Messie und Depression

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08.09.2019 18:17
#1
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Manche meinen, unsere chaotischen Behausungen seien die Folge unserer Depressionen.
Andere meinen, die Depressionen seien eine Folge des Lebens im Chaos.

Ich meine, Messiesein ist eine Form der Depression, wie eine psychosomatische Krankheit oder eine Neurose.

Was meint ihr?

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Klar führe ich Selbstgespräche! Manchmal braucht man kompetente Beratung.

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08.09.2019 19:51
avatar  Wolfram
#2
Wo
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danke @Königin
ich kann hier leider keine Dankenspunkte vergeben aus Gründen der Sicherheit im Internet.

den Zusammenhang mit Depressionen habe ich das erste Mal im TV mit Dr. Rehberger gesehen. Hatte das in dem Augenblick überhaupt nicht verstanden, weil ich nicht depressiv bin.
Ich denke, dass die Folge einer Depression eher zutrifft. Es muß dabei aber bedacht werden, dass eine Depression aus meiner Sicht auch ihren Grund hat. Ich könnte mir vorstellen, dass das Alleinsein zur Depression führen kann und dann auch zum Messie.

Weil eine Depression zwar auch durch Chaos entstehen kann, aber auch bei den sog. Cleanies, sehe ich darin keinen Maßstab. Auch die Cleanies können einsam sein, wenn sie mit sich selbst nichts anzufangen wissen. Die innere Einsamkeit führt zum Messie.

viele Grüße
Wolfram


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08.09.2019 22:14
#3
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Zitat von Wolfram im Beitrag #2
Ich könnte mir vorstellen, dass das Alleinsein zur Depression führen kann und dann auch zum Messie.

Das Messiesein kann auch zur Einsamkeit führen und dann zur Depression.

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Klar führe ich Selbstgespräche! Manchmal braucht man kompetente Beratung.

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08.09.2019 23:33 (zuletzt bearbeitet: 08.09.2019 23:52)
avatar  Lina*
#4
Li
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@Königin @Wolfram @Messie
@Aus Chaos entsteht Neues


Königin schrieb:
"Manche meinen, unsere chaotischen Behausungen seien die Folge unserer Depressionen.
Andere meinen, die Depressionen seien eine Folge des Lebens im Chaos."



Ich meine, das geht Hand in Hand. Wie "immer" gibt es Wechselwirkungen, Faktoren, die aufeinander Einfluss nehmen, sich manchmal gegenseitig verstärken, manchmal abschwächen. Ich bin gar kein großer Fan von erbitterter (damit meine ich null dich, Königin) Ursache-Wirkungs-Debatte.


Meine auf (Privat-)Empirie gegründete Formel lautet:

Persönliches Unglück (Traumata)/Überforderung <=> Depression (und oder andere Psychopathologien) <=> Messietum/allgemeine Desorganisation (und oder andere Symptome)


In der Formel fehlt (weil ich darüber nichts weiß) die genetische Anlage - gibt es ein Messie-Gen? Wenn ja, kann es durch "Unglück" induziert, also angeschaltet werden? Nicht lachen jetzt - das ist der Bereich der Epigenetik. Unser Verhalten wirkt ganz allgemein an vielen Stellen im Organismus auf die Genexpression, also die Rate mit der bestimmte Gene in den Zellen ein- oder ausgeschaltet werden. Früher dachte man, das ist einmal festgelegt und damit basta - eine Herzzelle exprimiert alle Herz-spezifischen Gene und unterdrückt alle anderen. Ja, das ist richtig, aber inzwischen weiß man, dass es darüber hinaus viele verhaltensbezogene Genexpressionen gibt. Das spielt zum Beispiel eine große Rolle bei Tumorerkrankungen. Jetzt schweife ich ganz schön weit..

Stimmungen und Befindlichkeiten kann man übrigens ruhig zum Verhalten zählen (die Denken-Fühlen-Handeln-Triade - alles aufeinander bezogen und aufeinander zurückwirkend).

Allerdings ahne ich, dass die Pfeile nach rechts mehr Gewicht haben als jene nach links (zumindest am Anfang) oder wie soll ich sagen, ich denke, dass die linke Seite der Formel den Auslöser darstellt für einen unheilvollen Prozess, der dann, einmal in Gang gesetzt, später in beide Richtungen abläuft und sich dadurch aufrechterhält, sich also in sich selbst stabilisiert - wie ein Teufelskreis.

Ich habe noch ein paar Ideen, bin aber zu müde jetzt, ich greife das bald noch einmal auf.... Danke, Königin, für die inspirierende Frage.

Habt alle eine gute Nacht
Lina* ("....wir schaffen das!!")


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09.09.2019 02:07
#5
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Wow @Lina* - das ist super gut erklärt.

Für alles Erleben und gibt es genetische Grundlagen.
Bei einem bestimmten Erleben wird je nach Veranlagung des Betroffenen eine Reaktion erfolgen - und die kann je nach Person sehr unterschiedlich ausfallen. Erleben viele Menschen dasselbe Ereignis oder ein ähnliches Umfeld, dann hat es verschiedene Auswirkungen.

Unsichere Kriegszeiten können den einen dazu bringen alles zu horten was er je in Händen hatte.
Der andere braucht es nach dem Schock extra übersichtlich, und er ist ständig am Ordnen, wischen und putzen: Wenn die Welt schon so unberechenbar ist, dann kann man sich wenigstens im direkten Umfeld die Macht bewahren und alles als kleines Idyll so gestalten wie man es will! Diese Menschen bestehen dann teils extrem stur auf ihre pingelige Ordnung, und wehe jemand bringt ihre kleine Welt durcheinander!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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