IBI, also man könnte sich auch fragen, ob es bei dieser Reaktion früher Vorbilder dafür gegeben hat. Also Erwachsene, die sich mit Schreien zumindest einem hilflosen Kind gegenüber durchsetzen konnten. So dass man das unbewusst als Beispiel übernommen hat, wie es ja bei anderen (zumindest bei einer unfairen Ausgangslage) funktioniert hat.

Ich kann mich erinnern, auch mal falsch informiert worden zu sein und das dem Absender mitgeteilt zu haben. Aber wenn mir jemand dann doof kommt, sage ich meistens: Mir ist das egal/kann es egal sein. Es geht ja um Ihren Kunden, der die Nachricht nicht bekommen hat. Ich habe es Ihnen nun mitgeteilt, mehr kann ich nicht tun.

Und wenn jemand trotzdem abgeht, das hatte ich auch mal, einfach auflegen. Das mache ich, weil ich nicht einsehe, der Sündenbock von jemand anderem zu sein, dem ich persönlich gar nichts getan habe. (Was nicht heißt, dass ich frei davon wäre, das nicht auch mal zu machen. Ich merke an mir, dass ich immer mal wieder neidisch bin auf die „Normalen“, weil ich fälschlicherweise annehme, diese hätten es einfacher.)

Nun ja, aber es kann Dir ziemlich egal sein, ob Du eine Untersuchung oder eine Operation in einer Klinik verpasst, die nicht Deine ist. Ich würde schon sagen, dass es in erster Linie um den dadurch nicht informierten Kranken geht. Wegen diesem müssen die korrigieren. Du hast es nur freundlicherweise gemeldet.

Ja, ich lege dann auf. Meine Erfahrung beruht aber vor allem auf Drängel-Anrufen, bei denen diejenige sich nicht richtig vorstellt oder nur genuschelt. Und wenn ich dann nachfrage, fängt diejenige an, mich zu beschimpfen. Da bringt es auch gar nichts, sich auf ein Gespräch einzulassen, denn das sind sowieso Kriminelle, die einen rhetorisch reinlegen wollen. Oder mal ein Anruf bei einer größeren Firma, die hatten meinen Brief verbummelt und die Tante fängt an, mich anzuschreien. Da bin ich ganz ruhig geblieben und habe gefragt, warum sie mich anschreit. Da hat die dann einmal geatmet und aufgelegt. Ich habe den Brief dann per Einschreiben geschickt mit Anmerkung, dass ich ihn zum zweiten Mal schicke. Tatsächlich ist mir der volle Betrag erstattet worden.

Ich bin eben allergisch auf solche emotionalen Ausfälle. Denn es kommt sowieso nichts Sinnvolles dabei heraus (meine Erfahrung). Und wenn etwas dabei herauskommt, ist das Gewalt gegen Schwächere. So habe ich es erlebt. Deshalb habe ich die Wahl, aus der Situation zu gehen, oder ich lasse es auf eine Schlägerei ankommen.

IBI, ich weiß nicht, inwiefern Du das noch kontrollieren kannst, wenn Du erstmal Klienten hast. Meine damalige Therapeutin hat auch zwischendrin mal die Nummer wechseln müssen. Das hat sie dann allen mitgeteilt. Ich habe nicht so genau nach dem Grund gefragt, aber es kann schon an einer/m Patientin gelegen haben.

Vielleicht lässt Du erstmal nicht so viele Visitenkarten drucken. Und man kann ja auf den Karten ggf. die alte Nummer durchstreichen und die neue per Hand draufschreiben.