Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte

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30.11.2023 11:41
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Wieder eine Textpassage aus dem Buch, das ich gestern zu Ende gelesen habe:
Vergebung als Hauptthema des Kapitels

"...Wenn der Nebel des emotionalen Schmerzes durch Trauma aufgelöst wird, scheint die innere Sonne der Liebe wieder ungehindert auf das Selbst wie auch auf andere.
Die Liebe ist das Absolute, das die scheinbare Dualität, Paradoxie und Ambivalenz aller menschlichen Erfahrungen transzendieren kann. Wenn wir die Gnade haben, die Liebe in ihrer tiefsten spirituellen und emotionalen Manifestation zu erfahren, erweitert sie unser Bewusstsein, um die wesentliche Einheit und Vollkommenheit aller Dinge wahrzunehmen. Die Höhere Liebe erlaubt uns, alle Polaritäten einzubringen und zu schätzen."

Obwohl Ich es mit dem Wort LIEBE nicht so habe (Trigger(, finde ich es sehr hilfreich zu lesen, wie Liebe verstanden werden kann.
Da ich das HIN und HER Pendeln von Gegensätzlichkeiten trainiere, lese ich gerade: oh, ich tue viel dafür meine Liebe zu entwickeln, die in meiner Kindheit meist im Mangel war bzw. eher durch "Funktionieren" ausgedrückt wurde, während der emotionale Ausdruck auf der Strecke geblieben ist.
Mir darf jemand mitteilen, in wie vielen Formen sich Liebe ausdrücken kann.
Auch mein HEILER KERN, an den ich glaube, enthält mehr Liebe als mir bisher bewusst war, weil ich die Definition auf diese Weise so bisher nicht gelesen oder gehört habe.

Vielleicht hat es jemand gesagt, aber ich weiss wie der Liebe-Trigger bei mir funktionierte: ER HAT ALLES in mir DICHT gemacht, damit ich es ja nicht erfahre, um mir den SCHMERZ zu ersparen.
Allmählich scheint dieser TRIGGER nicht mehr in Betrieb zu sein, und ich kann LIEBE beginnen zu leben.

Ein Therapie-ERFOLG, dass einer meiner vielen TRIGGER aufhört zu triggern oder nur noch selten aktiviert wird!!!! Und vor allem, dass ich MERKE, dass es anders ist und sich nach vielen JAHREN verändert hat.
VON
Wort LIEBE hören - gleich erschöpft und extrem müde werden und einschlafen müssen
ZU
Wort LIEBE lesen - wunderbar...zwischen Paradoxien hin und her pendeln können und beobachten und abwarten, wie sich etwas neues daraus hervorhebt.....bedeutet ich liebe mich!!!!

Ich gebe zu, häufig bin ich der alten Meinung....das kann doch keine Liebe sein, die sollte anders sein.....da ich nicht wirklich weiss, was und wie LIEBE ist ...betrüge ich mich mit dieser Vorannahme, es sollte anders sein....irgendwie selbst.
Ich weiss, was LIEBE alles nicht ist!!!!

nächste Buchpassage:
"Ken Wilber führt dies näher aus:
"Es geht nicht darum, die Gegensätzlichkeiten zu trennen....sondern vielmehr darum, sowohl die positiven als auch die negativen Gegensätze zu vereinen und zu harmonisieren, indem eine Ebene erkannt wird, die über beide hinausgeht und beide einschliesst. Und diese Ebene ist das BEWUSSTSEIN DER EINHEIT selbst.
...Wenn die Gegensätze als eins erkannt werden, verschmilzt Zweitracht zu Eintracht, aus Kämpfen werden Tänze und aus alten Feinden werden Liebende. Dann sind wir in der Lage, und mit dem ganzen Universum anzufreunden, und nicht nur mit einer (der positiven) Hälfte davon."

Wow! Mich erreichen diese Spirituellen Worte heute sehr, während ich sie früher kein bisschen hätte hören, geschweige denn irgendwie ihre tiefe Bedeutung verstanden hätte.

Was ich sehr wichtig zu wissen finde: so wie wir lernen, dass unangenehme Emotionen und Gefühle vorbei gehen, dasselbe mit positiven Gefühlen und Emotionen geschieht. Sie gehen und ziehen vorbei und bleiben - selbst wenn wir es uns meistens wünschen - nicht sehr lange.

Das betrifft auch dieses spirituelle Gefühl, wenn ich es denn mal erreiche und ich meist tiefe innere Ruhe empfinde.

Was ich tun kann....mich in die Gegensätzlichen Themen einfinden und zwischen ihnen hin und her pendeln und beobachten und abwarten, was daraus NEUES entsteht, wenn die Gegensätze BEIDE DASEIN dürfen und sie - ohne mein aktives zutun - unter sich verhandeln.

Vor 12 Jahren habe ich mich in diesem Forum angemeldet als wir noch keine 100 Mitglieder hatten. Mein Nick war DAMALS
AUS CHAOS ENTSTEHT NEUES

wie richtig ich damals unbewusst lag, zeigt sich nach all diesen JAHREN des DRANBLEIBENS und daran Glaubens, dass es möglich ist, MESSIEtum zu verändern.

AUS CHAOS (bestehend aus inneren unregulierten Gegensätzen) entsteht NEUES (ein geordnetes und viel ruhigeres NERVENSSYSTEM und eine IBI, die sich nun viiiiieeeeel besser selber regulieren kann und einen Zugang zur energetischen Spiritualität enthält, obwohl sie das - früher ziemlich affig hielt, wenn Leute ihre energetischen Erfahrungen beschrieben haben.

Natürlich ist der Weg nicht beendet, doch es ist ein übermächtig grosser Meilenstein, der mich nicht überwältigt, obwohl er extrem gross ist und ich ihn erst bemerke, wenn ich gegen ihn stosse und mir bewusst wird, welch einen WEG ich gegangen bin, um dort hin zu gelangen.

Meine Wohnung spiegelt meine INNERE Ordnung noch nicht wider.
Wahrscheinlich werde ich beim Aufräumen vielen Gegensätzen begegnen....doch wie ich sie anders als mit dem Kopf und mit Denken bewegen kann....habe ich in den letzten 5 Jahren gelernt.
Ich bin zuversichtlich, dass die Aufräumaktivitäten nun gechillter stattfinden als vor 12 Jahren als ich dachte, wenn ich die Wohnung aufräume, wird alles besser werden.....nein, damals wusste ich nicht, dass mich TRAUMA immer wieder zurück reissen würde und ich in einem teuflischen Aufräumhamsterrad enden würde.....das RAD ist grundsätzlich nicht verkehrt, denn wir brauchen Routinen um die Optik in der Wohnung ordentlich zu erhalten.....

und während mich mein Text emotional mehr ergriffen hat, als mir lieb war, habe ich die notwendige Pause genutzt, um die Wäsche aus der Waschmaschine in den Trockner umzuladen.

Ich glaube, mein Aufräumrhythmus wird sich so entwickeln....wenn ich Pause von einer Tätigkeit brauche, werde ich etwas umräumen, wegräumen, ausräumen.....
3 x 5 Minuten ergibt auch 15 Minuten täglich....darf auch mehr werden.
sind es die ORDNUNGSERHALTUNGSarbeiten oder sind es die AUSSORTIERARBEITEN....ich glaube, diese Unterschiede sollte ich mir bewusst machen.
Wäsche waschen gehört für mich zu den Ordnungserhaltungsarbeiten....wie das tägliche Kochen und Geschirr abwaschen (das glücklicherweise meine männliche Spülmaschine mit zwei ohren übernimmt)


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01.12.2023 16:22 (zuletzt bearbeitet: 01.12.2023 16:29)
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#172
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Ich denke, ich habe das nächste Triggermuster gefunden:

Anpassungsleistung an die Umgebung!!!!
In einer dysfunktionalen Familie ist das eine Herausforderung, vor allem in der Kindheit, denn sie enthält in meiner WELT viel erzwungene Anpassungsleistung.

Bei (unbewussten) Zwangsgefühlen, reagiert mein Körper schnell mit Widerstand. - Widerstand werden viele Leser in diesem Forum kennen.
Mein Nervensystem dissoziiert meistens dieses uralte Zwangsgefühl, das damit einhergeht. Ich merke den Widerstand in mir, kann das Gefühl selten klar zuordnen...die Chance, dass ich mich mit was anderem ablenken werde, ist dann extrem hoch....

Wenn ich also mich mit SOFTWARE auseinander setze oder mit diesen Online-Tools, erwartet die Software und das Tool eine Anpassungsleistung von MIR. Und weil die Programme sind was sie sind: PROGRAMME, die ihre Muster abspulen wie sie programmiert wurden, werde ich teilweise gezwungen, mich ihnen anzupassen.
BEkomme ich die Software vorgesetzt oder habe ich sie vorher selber ausgesucht, empfinde ich als einen Unterschied.

Nichtsdestotrotz ist die erforderliche Anpassungsleistung an STARRE programmierte Systeme meist mit den alten unbewussten Zwangsgefühlen verknotet.
Ist es ein WUNDER, wenn ich in Hochstress gerate, weil ich meinem WIDERSTAND zu folgen versuche, obwohl er wirklich zwecklos ist, denn die programmierten Software sind geduldig ooooooohne Ende und können meinem Widerstand extrem lange Widerstand leisten?

Mein Nervensystem erkennt diese Unterschied nicht....es macht was es macht: mich vor diesen unangenehmen Zwangsgefühlen schützen und sie in die Dissoziation senden, damit mein Widerstandsmuster automatisch ablaufen kann....

Tja, ich vermute diese uralten Zwangsgefühle sind mit ANGST verbunden.....also ein emotionales Kombipaket.....macht die Sache fürs Nervensystem nicht leichter.

Ich habe gerade eine Passage gehört:
Wenn du als Kind immer wieder die Erfahrung gemacht hast, geschlagen worden zu sein und deinen Kopf geschützt hast, indem du die Schultern hochgezogen hast, dann verkörpert sich die Haltung im Laufe der Jahre und die ANGST hat sich sozusagen zwischen den Schultern eingelagert.

Es dauert seine Zeit, das zu bemerken, denn die Körperhaltung halten wir unbewusst für unser NORMAL, selbst wenn sie eigentlich nicht der Norm entspricht.
Es dauert seine Zeit, bis die ANGSTENERGIE aus den Schultern freigesetzt werden kann und bis die Schulter zurück in ihre Ursprungsposition gelangen, weil die daran hängende Muskulatur sich ebenfalls anpassen darf.
Daher befinde ich mich seit ca. 12 Monaten in einem körperlichen Umbauprozess.

Wie sich der frühe ZWANG in mir verkörpert hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Muss ich nicht unbedingt wissen, denn wenn sich ANGST verkleinert, verkleinern sich die übrigen Emotionen meist gleichermassen mit - ohne aktiv daran gearbeitet zu haben.
Es kann sein, dass er sich durch EXTREM Rigide Verhaltensmuster und STEIFHEIT ausdrückt.

Es kann sein, dass ich STEIFHEIT bei meinem mütterlichen Vorbild abgeschaut habe, die es von ihrer Mutter abgeschaut hat, weil die STEIFHEIT transgenerational im Körper steckt und die Gangart sich daran orientiert hat.

So finden sich mehrere TRIGGER ein, die zu meinen Verhaltensmustern beitragen.

WIDERSTANDREAKTION als Signal bemerken, liegt VOR dem ersten Schritt....
SITUATION WAHRNEHMEN, in der der Widerstand auftritt....
MERKEN, dass es SEIN könnte, ist der erste Schritt....
BEOBACHTEN, ob es stimmen könnte, ist ein nächster Schritt.....


Meine erlernten Kompetenzen/Traumabearbeitungs-Ressourcen anwenden, so gut es mir ohne Unterstützung gelingt, sind weitere Schritte.....
Klappen die Versuche nicht, Thema mit eine Therapiestunde nehmen.....dann brauche ich etwas, das mein Körper noch nicht erfahren durfte.

Ich vermute, das Muster der Anpassungsleistung gepaart mit Zwang erlebe ich unbewusst in sehr sehr sehr sehr vielen und unterschiedlichen Situationen, und ich bin in der LAGE mich selber mit dieser Kombination zu triggern, sobald ich Pläne schmiede oder Todo Listen erstelle.....(drum versuche ich in meinen Plänen beispielsweise TERMINE wegzulassen, wenn machbar....oder ich lasse etwas anderes weg oder ich ergänze etwas)


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03.12.2023 20:46
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Hm, vielleicht darf man ToDo Listen nicht so starr gestalten. Oder nicht so, wie wir meinen, dass sie gestaltet werden müssen. Sonst sind sie ähnlich starr und starrsinnig wie ein Software Programm. Das kann halt nur so und immer nur so. Sonst wäre es zu kompliziert zu erlernen, wenn es alle erdenklichen Anpassungs-Möglichkeiten bieten würde.

Hättest Du eine Idee, wie Deine ganz eigene ToDo Liste aussehen könnte oder was sie bieten müsste, damit Du nicht diesen Starrheits-Eindruck hättest?


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04.12.2023 09:01
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Zitat von Gitta im Beitrag #173
Hm, vielleicht darf man ToDo Listen nicht so starr gestalten. .... Sonst sind sie ähnlich starr und starrsinnig wie ein Software Programm.


Der Gedanke hat was, Gitta. Danke.

Was auch immer auf einer To Do Liste steht, in der Regel wollen wir diesen Punkt zeitnah erledigen. Ob wir es gerne tun oder nicht.

Obwohl wir uns die Listen selber erstellen, kann es wirklich sein, dass wir innerlich so erSTARRt sein, dass es kaum möglich ist, uns die ERLAUBNIS zu geben, die To Do Listen lockerer anzugehen.
Ich weiss durch meine Entladungen wie STARR meine Muskeln sind. Dass diese muskuläre Starrheit sich so in meinem Verhalten gegenüber meinen eigenen ToDo Listen ausdrückt, merke ich selten.

Wie dieses intrinsische Verhalten mit Anpassungsleistung im Zusammenhang zu bringen ist, weiss ich im Augenblick noch nicht.

Trauma sind erstarrte Energien und die drücken sich bedauerlicherweise in unserem Verhalten aus, das viele Beobachter von aussen als "fehlerhaft" oder "falsch" auslegen.

Wie kann ich denn anders? Denn in einem sehr starren Familienumfeld, in dem ich bestraft wurde, wenn es NICHT nach dem einen STARREN Sinn einer Bezugsperson ging, musst du selber erstarren, um zu überleben. Ich denke, Starrheit und Zwangsgefühle sind sehr schnell verwechselbar.

Beides wollen wir nicht spüren! Also alle VERMEIDUNGsstrategien auspacken, die uns zur Verfügung stehen und die nicht notierten Aufgaben der To Do Liste mit vielen Ablenkungsmanövern erledigen.

Mir wird innerlich gerade ziemlich übel und schlecht, wenn ich beginne da hinein zu spüren. - Allein meine geschriebenen Worte lösen aus.
Ich befinde mich daheim in einer sicheren und chaotischen Umgebung. Jetzt zieht sich das überkeitsgefühl zurück.
So kann ich HIN und HER mit dem Kram trainieren.

Da ich derzeit keine Arbeit habe, bin ich froh drum, dass ich mit darauf fokussieren kann, obwohl es meistens sehr unangenehm ist, mich durch diese Gefühlswellen zu bewegen.
Wenn sich die erstarrten Energien in Bewegung setzen, kann die ERLAUBNIS daraus wachsen, dass meine To Do Listen nicht einem Software-Programm gleichen. Ich hoffe, mein Widerstand gegen mich selber löst sich nach und nach ebenfalls auf und eine Version von Frieden in mir wird auftauchen.

Danke für diese Spiegelung, Gitta.
Hart, unangenehm, dennoch äussert wichtig für mich, weil etwas in meinem Bewusst-SEIN auftauchen kann, dass ich selben bemerkt habe....


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05.12.2023 16:53
avatar  Gitta
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@IBI
Es lag mir fern, dass Du jetzt ein unangenehmes Gefühl hast. Es ging mir nur darum, dass ich mich gerade damit beschäftige, ToDo Listen vielleicht einerseits phantasievoller, andererseits an seine persönlichen Bedürfnisse angepasster zu gestalten. Also auch da hat mich wieder ein Buch angeregt. Aber man muss es nicht so machen, wie im Buch beschrieben. Aber dass man sich die Erlaubnis geben kann, sich überhaupt mit einer persönlichen Gestaltung zu befassen, fand ich für mich sehr hilfreich. Es geht ja auch eine Mischung aus Plänen, ToDos, Tagebuch und Ideen.

Ich habe ja schon mal erzählt, dass ich eine Zeitlang ein Erfolgstagebuch geführt habe. Das las sich dann wie ein ToDo Liste nur im Zustand Done. Auch nicht schlecht.

Zurzeit habe ich ein Plänebuch mit verschiedenen Abschnitten gefüllt. Hat auch eine gute Wirkung auf mich. Dann brauche ich meine „großen“ Pläne nicht im Kopf mit mir rumzutragen. 😉

Und, vielleicht hast Du auch so eine Idee. Oder Lust, verschiedenes auszuprobieren.


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