Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte

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12.10.2023 17:56
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#111
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Zitat von Gitta im Beitrag #110
Das unterschreibe ich auch sofort.


Was geschieht in dir, nachdem du das unterschrieben hast?

Danke für dein Zuhören.
Ich denke, das ist etwas, was in diesem Forum möglich ist.
Das zu benennen und Verständnis zu erhalten.

Dieses Verständnis können viele Menschen nicht aufbringen, weil sie diese Erfahrungen nicht gemacht haben und das Chaos und die Verwirrtheit nicht nachempfinden können.


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13.10.2023 09:35
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#112
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Bewege deine Arme locker kreisend vor dem Brustkorb hin und her.
Betonung liegt auf LOCKER.
Das klappt ganz gut und fühlt sich locker an.

Ich probiere eine liegende 8 zu kreisen.
Ziel: liegende 8

LOCKER geht verloren und bleibt nicht, sondern den Fokus auf die liegende 8 zu richten, bringt meine Arme dazu sich zu versteifen.

Ziel: liegende 8 nicht verfolgen.
Lockerheit kehrt zurück.

Ich wünsche mir ein ZIEL mit Lockerheit angehen zu können, doch leider gibt es in mir etwas, das dafür sorgt, dass ich diese Elemente nicht aktiv miteinander verbinden kann.
Mein NERVENSYSTEM bringt mich in einen ENTWEDER ODER Zustand, nicht in einen SOWOHL ALS AUCH Zustand, indem beides miteinander gleichzeitig oder im Wechselspiel sein kann.

Eine einfache "Turnübung" mit meinem "Reflektionsvermögen" gepaart, offenbart mir dieses Phänomen.
Was habe ich ZUVIEL, um diese Verbindung herstellen zu können?
Was FEHLT, um diese Verbindung herstellen zu können?
WAS BRAUCHE ich, um die Verbindung herstellen zu können?


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13.10.2023 20:43
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#113
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Zitat von IBI im Beitrag #111
Was geschieht in dir, nachdem du das unterschrieben hast?

Hm, bisher noch nicht viel. Aber ich bin auch eine Schnecke. 😉
Aber ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Also ob es nur damals so war, oder ob ich heute immer noch (etwas) verwirrt bin.


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14.10.2023 10:57
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#114
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Eine Unterhaltung zum Thema Steuern und Geschäfte.
Ich erläutere etwas und versuche darzustellen, wie ich es für sinnvoll halte.
Mein Bruder erklärte mir, er müsse prüfen, ob das in dem Geschäftsmodell auf diese Weise möglich ist. Seinem Wissenstand nach, ist meine Version nicht umsetzbar. Grundsätzlich hält er sie ebenfalls für sinnvoll. (Deutschland)
(Details lasse ich weg, weil ich keine steuerpolitische Debatte schüren will.)

Ich erkläre die Situation meinem Partner. Er unterbricht meine Erklärung und sagt: "Das stimmt nicht!"

Diese Reaktion löst bei mir einen lautstarken "Ausraster" aus.
Er kennt sich mit deutschen Gesetzgebungen kein bisschen aus und sagt: Das stimmt nicht!"
Ich frage mich nun, was habe ich beim Erklären falsch gemacht, dass er diese Aussage macht.
Was habe ich falsch gemacht, dass er mir nicht zuhört, sondern seine Kommentare abgibt?

Ich werfe ihm vor - ich denke, dass ich sauer zurecht bin, selbst wenn ich die Wut unangemessen LAUT artikuliere (worüber er sich zurecht beschwert, ich es nicht ändern kann) - dass er diese Behauptung nicht machen darf, wenn er nur die SCHWEIZER steuerlichen Themen als Grundlage kennt.

Letzte Woche hatte ich einen ähnlichen Fall.
Der Inhalt, meine FREUDE nach Abgabe der Steuerklärung nicht gespürt zu haben, wurde übergangen.
Die Freude wird gedämpft vom den Gedanken, was für ein Aufwand die Steuererklärung vom nächsten JAhr sein wird.
Das, was ich vorbereiten kann, bereite ich vor. (Alle notwendigen Belege für Steuererklärungen in einer Mappe sammeln und mich für ERBthemen gesondert informieren.)

Ich erhalte von einer Person, die nicht einmal in Deutschland ihre Steuererklärung macht, jede Menge Tipps und Tricks, was ich vorbereitend tun könnte, obwohl ich leider keine Formulare habe, in die ich etwas eintragen könnte. Die Schweiz tickt anders und verwendet andere Dokumente als die Deutschen.

Was ist das für eine Nummer, dass Menschen, die sich gar nicht zu einem Themenkomplex auskennen, probieren, die "besseren" Tipps zu kennen?
Ich wette, ich kann das Phänomen auch bedienen, doch in dem Fall fällt es mir leichter von aussen zu beobachten, was geschieht und zu prüfen, wie mich diese Situationen in Hochstress bringen - mal mit Portion Ärger, mal merke ich den Ärger weniger.

Im Augenblick der Situation kann ich meinen lautstarken ärger und stress nicht ändern und das lang trainierte Muster nimmt seinen Lauf.
Ich kann erst reflektierend prüfen, ob ich Gelegenheiten habe, das Muster zu unterbrechen.
Trigger mitbekommen, ist ein hilfreicher Schritt.
Wut und Stress scheinen sich bei mir zu kumulieren und zu einem emotionalen überwältigungspaket zu werden (die Chance, dass das die Reaktionen vom NERVENsystem eines sehr jungen Kindes sind, ist extrem hoch.)
Wo steckt nun die Erstarrte Energie?
Wie kommt es zum Vulkanausbruch, der die Energie unkontrolliert von sich gibt?
Fehlende Impulskontrolle, die aus dem Umfeld nicht toleriert und akzeptiert wird, selbst wenn ich bin wie ich bin und diesen FEHLER nicht korrigieren kann, so sehr ich möchte.
Etwas nicht können, geht häufig mit einer Form von "erstarrten Energien" einher und an dem ORT im Körper sammeln sie sich tagtäglich an.

Was macht also der Triggersatz:
"Das stimmt nicht"
mit mir.
oder der
"Du kannst es so und so machen".

Umstände und Umfeld sind nicht ausreichend bekannt beim Gegenüber.
Es gibt Informationen, die viele Menschen gleichermassen über die Kultur mitbekommen, es gibt Informationen, die NUR im nahen Umfeld bekannt sind und dem Gegenüber fehlen.
Dessen ist sich mein Unbewusstes gewahr.

Zwischen dem Schreiben halte ich regelmässig INNE und prüfe, was in meinem Körper geschieht und beobachte seine inneren Bewegungen.
Erst nach einem tiefen von innen heraus entstehenden Atemzug setze ich meine Text fort.

Wie bekomme ich ZEIT und RAUM zwischen der äusserung des anderen (Trigger)
"das stimmt nicht"
und meinem ärger, der in nanosekundenschnelle den lautstarken und stimmgewaltigen vulkanausbruch hervorruft?

Die Frage kann ich mir derzeit nicht beantworten.
Irgendwo in diesen Details liegt die Antwort und in diesen Details braucht mein NERVENSYSTEM weitere NEUE ERFAHRUNGEN, die helfen meine Impulse "kontrollieren" zu lernen und die notwendigen Nervenbahnen und Hirnstrukturen aufzubauen.

Jedenfalls löst diese - bei mir gefühlt physische Grenze - einen sehr hohen STRESS hervor, weil ich die "berechtigten" ERWARTUNGEN der Gesellschaft, der Gesprächspartner nicht ERFÜLLEN kann und damit ist reichlich "Hilflosigkeit" schnell in mir geweckt.

Ui, die Hilflosigkeit war im ersten Teil des Texts nicht sichtbar. Hilflosigkeit bringt "Erstarrung" schnell mit sich und damit die nicht ausgehalten werden muss, reagiert der "Vulkan" explosionsartig mit "Bewegung" in Form von lautstarkem Ausbruch. Die Alternative wäre eine tiefe unbewegliche Version von Depression, die mein Nervensystem nicht haben will, weil sie einem Todesgefühl gleicht ohne wirklich gestorben zu sein. - ich bin sicher, diese Gefühlspakete habe ich als Säugling durchlebt ohne zu wissen, wie sie heissen, wie sich das zusammenbraut etc. - ah, das bringt mich zu der nächsten Erkenntnis. Wenn ein Säugling die Unwissenheit unbewusst ertragen muss, mag er sie nicht mehr ertragen, wenn das Kind später lernt, dass es Kopf-Wissen gibt und so kann WISSEN zum Sammelgut werden.

Die Hilflosigkeit ist definitiv vorhanden und war in der Babyphase mit "Bewegungsunfähigkeit" verknüpft. Ärger kraftvoll ausdrücken war damals nicht drin. Vor Angst weglaufen war damals nicht drin.
Beides hat der Körper eingespeichert und erstarrt. In den ersten LEBENsmonaten und daraus hat das NERVENSYSTEM seine Reaktion entwickelt.....SCHREIEN.

Die Vulkanwände, die probieren zu halten, was zu halten ist, können dem Energiedruck der gesammelten Energien nicht mehr standhalten und sie gehen kaputt und sprengen auseinander. LAUTstärke und SCHREIEN begleiten den Vulkanausbruch eines Babys.

Eine funktionierende Impulskontrolle hätte theoretisch dehnbare Wände, die den DRUCK aufnehmen, FEDERN, ein bisschen davon ausdrücken können, wieder DRUCK aufnehmen, ein bisschen davon entladen lassen und so weiter.
Es ginge insgesamt langsamer und es wäre sanfter, weicher.
Ich weiss gerade nicht, mit welcher Metapher aus der Natur ich das umschreiben kann.
(Wer eine Idee hat, ich freue mich auf Impulse.)

Sie würde in millisekunden reagieren können und nicht innerhalb von nanosekunden platzen.

Teilweise hat mein NERVENSYSTEM neue ERfahrungen gesammelt und die Vulkanausbrüche sind zeitweise relativ harmlos.
Teilweise, fehlen ihm DIESE wichtigen Erfahrungen.

Mein Partner reagiert mit SCHWEIGEN und ABWENDEN (genau das, was das Baby ohnehin schon erlebt hat.) Die notwendige Regulation von AUSSEN entfällt.
DAMALS und HEUTE, um das "fehlende von damals" nachholen zu können.

Mensch könnte meinen, ein Erwachsener ist dazu in der Lage.
Grundsätzlich ja, wenn er DAMALS die Regulation erhalten hat.
NEIN, wenn dieser Teil DAMALS gefehlt hat.
Dann braucht der Erwachsene HEUTE Gelegenheiten, diese Erfahrungen nachholen zu können.

Aus erwachsener Sicht erwarten alle: NICHT schreien.....
Aus Babysicht ist SCHREIEN das beste, was es konnte und keiner hat dem Baby gezeigt, "schreien" ist o.k. - ich bin nun da, du kannst jetzt damit aufhören.

Wie soll ich diese NUMMER je verwandeln, wenn sie ständig getriggert wird und keiner sagt:
"es ist o.k., obwohl mich dein Schreien stresst."

Jetzt kommt der Glaubenssatz hoch: Alles muss ich selber machen.
Auf die Reflexion mir ERLAUBEN und MITTEILEN, dass mein SCHREIEN aus babyperspektive VOLL in ORDNUNG ist.
Es liegt in der Vergangenheit, doch leider FEHLT dem Baby die ERFAHRUNG zu lernen, welch ein en Stress sein schreien in einer MUTTER auslösen kann, denn normalerweise sollte das Baby erwarten können und dürfen, dass die MUTTER ihren Stress "beiseite" nehmen kann und das Baby beruhigen und wiegen.

DIE ERFAHRUNG beruhigt zu werden, obwohl ich ERWACHSEN bin, braucht mein NERVENSYSTEM.
Es MUSS diese ERFAHRUNG nachholen, damit es den nächsten Entwicklungsschritt tun kann, damit es die ERSTARRUNG und die Hilflosigkeit verlassen und eine zielgerichtete BEWEGUNG entstehen lassen kann.

Zielgerichtete Bewegung. Das Stichwort bringt mich dazu festzustellen, dass ein Baby zwar Beine und Arme zum Strampeln hat, aber nicht vom Fleck kommen kann und keine Richtung wählen kann, die es von der GEFAHR wegbringt.
Ich glaube, das ist ein Grund für die Verzettelung von vielen Messies und fehlendem Fokus. Wir verzetteln uns, weil die notwendige zielgerichtete Bewegung WEG von einer GEfahrenquelle und WEG vom SCHMERZ unmöglich war.
Die Gefahrenquelle war häufig gleichzeitig der Schutzraum.

Metapher: Du flüchtest dich in einen Bunker und dein FREUND bringt die zündende Granate mit in den Bunker.

Völlige Verwirrung für ein NERVENSYSTEM.
VERTRAUEN in einen FREUND (weil auf seinen Schutz angewiesen) und gleichzeitig MISSTRAUEN, denn derselbe FREUND hat zu seinem Schutz die "Granate" an den falschen Ort mitgenommen.
Wie soll da eine Impulskontrolle aufgebaut werden können, wenn die Umgebungen völlig FALSCH eingesetzt werden?

Wie soll unsereiner als Messie wissen, wie er/sie einen Raum gestalten will, wenn der "Schutzraum" durch eine "Granate", die der Freund mitbringt, durcheinander und chaos gebracht wird.
Das zeigt nicht nur die Metapher (ja, ich weiss, jede "hinkt" ein wenig), sondern auch emotional lagert sich das chaos in den Körper, wenn die regulierenden Erfahrungen nicht gesammelt werden können.

Wenn jemand nach dem URSPRUNG von MESSIE sucht. Da sind sie aus meiner Sicht zu finden....und das kann transgenerational geschehen. Das innere erlebte Chaos des Kleinkindes wurde bis heute nicht reguliert.

Ich denke mit dem Tippen und nachspüren und lesen meiner Worte, auffinden von Begriffen und Darstellen der Komplexität in einzelnen Bausteine (keine Ahnung, ob vollständig) hat einiges in mir reguliert.


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14.10.2023 12:24
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IBI, weiß denn Dein Partner, dass Steuern/Finanzen für Dich ein Reizthema ist? Ich meine, wenn ich weiß, dass für meinen Partner zum Beispiel das Thema Figur ein schwieriges Thema ist. Und er wird plötzlich ganz übellaunig, dann habe ich mich als erstes gefragt, ob ich an einer Stelle wohl an diesem Thema unglücklich vorbeigeschrammt sein könnte.

Klar, wenn mich jemand (aus meiner Sicht ungerechtfertigt) anmotzt oder anschreit, dann würde ich mich auch als erste Reaktion abwenden. Was so viel heißt wie, ich fühle mich jetzt nicht gemeint, ich hatte nichts Böses im Schilde. Komm erstmal wieder runter.


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