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Kleider-Messie-Mama aus Hamburg, Hilfe!
Hallo an Alle,
ich versuche meiner Tochter zu helfen, sie ist zum Kleider-Messie avanciert.
Für Tipps und Anregungen wäre ich so dankbar, ich würde meiner Tochter gerne helfen, doch finde ich keinen Zugang zu ihr, wenn es um dieses Thema geht.
Vor zwei Wochen habe ich einen neuen Kleiderschrank gekauft und der alt wird umgebaut, als offene Garderobe, dann werden noch Regale angebracht, so dass jeder Zentimeter ausgenutzt werden kann. Sie hat sich gefreut über den Schrank und die Idee ein neues Ordnungssystem zu schaffen, doch sie findet keine Motivation anzufangen.
Es geht bei ihr in erster Linie um Klamotten, Bücher und Krimskrams wie Schmuck und Kosmetika. Egal wie groß der Schrank auch werden wird, alle Klamotten passen nicht rein und auch die Regale werden für die übrigen Sachen nicht ausreichen, obwohl ihr Zimmer groß ist, ist es nicht mehr begehbar. Der Rest der Wohnung ist ordentlich, darum kümmer ich mich, nur ihr Zimmer ist.... Sie wohnt mittlerweile zwei Etagen über mir, bei Freunden in der WG, die auch schon komplett zugestellt ist, Küche und Bad sind ok. Die beiden Mitbewohner haben es auch nicht so mit Ordnung, daher fällt es nicht so auf. Ihr Wohnsitz ist weiterhin bei mir.
Wer könnte mir bei der Bewältigung helfen, bzw Tipps geben, wo man professionelle Hilfe bekommt.
LG Roxy
Hallo @Roxy ,
professionelle Hilfe? Äh, ich vermute mal, deine Tochter ist volljährig, oder? Dann kann auch eine professionelle Hilfe nur was tun, wenn sie selbst das Problem sieht und angehen möchte!
Du hast nun schon dafür gesorgt, dass sie mehr Platz für ihre Kleidung hat. Darüber hat sie sich gefreut. Aber nun wäre der nächste Schritt, die Kleidung durchzugehen und zu festzustellen, was sie davon überhaupt noch trägt. Und halt auszusortieren und wegzugeben, was sie nicht mehr trägt. Diese Entscheidungen muss sie selbst treffen! Gut ist auch, vorher für jede Kategorie ein Ziel festzulegen, z.B.: "Mehr als 10 Pullover brauche ich nicht." Wenn man sich dieses Ziel vorher unabhängig von den einzelnen Kleidungsstücken genau überlegt hat, abhängig von den Gewohnheiten, wie oft und wie lange man was trägt, und von allen Bedingungen und Eventualitäten wie z.B. Kleckern beim Frühstück, dann ist es hinterher beim Aussortieren sehr hilfreich.
Allerdings setzt das voraus, dass man überhaupt erstmal zu der Erkenntnis gekommen ist, dass es *gut* wäre, eine gewisse Menge an Kleidung nicht zu überschreiten! Das ist nicht selbstverständlich! Die Evolution hat uns beigebracht, einem Mangel vorzubeugen und die Werbung bringt uns bei, dass jegliches Problem dadurch gelöst wird, dass wir irgendwas *kaufen*. Egal, welche äußere Hilfe ein Hoarder bekommt - wenn die Ablösung von dieser Idee, dass man mehr ranschleppen muss, um irgendein Problem zu lösen, nicht währenddessen oder vorher passiert, dann wird es natürlich hinterher genauso weitergehen. Und es ist schwierig bei einem Thema wie Kleidung, weil wir ja ganz real auch welche brauchen und zusätzlich die Mode auch anheizt, dass man ständig was Neues kaufen soll, um schick zu sein. Was natürlich junge Frauen auch gern sein wollen! Ich persönlich bin ja der Ansicht, wenn jemand schön ist, dann ist die Person das auch, wenn sie sich Löcher in einen Kartoffelsack schneidet und den anzieht... Aber als weniger perfekte Schönheiten können wir doch durch Kleidung den Gesamteindruck ein bisschen verbessern. Ich schätze, dass sehr viele junge Frauen sich den Kleiderschrank vollstopfen, wenn sie es können. Auch wegen der Identitätssuche, die ja bei jungen Leuten stark mit der Kleidung verbunden ist. Und auch wir Älteren kennen es natürlich, dass wir bestimmte Kleidung nicht tragen würden, weil wir uns darin verkleidet fühlen würden. Nur hat sich das bei uns schon geklärt, während junge Leute da eventuell noch rumprobieren.
Viele von uns Älteren hatten in der Jugend einfach nur wenig Sachen und nur wenig Geld. Ich denke, heutzutage ist der Zugang zu billigem Kram erheblich leichter, gerade in Großstädten. Ob man das schon als Messietum einstufen kann oder deine Tochter einfach noch lernen muss, ihren Haushalt vernünftig zu führen, und ob es da überhaupt wirklich einen Unterschied gibt oder vielleicht der Großteil aller Messies schlicht nicht gelernt hat, seinen Haushalt vernünftig zu führen, ist eine philosophische Frage, die hier im Forum auch immer wieder diskutiert wird und die verschiedene Forenmitglieder unterschiedlich beantworten, möglicherweise, weil sie es an sich selbst so unterschiedlich beobachtet haben.
Ich bin noch nicht ganz glücklich mit meiner Antwort, und ich schätze, du bist es auch nicht, aber mir fällt gerade nichts mehr ein. Zum Glück gibt's hier ja noch mehr Leute, und vielleicht hat jemand eine zündende Idee!
Nur eins jetzt noch: Herzlich Willkommen!
Meiner Tochter ist das Problem bewusst, daher kommt der Wunsch nach professioneller Hilfe von ihr. Mit zehn Pullis ist es nicht getan, da müsste ich bei 100 ansetzen. Glücklicherweise (?) waren weder ich noch sie auf billige Klamotten angewiesen, ihre Stiefmutter ist Einkäuferin für große Modelabels und ihre Oma besorgt ihr Designerkleidung on Mass, auch ich habe eine Faibel für Mode, deshalb designe ich auch. Das Problem ist ein psychisches und das Messiesymdrom ist nur das Symptom.
Ich hoffe auf hilfreiche Erfahrungswerte, die mir die Möglichkeit geben, meiner Tochter zu helfen. Sie hatte vor Psychologie in der Forschung zu studieren, hängt leider in ihrem seelischen kümmer fest, da helfen keine gut gemeinten Ratschläge und vorgefasste Meinungsäußerungen, auch wenn sie nett gemeint sind. Sie ist ein Mensch mit einem glasklaren Verstand, sie kommt alleine nicht aus ihrer Misere heraus.
Deshalb bin ich für konkrete Tipps und Adressen, die sich damit auskennen, dankbar. Und auch Ihnen vielen Dank für die Rückmeldung.
Grüße Roxy
@Roxy
Ah, danke - das ging aus deinem ersten Beitrag gar nicht hervor, bzw. klang er so, als ob du selbst das Problem eher auf der praktischen Ebene lösen möchtest. Mir ist bewusst, dass ein Kleidermessie mehr als zehn Pullover hat. Ich hatte diese Zahl gewählt, um mal eine zu nennen, die anregt, über den Bedarf nachzudenken.
Adressen von Psychotherapeut_innen in Hamburg findest du sicher genug im Internet.
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