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"Hau ruck"-Aktion! Entrümplungsfirma?
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Tja, @Poeky ..
So wie ich das verstanden habe mit dem inneren Kind, geht es ja letztlich darum, dass man diese Anteile des eigenen Unterbewusstseins davon überzeugt, dass man erwachsen ist. Selbst Lösungen findet und nicht klein-und-hilflos und auf-Mama-angewiesen ist.
Ich sag's Mal ganz plakativ (nicht krumm nehmen ich bin manchmal ein bisschen flapsig 😉) - ich finde das klingt wie ne #Hopp-oder-Topp Geschichte:
Entweder Dein Inneres Kind räumt in dieser Aktion mit Therapeutin - Mama auf, wobei es gleich sein inneres Bündel schnürt, mitnimmt was es braucht, bei Therapeutin - Mama auszieht und alleine in die große weite Welt hinauszieht. 😉 Dann wäre das quasi eine Abnabelungsaktion zum erfolgreichen Abschluss der Therapie.
ODER
Dein Inneres Kind macht nen Seelenstriptease, liegt heulend in den Armen der wunderbaren Therapeutin - Mama, die jetzt alles weiß und alles heilmachen wird... 🙈 Dann hättest Du quasi das EXAKTE Gegenteil des Ziels erreicht.
Welches von beiden es wäre, kann man natürlich von außen nicht Mal raten.
ICH habe im Rahmen meiner Therapie oft den Eindruck gehabt, dass solche "dieses noch, es ist der letzte ultimative Schritt, wenn ich DEN gehe DANN habe ich das ein für alle Mal und alles wird gut" Aktionen NICHT zielführend waren. Ich habe irgendwann festgestellt, dass ich ein Gleichgewicht suche - und deshalb Extreme und ultimative Aktionen das sind, wo ich zu weit gehe.
Und so ist der Anblick eines "Ziels" in die eine Richtung der Punkt wo ich umdrehe. Die Schwankungen werden schwächer, eine Art Ausgleich wird vorstellbarer. Mir geht es besser...
Wenn ich Dich so lese "komplette Enthüllung" "pure Intimität" usw. dann meldet mein inneres Warnsystem, dass ICH von sowas wegbleiben würde.
ICH (!) sehe das so:
Deine Therapeutin kann so toll sein, wie sie will (und sie klingt echt toll!) aber sie ist weder Gott noch Deine Mama. Sie wird Dich nicht retten, nicht lieben und wenn die Kasse sie nicht mehr bezahlt, wird sie Dich verlassen. Punkt. So sieht's aus.
Ob Dein Inneres Kind vor dem Abnabeln erst nochmal die Bindung stärken sollte ist eine wichtige Frage, finde ich.
Nur son Gedanke...
Hallo liebe Sybille,
das sind sehr interessante Gedanken, die du da äußerst.
Mir geht da folgendes durch den Kopf: ich habe nie eine Therapie gemacht, auch wenn es diverse wichtige Gründe dafür gegeben hätte. (Jetzt "im Alter" ist es wahrscheinlich sowieso zu spät ;-). Aber mein inneres Kind hätte so sehr eine Befreiung gebraucht. Ich hätte mich unsagbar gefreut, wenn in bestimmten schwierigen Situationen mich jemand an die Hand genommen/mich begleitet hätte. Meinen Weg hätte ich dann sicherlich allein gut fortsetzen können NACHDEM die "großen Felsbrocken" (so nenne ich sie mal) gemeinsam beiseite oder ganz weg geschoben gewesen wären.
Erwachsen werden, Verantwortung übernehmen, ja. Aber das innere Kind sollte MEINER MEINUNG nach immer seinen Platz haben und nicht ganz zurückgelassen werden - es sollte die Chance haben, unter neuen Umständen endlich frei (mit-)LEBEN zu können...
""Erst, wenn du mich erhörst, so kann ich gehen", flüstert leise deine tief verborgene Emotion": Ich weiß nicht, von wem dieses Zitat ist, aber ich denke, es passt sehr gut dazu, dass wir das Alte fühlen und dann loslassen dürfen/müssen/sollen.
Also frei leben, unabhängig - erwachsen sein, aber eben MIT den Inneren Kind-Anteilen zusammen, die sich jetzt endlich fröhlich und unbeschwert anfühlen...
Klingt vielleicht etwas "konfus", aber das kommt mir dazu so spontan in den Sinn...
Liebe Grüße,
Scherbe
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Ja natürlich @Scherbe Ich wollte NICHT sagen, dass man sowas begleiten unterstützen anleiten Hilfestellung geben nicht tun kann. Hoffe das kam nicht so rüber. Und natürlich (!!!) geht es ja genau darum, dass das innere Kind integriert, einbezogen wird und sich entwickeln kann. So wird man zu einer starken gesunden eigenen Persönlichkeit... DAS ist das Ziel.
Wann man viel Unterstützung auch und gerade emotionaler Natur benötigt und annehmen soll und darf - und wann man als verantwortlicher Erwachsener am besten weiß, was zu tun ist, ist eine wichtige Frage.
Weil:
Es gibt beide Seiten, das wollte ich sagen...
Hallo Sybille,
okay, das beruhigt mich jetzt! :-)
Heisst: ich verstehe (noch) besser, was du zum Ausdruck bringen wolltest/möchtest.
Ich finde es auch total wichtig, immer alles von allen Seiten sozusagen zu beleuchten, unterschiedlichste Ansichten/Aspekte zu betrachten, Erfahrungen zu hören (lesen) und evtl. mit einzubeziehen... - deshalb ist es ja auch super, dass es das Forum hier gibt und dieser Austausch möglich ist.
Da kommt mir ein Bibelvers in den Sinn (okay, das gehört hier vielleicht nicht so hin, aber es gehört zu mir ;-)):
"Prüft alles - und das Gute behaltet..."
Liebe Grüße
Scherbe
Hallo ihr Lieben,
puh, da muss ich weiter ausholen.
Ich möchte betonen, dass ich ausschließlich meine eigene Perspektive und meine eigene Interpretation der Dinge zum Ausdruck bringe - was für mich gilt, gilt nicht für jede:n andere:n.
@Sybille
Zitat von Sybille im Beitrag #36
So wie ich das verstanden habe mit dem inneren Kind, geht es ja letztlich darum, dass man diese Anteile des eigenen Unterbewusstseins davon überzeugt, dass man erwachsen ist. Selbst Lösungen findet und nicht klein-und-hilflos und auf-Mama-angewiesen ist.
Jein. Also, im Grunde könnte man das Ziel so formulieren - ich formuliere es so, wie ich es auch formulieren würde:
Es geht darum, das innere Kind liebevoll zu sehen, zu fühlen, und somit die kindlichen Anteile ernst zu nehmen und zu schützen. Es geht darum, sich den Raum und die Zeit zu geben, aus den kindlichen Gefühlen automatisch herauszuwachesen - dadurch, dass man sich selbst gut behandelt. Und das wiederum wird ermöglicht, wenn man eine (oder mehrere) Beziehung(en) aufbaut, in der (denen) man gesehen und (im weitesten Sinne) geliebt wird.
Wenn Du nie geliebt und ernstgenommen wirst, weißt Du nicht, wie das geht oder wie es sich anfühlt. Es geht darum, das zu lernen.
Zitat von Sybille im Beitrag #36
Entweder [...] Abnabelungsaktion zum erfolgreichen Abschluss der Therapie.
ODER
Dein Inneres Kind macht nen Seelenstriptease, [...] Dann hättest Du quasi das EXAKTE Gegenteil des Ziels erreicht.
Nein. Seelenstriptease wäre das exakte Ziel (und das, was passieren wird).
Es geht darum, nicht mehr zu verdrängen, sich zu zeigen, zu fühlen was mit mir passiert. Darüber zu sprechen, mich zu öffnen, nicht wegzulaufen.
Zitat von Sybille im Beitrag #36
ICH habe im Rahmen meiner Therapie oft den Eindruck gehabt, dass solche "dieses noch, es ist der letzte ultimative Schritt, wenn ich DEN gehe DANN habe ich das ein für alle Mal und alles wird gut" Aktionen NICHT zielführend waren.
Ja, das verstehe ich gut! Hätte ich auch. Aber um sowas geht es hier für mich gar nicht, und auch für meine Therapeutin nicht.
Ich verstehe das Leben als ein stetiges Wachsen und Lernen, ein immer fortschreitender Prozess.
Zitat von Sybille im Beitrag #36
Wenn ich Dich so lese "komplette Enthüllung" "pure Intimität" usw. dann meldet mein inneres Warnsystem, dass ICH von sowas wegbleiben würde.
Ja, das kann ich auch verstehen, Schutzreflex, ganz natürlich. Vielleicht wäre ich auch skeptisch, wenn ich sowas an Deiner Stelle jetzt irgendwo lesen würde, zumal man sich nicht persönlich kennt und das gar nicht einschätzen kann...
Mir macht das natürlich Angst, weil es theoretischgrößere Chancen gibt verletzt zu werden, je intimer eine Situation ist. Das wollte ich einfach erklären, damit man es verstehen kann.
Jedoch vertraue ich meiner Therapeutin sehr. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sie sich ihrer Verantwortung nicht bewusst ist und unachtsam mit der SItuation umgeht; oder gar bewusst etwas tut, um mich zu verletzen. Das ist keine konkrete Angst. Es ist einfach mein vulnerabelster Punkt und deswegen sehr, sehr sensibel.
Zitat von Sybille im Beitrag #36
ICH (!) sehe das so:
Deine Therapeutin kann so toll sein, wie sie will (und sie klingt echt toll!) aber sie ist weder Gott noch Deine Mama. Sie wird Dich nicht retten, nicht lieben und wenn die Kasse sie nicht mehr bezahlt, wird sie Dich verlassen. Punkt. So sieht's aus.
Auch hier verstehe ich, warum Du das so siehst - aber das entspricht nicht der Wahrheit.
Ich bin für sie eine Patientin, sie ist für mich meine Therapeutin.
Sie ist weder Gott, noch meine Mutter - das ist mir stets absolut bewusst.
Wenn ich von "mütterlichen Anteilen" spreche, dann tue ich das, um psychodynamische Strukturen und Vorgänge zu erklären.
Allerdings ist das mit den Gefühlen für andere Menschen nicht so simpel. Nur weil man auf diese Weise in einem professionellen Rahmen aufeinander trifft, bedeutet das nicht, dass man füreinander nichts fühlt - oder das nur spielt, weil man dafür bezahlt wird.
Ich habe das große Glück gehabt, zu diesem Menschen eine für mich außerordentlich wichtige und heilende Beziehung aufbauen zu dürfen. Uns ist beiden völlig bewusst, dass diese therapeutische Beziehung bestimmten Regeln und Strukturen folgt, und auch, dass wir uns irgendwann nur noch selten bzw. nicht mehr sehen werden.
Das ist mir bewusst, das ist okay.
@Scherbe
So ähnlich würde ich das auch formulieren.
Unsere kindlichen Anteile sind etwas, was in uns sitzt und auch wichtig für uns ist - wir müssen sie aber gut schützen und darauf aufpassen. Und eben nicht das tun, was mit uns (mir zumindest) als Kind getan wurde:
Nicht respektieren, nicht erhöhren, keinen Raum geben, hart sein, ...
Liebe Grüße an euch!
Poeky
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