Ich zieh jetzt einfach hier mit ein :P

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26.02.2014 14:02 (zuletzt bearbeitet: 26.02.2014 14:06)
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...weil ich euch alle gut leiden kann, eure Geschichten mag, die Persönlichkeiten mag, die sich durch diese Geschichten präsentieren...euren Humor, aber auch eure gelegentliche Schwermut. Euer Verständnis füreinander, für Trost, Mut, Hoffnung - für Humor! - für interessante Perspektiven, für tiefgängige Gespräche.


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Mir ist gestern abend aufgefallen, dass ich mit der Zimmer-Situation der Kinder unzufrieden bin. Sie haben viel Platz, aber irgendwie sieht es bei uns gar nicht so nett und niedlich aus, wie bei anderen Kindern - oder erst recht im Prospekt. Meine Söhne sind ziemlich wild, und sie machen sich beide nichts aus Kuscheltieren. Außerdem haben sie extreme Handwerker-Gene, die sie dazu animieren, alles auseinander zu nehmen, um herauszufinden, wie es funktioniert. Oder auch nur, wie es innendrin aussieht. Sie fleddern dicke Buchseiten auseinander, weil sie annehmen, dass da noch etwas dazwischen ist. Sie schrauben Lampen auseinander, sie benutzen Stereoanlagen-Antennen lieber als Schwerter, weil sie nicht wissen, dass diese Metallstangen für den Radioempfang wichtig sind. Sie klettern lieber auf die Tische, als ordentlich daran zu sitzen und zu malen. Sie reißen ihre Decken von den Betten und bauen Höhlen oder Burgen daraus.
Ich habe lange nachgedacht, wie ich es einrichten könnte, dass ihre Zimmer netter aussehen. Aber egal, was ich mir geistig hinein gedacht habe (und ausprobiert habe ich ja auch schon vieles), es wollte mir nichts einfallen, das dauerhaft nett aussehen würde. Wir hatten schon Wand-Tattoos (kaum entdeckt, schon mit kleinen Graddelhänden dran rumgepopelt, bis es ab war), wir hatten eine Couch (fragt nicht, was der innerhalb von 2 Wochen alles angetan wurde, ein Glück war die gebraucht geschenkt). Wir hatten hübsche bunte Kinder-Sitzgruppen. Wir hatten diverse Regale mit dekorativen Spielsachen (wie, nur angucken, nicht damit spielen? geht gar nicht!) Wir hatten einen Kaufmannsladen ("mal sehen, wie oft man mit dem Bobbycar "Unfall" spielen kann, bis das Seitenteil bricht - okay, nur ca 43x, dann taugt das Ding nur noch als Kaminholz")

Nachdem ich mir einen nicht unerheblichen Teil der Nacht um die Ohren geschlagen habe, kam ich zu einer Lösung, auf die ich eigentlich einfacher hätte kommen können.
Ich kann meine Kinder nicht ändern. Ich will es auch nicht. Sie sind Kinder. Sie sind wild. Ich kann sie nicht zu kleinen Erwachsenen machen, und ich kann sie auch nicht zu niedlichen kleinen Mädchen machen, die am liebsten mit Barbie spielen, malen oder Glitzerarmbänder flechten. Meine Söhne sind Piraten und Raubritter, sie spielen Polizei jagt Verbrecher, Dinosaurier, Monster, Spinnen, Ungeheuer, Tiger, Löwe, Roboter.
Glaubt nicht, dass wir uns nicht bemüht hätten, sie - wie man neudeutsch so schön sagt - genderneutral zu erziehen. Ja, wir hatten hier auch Puppen, und eine Küche. Der Kleine ist gern im Haushalt "behilflich", er kann die Waschmaschine einräumen, die Spülmaschine bedienen (der Hammer, dieser Wicht ist erst 2!), sie lieben es, mit dem Besen herumzufegen, der Große hat gelernt, Kehrschaufel und Besen zu benutzen (gar nicht so leicht für kleine Kinderhände), aber trotzdem sind sie wilde Kerle, die sich raufen und schubsen, die sich gegenseitig in Kisten oder Schränke einsperren und veranstalten Brüllwettbewerbe, Weitsprungwettbewerbe, Wer-am-längsten-auf-dem-Trampolin-durchhält spielen. Sie können sich gegenseitig im Sandkasten nicht nur die Schippen über die Rüben ziehen, sondern sich gleich mit Sand einreiben und kreischen und heulen, und fünf Sekunden später wieder knüppeldicke miteinander sein. Sie hecken gemeinsame Pläne aus, wie sie mit genügend erschreckend gefährlich ausbalancierten Kleinmöbeln Mamas Süßigkeitenverstecke auf den Schränken plündern können. So sind sie. Und auch wenn ich sie manchmal an die Wand klatschen könnte - ich will sie gar nicht anders haben.

Heute habe ich deshalb das gemacht, was ich eigentlich immer in solchen Situationen mache, und was ich hier vor gar nicht allzu langer Zeit auch erzählt habe. Hätte ich es hier nicht erzählt, hätte mir diese Verbindung gefehlt; ich wäre wahrscheinlich nie auf die Lösung gekommen.

Ich habe die Zimmer an die Gewohnheiten meiner Kinder angepasst.
Im Zimmer des Großen ist jetzt nur noch schlafen. Das Bett des Kleinen ist dort mit hinein gewandert. Sollen sie sich halt die ersten Nächte kichernd und Faxen machend um die Ohren schlagen, oder zu sich gegenseitig in die Betten klettern. Das wird schon wieder, irgendwann braucht jeder seinen Schlaf.
Die "fragilen" Spielsachen, Malsachen, kleine Legos, Bücher, und der dazu gehörige Tisch mit Bank sind in unser Wohnzimmer mit eingezogen. Nun gehört die Hälfte des Raums den Kindern. Ich hab sie bei diesen Aktivitäten besser im Blick, und sie können mich in ihre ruhigen Spiele leichter mit einbeziehen, wenn sie es wollen.
Und das Zimmer des Kleinen ist jetzt das "Tobezimmer". Ein großer alter Esstisch, der nie genutzte Kinderschreibtisch, robuste Stühle, tausend Decken und Kissen, und zwei riesige Laken laden dazu ein, Höhlen oder Piratenschiffe oder Ritterburgen zu bauen, Kissenschlacht zu machen oder das Ganze einfach nur als Hindernisparcour zu benutzen. Nein, optisch ist das kein Knaller. Aber die beiden haben gerade eine Mordsgaudi. Möge es noch eine Weile dauern, bis ich die Möbel wieder an die veränderten Gewohnheiten der Gnome anpassen muss ;)


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26.02.2014 14:19
#2
Mi
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Ich will auch bei Dir einziehen! =D
...als Junge! :))))

...ich will, ich will, ich will abba!

<3 Sissi

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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26.02.2014 15:51
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hey numi,

bei deinen vielen beiträgen und Ergänzungen bist du doch schon längst eingezogen....

schön, dass du erkennst, dass deine jungs ihren teil des raumes brauchen wie sie ihn brauchen und so sein können wie sie sind....
ich bin in einem : das macht man so und das macht man nicht- haushalt gross geworden.
das zimmer zum toben hatten wir im keller bzw. stand später dort eine Tischtennisplatte, das Wohnzimmer war tabu zum spielen.
für holzeisenbahn und später die elektrische war auch der Kellerraum da.

es ist schön mit platz gross zu werden, da verteilt sich das chaos optisch besser und die vorzeigeräume bleiben vorzeigeräume.
Wohnzimmer, küche, gästeklo....

vg
sonja


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26.02.2014 16:31
avatar  Sonea
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Ja ich glaube auch, dass du bereits einen festen Raum hier hast. Den darfst du klar auch einrichten wie du willst, ob zweckmäßig oder nicht, ganz egal, Hauptsache du bist da und lässt uns teilhaben.
Ich finde diese Denke den "Raum den Bedürfnissen der Bewohner" einzurichten, in dem Fall deiner Kinder, super! Ich frag mich eh, wer die starren Regeln erfunden hat und warum jeder Raum den Zweck erfüllen soll, wie er im Bauplan verzeichnet wurde.
Früher hatten die Leute doch auch nur einen oder zwei Räume und da wurde ja wirklich ALLES gemacht. Vom kochen, essen, schlafen, spielen, gemütlich zusammen sitzen, und Liebe machen ;-) wirklich ALLES.

Absurder Weise habe ich vor einigen Jahren meine Anschlussarbeit in der Ausbildung zum Thema Wohnraumgestaltung von Menschen mit Behinderungen geschrieben und praktisch durchgeführt. Ziel war ebenso den Raum den tatsächlichen Bedürnissen der Person anzupassen und nicht der Norm. Ein Beispiel: Eine Person, blind, schwerst mehrfach behindert, zerlegt und zerbeist jeden Einrichtungsgegenstand. Die Abteilungsleitung hat sich immer über den Äußeren Einduck dieses Zimmers muckiert und die Mitarbeiter sich regelmäßig darüber aufgeregt, dass wieder was kaputt gemacht wurde. Die Person jedoch, wollte und konnte sihc nicht anderweitig beschäftigen, als auf dem Boden robbend, dinge auseinander zu reißen, zu beißen oder in der Gegend rum zu werfen. Wozu braucht ein blinder Mensch einen Spiegel im Zimmer? oder wozu werden Dinge zur Verfügung gestellt die teuer waren oder besonders schön waren? warum muss sich die Person regelmäßig die Knie wundschubbern.
Das Ende vom Lied war,dass sie ein fest verschraubtes Massivbett mit abgerundeten Ecken bekam. Dann wurde im gesamten Zimmer knieschonender Teppichpoden verlegt, ebenso wurden Kleiderschrank (steht jetzt im Flur),Nachtkästchen, Spiegel, Stehlampe und der ganze andere Firlefanz enfernt. War für die Person eh noch nie von Bedeutung. Dann bekam sie Spielzeug, dass nicht oder nur schwer kaputt zu machen war, und ein haufen unterschiedlicher Beißringe, Bälle, Kuscheltiere und Kuscheldecken und jede Menge platz.Sie liebt übriens auch einfach nur Geschirrtücher wedeln und letzendlich zu zerkleinern An den Wänden wurden außerdem noch "Tasttafeln" mit unterschidlichen Materialien angebracht und es steht wahlweise auch eine Klangliege zur Verfügung. Das Zimmer schaut auf den ersten Blick zwar kahl aus, ist aber gut begründet Zweckgemäß.


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26.02.2014 16:31
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ne, Vorzeigeräume hab ich nich. Für die Kinder ist das Schlafzimmer tabu, weil ich einen Rückzugsort brauche, und finde, dass ich darauf auch ein Recht habe. Den Esstisch haben wir aus der Küche nach oben geräumt, weil wir meinten, dass die Kinder dort besser spielen könnten. Unten haben sie immer gern gepuzzelt oder Brettspiele gespielt, aber seit der Tisch oben steht, und alle Spiele direkt daneben, scheint das Thema völlig uninteressant geworden zu sein. Der sieht nun immer recht manierlich aus. Momentan stehen da sogar ein paar Tulpen.
Ich mag auch nicht, dass sie sich im Bad allein aufhalten, weil das immer eine Riesensauerei ergibt. Überhaupt haben sie wenig Grund, sich im EG aufzuhalten. Ich versuche jetzt, sie je nach Spielwunsch in die Zimmer zu schicken. Wer toben will, soll ins Tobezimmer gehen, und nicht im Wohnzimmer toben. Wer basteln oder malen will, soll den Krempel nicht ins Kinderschlafzimmer schleppen und so weiter. Der Große kennt dieses Prinzip schon aus dem Kindergarten, und dort klappt es gut. Wenn es hier auch hinhaut (momentan haben wir Startschwierigkeiten), habe ich hoffentlich weniger Stress mit überall verteilten Spielsachen, und idealerweise ausgetobte Kinder.


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