meine Eltern waren darauf bedacht, das Geschenkpapier von bekommenen Geschenken nicht zu zerreißen, sondern vorsichtig aufzumachen. Als ich alt genug war, sie selbst zu öffnen, musste ich auch immer darauf achten. Sie haben dann das Papier im nächsten Jahr wieder verwendet. So kam bei uns auch nichts weg. Alte Zeitungen stapelten sich auf dem kleinen Tisch in der Wohnzimmerecke. Das mussten wir als Bastelunterlage nehmen, damit der Tisch nicht dreckig wurde. Auch hatten wir jahrzehntelang so alte Platzdeckchen, um nicht auf die Tischdecke zu kleckern, dabei gibt es doch Wachstuchtischdecken, die man einfach nur abwischen muss. Keine nervige Wäsche und Bügeleien. Und diese alten vergilbten Deckchen mit den runden Rändern drauf gibts für ein paar Euro im T€di oder bei MacGeiz zu kaufen.

Auch hat meine Mutter immer diese alten Stofftaschentücher gewaschen und gebügelt, als es längst Tempos gab. Heute sagt man dazu der Altmodische Messie. Aber Messies waren meine Eltern nicht. Meine Mutter hat immer alles akribisch sauber gehalten und mein Vater hat jetzt eine Putzfrau, wo meine Mutter tot ist. Da darf man auch nicht krümeln. Wenn ein Krümel unter dem Tisch liegt, beschwert er sich schon. Ein Hund hätte den kommentarlos aufgefressen und er hätte nichts gemerkt, schade, dass meine Eltern keine Haustiere haben wollten. Die machten wohl zu viel Dreck.

Die Nachkriegszeit war so eine Zeit, wo man alles aufbewahrt hat. Froh war ich aber über die Tatsache, dass meine Mutter alte Strickzeitschriften aufbewahrt hat. Daraus habe ich die besten Muster abgeschrieben in meinen A4-Kariert-Block. Oder fotokopiert. Die alten Zeitschriften waren auch noch mit hochwertiger Tinte gedruckt und sind heute noch lesbar. Anders als die Zeitschriften, die es heute gibt. Die Musterschriften verblassen mit der Zeit.