Ich bin mit meinem Latein am Ende

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13.08.2024 02:24 (zuletzt bearbeitet: 13.08.2024 02:25)
avatar  Rica
#6
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Merksatz:
Jedes Mal, wenn du vor die Türe gehst, die größtmögliche Menge Müll mit hinausnehmen.

Die Größe der mitzunehmenden Müllmenge hängt ab vom
- aktuell verfügbaren Platz in der Mülltonne
- Schamfaktor wegen der Tütengröße


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13.08.2024 03:23
#7
Ch

Zitat von Rica im Beitrag #5
Da du aus deinem Umfeld alle möglichen Aufräum- und Putztipps kriegst, scheinst du Leute zu kennen. Frage diese Leute nicht nach Tipps, sondern lass sie helfen. Jede*r, die/der dich mag, soll einmal in der Woche bei dir vorbeikommen und dir mindestens einen vollen Müllsack abnehmen. Wie sie den entsorgen, ist ihre Sache. In ihrer eigenen Mülltonne, vielleicht. Du musst sie nicht reinlassen, wenn du unter Messiewohnungsscham leidest. Übergabe an der Türe ist für echte Freund*innen okay.

Uhm... also... wie sag ich's... Ja, ich kenne Leute. So ziemlich jeder kennt Leute. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man sich mag. Noch sehr, sehr lange nicht. Ich mag keinen von denen so wirklich. Das sind nette Leute, aber es ist schon okay, dass die außerhalb von Arbeit oder Selbsthilfegruppen keine Rolle in meinem Leben spielen und umgekehrt ist das ähnlich. Letztere sind sowieso aus der Zeit vor Covid, da ist gar kein Kontakt geblieben.
Zitat von Rica im Beitrag #5
Am Abend vor jeder Müllabholung wirst du mit deinem Liebsten zur Müllguerilla: Zieht mit zwei vollen Müllsäcke los und werft sie in fremde Mülltonnen. Die Nachbarn gucken? Ist der Ruf erst ruiniert, lebst sichs gänzlich ungeniert.

Das haben wir schon ein paar mal probiert, hier gibts aber immer nur volle Container und Tonnen. Heute war zB Biomüll dran und ich hab wie es der Zufall wollte auch tatsächlich Biomüll mitgenommen. Alle Tonnen voll, eine davon ging dann halt nicht mehr ganz zu. Die Container für den Restmüll sind abgeschlossen. Hier sind mehrere Hochhäuser, deshalb sind das große Container. Plastik geht in den gelben Sack, da was unterjubeln ist auch ne Sache für sich. Als wir hier eingezogen sind wussten wir erst nicht, wo die gelben Säcke sind und wurden dann vom Hausmeister "freundlich" darauf hingewiesen, dass wir nicht selber gelbe Säcke holen müssen... Ich hab auch noch einen ganzen Stapel Gläser, teilweise noch mit Inhalt, weil die schon ewig hier rumstehen und nachweislich nicht mehr zum Verzehr geöffnet werden sollten. Wir hätten hier tatsächlich auch Container für Glas (und Dosen) - aber da darf man mitten in der Nacht auch nix einwerfen. Ist laut und mich würde das tatsächlich auch nerven denke ich.
Zitat von Rica im Beitrag #5
Verlasse niemals die Wohnung ohne eine Tüte Müll. Muss ja kein Schande bereitender Riesenmüllsack sein. Eine deiner Mülltüten aus den Abfalleimern reicht.

Das machen wir tatsächlich schon, manchmal schaff ichs sogar, mehrere Tüten voll zu machen. Also einmal Restmüll, einmal Plastik, einmal Papier zB. Und wenn ich danach dann noch ein, zwei Stunden Zeit hab, bevor wir losgehen, dann nehmen wir auch tatsächlich alle davon mit. Wir dürfen nur kleine Mengen wegwerfen hier und unser Hausmeister nimmt das sehr genau. Da wir nur einen kleinen Kühlschrank haben (zum Glück) gehen wir eh jeden Werktag einkaufen. Hat sich für uns als praktikabler erwiesen, als ein oder zwei mal in der Woche einkaufen zu gehen. Wenn zu viel Essen da ist gammelt das in der Regel weg, weil es nicht rechtzeitig gegessen wird. Weniger wird der Berg hier trotzdem nicht irgendwie, überall ist Zeug. Ich hab auch noch einen ganzen Berg an Klamotten hier, teilweise zu klein geworden (ich trag teilweise noch Shirts aus der Teenagerzeit, die sind mit mir gewachsen und taugen nach wie vor zumindest noch für Zuhause), teilweise völlig von Motten zerfressen.
Und ich stelle grade fest, rausgehen ist echt nicht meins. Ich kombiniere da erstaunlich viel miteinander. Wenn ich zur Arbeit fahre zB., dann gehe ich auch vor oder nach der Arbeit gleich mit einkaufen. Bietet sich an, dann muss man nix tragen und auch nicht nochmal extra losfahren. Müll mitnehmen klappt in der Nachtschicht super, in der Spätschicht so naja, in der Frühschicht fast gar nicht weil ich meistens vergesse, den Müll dann auch mitzunehmen. Derzeit bin ich zwar ohne Arbeit (deshalb auch nur das halbe Gehalt), aber ich fahre dafür meinen Partner, das zählt auch irgendwie als zur Arbeit gehen. Samstags einkaufen gehen ist allerdings eine Hürde für sich. Eigentlich hätt ich gern Samstag und Sonntag um einfach zuhause zu bleiben. Aber samstags einkaufen ist wichtig, weil sonntags einkaufen geht nicht, man braucht aber trotzdem was zu essen. Das einzige, was bisher wirklich keine Probleme gemacht hat war Bücher entsorgen. Wir haben hier so ein öffentliches Bücherregal, wo jeder Bücher reinstellen oder mitnehmen kann, da sind von uns einige Bücher gelandet. Aber es wird trotzdem nicht weniger hier.


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13.08.2024 11:33
avatar  Robin
#8
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Herzlich Willkommen, @Chaoskauz !

Zitat von Chaoskauz im Beitrag #4
Normale Leute brauchen vielleicht zehn Minuten, um Nudeln zu kochen, bei mir können das schon mal 40 - 60 Minuten werden, weil bis das Wasser kocht mache ich schon wieder was anderes.


Das klingt nach Hardcore-ADHS. Bist du medikamentiert oder hast mal drüber nachgedacht? Ich halte nicht allzu viel davon, weil ich aufgrund einer Fehldiagnose mal ADS-Medis verschrieben kriegte (bin Aspie) und das nicht gut vertragen hab. Gab u.a. den umgekehrten, in der Konsequenz selben Effekt: Wo ich vorher noch wusste, dass ich Wasser aufgesetzt hatte, und neben dem, was ich derweil gemacht hab, noch auf's Wasser achten konnte, war ich plötzlich so krass fokussiert, dass meine Multitasking-Fähigkeit komplett verschwand und jegliches aufgesetzte Wasser verkochte. Ein Wasserkocher ohne automatische Abschaltung ist z.B. dabei draufgegangen.

Aber jedenfalls: Mein Ex ist medikamentierter ADHS'ler (auch mit Asperger-Syndrom). Ich meine aber, wenn er damals schon medikamentiert gewesen wäre, wären wir nie zusammengekommen. Weil, sagen wir mal: Er war früher sensibler... Und ich sehe nicht, was es verbessert hat. Aber er glaubt dran. 🤷

Auch wenn hier schon die ersten Tipps gekommen sind: Betrachte sie als Anregungen, Beispiele. Letzten Endes musst du selbst rausfinden, was für dich funktioniert. Oft hilft einem das, was man selbst schreibt, viel mehr als die Antworten von anderen. Aber natürlich probieren hier auch viele gern aus, was bei anderen funktioniert hat.

Dass du grummelig bist, weil so viele Tipps von anderen bei euch nicht funktioniert haben, kann ich verstehen. Ich störe mich da nicht dran, weil ich mir sozusagen den Schuh nicht anziehe: Ich bin ja nicht auf der Welt, um *deine* Probleme zu lösen. Sorry. Ich hab meine eigenen. 😉😘

Nimm du diese Ansage bitte auch nicht übel. Ich meine es absolut nicht böse. Im Gegenteil. Ich denke, dass du immer wieder enttäuscht sein wirst und sauer und in Panik, so lange du die Hilfe *von anderen* erwartest. Meine Erfahrung ist: Sie können es nicht. In psychischen Angelegenheiten sind wir darauf *angewiesen*, uns selbst zu helfen, weil wir die einzige Person sind, die an der Schaltstelle der Macht in unserem Kopf sitzt. Niemand kann von außen da reingreifen.

Mit der Wohnung ist es so ähnlich. Wie es da aussieht, ist Resultat von Handlungen.


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13.08.2024 12:55
avatar  Robin
#9
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P.S. @Chaoskauz

Um die Menge an neu dazukommendem Müll zu verringern, könntest du in Ratgebern zum Thema "Low Waste" eine Menge Tipps und Tricks finden. Man muss sich ja deshalb beim Kaufen nicht gleich komplett auf Unverpacktes begrenzen... Ich hab z.B. früher Umverpackungen gleich im Laden gelassen. Naja, die Zeiten von Tiefkühlpizza sind schon seit Jahren vorbei und heutzutage achte ich nicht mehr so drauf, weil ich eh nicht mehr so viel doppelt Verpacktes kaufe. Könnte mal wieder drauf achten...

Auch zum Thema Putzen gibt's jede Menge Literatur und Tipps. Auch wohl im Internet "Frag Mutti" oder wie das heißt und auf YouTube sicherlich auch, z.B. den Empfehlungsfuchs. Grundsätzlich denke ich, dass die Physik des Putzens so ungefähr personenunabhängig funktioniert. D.h. wenn man etwas sauber wischen will, dann muss man eventuell, wenn es sehr dreckig ist, mehrmals frisches Wasser nehmen. Weil natürlich, wenn das Wischwasser schmutzig ist, dann wischt man das in der Gegend rum. Und man muss auch darauf achten, den Dreck beim Abwischen wirklich runterzunehmen und nicht nur zu verreiben. Probier mal zum Vergleich:

- Einen feuchten Lappen auf eine schmutzige Stelle legen und mit der flachen Hand hin und her wischen.

- Nachdem du das getan hast: Mit langsam streichenden, "einsammelnden" Bewegungen und leicht hochgestellter Hand den Dreck mit dem Lappen aufnehmen.


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13.08.2024 13:27 (zuletzt bearbeitet: 13.08.2024 13:28)
avatar  Robin
#10
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P.P.S. @Chaoskauz

Erinnert mich daran, wie wir mal beim Selbstverteidigungstraining ein Brett durchhauen sollten. Die Trainerin musste sich ziemlich lange neben mich hocken, weil ich mir beim ersten Versuch die Hand wehgetan hatte. Sie wiederholte immer wieder, ich solle nicht draufhauen, sondern durchhauen. Ich wusste nicht, wie sie das meint. Dann sagte sie, ich solle nicht auf das Brett hauen, sondern auf einen Punkt 5cm unterhalb des Bretts. Obwohl ich befürchtete, mir dabei die Hand zu brechen, hab ich das schließlich gemacht. Und war völlig verblüfft, als das Brett mühelos brach und meine Hand nicht mal ein kleines bisschen wehtat davon.


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