Zitat von Gitta im Beitrag #250

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Also ich will nichts Demotivierendes sagen, aber ich glaube, vieles, was eigentlich früher hätte sein sollen, lässt sich nicht mehr nachholen. Das ist Vergangenheit und so gewesen und im Nachhinein nicht mehr zu ändern. Das ist traurig, aber wahr. ��

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Zitat von Gitta im Beitrag #250

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Denn hinter jedem Buch steht ein Autor oder eine Autorin. Ein Mensch, der vielleicht ein anderer Mensch ist als die, die man früher kennengelernt hatte.

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Zitat von Gitta im Beitrag #252

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Ja, Strandkleider.

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Zitat von Gitta im Beitrag #252

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Also Druck machen über Angstmache und/oder emotionale Erpressung.

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aus Gittas Weitermachen Thread

Zitat

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#832

Als nächstes möchte ich mich an einem Zonen Modell ausprobieren. Beziehungsweise in meinem Kopf mal etwas aufräumen. Also ich meine da 3 Zonen bzw. Bereiche:

Zone 1 : ich
Also ich mit mir selbst

Zone 2 : die anderen
Also die nahen anderen, mit denen ich unmittelbar in Kontakt bin oder treten kann

Zone 3 : die „Gesellschaft“
Also etwas Übergeordnetes, was für alle „gilt“ (oder bindend ist). Das, was meine Eltern als „die Leute“ bezeichnet haben. (In Sätzen wie „Was sollen die Leute sagen?! Was sollen nur die Leute denken!?)


Anwenden will ich es auf eine typische Angstmache Situation aus meiner Kindheit. Also meine Eltern wollen, dass ich etwas tue (oder über mich ergehen lasse). Sie wollten abends in ein (klassisches) Konzert gehen. Ich sollte als Kind mitgehen. Gefragt worden bin ich nicht. Es wurde so bestimmt. So oft sind meine Eltern nicht in ein Konzert gegangen, aber es war für sie wahnsinnig wichtig, dass man sich dafür in entsprechende Schale wirft. Meiner Mutter waren ihr Aussehen und „schicke“ Kleidung sowieso wahnsinnig wichtig. Sie hat immer einen Riesenaufwand darum betrieben. Sie hatte also für mich ungefragt eine grauenhaft hässliche dunkle Samt Hose nebst noch scheußlicher aussehender Rost rosa Rüschenbluse besorgt. Das wurde mir vorgelegt und das sollte ich eben jetzt anziehen. Ich war so im Grundschulalter.

Also ich soll etwas tun, was meine Mutter will (wir befinden uns in Zone 2). Das Ganze empfinde ich aber als so abartig, dass ich mich weigere (Zone 2, 1 wirkt auf 2). Nur, ihr ahnt es schon, genützt hat es mir nichts. Ich musste in diesem grässlich albernen Outfit mit ins Konzert und mich von den anderen Besuchern beglotzen lassen. Begründet wurde es damit (also mir wurde natürlich körperliche Gewalt angedroht (Zone 2, 2 wirkt auf 1), aber das reichte meinen Eltern noch nicht aus, sie wollten mir dazu noch eine „Begründung“ dazu einbläuen), also begründet wurde es mit Zone 3. Also schuld war „die Gesellschaft“. Die Gesellschaft würde das von den Konzertbesuchern erwarten, sich so „schick“ angezogen ins Konzert zu begeben. Meine Eltern würden von mir lediglich erwarten, mitzukommen. Dafür müsse ich aber dieses Outfit über mich ergehen lassen, um den Erwartungen der Gesellschaft zu genügen und meine Eltern nicht zu blamieren. (also Zone 3, 3 wirkt auf 1E)

Meine Eltern wollten also, um sich nicht zu blamieren, das am „schicksten“ angezogene Kind im Foyer vorweisen. (Zone 2, 1E wirkt auf 3 angeblich, tatsächlich wirkte nur 2E auf 2 und 1ich). Schuld daran wäre der gesellschaftliche Druck auf meine Eltern (Zone 3, 3 wirkt auf 1E angeblich).

Meine Eltern waren also angeblich ständig unter gesellschaftlichen Druck. Dieses Gefühl muss ich irgendwie übernommen haben. Zone 3 ist angeblich immer und überall. Und „die anderen“ aus Zone 2 machen eine angeblich bei ungenügender Beachtung wieder darauf aufmerksam (2 wirkt auf 1). Die „guten Kritikaster“. Nun denn.

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Gitta, danke für dieses Zonen-Beispiel.

Etwas löst sich durch deine Darstellung bei mir.....

lange PAUSE - Lösungsgefühl zunächst würdigen.......
und es taucht eine empathische Qualität auf.....

Meine Mutter war Nachkriegskind / Kriegskind.
Sie und die elterliche Generation waren dazu verdammt, keine eigene Meinung haben zu dürfen. Sie mussten alles in sich hinein fressen, was sie belastet hat. Und es war für sie höchst gefährlich, sich gegen gesellschaftliche Richtlinien zu wehren.
Also blieb ihnen nur dafür zu sorgen, in Zone 2 +3 gut da zu stehen und gut auszusehen.....
Den Tick mit der Kleidung hatte meine Mutter ebenfalls.

Gestern erfuhr ich in einem Quizz, dass sich die Generation 1920-1948 "silent generation" - stille generation genannt wird.

Wir sind definitiv von diesen beängstigten elterlichen Mustern beeinflusst, Gitta. So funktionieren die transgenerationalen Traumata.
Und in einigen Ländern existieren diese beängstigten gesellschaftlichen Muster leider immer noch.....es gibt gerade wieder Krieg und ich vermute, diese Jahre eine gesamte Generation beeinflussen.

Wir sind eine andere Generation, Gitta. Unsere zeichnet sich durch andere Qualitäten aus.

Und wir haben nun die Aufgabe uns in der wandelnden digitalisierenden Gesellschaft anzupassen. Die Generationen, die damit aufwachsen, kommen mir nicht mehr so leistungsfähig vor wie wir Leistung empfunden haben....
Wahrscheinlich sagen sie über uns...."hinterweltler"....nicht anpassungsfähig an Neuheiten......

Das sind wenige Beispiele, die die einzelnen Generationen auszeichnet.

Obwohl ich von diesen Verhaltensweisen meiner Mutter stark beeinflusst bin, kann ich gerade loslassen......ich lasse los, dass ich nicht Teil dieser "stillen" Generation bin, sondern dass es die Eigenheit der Generation meiner Mutter und ihrer Eltern ist.
Ich kann und darf wählen, wie ich mich kleiden möchte und meinetwegen darf ich mich kleiden als wäre ich in den 80er Jahren Modemässig hängen geblieben....nach 30-50 Jahren wiederholt sich die Mode irgendwie....dann kann ich im hohen Alter wieder die damaligen Kleidungsstücke tragen....

..bin gespannt, ob ich einige Kleidungsstücke nun in den Kleidersack geben kann, weil ich sie um der gesellschaft willen habe.....mal sehen.
irgendwas in mir kann sich gerade trennen.....das, was zu meiner MUTTER gehört, gehört zu ihr.....und ich MUSS es nicht genauso machen, nur weil sie es damals für richtig befunden hat und ich auf diese Weise erzogen wurde.
es wäre wahrscheinlich schlauer, was ich anpassen kann, um mit den aktuellen generationen mitschwimmen zu können.


Meine Beobachtungen im Badezimmerspiegel haben einen sehr entspannten Gesichtsausdruck in meinem Gesicht ergeben. Nicht nur entspannt, es hatte auch etwas zufriedenes und gleichzeitig freundliches in meinem Gesicht.
Die Entspannungszeichen noch im Körper spüren zu können -das zeigt sich meist nicht so offensichtlich - stelle ich mir angenehm vor.
Mal sehen, ob der heutige Tag angenehm wird.
irgendwas noch Unbenennbares fühlt sich leichter an, unbeschwert.