Hallo Peter,
herzliche willkommen hier im Forum!
Vielen Dank, dass du so offen über deine Situation schreibst. Ich denke, ihr solltet euch als Familie professionelle Hilfe holen. Alleine kann man so etwas nicht bewältigen und das ist auch ok. Das kann niemand. Es gibt in vielen Städten zum Beispiel evangelische Beratungsstellen, da kann man anrufen und einen Termin mit einem Berater/in vereinabren. Die haben in der Regel profesionelle Ausbildungen gemacht, um Familien und Menschen mit psychischen Problemen (und das ist das Messie-Syndrom ja im weitesten Sinne) zu helfen. Auch bei ProFamilia kann man sich beraten lassen. Es gibt auch Psychotherapeuten, die auf Familien-Therapie spezialisiert sind. Da wartet man in der Regel aber länger auf einen Termin. Du musst keine Scheu haben, Hilfe suchen ist keine Schande! Versucht doch mal einen Termin zu machen und auszuprobieren, ob es sich anfühlt wenn ihr alle gemeinsam über die Probelme sprechen könnt. Aber nicht alleine sondern mit Hilfe von einem Profi.
Liebe Grüße und alles Gute für euch alle,
Cinderella

lieber @Peter1954

mal sehr herzlich willkommen hier im Forum an Board.

Professionelle Hilfe hatte doch schon zum kompletten reinigen usw. nämlich dich, wie edel von dir, sag ich, aber genutzt hats nix, das muss man doch so sehen, also muss da ein Cut gemacht, werden, sie ist ja schon lange gut volljährig und hat selbst mit beiden Beinen mit 47 durchs Leben zu latschen, oder? Es ist doch dein Haus, also kannst du ihr die Schranken weisen, weil du ganz bezahlt hast, oder wie? Der Eigentümer bestimmt was mit seinem Eigentum passiert, so die Rechtslage dazu. oder sehe ich da was nicht, bevor mir jemand hier wieder was vorwirft. In D ist das doch immer noch so...…..aber jaaaaa.

Aber nötig hätte die Tochter es doch mit Therapie, ja sehr, ist doch richtig so?

Drum mal zuerst alle an einen Tisch und in Ruhe sachlich dazu Stellung nehmen und Lösung erarbeiten. Weiß es ist nicht einfach, aber erlebe grad selbst etwas wie ein Wunder in unserer Familie, zu einem anderen Thema aber, nicht Ordnung und so.

Berichte bitte, sehr interessant, erkenne da Parallelitäten zu unserem, aber der erste Schritt ist nach Jahren nun gekommen, Transformation eben.

Sonnigen Herbsttag, Liebe Grüße, Gesundheit dazu, robi, robbi

Hallo Peter,
ja, das kann ich mir gut vorstellen!

Ich würde drei Dinge vorschlagen:
1. deine Position in der Situation ist nicht einfach, weil du versuchst deine Frau vor etwas zu beschützen, wofür sie sich im Endeffekt nur selbst beschützen kann. Du kannst ja leider die Probleme deiner Frau nicht lösen, weil es eben ihre sind.
Aber du kannst offen mir ihr darüber sprechen, wie es DIR mit der Situation geht. Indem du zum Beispiel einfach bei dir und deinen Gedanken und Gefühlen bleibst, und ihr und der Tochter keine Vorwürfe machst. Auch wenn du dich über ihr Verhalten total ärgerst...wichtig ist erstmal, dass deine Frau verstehen kann wie es dir persönlich mit der Situation geht. Ohne Vorwurf, ohne Schuldzuweisungen, ohne Aggression. Sonst wird sie es nicht verstehen und annehmen können.
Erzähl ihr ruhig und klar wie du dich fühlst. Was du an dir für Veränderungen bemerkt hast durch die schwierige Situation. Sei es Schlaflosigkeit, Traurigkeit, Wut, Niedergeschlagenheit usw. Und sag ihr auch ehrlich und ohne Vorwurf, dass du dir große Sorgen um sie machst. Dass du nicht willst, dass es ihr schlecht geht. Und, falls das stimmt, dass du nicht möchtest dass eure Beziheung daran zerbricht.
Und dann lass ihr Zeit zu antworten und hör ihr zu. So genau und "neutral" wie möglich. Vielleicht könnt ihr euch so wieder näher kommen und gegenseitig Verständnis für den anderen haben.

2. wenn du mal Zeit dafür findest, versuche mal die ganze Sache aus der Perspektive deiner Frau zu sehen. Was meinst du, was sie fühlt? Warum sie tut was sie tut? Warum sie es nicht schafft, etwas zu ändern? Ich vermute aus der Ferne, dass sie sich Vorwürfe macht weil es ihrer Tochter schlecht geht. Vielleicht denkt sie, dass sie als Mutter etwas falsch gemacht hat weil ihre Tochter anders ist als andere Töchter. Oder vielleicht weiß sie sogar, dass ihre Tochter unter schlimmen Dingen gelitten hat und macht sich deswegen Vorwürfe.
Und wenn du dann noch Nerven dafür hast, versetze dich in deine Stieftochter hinein: was fühlst sie? Warum hat sie Angst, alleine klar zu kommen? Was läuft in ihrem Leben schief, dass sie so unglücklich und aggressiv ist? Womit ist sie so überfordert?
3. Dass eine Wohnung "Messie-mäßig" aussieht kann verschiedene Ursachen haben. Es muss nicht unbedingt das Messie-Syndrom sein. Auch körperliche Krankheiten, Depressionen, Psychosen und schwere Lebenskrisen können dazu führen dass ein Mensch es nicht mehr alleine schafft, sich um seinen Haushalt zu kümmern. Das gilt es für euch auch mit einem Profi herauszufinden, damit deine Stieftochter, wenn sie das will, etwas daran ändern kann. Und wenn sie wirklich nichts ändern will, dann einen besseren Weg zu finden mit der Krankheit zu leben.
Aber eins ist klar: ihr seid damit nicht allein! Es gibt in Deutschland schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen die unter dem Messie Syndrom leiden. Und dazu kommen all die Angehörigen und Freunde, die davon mit betroffen sind. Es gibt keinen Grund, sich für irgendetwas zu schämen. Jeder Mensch kann krank werden, ob an Körper oder Seele. Das ist völlig normal.
Alles leichter gesagt als getan...ich weiß ;-)
Liebe Grüße,
Cinderella