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Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte
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Zitat von Gitta im Beitrag #15
Und dieser alte Kern des gefühlsmäßigen Erfassens steuert die Angst. Und die will nicht da sein und hätte gerne eine schnelle und immer gültige Lösung.
Das scheint einer deiner tiefen Glaubenssätze zu sein, der dich lenkt.
Mit tief meine ich, dass der sich nicht mal eben schnell von seinem Platz verweisen lässt, denn irgendwo enthält er bis heute eine positive Absicht für dich oder für dein Nervensystem. Er wird sich deiner Ratio gegenüber durchsetzen.
Wenn dir bekannt ist, dass der alte Kern und deine Angst zusammen hängen, könntest du prüfen, ob es einen neuen Kern - einen aktuellen (Hier und Jetzt) Kern - findest.
Der könnte dich unterstützen, die ALTE Angst nicht gleich wegzudrängen, sondern sie zu würdigen (das kannst du für dich recht gut, mitfühlend mit dir sein) und ihr für ihre Dienste zu danken. Sie hat dich in deinen frühen Kindheitstagen beschützt.
Vielleicht sogar vor der ALLWISSENHEIT deiner Eltern, die viele Fehler begangen haben, doch da sie sie vermutlich geleugnet haben, musste dein von ihnen damals abhängiges Nervensystem für dich sorgen und dich beschützen.
Du hast bestimmt als Kind lange gecheckt, dass deine Eltern nicht diese Weisheitsenergie für dich gepachtet haben, allerdings musstest du deinen inneren alten Kern vor ihnen schützen, weil sie nicht auf deine stimmige Kindheitsweisheit hätten hören wollen und sie nicht zuliessen.
Heute bist du alt genug und möglicherweise fähig genug, die Angst ab und an zu begrüssen und ihr "Hallo" zu sagen und dich zu fragen. Bist du da, weil die alten Geschichten an der MACHT sind oder bist du da, weil im Hier und Jetzt eine Gefahr droht und was hat dazu beigetragen, dass die Angst sich zeigt?
Mit möglicherweise fähig genug meine ich: es kann sein, dass es nützlich ist, wenn dir dabei ab und an jemand zur Seite steht, weil es leichter und angenehmer ist, seiner Angst "Hallo" zu sagen, wenn jemand diese mitfühlend begleitet und Co-Reguliert.
Die alte ANGST hat keine Co-REgulation erfahren, sondern eine DYS-REgulation.
Du hast Bewusstheit über den zusammenhang mit deinem KERN und Angst. Das ist deine Möglichkeit Veränderung weiter zu bewegen.
Leider wünschen wir uns das schneller als es möglich ist.
Laaaannnngsam ist die wirksame Devise.
Hm, so einen Gedanken habe ich mir noch nicht gemacht, ob meine Angst früher mal einen wichtigen Sinn gehabt haben könnte.
Früher ist so lange her. Und früher wurde so viel gelogen, dass ich nicht weiß, ob diese Angst überhaupt mal einen Nutzen gehabt hat. Vielleicht für die anderen, aber für mich? Ihnen war es wichtig, dass ich eingeschüchtert war. Aber war es für mich wichtig? Hm, diese Haltung, im Zweifel auf Nummer sicher zu gehen, hat zumindest nicht zu meinem Ableben geführt. Aber immer so auf der Bremse stehen? Wer weiß, wieviel Zeit ich noch habe, vielleicht nicht mehr so viel. Da könnte ich schon etwas mehr Gas geben. 😉
Ich denke, alles, was an neuen „Gefahren“ auftaucht, triggert die alte Angst. Sie ist wahrscheinlich noch nicht ganz verarbeitet. Ich weiß auch nicht, wovor ich am meisten Angst habe. Vor meiner eigenen „Unfähigkeit“? Vor mir selbst? Weil ich mich so lange versteckt und unterdrückt habe vielleicht. Ich versuche, mich in kleinen Schritten daraufhin zu bewegen, mehr von mir selbst zu sein und zu zeigen.
Das Ganze scheint nur in Wellen zu gehen, die an den Strand schlagen. Etwas Landgewinn und Immer wieder Rücklauf. Beim Rücklauf türmt sich wieder die alte Angst auf. Oh Schreck, was, wenn wieder etwas Schlimmes passiert, so wie damals? Dann muss ich wieder etwas Energie aufbringen, mir rational zu sagen, dass wir ja heute haben. Heute kann zwar auch alles Mögliche passieren, aber ich lasse mir nicht mehr die Schuld dafür einreden.
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Zitat von Gitta im Beitrag #17
Hm, diese Haltung, im Zweifel auf Nummer sicher zu gehen, hat zumindest nicht zu meinem Ableben geführt. Aber immer so auf der Bremse stehen?
Gitta, in dem Kontext eines Kindes, das abhängig von den verlogenen Erwachsenen ist, ist "Nummer Sicher", sicher.
Du stehst so lange auf der Bremse, bis diese Phase nachreifen und lernen kann, dass die Gefahren dich weniger überfordern als in der Kindheit und diese Qualität der Abhängigkeit weniger gegeben ist. Deine Kindheitserlebnisse stecken in deinen Muskeln und Knochen - im impliziten Gedächtnis.
Die Lernphasen in der Kindheit funktionieren anders als Jugendlicher und Erwachsener.
Du kannst dich nicht erinnern, wie du laufen gelernt hast. Als Erwachsener mit einem "Denkapparat, der sich ungern abstellen lässt" würdest du nicht mehr auf dieselbe Weise laufen lernen als in deinen Kindheitstagen. Das gelernte prägt sich anders in den Körper ein.
Zitat von Gitta im Beitrag #17
Vor mir selbst? Weil ich mich so lange versteckt und unterdrückt habe vielleicht.
Das ungewohnte und neue ängstigt ebenfalls sehr, bis das Nervensystem merkt, "AH, das ist anders und war nicht so schlimm wie früher und ach, an das ANDERS kann ich mich nach und nach gewöhnen."
Zitat von Gitta im Beitrag #17
Das Ganze scheint nur in Wellen zu gehen, die an den Strand schlagen. Etwas Landgewinn und Immer wieder Rücklauf.
Genau, das ist so. Das Leben spielt sich in Wellen ab und es hat davon reichlich, denn es gibt reichlich Themen, die sich auf die ein oder andere Weise zeigen.
Kannst du dich mit den Wellen bewegen oder bewegst du dich gegen sie?
Lynda, das ist einer der Gründe, weshalb ich manche Ziele zeitlich nicht vordefiniere. Ich versuche ihr "Wellenwesen" bzw. meine Rhythmen zu würdigen und nicht diejenigen, die "Gesellschaftlich" von mir verlangt werden.
Ja, diese Hin-Bewegung hat mehrere Einflüsse. Einmal die Erlaubnis, so sein zu dürfen, wie man wirklich ist. Und nicht (vermeintlich) für andere etwas anderes darstellen zu müssen. Dann die Erlaubnis, die Freude über diese neue Freiheit und Lebensqualität auch zuzulassen. Und nicht gleich wieder wegzudrängen, weil man vermeintlich nichts Großes oder Nützliches vollbracht hat.
Freunde und Glück zuzulassen (obwohl man es nicht „verdient“ hätte) ist glaube ich ein ganz wichtiger Punkt, um sich richtig entspannen zu können, den Kopf auf einen Start Zustand zurückzustellen und wirklich frische Energie zu tanken. Wenn man sich das aus falschem Glauben verbietet oder gleich wieder wegdrängt, dann trennt man sich auch von seiner Energiequelle.
Das dritte bei mir sind die negativen Gedanken, die sich gerne zuvorderst einstellen, wenn ich über etwas nachdenke oder es mir wieder in den Sinn kommt. Warum zuerst das (vermeintlich) Schlechte oder Peinliche? Jeder Mensch muss Fehler machen, um zu lernen und seinen Weg zu finden. Und so schlimm war es nun wirklich nicht gewesen. Warum sind mir all die vielen positiven Dinge und Begebenheiten nicht so präsent? Vielleicht würdige ich sie unbewusst nicht genug. Aber so selbstverständlich sind positive Dinge nicht. Und ihre Summe macht doch im Grunde mein Leben aus.
Hierzu fällt mir wieder das Dankbarkeits-Thema ein. Jeden Tag aufschreiben, was Gutes war. Und sich nicht so sehr auf (vermeintlich) Wichtiges oder Nützliches konzentrieren. Ich glaube, das kann und muss man auch erstmal üben. Den Blick zu lenken und Worte für das einem selbst Wichtige zu finden.
Die Herausforderung ist dann, auf alle drei Einflüsse zu achten, damit einen nicht jeweils eins wieder zurück zieht.
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Zitat von Gitta im Beitrag #19
Einmal die Erlaubnis, so sein zu dürfen, wie man wirklich ist.
Ja, Gitta, unser Herzenswunsch.
Ihn von aussen anerkannt zu bekommen und mitzubekommen, dass es wenige Menschen gibt, die das tun, ist nicht einfach.
Ständig befindet sich diese Erlaubnis in Gefahr, denn kritische Äusserungen lauern überall, die schnell TRiggern....ich darf nicht sein wie ich bin.
Wer weiss, vielleicht ist die Angst, die mit dieser (unsinnigen) GEfahr verbunden ist, diejenige, die wir wertschätzen dürfen, ehe die Erlaubnis einkehren kann.
Zitat von Gitta im Beitrag #19
Dann die Erlaubnis, die Freude über diese neue Freiheit und Lebensqualität auch zuzulassen.
Stimmt.
Das ist eine meiner Herausforderungen.
Manchmal gelingt das Zulassen und dann fühlt es sich angenehm an.
Zitat von Gitta im Beitrag #19
Freunde und Glück zuzulassen (obwohl man es nicht „verdient“ hätte) ist glaube ich ein ganz wichtiger Punkt, um sich richtig entspannen zu können, den Kopf auf einen Start Zustand zurückzustellen und wirklich frische Energie zu tanken.
obwohl mensch es nicht verdient hätte
unabhängig vom Verdienst, wäre vermutlich die bessere Version.
Es wäre schön, Freude behalten zu können, wenn Menschen mich kritisieren und meine Leistungen herabsetzen.
Es wäre schön, Freunde haben zu können, obwohl ich Fehler gemacht habe.
Es wäre schön, freudig das Gute in schlechten Situationen zu entdecken.
Es wäre schön, den Blickwinkel in Richtung Freude erlauben zu können, selbst wenn es rundherum reichlich zu leiden gibt.
Es wäre schön, unangenehme Aufgaben mit Freude erledigen zu können.
Es wäre schön, die innere Motivation mit Freude verknüpfen zu können.
Es wäre schön, die eigenen Leistungen wertschätzen zu können.
Es wäre schön, sich freuen zu können ohne Freudentränen über die überwundenen Hürden.
Es wäre schön, die alten Geschichten in die Vergangenheit schieben zu können, zu merken, wann sie alt sind und mich über Veränderungen nach neuen Begebenheiten zu freuen.
Es wäre schön, negative Blickwinkel so zu formulieren, dass sie dennoch positive Chancen aufweisen.
Es wäre schön, .....
Welches sind deine Sätze, Gitta?
Zitat von Gitta im Beitrag #19
Wenn man sich das aus falschem Glauben verbietet oder gleich wieder wegdrängt, dann trennt man sich auch von seiner Energiequelle.
Ich denke, das ist eine extrem wichtige Erkenntnis.
Und dein "falscher" Glaube, war in deinen jungen Jahren, ein "richtiger" Glaube, der dich in der Abhängigkeit von Erwachsenen überleben lassen.
Zitat von Gitta im Beitrag #19
Jeder Mensch muss Fehler machen, um zu lernen und seinen Weg zu finden.
Wenn es dir gelingt aus den Fehlern zu lernen, sind sie konstruktiv.
Wenn du sie ewig wiederholst und sie ändern sich nicht, ist die Chance hoch, dass Energien erstarrt sind (Trauma).
Unser Trainer in der Trauma-Ausbildung sagte: 3 Fehler sind erlaubt. Sind es mehr, wäre die begleitete "Selbstreflektion" angemessen.
Sich Fehler erlauben zu dürfen, ist in dieser Gesellschaft bereits eine Kunst.
Zitat von Gitta im Beitrag #19
Aber so selbstverständlich sind positive Dinge nicht. Und ihre Summe macht doch im Grunde mein Leben aus.
Das ist das, worauf Menschen meistens blicken.
Die Summe deines Lebens sind sowohl die positiven als auch die negativen Themen.
Die Frage ist, gelingt es mit positivem Blickwinkel auch auf die negativen Themen schauen zu können?
Es wäre schön, wenn die emotionalen Kindheitsschmerzen gefühlt und gespürt werden, um in einer gesunden Lebensbalance die nächsten Ereignisse zu meistern.
Es wäre fatal zu glauben, mensch könne den nächsten Ereignissen ausweichen.
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