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Wie soll es hier eigentlich aussehen?
Zitat von Sybille im Beitrag #149
"Hier mache ich es mir gemütlich, soll die Realität draußen halt blöd sein"
Alles Blöde aussperren finde ich eine super Idee! 😊
Aber was ist schon die Realität? Und wer hat die Deutungshoheit darüber? Was ich so gelesen habe und mich persönlich auch halbwegs überzeugen konnte: Die Welt ist ja so, wie wir sie sehen.
Dann ist es auch klar, dass jeder Mensch sie anders sehen kann.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Wisst ihr, was mir aufgefallen ist:
Das Ergebnis vom Aufräumen ist echt dürftig.
Ich meine. Ich reiße mich am Riemen. Nehme - obwohl mir zum heulen ist - den Hintern von der Couch. Arbeite hart. Und bekomme dafür einen Zustand, der MIR nicht gefällt und zu dem die Menschen "die Fenster könnteste auch Mal wieder putzen" sagen.
Dazu keine Lust zu haben finde ich ausgesprochen vernünftig, es klingt wirklich wie ne komplett bescheuerte Zeitverschwendung und dass es davon, dass ich mich zu bescheuerten Zeitverschwendungen zwinge, nicht besser wird, finde ich vollkommen klar.
Also.
1. Es soll hier so aussehen, dass ICH der Meinung bin, dass es gut genug ist um jedem, der meckert den Mund zu stopfen, statt "Hach, er hat ja Recht, ich müsste dringend aufräumen" zu denken.
2. Es soll hier so aussehen, dass ich die Dinge gut genug im Griff habe, nicht in verzweifelten Nachtschichten mein Zeug suchen / wegräumen zu müssen, falls ich irgendwas brauche oder jemand kommt.
3. Es soll hier möglichst praktisch sein, damit der Aufwand für 1. und 2. möglichst gering ist.
Außerdem will ich nen gemütlichen Platz vorm Kamin, brauche mehr Kerzen, Platz auf dem Couchtisch für Teekanne, Weinglas und so'n Zeugs.
Ich will die Küche benutzbar haben, mit sauberem Geschirr, sauberer Arbeitsplatte, keine Lebensmittelmotten oder sonstiges Ungeziefer.
Sauberes Bad, saubere Handtücher, saubere Klamotten.
Und wenn ich dann noch Kapazitäten frei habe, würde ich im Garten mit der Deko weitermachen. Weil ich aus irgendeinem merkwürdigen Grund Ideen habe, wie der GARTEN aussehen soll, während ich im inneren des Hauses über der Frage, wie es hier aussehen soll verrückt werden könnte.
-------
Cut, zweiter Teil des Posts. Ich würde lieber zwei Posts machen, aber ich weiß nicht, wie ich das hier nachträglich am Handy teilen kann und habe den Verdacht, dass es ne wunderbare Methode wäre aufzuschieben bis ich nix poste mich hier in die Technik zu vertiefen.
Also, entschuldigt die Unordnung, ich bin Messi, ihr versteht 🤪
@Robin Du hattest hier irgendwo was Kluges zum Thema ADHS, Asperger , Autismus - Spektrum oder wie das Zeug nun immer heißt und der Frage, ob Du oder Dein Ex oder Ihr beide auf die Diagnose passt geschrieben (wollte ich eigentlich raussuchen, aber suchen - im Chaos - Ihr wisst schon 🤪). Muss also ohne schickes Zitat gehen, sorry.
Jedenfalls finde ich es eine wesentliche Frage, welche Infos/ Diagnosen/Analysen uns weiterbringen und welche uns bestenfalls !!! nur an einer Stelle weiterbringen würden, die nix nützt oder gerade nicht dran ist.
Ich finde btw. Dein Ex klingt sehr sympathisch, der würde mir bestimmt gefallen.
Aber was ich spontan dachte, war dass man natürlich ja zusätzlich zu irgendeinem Autismus-Spektrum Krempel auch noch was anderes haben kann - ist ja nicht so, dass Besonderheit Nr. 1 uns vor allem anderen bewahrt. DAS wäre was. Hätte ich plötzlich nur noch eine Macke - Ihr würdet mich nicht wiedererkennen. 😇
Ich muss ein bisschen ausholen, es ist kompliziert.
Und der Name ist Programm, weil ich eigentlich darauf HINAUS will, DASS es kompliziert ist. Also Vorsicht, es wird chaotisch.
Aber ich kann nicht schlafen und der Grund warum ich nicht schlafen kann, ist dass es kompliziert ist und niemand außer mir die Probleme sieht, die mich zur Verzweiflung treiben. Und wenn's Quatsch ist, ist es ja letztlich wurscht - braucht ja keiner weiterlesen und erst Recht keiner glauben und schon überhaupt gar keiner für sich selbst irgendwas draus mitnehmen.
Also. Es ist kompliziert.
Wenn ich zum Psychologen gehe (letzter Versuch war 2017 meine ich. Also noch nicht sooooo lange her) dann brauche ich üblicherweise die ganze Stunde, bis die begriffen haben, WORÜBER ich heute reden will. Wir könnten dann losreden - aber die Stunde ist rum. Und dann reflektiere ich ne Woche über dem "das war schon WIEDER fürn Eimer" Gefühl, außerdem läuft das Leben weiter. Ich hab ne Woche später also was ANDERES zum drüber reden - und erläutere auch da erstmal die ganze Stunde was ich meine. Macht man ein paar Mal hintereinander mit "erstmal kennenlernen und dann..." aber es bleibt so.
Und so kommen wir nirgendwo an.
Warum?
Man sagt mir nach ich denke sehr schnell.
Sehr komplex.
Aber Last but not least: es ist ne Komplexe Problematik.
Ich habe ALLES versucht, aber wenn ich versuche abzukürzen, dann glauben die sie hätten einen Punkt gefunden, den ich ausblende. Und dann reden die in epischer Breite über was worum es mir nicht ging und wenn ich versuche darauf hinzuweisen, erklärt man mir, ich müsse mich schon drauf einlassen. Und am Ende SO einer Stunde sind wir dann NICHTMAL bei "Problem verstanden" sondern irgendwo auf halber Strecke...
*tja*
Warum erzähle ich das?
Naja. Wenn ich von mir auf andere schließe (Was natürlich! nicht passt aber manchmal trotzdem den Blickwinkel in ne interessante Richtung verschiebt.) könnte ich die an den Haaren herbeigezogene Theorie entwickeln, dass man halt vorsichtig damit sein muss aus einem Wust von Problemen einfach eins einzeln rauszufischen.
Weil manche Probleme eben noch benötigt werden, damit man mit dem Rest nicht so alleine im Raum steht.
So ähnlich, wie wenn ich keine Lust habe aufzuräumen, wenn und so lange es mir nur vor Augen führt, wie wenig ich mich selber leiden kann.
Mich "musste" man also mitsamt meinem Chaos aushalten, bis ich nen Weg gefunden habe das Chaos unter dem Chaos in einen Zustand zu versetzen, dass ich beim draufgucken keine Zustände bekomme. (Also "musste" wie in "Wenn man sein Leben mit mir verbringen will, ist das der Weg wie hier nicht alles in Flammen aufgeht.)
Ich denke mir das so:
Hätte ich die Wahl entweder als Punk-der-gern-mal-proviziert oder aber als armer-Irrer-der-sein-Leben-nicht-im-Griff-hat wahrgenommen zu werden - ich weiß was MIR besser gefiele. Und wäre vermutlich ziemlich geschockt, wenn jemand ne "Lösung" für das "Du wirkst als wär's Absicht" "Problem" präsentieren würde.
Mir ist natürlich klar, dass die Antwort "Ich fand ja gar nicht, dass er ein armer Irrer ist, der..." lautet - aber ich hatte die (wie gesagt vollkommen haltlose) Schnapsidee, dass das doch zufällig so ähnlich sein könnte wie "Aber warum in Gottes Namen sollte Sybille vom Balkon springen, nur weil ihr Wohnzimmer aufgeräumt ist???!!! Das macht es doch BESSER!" Scheint keinen Zusammenhang zu geben...
Was will ich sagen: Es ist kompliziert.
Es ist kompliziert und wenn das so ist, dann ist ne Diagnose, die den Deckmantel beheben helfen könnte und das Problem freilegen natürlich ne zweischneidige Sache.
"Aber Sybille, Du musst Dich Deinen Problemen STELLEN " sagen die Menschen an diesem Punkt.
Blendender Vorschlag. Und wenn ich ihnen dann das "Problem" geschildert habe, wie wenig ich mich selber leiden kann und dass ich völlig verzweifelt bin und... dann mochten SIE sich diesem Problem auch nicht stellen, sondern haben das Weite gesucht.
Warum erzähle ich das?
Weil bei mir. MIR. (Nein, ich glaube nicht, dass Dein Ex mein Seelenverwandter ist, der genauso ist wie ich. Aber ich weiß nicht, wie ich das kürzer erzählen könnte, also gibt's die Langversion, vielleicht ist ja irgendwas sinnvolles dazwischen und wenn nicht - über sich selber darf man bescheuerte Theorien entwickeln finde ich...) Bei MIR waren die Menschen, die das Problem hinter dem Problem gesehen haben und nicht kreischend geflüchtet sind. Die waren der Anfang oder besser gesagt die Voraussetzung der Lösung.
Und weil ich persönlich (!) diese Erfahrung gemacht habe. Bei "da kann man absolut gar NICHTS machen es ist vollkommen aussichtslos!" Problemen wohlgemerkt.
Da glaube ich seit dem, dass es hilfreich sein kann (KANN!) auszuhalten, wenn es jemandem schlecht geht. "Nichts" zu tun, insbesondere nicht kreischend zu flüchten. Wenn sich irgendwann eine Lösung für das Problem hinter dem Problem präsentiert. DANN kann man wieder beim vorderen anfangen.
Und so schließt sich der Kreis, denn ich bin glaube ich bei den Abgründen meines Unterbewusstseins mal wieder nen Schritt vor. Na, dann kann ich's ja jetzt vielleicht nochmal mit dem Kleiderschrank probieren? 🤣🤣🤣
Wow @Sybille !
Es ist kompliziert, und das spricht mich an.
Hinter die Probleme zu blicken, ist auch Teil meines Weges.
Puh, effektive Antworten hab ich momentan nicht wirklich.
Interessant der Vergleich Punk/Irrer!
(i.S.v. bewusst/unbewusst)
Wenn mir was einfällt, sag ich Bescheid?
Erstmal ne Menge Info hier.
Stutzig machte mich Dein Satz:
"Weil manche Probleme eben noch benötigt werden, damit man mit dem Rest nicht so alleine im Raum steht."
...klingt mir so, als ob man kurz vor einer Lösung die Erkenntnis unterbricht, um sich "Erreichbarerem" zuzuwenden?
So was läuft jedenfalls bei mir oft.
Eine Art Selbstsabotage, oder Flucht?
Lass ich jetzt mal so stehn...
(Im Doppelsinn..)
Gute GeistReise wünscht
Skurril~
PS Teil 1 bin ich auch dabei!
(Was ist eigtl. wesentlich?)
...
PPS Selbstliebe ist erlaubt.
Will keine Unterwerfung unter "Normalität".
Balance ist Kunst.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Zitat von skurril im Beitrag #153
1) Wenn mir was einfällt, sag ich Bescheid?
Erstmal ne Menge Info hier.
2) Stutzig machte mich Dein Satz:
"Weil manche Probleme eben noch benötigt werden, damit man mit dem Rest nicht so alleine im Raum steht."
...klingt mir so, als ob man kurz vor einer Lösung die Erkenntnis unterbricht, um sich "Erreichbarerem" zuzuwenden?
So was läuft jedenfalls bei mir oft.
Eine Art Selbstsabotage, oder Flucht?
3) PS
(Was ist eigtl. wesentlich?)
...
4) PPS Selbstliebe ist erlaubt.
.
Danke @skurril
1) Ja, bitte unbedingt.
2) Nein, eigentlich im Gegenteil. Ich glaube WIRKLICH, dass manche "Probleme" als Krücke für schlimmere Probleme genutzt werden. Diese Krücke ohne Lösung für das Problem darunter wegzuziehen ist gelinde gesagt ne schlechte Idee. Sie werden noch gebraucht.
3) Falls Dir dazu was einfällt wäre ich auch ganz Ohr, denn ich hab KEINE Idee. ICH weiß nur, dass mir dieser ewig gleiche Brei, den die Ratgeber und Psychologen und vorkauen, der darauf hinausläuft, dass ich mich, meine Gesundheit und meine Familie als "das wesentliche" empfinden soll für mich genau das ist: ewig gleicher Brei.
4) Sicher. Wer sollte es uns schließlich verbieten. Aber nur, weilse erlaubt ist, ist sie noch lange nicht angebracht oder vorhanden. Warum auch. Es wäre schließlich auch erlaubt die Nachbarin zu lieben. Tuste aber nicht? Eben...
Hallo @Sybille,
in deinem Beitrag steckt, glaube ich, noch mehr, als ich beim ersten Lesen schon gesehen habe, und ich habe auch schon spontan das Bedürfnis, mit zwei Postings zu antworten. Übrigens geht das auch aus einem Beitrag heraus, den man schon begonnen hat: Einfach mit "alles markieren" und "kopieren" in die Zwischenablage und in ein Textprogramm (Editor reicht, man muss kein Office-Programm dafür hochfahren) einfügen. Von dort kann man den Text in so vielen Schnipseln, wie man will, wieder zurück kopieren. Die Zwischenkopie schützt auch vor Textverlust, wenn beim Abschicken mal was schiefgeht.
Zitat von Sybille im Beitrag #152
Wisst ihr, was mir aufgefallen ist:
Das Ergebnis vom Aufräumen ist echt dürftig.
Bei mir auch. Wobei ich davon ausgehe: Wer nur Müll hat oder seinen Krempel zu Müll erklärt, kann deutlich schneller sein. Alles in Müllsäcke stopfen, Container bestellen... Dabei können andere auch ganz leicht helfen!!!
Nur wer davon ausgeht, dass der Gebrauchswert der Dinge zu respektieren ist, wird vor diesem Problem stehen, dass das Aufräumen viel Arbeit ist und man Tag für Tag daran rumwerkeln muss und die kleinen Fortschritte das Gesamtbild nicht ändern. Ich halte es deshalb durchaus für einen guten Rat, wenn mir Leute nahelegen, auf den ganzen Krempel zu pfeifen und ihn als "Müll" aus dem Haus tragen zu lassen. Ich bin nur anderer Meinung. Zum einen über die Dinge.
Zum anderen auch über den Prozess des Aufräumens. Ich sehe ihn mehr als eine Arbeit an mir selbst. Es geht also für mich darum, zu lernen, den Hintern hochzukiegen, Entscheidungen zu treffen, herauszufinden, was mir wirklich wichtig ist... Und je mehr ich zu dieser Sicht der Dinge wechseln kann, desto sinnvoller finde ich Aufräumen. Denn natürlich ist es auch bei mir erstmal so, dass ich nur die äußeren Ergebnisse sehe und es dann eher so scheißegal finde!!! Und das, ehrlich gesagt, betrifft für mich alles, was für die meisten Menschen super motivierend ist: Karriere, Sportpokale, schicke Wohnung, dickes Auto: Mir alles wurscht. Wenn ich zu wählen hätte zwischen der Aussicht, in 5 Jahren Millionär zu sein und einem leckeren Essen, und ich hab zumindest Appetit, wähle ich das Essen. Auf der anderen Seite kann ich sparsam sein... Schaue ich, was mich in Bewegung setzt und was nicht, dann hat anscheinend der handlungsrelevante Teil von mir beschlossen, dass eine einigermaßen prekäre, aber nicht wirklich lebensbedrohliche Lage perfekt das Richtige für mich ist. Ich widerspreche da auch gar nicht groß. Ich möchte nur *innerhalb* dieser Lebenslage mehr Platz für Menschen und weniger für Dinge.
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