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Ich kann es schaffen. Wir... !!!
Ja, das finde ich auch seltsam, dass Asperger und Intelligenz gleichgesetzt wird. Ich denke, weil jemand, der beides hat, eben so auffällig ist, dass man ihn nicht übersehen kann. Für mich sind diese Vorurteile blöd, weil ich nämlich hochbegabt bin und dann der Laie sofort diagnostiziert, dass ich dann keine Gefühle habe. Wobei "keine Gefühle" recht platt ist. Jeder hat Gefühle. Sogar Psychopathen haben Gefühle, nur halt keine Empathie.
Ich frage mich sowieso, warum man für alle, die nicht "normal" sind, immer gleich eine Bezeichnung finden muss. Außerdem tue ich mir echt schwer, normale Menschen zu finden. Wo sind die eigentlich alle? Auf dem Volksfest zum Schunkeln?
Oder ist es so, dass jeder, der einfach er selbst ist und seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse wichtig nimmt, statt wie eine Maschine genormtes Verhalten zu zeigen, eine Person, der man ein schlechtes Gewissen deswegen machen muss? Man patscht einen Stempel drauf und dann hat diese Person zwei Möglichkeiten: Sie "benimmt sich" und kehrt in Reih und Glied zurück, oder sie nimmt den Außenseiterstatus an und muss damit leben. Also, ich verstehe mich immer am besten mit Leuten, die "anders" sind und dazu stehen. Alle natürlich harmlos. Sogar B, der mal mit den Schwänken aus seinem Leben eine Party gesprengt hat. Da haben ein paar Mädels Angst bekommen und wollten ganz schnell heim. Hihi, war lustig.
Also, ich bin ja auch der Meinung, dass nicht jeder Pychopath tun können soll, was er mag. Aber das Verhalten, das als normal angesehen wird, ist auch nicht so super sozial und ethisch. Wenn wir alle mehr wir selbst wären, hätten wir ein besseres Verhältnis zu uns selbst und in der Folge auch zu anderen.
Mein Wort zum Sonntag. Am besten gehe ich jetzt joggen. Leute mit ADS und PTBS müssen sowas dringend machen, sonst werden sie gewalttätig. (Ironie)
@Miranda
"Meine Theorie ist, dass es manchen Autist*innen gelingt, ihr Wahrnehmungs-Chaos zu kompensieren, indem sie aufräumen. Und andere leben halt in dem Chaos."
Das fand ich jetzt doch noch interessant, bevor ich joggen gehe. :-) Ich hatte mal so ein Aha-Erlebnis. Ich lernte jemanden kennen, der sprach sehr, sehr schnell. Und dann lauter so tiefsinniges Zeug. Da konnte sogar ich kaum folgen. Ich sprach ihn darauf an und er erklärte mir, er sei etwas langamer im Kopf als andere und damit die anderen das nicht merken, spreche er so schnell. Naja, so ganz kann es nicht stimmen. Man kann zwar künstlich langsamer sprechen als man denkt, aber doch nicht schneller. :-) (Im Nachhinein denke ich, dass er hochbegabt ist. Hochbegabte wirken oft etwa langsam von Begriff, weil sie länger nachdenken, weiterdenken und scheinbar dumme Fragen stellen.)
Aber danach fiel mir auf, dass es für auffälliges Verhalten immer genau zwei gegensätzliche Erklärungen gibt. Entweder jemand verhält sich entsprechend seiner Natur oder genau umgekehrt, um es zu kompensieren. Ich habe hier zum Beispiel lauter To-do-Listen liegen, an denen ich mich entlang arbeite und bin im Prinzip super organisiert. Und das muss ich machen, weil ich ADS habe. Wenn ich nicht so gut organisiert wäre, würde ich den ganzen Tag verbummeln. Zum Beispiel hier oder in einem Chat oder bei Facebook oder so. Aber aus dem Augenwinkel sehe ich meine langen Listen...
Wobei ich mich frage, ob es zu meiner Theorie nicht doch mindestens eine Ausnahme gibt: Ich glaube nicht, dass irgendein superpenibler Mensch absichtlich in einer Messiewohnung haust, damit die anderen nicht merken, dass er von Natur aus einen Putzfimmel hat. Grins. Umgekehrt schon, nämlich Enim mit seiner leergeräumten Wohnung. Er lebt entgegen seiner Natur. Was jetzt nicht falsch ist. Ich fühle mich mit meinen Listen auch sehr gut, obwohl ich im Kopf keine Listen habe, sondern eher Mindmaps, Spiralen und Konfetti.
Genervt von der extremen Langsamkeit meiner Annäherung an... nuja, Minimalismus? - um nicht zu sagen: Lahmarschigkeit! - habe ich grade was neues ausprobiert: Bücher stäpelchenweise vom Regal in die Küche geschleppt, abgestaubt und alle, die ich nicht ausdrücklich noch lesen will, ins "geht raus"-Regal verfrachtet. Resultat: 12 gehen raus, 6 bleiben. Deutlich verbesserte Quote!
Die anderen bleiben in der Küche in Notunterkunft, bis das Regalfach leer ist, damit ich da mal staubwischen kann.
Und nu los, damit ich vor der Arbeit noch ein paar Bücher wegbringen kann.
@Miranda
Klingt nach einer guten Strategie. Damit setzst Du Dich selbst unter Druck. Wenn etwas im Weg ist und nicht dort, wo es hingehört, fällt es dem Gehirn besser auf.
Arbeit am Sonntagnachmittag? Ich habe auch gearbeitet, aber im Home Office und freiwillig.
Ich fahre am Mittwoch wieder zum Tauchregal, hurra. Im Hausflur sammeln sich schon die vollen Taschen.
Hallo @Anna1111 + alle
Zitat von Anna1111 im Beitrag #21
Ich frage mich sowieso, warum man für alle, die nicht "normal" sind, immer gleich eine Bezeichnung finden muss. Außerdem tue ich mir echt schwer, normale Menschen zu finden. Wo sind die eigentlich alle? Auf dem Volksfest zum Schunkeln?
😂 Ich denke schon, dass sich die Mehrheit so empfindet. Alle die Leute, die ständig das Wort "wir" benutzen und es für eine polemische Attacke halten, wenn man fragt, wen sie damit meinen. Sie sehen sich eindeutig als Teil eines Kollektivs, das keiner Erklärung bedarf.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #21
Man patscht einen Stempel drauf und dann hat diese Person zwei Möglichkeiten: Sie "benimmt sich" und kehrt in Reih und Glied zurück, oder sie nimmt den Außenseiterstatus an und muss damit leben.
Der Stempel legitimiert den Außenseiterstatus. Das ist für Leute, die ihn eh nicht loswerden konnten, eine sehr entspannte Situation. Aber es gibt auch Leute, die ihn nicht wollen. Er ist ja potentiell lebensbedrohlich... In der Gegenwart aber eine Erleichterung, und ich lebe mehr in der Gegenwart und die Zukunft ist m.E., was wir, die wir heute leben, draus machen. (Ich behaupte aber ausdrücklich nicht, dass die Möglichkeiten dazu gleich verteilt wären!)
Zitat von Anna1111 im Beitrag #22
Ich sprach ihn darauf an und er erklärte mir, er sei etwas langamer im Kopf als andere und damit die anderen das nicht merken, spreche er so schnell.
Wenn er das selber glaubt, wäre das eine beachtliche Leistung in Sachen "Bescheidenheit" oder so. Ich glaube ja eher, der wollte dich veräppeln.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #22
Man kann zwar künstlich langsamer sprechen als man denkt, aber doch nicht schneller.
Definitiv. Das Zeugs muss auch in der Geschwindigkeit durch's Hirn. Wenn ich aber überlege, wann ich schneller denke und rede als sonst und wann langsamer, dann hat das zum einen damit zu tun, wie "gewohnt" mir ein Gedanke ist und wie gewohnt ich es auch bin, ihn zu formulieren, und zum anderen, wie spontan ich grade bin. Das würde heißen, wenn man schneller spricht und denkt, haut man auch öfter mal daneben. (Weil man das erste sagt, was einem einfällt, und wenn man länger nachdenkt, kommen die Zweifel.)
Und dann gibt's noch so Momente, wo z.B. andere was sagen, was mich total irritiert, so dass ich gar keine vernünftige Antwort zustande bringe - und zwar weil mir jede Menge Zeugs durch den Kopf rauscht.
Also eine Gleichung "Output-Geschwindigkeit = IQ" wäre auch Quatsch.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #22
Aber aus dem Augenwinkel sehe ich meine langen Listen...
Ich schätze, das ist es, was ich an To-Do-Listen so hasse. Ich mag es, bei dem, was ich grade tue, weder an anderes noch ans Fertigwerden zu denken. Trotzdem mache ich mir manchmal welche - vor allem, wenn ich mich dabei erwische, dass ich nur noch die Entscheidung vor mir herschiebe, was ich mache und in welcher Reihenfolge.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #22
Umgekehrt schon, nämlich Enim mit seiner leergeräumten Wohnung. Er lebt entgegen seiner Natur.
Ich bezweifele, dass es eine Natur gibt, die nach vollgestopften Wohnungen schreit. Und wenn @Emin so eine Natur hätte, dann würde er noch immer in einer vollgestopften Bude hocken und es genießen. Ich denke, die Schwierigkeit für die meisten von uns ist doch nicht, dass wir so eine Natur hätten... Okay, irgendwelche Spezialisten behaupten das gern. Der Krempel als schützende Mauer und so. Ich halte das für Quark und mich selbst für die beste Spezialistin für mich selbst - (nicht für andere Leute! Ich mag leere Buden durchaus, sogar sehr, aber ich mag auch meinen Krempel. Ebenfalls sehr. Jedenfalls wenn ich die Dinge einzeln betrachte. Ich schätze, so haben wir alle unsere Widersprüche. Auch mit der "schützenden Mauer", wenn man denn davon ausgeht, ist es doch so, dass sie einen auch gefangen hält und man sich dafür entscheiden könnte, ohne sie zu leben.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #24
Arbeit am Sonntagnachmittag?
Es gibt vieles, was Sonntagsnachmittags nicht geschlossen hat. Gastronomie, Krankenhäuser, öffentliche Verkehrsmittel, Kinos, ja sogar die Live-Sendung im Radio. In entsprechend vielen Jobs wird an allen Wochentagen gearbeitet. Ja, sogar in den Fabriken wird immer wieder versucht, das einzuführen, damit die Maschinen am Wochenende nicht stillstehen müssen!
Übrigens genieße ich jetzt grade mein nachgeholtes Wochenende, und gestern hatte ich wegen Storno nur einen sehr kurzen Arbeitstag und war hinterher noch spazieren am Teltowkanal und habe dort angenagte Bäume und eine Biberburg entdeckt! 🦫 Und mehr als 130 Fotos gemacht... So, heute wieder ein bisschen Sport und endlich den Bücherberg rausschaffen... Das Wegschleppen dauert deutlich länger als das Aussortieren. Gestern hab ich denn doch nicht weggeschleppt, dafür das ganze Regalfach leersortiert und gesäubert.
Zitat
Am besten gehe ich jetzt joggen. Leute mit ADS und PTBS müssen sowas dringend machen, sonst werden sie gewalttätig. (Ironie)
Hm, mit ADS habe ich mich ein bisschen befasst, über PTBS weiß ich so gut wie gar nichts. Ist ja auch kein Thema, wo man jemanden so einfach nach fragt...
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