Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte

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12.11.2023 07:31
avatar  IBI
#151
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Diese Verhaltensweisen werden sich ggf. in der Arbeit mit Klienten zeigen.
Dann ist es sicher von Vorteil zu wissen, welche es sind und wenn sie sich zeigen sollten, dass ich erklären kann, warum es so ist.

Ob die Leute weiter mit mir arbeiten möchten und oder nicht, ist ihnen überlassen und vielleicht biete ich an, Geld zurück zu zahlen, wenn sich diese für die Begleitarbeit dysfunktionalen Anteile zeigen.

Ich glaube, gestern beim üben ist auch etwas in der Art aufgetreten. Ich habe dazu beigetragen, dass ein mensch, der recht viel Ordnung in seinem Nervensystem hat, den körperlichen Ausdruck von Chaos erlebt hat.
Für die Person war es aus meiner Sicht, wichtig, diese Erfahrung zu machen, weil sie jetzt die Beschreibung von Chaos im Körper bei traumatisieren Menschen vertiefter nachvollziehen kann, weiss, dass es das geben kann. Damit ist ihr Einfühlungsvermögen für ihre Begleitpersonen ggf. sogar gestiegen (meine interpretationen und vermutungen. Vielleicht frage ich später mal, ob meine Annahmen stimmig sind.)

Was ich von mir nicht so gut gefunden habe, dass mir nicht eingefallen ist, was der Person geholfen hätte, um aus diesem Chaos schneller heraus zu finden.
Es wäre sehr bedauerlich, wenn das phänomen zu den in meinem Körper befindlichen physischen "Fehlern" gehören würde.
Ich merke, dass ich etwas wichtiges nicht mitgeteilt habe, das zum Chaos geführt hat (was ich nicht mitgeteilt habe, weiss ich nicht). Und anschliessend gab es ebenfalls etwas wichtiges, das ich ausgelassen habe, das sie hätte leichter zurück in ihre gewohnte Ordnung kommen können.


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12.11.2023 16:30
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#152
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Zitat von IBI im Beitrag #150
Ich suche dieses Wissen nicht als Ausrede, um mich nicht mehr zu bemühen.

Das wollte ich so auch nicht sagen. Nur, dass wir vielleicht Hoffnung haben können, wenn wir das Richtige immer mal wieder üben.

Einen Menschen wieder komplett auf Null stellen zu können, halte ich für eine Fehlannahme. Wir tragen immer unsere Vergangenheit mit uns rum. Aber vielleicht können wir das immer öfter übersteuern.


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12.11.2023 19:51
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#153
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Zitat von Gitta im Beitrag #152
Wir tragen immer unsere Vergangenheit mit uns rum. Aber vielleicht können wir das immer öfter übersteuern.

Ja, Gitta, das ist so.

Du kannst lernen die Vergangenheit von der Gegenwart zu trennen.
Dann ist das übersteuern nicht nötig, sondern, wenn dir beispielsweise ein Moment dieser Trennung gelingt (ich meine im innerlichen Körpergespür), diese immer wieder zu pflegen und trainieren.

Meine vielen Entladungen tragen vermutlich dazu bei, dass es mir nach und nach leichter fallen wird, die Vergangenheit von der Gegenwart zu trennen.
Weil die alten in der Vergangenheit eingelagerten Energien sich in der Gegenwart auslagern, wird sich etwas NEUES entwickeln. Mein Körper hat vermutlich kapiert, dass er die Energien jetzt loslassen und rauslassen und entladen kann und ist derzeit schlauer als mein Kopf.
Ob mein Kopf dazu bereit ist, danach hat mein Körper nicht gefragt. Er hat definiert, - ja, irgendwas ist da, ich kann loslegen......
Die neuen Muskelbewegungen und die geänderte Körperhaltung, ist diejenige, die ich derzeit trainiere. Diejenige, die mein Körper mir vorgibt, nicht diejenige, die mein Kopf glaubt sie sei richtig und stimmig.

Das sind sehr unterschiedliche Erlebensweisen, ob ich vom Kopf her in den Körper gehe oder ob ich vom Körper her in den Kopf kommen kann.
Es hat gedauert, bis ich beides erfahrend und erlebend gelernt (=verkörpert) habe und allmählich beides kann.
Auf die Meinung meines Körpers hören können, auch dann, wenn mein Kopf eine andere Meinung dazu hat.
Auf diese Art, braucht es das "übersteuern" nicht, so wie du es bezeichnest, Gitta.
Was es braucht, das NEUE pflegen und trainieren, damit es mehr Platz bekommt, während das Alte seinen Platz allmählich freigibt und merkt, dass es nicht mehr so sehr wie früher gebraucht wird.


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15.11.2023 10:07
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#154
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Vergebung:

Die Vorstellung wie unsere Eltern und deren Eltern aufgewachsen und in ihrer Kindheit behandelt wurden, wird in dem Kapitel erläutert. Ebenfalls auch, dass wir als babys unserer Eltern mit unseren "gesunden" Reaktionen getriggert haben, sie es nicht ertragen konnten und entsprechend darauf reagiert haben und unsere ursprünglich "gesunden" Reaktionen haben sie uns abtrainiert, weil die Eltern die Trigger nicht regulieren konnten.

Der letzte Absatz des Kapitels hat mich berührt:
"Mit dieser Art Verständnis können wir erkennen: Es ging nicht darum, dass wir etwas waren, dass eine Abwertung verdiente. Die Wut, die sich gegen uns richtete, hatte oft sehr wenig mit uns tun. Der Mangel an Liebe, die wir erlebten, war nicht darauf zurückzuführen, dass wir sie nicht verdienten, sondern auf die verlorene Liebesfähigkeit unserer Eltern."


Der Glaubenssatz, dass ich so manches grundlos, bedingungslos nicht verdient habe, gerät unter diesem Blickwinkel ins Wanken.

Sauer bin ich weiterhin darüber, dass meine Mutter, dass sie sich keine emotionales Unterstützung gesucht hat bzw. wenn sie schon nicht wollte, uns Kindern nach dem Tod unseres Vaters so etwas gesucht hätte. Sie war die Erwachsene, nicht wir Kinder.


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16.11.2023 11:53
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#155
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mal wieder so ein TRIGGER, den ich noch nicht gänzlich in seine Bestandteile zerlegen kann.

Ich bekomme eine SMS : Terminerinnerung zur Untersuchung am....

o.k. - ich bin in dieser Klinik nicht gemeldet. Ich Schlussfolgere einen Tippfehler in einer Telefonnummer, die mit meiner verwechselt wird.
Der Patient erhält die ERinnerung nicht und ich werde mit Terminen, die mir nicht gelten, belästigt von einer Automatisierung.

Ich rufe an und will, dass sie den Fehler korrigieren.
Tja, das Gespräch verläuft so, dass ich immer wütender werde und die Person anschreie.....
Mag sie nicht. Dennoch löst sie gerade mit ihrem unverständnis genau das aus.
Ich beginne zu schreien, weil ich nicht gehört und verstanden werde.....(Wolfram, wie du liest, kenne ich dieses Thema auch. Mir wird nicht zugehört!)

Warum triggern mich diese Situationen sooo sehr, dass ich laut werde und die Leute anschreie?
was ist mein Schutz darin, der mich immer aufbrausender und wütender werden lässt, weil mein NErvensystem diese Version am besten findet?
emotional heizt mich mein Nervensystem zu etwas an, dass in Ruhe sicher besser mit dem Gegenüber geklärt werden könnte. Was bringt es dazu?
Das unerfüllte Bedürfnis, nicht gehört worden zu sein? Das unerfüllte Bedürfnis für Mitgefühl, dass die Person, die diese Erinnerung bekommen sollte, sie nicht erhalten wird? Das die maschinelle Automatisierung mich weiter mit Terminen belästigen wird und sie das grössere Durchhaltevermögen haben wird, weil der Fehler nicht korrigiert wird? Das die Bereitschaft einen Fehler einzugestehen, der vorkommen kann, nicht vom Gegenüber da ist? Das das Gegenüber den Aufwand nicht betreiben möchte, den Fehler zu finden und beseitigen, damit ich nicht mehr belästigt werde? Dass mein Vertrauen in Automatisierungen bzw. in korrektem Umgang mit persönlichen Daten sinkt, mit jeder fehlerhaften Eingabe, die Menschen tätigen?

wenn ich tiefer in diese Fragen hineinspüre, entsteht eine Hilflosigkeit in mir, die schnell grösser wird, je mehr die person nicht die Verantwortung für ihren Fehler, den ich nicht beeinflussen und selber korrigieren kann, nicht übernimmt.
Manche menschen lösen dieses Dilemma mit ignorieren.
Mir gelingt es nicht, weil es nunmal einer meiner Trigger ist, der reagiert ohne das ich gänzlich verstanden habe, was in diesem Komplexen gefüge der haupttrigger ist und ich damit nicht weiss, welche emotion sich hinter der lautstarken wut, die sich turboschnell zeigt, verbirgt und die mein nervensystem nicht spüren will und mit aller macht vermeidet, in dem es dieses Muster hervorbringt und automatisch ablaufen lässt.

Es mag sein, dass ignorieren, das stimmige Verhalten ist, doch das werde ich erst installieren können, wenn mir dieses automatische Muster bewusst ist. denn die darin enthaltenen getriggerten emotionen wollen bedauerlicherweise durchgespürt werden, damit sie auf andere weise meinen körper verlassen können oder sie endlich an die stimmigen orte im Körper ihren platz einnehmen können und ich sie regulieren lernen kann ohne dass sie mich automatisch in dieses rasende Wutmuster schicken.
Ich möchte mein Leben lenken. Nicht mein Nervensystem lenkt andauernd mein Leben mit seinen früh nützlichen Mustern, die in ihrer Art und weise eingefroren und heute nicht mehr dienlich sind.

Irgendwas verdrängt mein Nervensystem sehr automatisiert und das braucht viel, um es in mein Bewusstsein zu holen. Wenn ich es dort habe, kann ich beginnen, es zu ändern. Solange mein Nervensystem mit seiner Automatisierung die Verdrängung und die Vermeidung dieser Emotionen und vermutlichen tiefen alten Schmerzen übersteuert, werde ich den Trigger nicht erkennen und das Muster nicht ändern können und weiterhin die Leute anschreien. Dabei entlastet mich das Anschreien und die WUT mich nicht. Im Gegenteil, sie treiben mich in die Hochspannung und in den Hochstress.
Echt bekloppt, was mein Nervensystem mit mir treibt, um es gut mit mir zu meinen, wenn es nicht wirksam ist, um zurück in die erholsame Ruhe zu gelangen.

Oh ha, ggf komme ich dem Trigger auf die Spur:
Hilflosigkeit = eklige Emotion, kennt Körper und Nervensystem, Baby schreit und keiner kommt, Baby kann nicht laufen und sich selber helfen = hilflosigkeit wird intensiver. Schreien nützt nichts. Baby kennt wut genauso wenig wie hilflosigkeit als gefühl, kann sie nicht benennen. Baby muss irgendwann in einen ohnmachtsartigen schlaf driften und dissoziieren. RUHE ist nicht erholsam und und ruhe erinnert ggf. mehr an einen tod als an lebendigkeit.

WEnn ich also heute RUHE bewahren soll, könnte auch die RUHE als Trigger wirken, die an diese uralte unbekannte ohnmacht und todesähnliches zustände erinnert neben denen dass sich der hilflosigkeitsteufelskreis aufbaut und der schmerz damit immer unerträglicher und grösser wird, den mein Nervensystem nicht spüren möchte.

Diese RUHEQualitäten lassen sich nur durch sehr sehr sehr subtile merkmale voneinander unterscheiden. wenn ich die nicht habe, dann gewinnt mein Nervensystem und bringt mich in die alten Muster.

In der Situation mit der SMS sind insgesamt mehrere Merkmale miteinander getriggert. Ich hoffe, ich habe die meisten davon zusammen getragen und in mein Bewusstsein holen können.


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