Hallo zusammen!

Ja, auch ich mache nun den Anfang und oute mich… ich bin eine Desorganisiererin (ob Messi-Verhalten dazugehört, weiss ich nicht, aber dieses Forum schien mir das richtige zu sein).

Vor 16 Jahren - nach mehreren Nervenzusammenbrüchen - wurde bei mir Angst- und Panikstörungen sowie Depression diagnostiziert. Ich tummelte von Therapeut zu Therapeut und diverse Medikamentenversuche habe ich auch schon hinter mir.

Seit wie vielen Jahren ich nun in meinem Ein-Frau-Apparement so chaotisch lebe, weiss ich nicht mehr - vielleicht 4,5 oder 6? Wie es zu einem so schrecklichen Zustand kam, weiss ich auch nicht. Ich bin nicht Horterin, nein, ich lebe teils im Dreck meines eigenen Daseins und teils mit einfach zu vielen Sachen, die ich eigentlich gar nicht brauchen würde, die mir das Aufräumen einfach noch viel schwerer machen.

Wem mache ich hier was vor? Meinen Eltern, meinen Freunden und anderen sozialen Kontakten - und schliesslich mir selbst. Ich versuche mit allen erdenklichen Ausreden, keinen Besuch in meiner Wohnung empfangen zu müssen. Und wenn es einmal nicht zu vermeiden ist, schmeisse ich mit der restlichen Kraft, die mir noch übrig bleibt, die potentiellen „Gefahrenzonen“ in mein Schlafzimmer und schliesse dort ab.

Aber nach dem was heute passiert ist, gab mir ein Zeichen: Ich wollte die kleinen Mülltüten im grossen Abfalleimer in der Küche in ordentliche Mülltüten verpacken und draussen auf dem Balkon deponieren. Hätte ich es gelassen, wäre mir der eklige Anblick von einer Fruchtfliegenplage und den abgelegten Eiern erspart geblieben und ich hätte weiter so vor mich hinvegetiert.

Nein, jetzt ist schluss! Ich will nicht mehr so leben, kann nicht mehr so leben!

Deshalb entschloss ich mich, nach einem geeigneten Forum zu suchen, um einerseits First hand-Tipps zu erhalten und andererseits Erfahrungen auszutauschen.

Ich hoffe, ihr nehmt mich auf!

Trini

Hallo Eda

Danke für das Willkommen - fühle mich schon recht gut aufgenommen unter Gleichgesinnten :-) Und endlich ein Platz, wo ich mich nicht mehr verstecken muss!

Liebe Grüsse
Trini

Hallo Tante Mausohr

Vielen Dank für dein Feedback - bedeutet mir viel! Und ja, ich weiss, dass es hier bei allen mal so begonnen hat. Tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und vor allem ein Platz hat, um sich ungeniert mit dem Thema mit anderen zu unterhalten und - was ganz wichtig ist - vorwärts zu kommen :-)

Mit deiner Einstiegsfrage liegst du nicht ganz unrichtig: ich glaube, dass es damit zu tun hat - wie vermutlich bei vielen hier drin - kein eigenes Aufgabenfeld aufbauen zu vermögen und sich nach anderen zu richten, also zu hoffen, gebraucht zu werden. Und es hat auch damit zu tun, dass einfach alles zu viel wurde (u.a. auch Hypersensivität) und sich danach einfach nur noch ins Bett zu verkriechen und automatisch die Haltung annehmen "Lasst mich doch in Ruhe!" und "Es interessiert mich nicht mehr, was draussen passiert".

Danke für den Tip wegen numi. Werde in den nächsten Tagen sicherlich vermehr reinschauen und rumstöbern :-)

Ein "kleiner Stein" habe ich gestern bewältigt: ich war Reinigungsmaterial einkaufen :-) Und seit gestern habe ich auch in etwa vor Auge, wie ich im Groben die ganze Misere bewältigen könnte - einen Strategieplan sozusagen.

Jetzt heisst es: Handeln! aber peu à peu. Sonst gibt es wieder Versagensfruste...

Ein Letztes noch zu deinem Beitrag: du hast es mit dem "sich selber mögen" genau auf den Punkt gebracht! Wenn ich mich selber mag, dann tue ich auch (vielleicht sogar gerne) etwas für mich und nicht immer für andere ;-)

Liebe Grüsse
Trini