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Messie und Depression
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Ja, Lina, danke. Ich schliesse mich deiner Zusammenfassung an ebenfalls mit einem WOW.
Trauma / emotionales Überforderung als Ursprungsauslöser, der sich durchaus auch erst zeitversetzt durch verschiedenste Verhaltensweise ausdrücken kann.
Ja, wenn es dann soweit gekommen ist, und beispielsweisen die Messietendenzen sich ausdrücken, kann es zu den Einsamkeiten kommen, die wiederum dazu beitragen können, dass die ursprünglichen Trauma unbewusst retraumatisiert werden und wenn all das zu viel wird, ist Depression ein Ausdruck davon wie man sich vor dem emotionalen ZUVIEL schützen kann. Teufelskreis inbegriffen. Die Depression kann auch erst da sein und zur emotionalen Unfähigkeit des Aufräumens führen.
Wenn du ahnst, - aus meiner Sicht genau richtig - dass die linke Seite der Formel der Auslöser ist, was hindert dich daran etwas zu suchen, das helfen kann, diesen Auslöserteil zu bearbeiten?
An ein Messie-Gen glaube ich nicht wirklich, doch ich bestätige, dass wir durchaus auch traumatisierte Anteile der Eltern übernehmen und diese erben - transgenerationales Trauma. Den Freund meiner Mutter, würde ich als Messie bezeichnen, meine Mutter - hmm, vielleicht die Sammlerin emotional ausgesuchter Erinnerungsstücke, die sehr auf Ordnung achtet, deren Wutprogramm ich zu grossen Teilen geerbt habe und durch meine eigenen Wutprogrammanteile ergänzt habe.
Es muss also nicht die Messieerfahrung sein, die wir übernehmen, kann aber der Fall sein.
Ich weiss von einer, deren Sohn sehr ordentlich ist, weil er die Lebensform seiner Mutter lang genug als belastend empfunden hat. Er hat also das Gen sozusagen nicht geerbt.
Liebe Grüsse
Sonja
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Ein Messie-Gen ist eher unwahrscheinlich.
Aber eine ererbte Neigung Verlusterlebnisse durch Kontrolle auszugleichen kann vorhanden sein.
Die einen kontrollieren alles auf Cleanie-Basis, die anderen durch Anhäufen von Gegenständen für alle Eventualitäten. Hat der Sammler zugleich eine Neigung zu ADS - die Welt ist für ihn eine Art Wimmelbild in 3D - dann kann man sich die Folgen ausmalen.
Andere werden auf Verlusterlebnisse eventuell gar nicht reagieren, oder nur minimal.
Nicht jeder Mensch ist da gleich sensibel.
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@Jennifer
ich sehe einen Unterschied von Vorkriegserlebnissen und die dadurch entstehende Erziehung nach dem Krieg. Vor dem Krieg ist bekannt, wie eine Wohnung aussehen sollte und wie man darin lebt. Nach dem Krieg ist die Erinnerung an diese Vorkriegserlebnisse vorhanden und weiß, dass vieles verloren gegangen ist. Deshalb wurde bei der Erziehung darauf geachtet, sparsam mit Resourcen umzugehen, Als Erzogener kenne ich nur das, was ich sehe. Also, es muß alles aufgehoben werden, weil es die Eltern so wollten. Die Dick und Doof Filme waren für mich als Kind völlig ungeeignet, weil die vor dem Krieg entstanden sind und diese Erfahrung einfach nach dem Krieg weitergegeben wurde. In diesen Filmen wurden Häuser zerstört, wo wir mit 2 Familien in einer Wohnung leben mußten.
viele Grüße
Wolfram
@Lina*, @Wolfram, @Messie, @Aus Chaos entsteht Neues
Danke Lina, für deine sehr interessante Antwort!
Zitat von Lina* im Beitrag #4
Königin schrieb:
"Manche meinen, unsere chaotischen Behausungen seien die Folge unserer Depressionen.
Andere meinen, die Depressionen seien eine Folge des Lebens im Chaos."
Ich meine, das geht Hand in Hand. Wie "immer" gibt es Wechselwirkungen, Faktoren, die aufeinander Einfluss nehmen, sich manchmal gegenseitig verstärken, manchmal abschwächen. Ich bin gar kein großer Fan von erbitterter (damit meine ich null dich, Königin) Ursache-Wirkungs-Debatte.
Ja, Wechselwirkungen gibt es auf jeden Fall. Je größer das Chaos, desto schlechter fühle ich mich, und je schlechter ich mich fühle, desto schneller bin ich überfordert, umso größer wird das Chaos, usw.
Aber wer war nun zuerst da, die Henne oder das Ei?
Zitat von Lina* im Beitrag #4
Meine auf (Privat-)Empirie gegründete Formel lautet:
Persönliches Unglück (Traumata)/Überforderung <=> Depression (und oder andere Psychopathologien) <=> Messietum/allgemeine Desorganisation (und oder andere Symptome)
In der Formel fehlt (weil ich darüber nichts weiß) die genetische Anlage - gibt es ein Messie-Gen? Wenn ja, kann es durch "Unglück" induziert, also angeschaltet werden? Nicht lachen jetzt - das ist der Bereich der Epigenetik. Unser Verhalten wirkt ganz allgemein an vielen Stellen im Organismus auf die Genexpression, also die Rate mit der bestimmte Gene in den Zellen ein- oder ausgeschaltet werden. Früher dachte man, das ist einmal festgelegt und damit basta - eine Herzzelle exprimiert alle Herz-spezifischen Gene und unterdrückt alle anderen. Ja, das ist richtig, aber inzwischen weiß man, dass es darüber hinaus viele verhaltensbezogene Genexpressionen gibt. Das spielt zum Beispiel eine große Rolle bei Tumorerkrankungen. Jetzt schweife ich ganz schön weit.
Habe ich auch schon gehört, dass bestimmte genetische Anlagen nur dann zu den damit verbundenen Problemen führen, wenn sie durch bestimmte Ereignisse stimuliert werden. Unter günstigen Umständen kann ein Mensch sein ganzes Leben verbringen, ohne von seiner problematischen Veranlagung zu erfahren.
Da ging es nicht um das Messiesyndrom, sondern um... äh, ... Jetzt habe ich auch Gedächtnislücken, als ob ich mit der ganzen Desorganisation nicht schon genug zu tun hätte!
Zitat von Lina* im Beitrag #4
Stimmungen und Befindlichkeiten kann man übrigens ruhig zum Verhalten zählen (die Denken-Fühlen-Handeln-Triade - alles aufeinander bezogen und aufeinander zurückwirkend).
Allerdings ahne ich, dass die Pfeile nach rechts mehr Gewicht haben als jene nach links (zumindest am Anfang) oder wie soll ich sagen, ich denke, dass die linke Seite der Formel den Auslöser darstellt für einen unheilvollen Prozess, der dann, einmal in Gang gesetzt, später in beide Richtungen abläuft und sich dadurch aufrechterhält, sich also in sich selbst stabilisiert - wie ein Teufelskreis.
Also ist Persönliches Unglück (Traumata)/Überforderung sozusagen die Großmutter
die Depression (und oder andere Psychopathologien) deren Tochter und dann Mutter
des Messietums/der allgemeinen Desorganisation (und / oder anderer Symptome)
die wiederum die Tochter der Depression (und oder andere Psychopathologien) ist.
Zitat von Lina* im Beitrag #4
Ich habe noch ein paar Ideen, bin aber zu müde jetzt, ich greife das bald noch einmal auf....
Na da bin ich mal gespannt!
Zitat von Lina* im Beitrag #4
Danke, Königin, für die inspirierende Frage.
Habt alle eine gute Nacht
Lina* ("....wir schaffen das!!")
Danke nochmal für die Antwort!
Konnte dir leider nicht früher antworten.
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@Königin
ob das Suchen nach Wörtern mit dem Suchen nach Sachen zusammenhängt?
Ich vergesse auch manchmal Wörter, zu Anfang hatte mich das geärgert, jetzt habe ich mich dran gewöhnt und versuche das gesuchte Wort zu umschreiben oder ein ähnliches Wort zu verwenden. Manchmal versuche ich auch eine Entspannung, weil mir das Wort wieder einfällt, wenn ich nicht mehr im Stress bin. Der Stress ist aber im Mündlichen vorhanden. Ich kann ja mein Gegenüber nicht so lange warten lassen, bis ich das richtige Wort gefunden habe.
viele Grüße
Wolfram
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