enorm stressig......
Es triggert mich unter anderem auch darin, dass ich nicht so sein darf wie ich bin und dafür wenige Verständnis zeigen.....mich zu nehmen wie ich bin.....
Natürlich gibt es Menschen, die es tun und manchmal liegt es an mir, dass ich nicht merke, dass diese Menschen da sind.....
Dennoch fühlt es sich bescheiden an, wenn ich den Eindruck gewinne, mein vielseitiges und vielinteressiertes Wesen darf nur eine oder zwei Fragen stellen, während eine Aussage oder ein Text mehr als 6 Fragen in mir hochsteigen lässt. Meine Neugier bekommt vielleicht nur 1/6 oder 2/6 der Fragen beantwortet und durch die unbeantworteten 4/6 ist mein Nervensystem angespannt und weiss nicht mehr wie es sich beruhigen kann.
Ich kann verstehen, dass nicht alle Fragen beantwortet werden können, dennoch merke ich, dass dieser Trigger in mir existiert und ich etwas brauche, um dieses unzureichend gestillte Bedürfnis zu beruhigen.
Hallo @IBI
Danke für Deine Erfahrungen dazu.
Also die Gedankenflut ereilt mich weniger während der Tätigkeit als mehr davor. Also wenn ich (theoretisch) einfach nur aufstehen müsste und kurz etwas (auch einfaches) tun müsste. Hm, stressen tut mich das nicht so sehr, nur vom Anfangen abhalten. Ist also irgendwie unverständlich und ärgerlich.
Ob ich dann allerdings bei der Tätigkeit achtsam bin? Das würde ich auch nicht sagen. Aber eben in Schwung und es läuft.
Also Du hast es mehr während des Tuns? Und auch in Gegenwart anderer Menschen?
Wenn andere Menschen dabei sind, fällt mir das Anfangen eher leichter. Es sei denn, ich fühle mich von diesen speziellen anderen beobachtet im Sinne von bewertet und kritisiert.
Hm, meist habe ich nicht viele Fragen an die anderen. Da ist mein Kopf eher leer und ich fühle mich unter Druck, etwas Passendes zum Kommunizieren zu finden. Da bin ich eher froh, wenn ich ein übersprudelndes Gegenüber habe. 😉
Hm, ich würde ja sagen, das ist doch eher angenehm, wenn ein Gegenüber neugierig ist und viele Fragen stellt. Aber klar, im Smalltalk würde ich mich über allzu persönliche Fragen wundern. Es kommt auch auf die Situation an. Wenn mich in der Bahn jemand zu persönlichen Dingen ausfragt, dann hört eben die ganze Umgebung mit. Das hatte ich schonmal erlebt mit einer früheren Kollegin. Die hörte dann gar nicht mehr auf zu insistieren (warum ich denn keine Kinder habe). Da ist mir im Nachhinein klar geworden, ich hätte das Gespräch schon viel früher abbrechen sollen. Das weiß ich dann für das nächste Mal.
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Zitat von Gitta im Beitrag #282
Also die Gedankenflut ereilt mich weniger während der Tätigkeit als mehr davor.
Ja, das kenne ich. Hat sich in den letzten Monaten deutlich gebessert.
Zitat von Gitta im Beitrag #282
Hm, stressen tut mich das nicht so sehr, nur vom Anfangen abhalten.
Dieses Phänomen ist mir geläufig. Allmählich glaube ich, dass bei mir dahinter ein verinnerlichtes Zwangsgefühl steckt, das noch nicht begriffen hat, dass seine Zeit vorbei ist und es sich in ein freiwillig gewähltes Gefühl verwandeln kann, auch dann, wenn ich die Aufgabe nicht so sehr mag. Ich hoffe, das bessert sich auch bald, denn wenn die Gedanken weniger kreisen als früher, fällt die Tätigkeit leichter oder nette andere innere Motivatoren können vielleicht aufsteigen, die sich bisher wenig zeigten.
Zitat von Gitta im Beitrag #282
Hm, ich würde ja sagen, das ist doch eher angenehm, wenn ein Gegenüber neugierig ist und viele Fragen stellt.
Ich habe zu einem Beitrag ca. 6 Fragen gestellt. Ein Teil waren Verständnisfragen, ein Teil waren interessierte Folgefragen. Die Person schrieb mir, es seien viele Fragen bezogen auf den gesamten Text.....
So viele Details mögen Menschen nicht immer oder fühlen sich überfordert, doch wenn ich die Fragen nicht stelle, fühlt sich mein Nervensystem von mir übergangen.
Wie ich einen Mittelweg finde, dass die anderen nicht überfordert fühlen und ich dennoch die in mir "brennenden/brodelnden" Fragen stellen kann, weiss ich noch nicht.
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Ich lese ein Buch zur Arbeit mit inneren Teilen ein zweites Mal.
Seit einigen Jahren habe ich das Buch und damals hat es mir nicht geholfen.
Mit meinem heutigen Wissen, verstehe ich manchen Inhalt anders und verstehe manche meiner inneren Reaktionen besser.
So stand da sinngemäss zusammengefasst: Wenn sich ein innerer Anteil bereit erklärt aus seinem destruktiven Verhalten sich mehr konstruktiv zu verhalten, werden sich übrige innere Anteile durchaus darüber beschweren oder verängstigt reagieren.
Diese brauchen ihre eigene Zeit und ggf. Aufmerksamkeit, damit sie in der Lage sind, sich der neuen inneren Situation anzupassen.
Deswegen geht es mir in einer "neuen grösseren Schale" durchaus zu Beginn schlechter als ich es mir wünsche ehe sich die neue Bereitschaft von innen heraus zeigen kann und ich sie zur Gewohnheit machen kann.
Manchmal reagiert der Körper schmerzhaft darauf, manchmal bringen meine Emotionen ihre alten Gewohnheiten hervor, die mir nicht gefallen, manchmal ermüdet mich so eine Aktion....
ganz verschieden zeigt sich das bei mir.
Was ich im Laufe dieser Prozesse gelernt habe: Sie gehören dazu. Mit dem Lesen der Passage, ergibt sich für mich ein sinnhafter Kontext, den ich bisher nicht bemerkt habe, was es mir erleichtert, diese "unangenehmen" Phasen anzunehmen und mit ihnen zu bleiben, anstatt sie andauernd vermeiden und wegdrücken zu wollen. Die Angst, die darin unweigerlich auftaucht und mir öfter als mir lieb ist, im Wege steht, kann ich leichter in ihre Grenzen verweisen. Sie macht einen wichtigen Job und sie kann wichtige Entwicklungsschritte verhindern.
Mit ihr das "Gespräch" suchen, könnte helfen, dass sie bereit ist, sich weniger dominant aufzuführen.
Hm, ich denke, auch Neues und Ungewohntes kann sich komisch und damit angstmachend anfühlen. Ich merke bei mir auch, dass eine große Spannung entsteht, wenn da ein innerer Widerspruch ist, dem ich näher komme.
Aber mit den Angstgefühlen ist es natürlich so, dass es vor allem darauf ankommt, das Maß nicht zu überschreiten, was man gerade verkraften kann. Und da ist jede(r) von uns in einer anderen (Lebens-) Situation.
Allgemein würde ich auch immer wieder auf Phasen mit Entspannung oder Ablenkung setzen. Und zu versuchen, sich nicht zu überfordern. Auch wenn man aus der Kindheit gewohnt war, regelmäßig überfordert zu werden und deshalb meint, das wäre normal so und müsste so sein.
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