Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte

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28.04.2024 07:56
avatar  IBI
#241
IB
IBI

Ich habe gestern abend begonnen eine neue Drachengeschichte "Serge beherrscht das Chaos" zu schreiben.

Serge ging Einkaufen, um seine Höhle anders zu möblieren. Unkaputtbare Gegenstände werden über die Jahre langweilig, so wollte er gleich fast alles wechseln......

Ging schnell, seine Behausung in ein Chaos zu verwandeln, schliesslich hat er nichts vom alten rausgetragen bevor er shoppen ging.
Weiss noch nicht, ob es der Freundin gelingt, in die Wohnung zu kommen, denn er hat die Tür verschlossen und Fenster blickdicht gemacht....

die Geschichte konnte ich bis zu diesem Stadium schnell schreiben....vom Chaos zurück in die Ordnung...mal sehen, wie ich den Dreh zurück zur Ordnung bekomme.....die Spirale nach unten könnte ich jetzt mehrmals drehen, die kann ich gut.

Eine erste Idee habe ich....


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01.05.2024 08:01
avatar  IBI
#242
IB
IBI

Die Geschichte ist noch nicht fertig.

Vieles nicht beenden....
Gehe ich einkaufen, war es früher so, dass mich das Einkaufen entspannt hat. Meist bin ich in einem erschöpften Zustand einkaufen gegangen.
Wenn ich daheim ankam, habe ich den Einkauf abgestellt und die Inhalte nicht an die Plätze geräumt.
Die Erschöpfung des Tages forderte ihren Tribut.
Ich habe den Einkaufsprozess beendet, aber nicht den Ordnungsprozess daheim.

Ich wasche Wäsche und trockne sie, ich räume sie nicht in den übervollen Schrank. Ich beende den Ordnungsprozess nicht.

Ich mache mir etwas zu essen, esse etwas und stelle das Geschirr neben die spüle. Ich beende den Ordnungsprozess nicht, weil ich nicht abwasche. (nun gut, das Thema habe ich mit meiner männlichen Spülmaschine gelöst)

Ich kaufe Bücher, lese sie und kann sie nicht mehr ins übervolle Regal räumen. Ich beende den Ordnungsprozess nicht bzw. es ist nicht möglich den Ordnungsprozess zu beenden, weil ich die Grenze des Regals nicht respektiere.

Ich kann den Ordnungsprozess nicht beenden, weil ich schwerlich loslassen kann. Für fast jedes meiner Bücher fällt mir ein gutes Argument ein, sie zu verwenden bzw. sie aufzuheben, sei es der Wunsch, sie ein zweites Mal zu lesen.
Den in Kisten zwischen lagern Prozess setze ich manchmal um, doch auch hier sind irgendwann zu viele Kisten im Raum.

Grenzen respektieren heisst wählen und loslassen?
Grenzen respektieren heisst, sich selber Grenzen zu setzen und die eigenen gewählten Grenzen zu respektieren?

15 Minuten aufräumen - Zeitgrenze
Kleiderkaufverbot - Mengengrenze
Zeit für eine Aufgabe vorgeben - Bearbeitungsgrenze
alles weglassen und entfernen, was einem bestimmten Ziel nicht dienlich ist - Fokussierung?
mehrere Ziele - sortieren, was zu welchem Ziel gehört bzw. dem Ziel dienlich ist und was nicht?

jedem Ziel einen begrenzten Bereich zuweisen?
Räumlich oder Zeitlich?

Mehrere Ziele in eine Rangliste geben. Die einen WARTEN, die anderen werden beendet.

Beendete Ziele haben bei mir früher eine Leere hinterlassen, die deinem Loch glich. Wer will denn was beenden, wenn es sich danach "unangenehm" anfühlt? Lieber nichts beenden und im Chaos bleiben?
Nicht so toll, wenn das Chaos die Grenzen überschreitet.
Spiele ich ein Spiel ohne Grenzen?

Erinnert ihr euch an die gleichnamige Fernsehsendung. Auch die hatte ein Ende und damit hatte das Spiel ein Ende.

Mir geht es bei der Auflistung um die Beobachtung, wie oft es mir nicht gelingt, einen Prozess zu beenden.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Auf die möchte ich grad nicht eingehen.


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01.05.2024 09:58
avatar  Gitta
#243
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Zitat von IBI im Beitrag #242
Beendete Ziele haben bei mir früher eine Leere hinterlassen, die deinem Loch glich.

Das Phänomen kenne ich so ähnlich von allen Arbeitsprozessen, also auch putzen, sich etwas anlesen, eine Aufgabe abschließen und sowas. Ich glaube heute ist es etwas besser geworden. Ich habe da früher immer eine Art Enttäuschung gespürt. Also nicht so sehr ein Loch. Ich war enttäuscht, weil es sich gar nicht so besonders gut angefühlt hat, etwas abzuschließen, wie es mir versprochen worden war. Also nicht nur durch meine Eltern, auch durch Film und Fernsehen. Der Held hat eine Aufgabe erfolgreich abgeschlossen. Und fühlt sich sichtlich großartig, wenn nicht sogar eine Party gefeiert wird.

Ich habe eine Aufgabe erfolgreich abgeschlossen und fühle … nichts. Oder fast nichts. Jedenfalls ist die Aufgabe fertig, nun müsste doch ein Glücksrausch (angeflogen) kommen, aber ich warte da. Und warte, aber ich stehe wohl am falschen Flughafen.

Das hat mich früher sehr demotiviert. Wozu die ganze Arbeit und Anstrengungen, wenn dann das Versprechen gar nicht eingehalten wird?

Heute glaube ich, es ist eine Kombination aus falschen Annahmen und Verhalten. Zum einen habe ich immer noch Hemmungen oder innerliche Bremsungen, ein Glücksgefühl, wenn es dann mal auftaucht, überhaupt zuzulassen. Nach dem Motto, nee, das kann nicht für dich sein! Hat sich wahrscheinlich verflogen und ist beim falschen Empfänger gelandet.
Zum anderen habe ich mich früher immer nur an äußeren Ansprüchen dafür orientiert, was ich eigentlich machen soll bzw. wofür ich mich überhaupt anstrengen soll. Also ich hätte mich gar nicht getraut, nach einem Kompromiss zu suchen zwischen dem äußeren Soll und dem inneren Will. Ein Zufriedenheitsgefühl bei mir tritt eher auf, wenn ich eine Weile lang gemacht habe, was ich will. Vor allem etwas auf meine Weise und in meinem Tempo gemacht habe. Das ist dann aber kaum abhängig vom fertigen Ergebnis.


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01.05.2024 10:41
avatar  IBI
#244
IB
IBI

Zitat von Gitta im Beitrag #243
Ich war enttäuscht, weil es sich gar nicht so besonders gut angefühlt hat, etwas abzuschließen, wie es mir versprochen worden war.


Gitta, das hat was.
Wobei dieses Versprechen....nun ja, mal prüfen, was es mit dem auf sich hat.

Zitat von Gitta im Beitrag #243
Ich habe eine Aufgabe erfolgreich abgeschlossen und fühle … nichts. Oder fast nichts. Jedenfalls ist die Aufgabe fertig, nun müsste doch ein Glücksrausch (angeflogen) kommen, aber ich warte da. Und warte, aber ich stehe wohl am falschen Flughafen.

Nette Metapher.

Möglich, dass der Glücksrausch dich überwältigt hätte.....ein RAUSCH muss es sein, damit wir uns besser fühlen.....vielleicht ist ein Teil vom Glück abgebogen, um dich nicht zu überfordern.

Zitat von Gitta im Beitrag #243
Das hat mich früher sehr demotiviert. Wozu die ganze Arbeit und Anstrengungen, wenn dann das Versprechen gar nicht eingehalten wird?


Stimmt, diese Qualität der Demotivation kenne ich auch.....
....was für ein Versprechen wurde gegeben, dass nicht eingehalten werden konnte. Und was hat gefehlt, damit es sich vielleicht hätte erfüllen können.

Ich kenne die Antworten nicht auf meine Fragen nicht.

Diese emotionalen Konsequenzen, die du beschreibst, Gitta, sind mir vertraut.

Danke für die Erweiterung der Optionen, warum wir gewisse Dinge nicht lohnenswert finden, zu beenden.


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01.05.2024 20:14
avatar  Gitta
#245
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Zitat von IBI im Beitrag #242
Grenzen respektieren heisst wählen und loslassen?
Grenzen respektieren heisst, sich selber Grenzen zu setzen und die eigenen gewählten Grenzen zu respektieren?

Zum Thema Grenzen habe ich eine Überlegung, wobei ich es wahrscheinlich falsch gemacht habe. Ich kann ja nur von mir reden, weil ich nicht in Dich hineinsehen kann.

Meine Grenze war(ist) die Zeit. Die zur Verfügung stehende Zeit. Eine „totale“ Grenze. Eine von außen diktierte Grenze. Eine bessere (im Sinne von stimmiger) Grenze wäre (ist) meine persönlich Energiemenge (im Sinne von Konzentrationsfähigkeit, Aufnahme- und Verarbeitungsfähigkeit und dafür benötigter Erholungspausen mit auch wirklich kompletter Abschaltung von der Arbeit).

Hast Du vielleicht auch solche von außen diktierte, übernommene Grenzen? Machst Du irgendwo mehr, als Du musst? Eben weil Du keine eigene Grenze in Dir spürst?


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