Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte

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02.05.2024 08:25
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Zitat von Gitta im Beitrag #245
Meine Grenze war(ist) die Zeit. Die zur Verfügung stehende Zeit. Eine „totale“ Grenze. Eine von außen diktierte Grenze. Eine bessere (im Sinne von stimmiger) Grenze wäre (ist) meine persönlich Energiemenge (im Sinne von Konzentrationsfähigkeit, Aufnahme- und Verarbeitungsfähigkeit und dafür benötigter Erholungspausen mit auch wirklich kompletter Abschaltung von der Arbeit).


Gitta, ich vermute, wenn es gelingen könnte, ZEIT und den eigenen Rhythmus in eine stimmige Kombination zu bringen, löst dich die "totale" Grenze in eine geschmeidigere und die energetischen Grenzen können in einen Austausch mit der veränderten "totalen" Grenze treten.

Ich spüre gewisse Grenzen nicht, denn sie "fehlten", waren nicht installiert.
Ich spüre gewisse Grenzen stark, denn sie waren zu eng und sehr einschränkend.

Neben Zeit empfinde ich GELD ebenfalls eine Grenze, die sehr schwanken kann.
Menschen mit wenig Geld leben in einem "engeren" Rahmen als Menschen, die fast nicht wissen, wohin mit ihrem vielen Geld.
Und wenn jemand wegen Geld auf Behörden angewiesen ist, die einen um dort welchen gegen bestimmte Auflagen und Bedingungen beantragen zu können, die anderen, diskutieren über die Mengen, die der Staat bei ihnen einfordert, um seine Baustellen zu pflegen, fühlen sich diese Umstände nicht wirklich toll an.
Geld ist in unseren Kulturen nötig, um sein Leben zu finanzieren. Es wird schnell zu etwas existentiellen, auch dann, wenn du deswegen nicht stirbst, sondern nur dein "Lebensstandard" gefährdet ist.

Manche Menschen betrachten Geld als Energie....habe ich wenig Geld, habe ich wenig Energie?
Habe ich extrem viel Geld, kann ich von meiner Energie abgeben?

Nein, so pauschal dürfen die Fragen nicht beantwortet werden.
Es gibt Obdachlose, die glücklich leben.
Es gibt Schwerreiche, die extrem depressiv sind.

Ich vermute, wenn die Emotionen besser beeinflussbar werden, können sich Grenzen und der Umgang mit Grenzen verändern.

Meine körperlichen Grenzen befinden im Veränderungsmodus.
Die einen, die vom Gewebe her im Kollaps waren (grenzenlos in der Empfindung, gefühlsmässig leer und tiefe Löcher), beginnen sich in gesunde Zustände zu entwickeln, die anderen, die zu fest und angespannt waren (eng und eingeschränkt in der Empfindung, gefühlsmässig gezwungen) und dauernd nach Massage gerufen haben, beginnen weicher und sanfter und lockerer zu werden.

Die festen Grenzen hatten lange die Aufgabe die fehlenden Grenzen zu kompensieren, sonst hätte ich nicht einigermassen aufrecht funktionierend leben können.


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02.05.2024 18:01
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Ich kann verstehen, dass diese Grenze am deutlichsten für Dich zu spüren ist. Du kriegst wahrscheinlich Druck von den Behörden, Druck durch die Kosten, die Du tragen musst, und Druck durch die Unsicherheit, weil Du nicht (zumindest eine gewisse Zeit) in die Zukunft planen kannst. Das überschattet wahrscheinlich alles andere.

Das ist irgendwo auch schade, denn jetzt hättest Du 8-10 Stunden mehr Zeit an einem Tag, um Dich zu entfalten. Aber dieser Schatten trübt alles. Eine widersprüchliche Situation. Aber Du nutzt sie, um an Dir zu arbeiten. Wahrscheinlich das Beste, was ein Mensch für sich (und andere) tun kann.
Und ich bin zuversichtlich, irgendwann wird sich der Schatten auch wieder verziehen.

Zitat
Die festen Grenzen hatten lange die Aufgabe die fehlenden Grenzen zu kompensieren, sonst hätte ich nicht einigermassen aufrecht funktionierend leben können.


Ja, diesen Zweck hatten und haben sie wohl auf ihrer Vorteile-Seite.


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03.05.2024 22:59
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Danke für deine Zuversicht, Gitta. Ja, das wird eines Tages anders sein.
Viele Pläne, die ich habe, kann ich unter den Umständen nicht verwirklichen....ich kann planen.
Nur verlangt die mögliche Situation, das loslassen der bisherigen Pläne und anpassen an Enge. Die finde ich nicht toll.


Eine der neuen Drachengeschichten habe ich gerade korrigiert.
Mir gefällt sie noch nicht so gut, sie benötigt etwas Pepp, um den langen Erklärungsdialog zu einem Modell, aufzufrischen.

Der Entwurf der erwähnten Geschichte ist fertig.


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09.05.2024 10:11
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Zitat von IBI im Beitrag Du bist Messie, wenn ... :)
wenn du einen Kuchen backst, stolz auf dein werk bist und du dein Werk vor lauter stolz auf das erschaffene nicht essen magst, weil es dann verloren geht.....und schaust dir dein werk an, bis der kuchen wegen schimmel ungeniessbar wird.

(keine ahnung, ob das verhalten auf viele Messies zutrifft. ich habe diese metapher in einem buch gelesen und leicht abgewandelt, weil ich dachte: mist....irgendwie verhalte ich mich so bescheuert.....ich esse den kuchen selten selber, den ich backe. früher hat meine Familie den Kuchen radifaz verputzt. da habe ich für die familie gebacken, nicht für mich. o.k., meist waren es meine lieblingskuchen, die sie essen durften. ich frage mich, warum ich diesen stolz auf das werk nicht verdauen möchte, indem ich den kuchen geniesse. warum habe ich angst davor meine emotionen zu verlieren? dabei kommen und gehen sie.....)


immerhin funktioniert meine vernunft so weit, dass sie weiss, schimmliger kuchen wird entsorgt.
ich verzögere also etwas, das irgendwann - jedenfalls bei lebensmitteln - eintreten wird.
bei selbst erschaffenen gegenständen ist das weniger der fall.
manchmal gilt es auch für gekaufte gegenstände, wenn die umstände des erwerbs besonders waren bzw. ich sorge habe, das schöne aus dem urlaub zu vergessen.

wenn ich manchmal fotos ansehe, merke ich, wieviel ich vergessen habe.
wieso glaube ich, den kuchen zu vergessen, wenn ich seinen geschmack geniesse und verdaue?

wieso glaube ich, meine schönen momente im leben zu vergessen, wenn ich die gegenstände ausmiste bzw. verkaufe?

wieso denke ich, sollten wiederverwendbare gegenstände wieder verwendet werden? wieso kann ich nicht den "kurzen" weg wählen und sie entsorgen? viele gegenstände sind es aus sicht anderer nicht wert - es sei denn, sie sind gratis.

glauben, denken - glaubenssätze???

die werden meist unbewusst gebildet, um etwas, das fehlt zu kompensieren. oder etwas ungutes unangenehmes, das zuviel da ist, zu kompensieren.
der körper braucht neue erfahrungen....das, was ihm fehlte, nachholen. das unangenehme, das zu viel da ist, raus werfen.
es kann sein, wenn das nachgeholte ausreichend nachgeholt wurde, dass das unangenehme zuviel "neutralisiert" wird und nicht rausgeworfen wird.

was kann ich tun, um das nachzuholen, was noch nachzuholen ist. vor allem in bezug auf weggeben, verkaufen?

ich habe einige kisten mit aussortierten CDs - seit jahren verändert sich der trend und CDs sind nicht mehr gefragt.
der aufwand zu warten, bis sie jemand nimmt, steht nicht im verhältnis.
dennoch ist in den müll werfen nicht stimmig für mich.

wovor habe ich angst, etwas zu verlieren?
so viele menschen sagen, es würde sie befreien, wenn sie etwas wegtun und aussortieren.
von was befreien? was lassen diese menschen los, damit sie wieder raum bzw. platz bekommen für Neues?

und warum klappt es mit dem loslassen nicht bei mir?
warum fühlt es sich nicht befreiend an, sondern bedrohlich?

mit warum komme ich wahrscheinlich nicht weiter - alles kopffragen.

o.k., das mit der leere habe ich identifiziert. mein umgang mit leere und die wirkung des triggers sind bereits viel entspannter.
das mit der fülle....nun, ich fülle meinen raum in der wohnung um mich herum....eine innere fülle erlebe ich selten. ich nehme an, es handelt sich dabei um die gefühlswelt, die die meisten menschen positiv wahrnehmen.
meine gefüllte wohnung führt zu engen Räumen, wenig platz.
angst wirkt beengend. druck wirkt beengend.
ist eine gefüllte wohnung nicht nur ausdruck vom inneren Chaos, sondern der angst?

oh ja, die innere sicherheit und geborgenheit habe ich nicht erlernen können. ich kann mich nicht erinnern, auf einem arm gewogen worden zu sein (o.k., wer kann sich an dieses alter bewusst erinnern? - keiner). ich kann mich nicht erinnern, wenn ich erkunden durfte und es aufregend wurde, dass mich jemand gehalten hat, um zu lernen mit der aufregung und der angst umzugehen. es gab gefühlt keinen "sicheren hafen" eines elternteils, das mir beigebracht hat, mit meinen emotionen umgehen zu lernen.
o.k., ich habe einiges davon nachgeholt und anderes scheinbar noch nicht, sonst würde ich nicht die typischen VErmeidungsstrategien unbewusst einsetzen.

loslassen, ist das, was mir auch zu schaffen macht.
naja, irgendwie logisch, wenn das zurück kehren in mamis schoss sich nicht sicher angefühlt hat. wieso sollte ich die verbindung zu mami loslassen, wenn sie nicht wieder sicher hergestellt wird?

menschen erklären die bindungsdynamiken und die störungen. zu lernen, wie sie sich emotional auswirken und wie sie im körper empfunden werden, ist etwas anderes als die erklärungen im kopf zu hören.

loslassen hat mit fokus wechseln können zu tun.
richte, ich meinen fokus auf ein anderes spielzeug und meine neugier, lasse ich (unbewusst) das spielzeug in meiner hand fallen. ich lasse es los.
haben wir messies eine besondere kompetenz?
dinge zu sammeln, ihnen im wechsel die aufmerksamkeit zu schenken und widmen, und sie loszulassen, indem wir vergessen wo unsere gesammelten gegenstände sich befinden? - jedenfalls ein teil von ihnen?
und wenn wir sie wieder sehen, erinnern wir uns wieder an die alte gelegenheit als wir gesammelt haben?

also können wir loslassen und wir können es irgendwie nicht?
wir lösen die verbindung zum gegenstand und stellen sie wieder her.
tja, idealerweise könnten wir das mit menschen umsetzen und nicht mit gegenständen.
die haben den vorteil, dass sie "nicht meckern", wenn ihnen etwas nicht gefällt.

irgendwie habe ich immer noch das gefühl, das ich aus diesem grund bestimmte dinge nicht zu ende bringe.
es gibt dinge, die ich beenden kann. es gibt dinge, bei denen es nicht so ist.

nun ja, ich mach mal eine pause und schaue, was ich aussortieren kann oder anderes erledigen, das noch nicht erledigt ist.


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09.05.2024 12:30
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Zitat von IBI im Beitrag #249
was kann ich tun, um das nachzuholen, was noch nachzuholen ist. vor allem in bezug auf weggeben, verkaufen?


Also ich will nichts Demotivierendes sagen, aber ich glaube, vieles, was eigentlich früher hätte sein sollen, lässt sich nicht mehr nachholen. Das ist Vergangenheit und so gewesen und im Nachhinein nicht mehr zu ändern. Das ist traurig, aber wahr. 😐

Zitat
es gab gefühlt keinen "sicheren hafen" eines elternteils, das mir beigebracht hat, mit meinen emotionen umgehen zu lernen.


Ja, die Gegenstände sind schon auch ein Ersatz dafür. Bei mir sind es besonders Bücher. Denn hinter jedem Buch steht ein Autor oder eine Autorin. Ein Mensch, der vielleicht ein anderer Mensch ist als die, die man früher kennengelernt hatte.


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