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Trauma als Antreiber
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Zitat von Sybille im Beitrag #13
Es gibt dann keine gesunde Schaukelbewegung mehr, sondern nur krampfiges Gehampel, bis man es geschafft hat den Überschlag zurück zu schlagen. Und in DIESEM Zustand ist es meines Erachtens wahnsinnig schwierig, sich zu orientieren. Was ist richtig was ist falsch? Wo ist vorne, wo ist hinten? Ist es sinnvoll wild zu schaukeln, in der Hoffnung, dass sich der Überschlag zurück schlägt?
o.k., du wechselst von Wippenbild zu dem schnelleren Schaukelbild.
Ich vergleiche es jetzt mit Schalen, die sind in sich langsamer.
Die Wippe befindet sich in einer Schale. Unter dieser Schale wartet eine neue grössere Schale mit einer oder mehreren anderen Wippen.
Ein bisschen empfinde ich dein Schaukelbild so als bekämst du auf der Wippe einen ordentlichen Schubs von deinem Nervensystem, das sich ein stückweit geordnet hat, und landest in der neuen grösseren Schale und ja, dort ist zunächst notwendig, sich zu orientieren und herauszufinden, was es neues zu entdecken gibt und wie das Neue unterstützen und in den Alltag integriert werden kann. Bewusst probiere ich gerade den Fokus mehr auf die salutogenesen Seite zu setzen und die Grundannahme zu treffen: all die dir bekannten Diagonsen gäbe es nicht und du bist gesund, benötigst zu deinem überleben andere strategien (ob du dir die Erlaubnis zu dieser Grundannahme geben kannst, liegt bei dir - ich habe meine zeit und meine grössere schale gebraucht, um mich in die Richtung dieser annahme zu bewegen und fand es schön zu hören, dass jeder mensch einen heilen kern in sich trägt, der zu wachsen vermag).
Es gibt genügend Altes, das mehr Gewohnheit in sich trägt und manchmal dazu beiträgt, dass man aus der grösseren Schale zurück in die alte kleinere findet, weil dort kennst du dich aus und bist orientiert.
Zitat von Sybille im Beitrag #13
Da habe ich die Wutausbrüche weggelassen und das ganze statt dessen anders kompensiert. Ergebnis war Selbstverletzung vom feinsten incl allem was man so an destruktiven Gedanken und Plänen im Angebot hat.
Mein eigenes Schalenportfolio besteht derzeit aus vielen unterschiedlichen Grössen und manchmal weiss ich nicht genau, in welcher ich mich befinde, doch spätestens bei stressigen ereignissen merke ich, ob sie recht gross oder eher klein ist.
bei finanzthemen und der finanzierung des lebensstandards ist meine schale eher klein, denn dort sind die alten überlebensmuster schnell gefragt.
bei autopannen ist sie inzwischen deutlich grösser und weniger überwältigend.
bei parkplatzverbotsschildübergeher in unserer einfahrt ist sie ebenfalls grösser....denen gegenüber war ich rasend vor wut....und inzwischen rast die wut weniger und es ist mehr der ärger den ich ausdrücken kann....- meine wutmesslatte, an der ich jede grössere Schale bemerke.
(ich schliesse daraus, dass jeder verbotsübergeher mich an meine erlebten grenzüberschreitungen in der kindheit erinnern und nein, ich muss nicht jede grenzüberschreitung dulden und zulassen.)
Zitat von Sybille im Beitrag #13
Und wenn mir die A-Lösung dermaßen wenig gefällt... Dann wird die B-Version schätzungsweise nicht verlockender sein...
stimmt, wenn die schale gleich gross bleibt und du keinen mitwipper hast, der dabei hilft, dass du den absprung in die nächste schale schaffen kannst.
Es darf nicht die übernächste schale sein, sondern die nächste.....die übernächste ist zu überwaltigend gross für das nervensystem, darin findet es die orientierung nicht und holt schwung um zurück in die alte gewohnte schale zu gehen.
Zitat von Sybille im Beitrag #15
Wieso sollte die zweitbeste Version besser sein als die beste? Das ergibt doch gar keinen Sinn?
ich schmuzle: Sybille, sucht nach einem Sinn, obwohl sie sinnfrei sein möchte.
ich hoffe, meine schalenbeschreibung unterstützt dich ein wenig. langsam ist besser als schnell, drum lieber nicht so heftig schaukeln, sondern gemütlicherer bilder finden mit begeitpersonen, die so viel "schubs" bieten können, dass du in die nächste schale kommst und dir erst zeit nimmst, sie zu erforschen und dich dort zu orientieren. - die art der pausen, die du nicht so magst.
ich habe den eindruck, dass du die pausen mehr und mehr wahrnimmst mit all ihren unannehmlichkeiten bleiben kannst. dein innerer heiler kern darf wachsen und raum einnehmen und die selbstheilung vorangeht. dauert seine zeit bis er die alten vergiftungen verdrängen und rausschwemmen kann aus dem körper.
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Eine Frage hätte ich dazu @IBI
Woher kommt Deine Annahme, dass es einen heilen Kern gibt?
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Gute Frage:
in Gerald Hüthers Buch "Würde" verweist er auf Studien, die besagen, dass ein angeborener Teil in uns während der gesamten Entwicklungsphase den Weg ins Gleichgewicht strebt, der (theoretisch) unser innerer Kompass wäre.
Er drückt es anders aus als ich.
Andere Autoren haben nachgewiesen, dass das Streben nach Gleichgewichten aller Art "natürlich" = ein Naturprinzip ist und wenn mittels Energien die Gleichgewichte durcheinander geraten, finden sie in ihrem neuen Zustand ein neues Gleichgewicht.
Die Suche nach dem Gleichgewicht ist ein Naturprinzip und unser innerer heiler Kern folgt diesem Naturprinzip.
Bedauerlicherweise wurde der heile Kern (innerer Kompass) durch viele "unnatürliche" Verhaltensregeln und andere Herangehensweisen wenig unterstützt. Wir dürfen ihm jetzt die damals fehlende Unterstützung "nachliefern" durch Menschen, die es besser können. Glücklicherweise kann vieles von dem damals durch andere verkorksten nachgearbeitet werden.
Ob du an die wissenschaftlichen Erkenntnisse glauben möchtest oder ihnen aus deinen inneren Erlebnissen widersprechen möchtest, wählst du. von einem heilen inneren Kern zu erfahren, war für mich "unglaubwürdig" und gleichzeitig beruhigend, weil andere daran geglaubt haben. Manchmal finde ich so einen hellen wuselnden Punkt in mir, der seinen Ruheort nicht gefunden hat, weil so viel aus meinem inneren Gleichgewicht geraten ist.
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Dass der Mensch nach Gleichgewicht strebt, glaube ich sofort. Dass es IMMER einen heilen Kern gibt, ist meines Erachtens ein Widerspruch in sich.
Weil etwas das "heil" ist, nach meiner Definition von "heil" auch "kaputt" denkbar ist. Etwas was nicht kaputt sein KANN, kann mMn auch nicht heil sein. So wie man nicht ersticken kann, wenn man nicht atmet.
Also, VÖLLIG unabhängig davon, welcher kluge Mensch das glaubt, wer was sagt oder wie gut oder schlecht es jemandem gelungen ist ein Gleichgewicht zu finden.
Dass dieser heile Kern IMMER existiert und unkaputtbar ist, klingt in meinen Ohren nach Opium-des-Volkes offen gesagt.
Es wäre schön, wenn's so wäre. Und wenn man dran glaubt, fühlt man sich bestimmt besser.
Aber das ist kein Beweis. Im Gegenteil. ICH habe das Gefühl, es ist eins der Probleme, die die Medizin hat. Sie kann diesen Kern nicht heilen. Wenn er also kaputt IST...
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Zitat von Sybille im Beitrag #19
Dass der Mensch nach Gleichgewicht strebt, glaube ich sofort.
Dann glaube daran!!
Es enthält einen Sinn.....das Streben nach Gleichgewicht.
Wenn das natürliche Streben nach Gleichgewicht weder "heil" noch "kaputt" sein kann, welches Wort würdest du dafür verwenden?
Und wie hätte ich es anders erklären können, wenn du dich selber "pathologisch" bezeichnest?
Ich gebe zu, das gesellschaftliche Denken zwischen Gesundheit und Krankheit macht mir zu schaffen, daher freue ich mich über eine davon losgelöste Denkweise, wenn es sie geben sollte.
Gäbe es die Bezeichnung "Messie" als (nicht anerkannte) Diagnose nicht, hätten wir uns nicht gefunden, mit dem Wissen, es ging uns früher nicht gut und wir würden heute noch Hilfe suchen.
und das Wissen, dass es Ungleichgewicht braucht, um wieder zurück ins Gleichgewicht gelangen zu können.
Wippen und Schaukeln sind Bilder, dass hin und her bis wieder eine Ruhe in der Mitte eintreten kann.
Beispiel: Wenn ein Kind wächst, wachsen seine Kleider nicht mit....und dann entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Kleidung und Körpergrösse....und neue Kleider sind notwendig, um ein Gleichgewicht herzustellen.
Da Kleider ein "unnatürliches" menschliches Phänomen anstelle der Körperbehaarung ist, entstehen während Wachstumsperioden Ungleichgewichte.
Sie entstehen auch, wenn die Pubertätsphase beispielsweise beginnt. Innerhalb des Körpersystems baut sich vieles um, und es braucht seine Zeit, bis mensch nach dieser Phase ein Gleichgewicht findet.
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