Hilfe für meinen Sohn

  • Seite 12 von 31
03.02.2024 12:54
avatar  IBI
#56
IB
IBI
Gold
Gold
Silber
Silber
Bronze
Bronze
Medaille
Medaille
Pokal
Pokal

Mrs. Cheese, das liest sich stimmig und gut.

Mir war klar, dass du nicht seine Therapeutin sein möchtest....dennoch informierst du dich so, dass du dich ein wenig dahin entwickelst, um ihn anders zu verstehen.


 Antworten

 Beitrag melden
03.02.2024 16:31
avatar  Della
#57
De
Gold
Gold
Silber
Silber
Bronze
Bronze
Medaille
Medaille
Pokal
Pokal

Zitat von IBI im Beitrag #48


Tja, so sind die Glaubensfragen unterschiedlich.
Es mag sein, dass dieser Weg der stimmige ist, es mag sein, dass es hilfreich ist beides parallel zu machen, es mag sein, dass zuerst das innere eine Ordnung finden darf, damit das Aussen eine Orientierung am Inneren erhält, was zu der Person gehört.
Eine aufgeräumte Wohnung führt aus meiner Sicht nicht gleich dazu, der sich das Seelenchaos gleich mit verändert.
Da habe ich zu viele Messies mit ihrer Sehnsucht nach einer aufgeräumten leeren Wohnung kennen gelernt, die es nicht geschafft haben, aufgrund der äusseren Ordnung zu einer inneren Ordnung zu gelangen.

Mich veranlasst mein Wissen über kleine Schritte, dieser Gedanke: erhaltet ein aufgeräumtes Bad, bringt einen Wäsche-Wasch-Zyklus in Gang, der so möglich ist, das Duschen/Körperpflege möglich ist. Einen Teil der wichtigen Routine etablieren, bevor es an den nächsten Raum geht.

Wenn der freie Raum im Bad zu alten Gewohnheiten verleitet, wäre der Aufwand vergebene Liebesmüh einer Mutter gewesen. Das wünsche ich dir nicht, Mrs. Cheese.
Also ein aufgeräumtes Bad und dessen "Erhaltung" seiner Ordnung könnte ggf. eine "Ansteckungswirkung" auf die übrigen Räume haben. Dazu ist es nötig NEUES zu trainieren.


Das sehe ich auch so und sehe da keinen Widerspruch zu meinem Beitrag.
Nie habe ich gemeint, man bräuchte lediglich eine aufgeräumte Wohnung und schon wären alle anderen Probleme gleich mitgelöst. Das wäre eine tolle Vorstellung, aber ich denke es ist klar, dass das Quatsch ist. Das wird wohl auch kaum jemand glauben.
An den anderen Problemen muss auch gearbeitet werden. Ob mit Therapie oder welchem Weg auch immer, das wage ich nicht zu beurteilen. Wegzaubern lassen sich die meisten Probleme jedenfalls nicht.
Was ich in meinem anderen Beitrag sagen wollte war, dass ich denke, dass es schwierig ist, andere Probleme zu lösen, wenn man gleichzeitig in einer Umgebung haust, in der man sich nicht wohlfühlt. Das ist hier und allgemein in diesem Forum häufig die stark vermüllte Wohnung. Eine vermüllte Wohnung lässt sich erfreulicherweise auch sehr schnell lösen. Es gibt professionelle Dienste, die machen das in ein paar Stunden für dich. Dafür braucht es keine hohe Ausbildung, kein großes Talent, keine günstig stehenden Sterne oder so. Aber damit ist dann natürlich lediglich das Problem der akut vermüllten Wohnung gelöst. So eine Wohnung lässt sich leider sehr schnell wieder vermüllen und es braucht Routinen, damit das nicht passiert. Das hast du korrekt geschrieben, ich habe das ebenfalls angeschnitten bzw. gesagt, dass ich auch noch auf der Suche nach diesen Routinen bin (und meine Schwierigkeiten damit habe).
Und die anderen Probleme lassen sich dadurch natürlich auch nicht wegzaubern, aber ich hoffe, sie lassen sich leichter angehen, wenn man sich wenigstens in seiner Wohnung wohlfühlt. Ein Selbstläufer ist das garantiert nicht. Welche psychischen Probleme lassen sich auch als Selbstläufer garantiert und langfristig lösen? Psychische Probleme überhaupt zu bessern ist ein sehr schwieriges Unterfangen und ist außerdem multifaktoriell. Eine akut verschmutzte Wohnung aufzuräumen ist im Vergleich Kindergarten und wenn es dazu beitragen kann, bei der Verbesserung anderer Probleme zu helfen, ist das doch schon toll!

Dass die beiden jetzt parallel zum Aufräumen der restlichen Wohnung darauf achten, dass das Bad so bleibt wie es ist, finde ich eine sehr gute Idee.
Für meine Wohnung versuche ich mir da zu überlegen, was bisher mein Problem mit dem Badezimmer war. Herumliegende Unterwäsche z.B. sollte sich eventuell durch einen hübschen Wäschekorb lösen lassen. Ggf. gleich in mehreren Zimmern, in denen sich häufig Dreckwäsche ansammelt. Eventuell ist es schlau, wenn auch nicht so hübsch, wenn dieser erst gar keinen Deckel hat... ums Müll rausbringen und Wäsche zu waschen kommt man selbstverständlich trotzdem nie drumrum. Ums Putzen, Staubsaugen etc. auch nicht. Allerdings, wenn man es tatsächlich schaffen sollte, eine Ordnung zu etablieren, durch die der Boden nicht cmhoch mit Müll bedeckt ist, könnte man sich fürs saugen und putzen auch die Hilfe eines Saugroboters holen. Aber das ist häufig schon ein schwieriger Weg...


 Antworten

 Beitrag melden
03.02.2024 16:55
avatar  IBI
#58
IB
IBI
Gold
Gold
Silber
Silber
Bronze
Bronze
Medaille
Medaille
Pokal
Pokal

Della, ich hatte deine Ansicht verstanden.
Es gibt Menschen, die kommen mit der Leere in einer aufgeräumten Wohnung nicht klar.
Ich beispielsweise habe das über mich gelernt, als ich in einer aufgeräumten Wohnung begann depressiv zu werden ohne zu wissen, warum. Müsste ja nicht sein, denn die Wohnung war aufgeräumt....nix mit Wohlfühlen. NEIN, Unwohlfühlen trotz aufgeräumt....da war was unlogisch und komisch.

Insofern kümmere ich mich darum, dass der TRIGGER LEERE als Gefühl für mich allmählich in den Hintergrund tritt, damit ich anschliessend all das erleben kann, was du beschreibst. Es nützt mir wenig, wenn ich diesen Trigger als solches in mir trage und jeder Leere Fleck bzw. Raum ständig wirkt und anspringt und auslöst.....wie soll ich mit einem solchen Trigger zu einer aufgeräumten Wohnung kommen und mich wohl fühlen?

Für die einen ist es hilfreich, sich erst die Ordnung und Gemütlichkeit zu schaffen, für andere ist es definitiv eine Sehnsucht, die sich nicht erfüllen wird, wenn sie den Trigger, der sie ständig innerlich bedroht, nicht entdecken.
Eine vermüllte Wohnung anstelle einer ordentlichen Wohnung ist vielleicht die bessere Idee, bezogen auf den Trigger. Bezogen auf gesundheitliche Aspekte und Würde, ist diese Art zu leben, nicht ideal.
Es kann sein, dass Menschen das "WERTLOS-Gefühl" so stark in sich tragen, dass sie es unbewusst durch Vermüllen der Wohnung präsentieren anstelle eines Chaos.
Also wäre es gut, wenn diese Art Gefühl oder Glaubenssatz an die Oberfläche kommen kann, um diesem etwas konstruktives anzubieten und in sein Leben zu holen.

Dem WERTLOS-Gefühl ein "ich bin in der Welt Willkommen und Wertvoll - Gefühl" entgegen zu setzen, ist ein Prozess und ein langer Weg, denn mit all den BEWERTUNGEN aus dem Aussen sind wir schneller im WERTLOS Modus als im WERTVOLL Modus.

Wenn Mrs. Cheeses Sohn lernt dass ein aufgeräumtes Bad WERTVOLL für ihn ist, weil er sich dort wohler fühlt als im bisherigen Müll, und er seine Routinen entwickelt, um es aufgeräumt zu belassen, kann es dazu kommen, dass er mehr intrinsische Motivation entwickelt, die übrigen Räume ebenfalls in Ordnung bringen und halten zu wollen.

Mal sehen, ob seine Mutter diese Art Gespräche mit ihm führen wird und uns darüber berichtet.


 Antworten

 Beitrag melden
03.02.2024 17:01
#59
avatar
Gold
Gold
Silber
Silber
Bronze
Bronze
Medaille
Medaille
Pokal
Pokal

@IBI

Sie wird und teilweise gehen unsere Gespräche schon in diese Richtung.


 Antworten

 Beitrag melden
03.02.2024 17:07
avatar  IBI
#60
IB
IBI
Gold
Gold
Silber
Silber
Bronze
Bronze
Medaille
Medaille
Pokal
Pokal

Schön, wenn du alle 3 Perspektiven im Auge behältst, Mrs. Cheese.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!
Forenspende
Hallo !

Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.

Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen, den weiteren Betrieb zu finanzieren.

Deine Spende hilft!