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Wie hilft man denn nun am besten?
Hallo ihr Lieben!
Ich habe mich angemeldet, weil mein Mann und ich meiner Schwiegermutter (also seiner Mutter) endlich helfen wollen. Die ist seit Jahrzehnten ein Messie und da sie nun in ein Haus neben uns umziehen möchte, bricht jetzt in ihrem aktuellen Zuhause natürlich einiges über ihr zusammen, sag ich mal.
Ich habe mich einfach gefragt, wie man denn jetzt eigentlich am besten hilft. Erst Psyche oder erst entrümpeln?
Sie sieht durchaus ein, dass sie ein Problem hat... Sie hat zugegeben, dass sie den Überblick verloren hat und Hilfe braucht. Gleichzeitig sagt sie, dass sie psychisch komplett gesund sei und ja entrümpeln würde, wenn sie nicht immer allen anderen helfen müsste. Ich habe ihr daraufhin aber gesagt, dass es ja nun mal nicht so ist, dass sie seit 10 Jahren nicht einen Tag für sich hatte. Und, dass sie den Leuten dann halt mal "nein" sagen muss.
Ich würde am liebsten eine Firma kommen lassen, die alles aufräumt. Andererseits hat sie schon gesagt, dass sie sich von den meisten Sachen nicht trennen will. Aber es ist doch irgendwie traurig, dass sie so lebt... Sie hatte seit Jahren keinen Besuch. Auch ihre Enkel können ja nicht vorbei kommen...
Ich habe auch gefragt, ob sie Verlustängste hat, was sie verneinte. Außerdem habe ich betont, dass wir sie lieb haben, egal, was ist.
Tja und trotzdem, was soll man jetzt machen?
Sie denkt übrigens, dass das Haus so 350.000€ wert ist... Ich würde sagen, sie soll froh sein, wenn sie in dem Zustand 150.000€ bekommt.. Aber so oder so muss man das ja mal in Erfahrung wissen und sich seinen Problemen stellen, oder?
Hallo Keule,
willkommen im Forum.
Die Situation erinnert mich entfernt an die Lage, in der meine Mutter war. Sie war kein Messie. Aber alle Schränke und Kellerräume ihres Hauses waren mit Krempel gefüllt.
Sie zog von ihrem Haus in eine kleine Zweizimmerwohnung um.
Ihre Strategie war: Alles, was sie behalten wollte, kam in die Umzugskartons. Den Rest ließ sie einfach im Haus zurück. Die Käufer*in ihres Hauses war damit einverstanden und bestellte nach dem Auszug meiner Mutter einen Container, um das Haus zu leeren.
Auf die Art wird offensichtlicher Krempel, auf den die Schwiegermutter keinen Wert legt, während des Umzugskistenpackens problemlos aussortiert. Sobald sie ausgezogen ist, könnt ihr eine Entrümpelungsfirma kommen lassen.
Das neue Haus sollte sehr viel Stauraum haben. Falls notwendig, könntet ihr vorab weitere Schränke, Einbauschränke und Kellerregale aufbauen.
Dort dann den Kruscht gut einräumen. Der Schwiegermutter regelmäßig helfen, die Zimmer ihres neuen Hauses krempelfrei zu halten, und gut ist.
Will sagen: Ich würde empfehlen, pragmatisch zu sein und eine einfache, "kleine" Lösung anzustreben. Also keine große Entrümpelung vor dem Umzug, keine "Heilung" von Schwiegermutters Messietum sondern den Kram einfach nur gut verwalten.
Alles andere wäre ein Riesenprojekt mit nicht allzu rosiger Erfolgschance.
Falls die Schwiegermutter nach dem Umzug von sich aus ein wenig entkrempeln möchte, könnt ihr sie ohne Zeitdruck dabei unterstützen.
Lieber Gruß
Rica
Hallo Keule
Hm, Deine Schwiegermutter ist sicher schon älter. Und frühere Generationen verstanden unter psychische Probleme haben, dass man lebensuntüchtig und total bekloppt ist. Ich meine, heute sehen wir das eher so, dass die meisten Leute irgendwelche psychischen Baustellen haben, und es niemand schaden kann, mal mit einem Therapeuten zu reden. 😉
Aber nun war sie es jahrelang gewohnt, nichts oder nicht viel zu machen in Sachen Aussortieren. Und da mal schnell raus zu müssen, kann Ängste erzeugen. Ebenso das Trennen vom gewohnten Umfeld und von immer dagewesenen Erinnerungen in Form von Gegenständen.
Die Frage ist ja auch, habt ihr überhaupt die Zeit, sie auf diesem Weg langsam und geduldig zu begleiten? Wenn nicht, wird sie das sicher verstehen. Also was wäre dann die nächste Möglichkeit? Eine Firma beauftragen? Eine kundige Aufräum Coach/in einladen, die mit euer Mutter überhaupt die gangbaren Möglichkeiten durchgeht? Das könnt ihr vielleicht auch selbst. Aber wird es von ihr auch von euch angenommen?
Vielleicht erstmal klären, was sie prinzipiell denn mitnehmen möchte. Also Papiere, die und die Möbel und welche Bekleidung, usw. Und wenn sie (Beispiel) 50 Vasen mitnehmen möchte, vielleicht diese mal in einem Zimmer zusammen stellen. Und dann nochmal verhandeln. 😉
Keine schlechte Idee, das in einem Abwasch zu machen!
Aber ich habe Angst, dass es insgesamt einfach zu viel ist... Also sie hat drei Etagen plus Keller, wobei aktuell nur das Erdgeschoss begehbar ist (also auch nur, weil da Trampelpfade bestehen). Es ist wirklich jeder Raum vom Boden bis zur Decke voll und aktuell will sie sich von dem ganzen Müll nicht trennen. Sie zahlt bereits 500€ im Monat, weil sie bereits Sachen einlagert... Also was ich sagen will ist, dass ich nicht weiß, wie man einen Käufer finden soll, wenn das Haus so aussieht. Also es gibt zb unten ein Badezimmer, das seit 10 Jahren nicht verwendet wurde. Ist das noch gut? Es wurde außerdem seit 10 Jahren nicht gesaugt oder gewischt. Da ergibt sich natürlich auch die Frage, wie der Boden eigentlich aussieht? Es regnet an zwei Stellen rein, aber die Wand ist auch kaum sichtbar. Und es krabbelt auch, wenn wohl auch nicht viel...
Wir haben schon überlegt, einfach einen Makler oder Gutachter kommen zu lassen, damit sie vielleicht merkt, wie schlimm es eigentlich ist?
Zitat von Keule im Beitrag #4
Aber ich habe Angst, dass es insgesamt einfach zu viel ist... Also sie hat drei Etagen plus Keller, wobei aktuell nur das Erdgeschoss begehbar ist (also auch nur, weil da Trampelpfade bestehen). Es ist wirklich jeder Raum vom Boden bis zur Decke voll und aktuell will sie sich von dem ganzen Müll nicht trennen. Sie zahlt bereits 500 im Monat, weil sie bereits Sachen einlagert...
Oh.
Ich hatte mir das Problem handlicher und die Schwiegermutter kooperativer vorgestellt. :/ Im Moment muss ich passen.
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