@Lynda
Schon OK. Ich bin da nicht empfindlich. Ich hoffe, Du findest den Weg aus dem Hamsterrad. Wie man so schön sagt: Das Hamsterrad dreht sich nur so schnell, wie der Hamster rennt. Außerdem: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Wobei ich denke, dass Gerümpel grundsätzlich einem Energie entzieht. Darum muss das Zeugs weg!

@charlotta
Ich habe nicht geschrieben, dass Du gerne zwischen schimmeligen Sachen lebst. Aber Du hattest geschrieben, dass Du bei mir gar kein Problem siehst. Und ich habe geschrieben, dass ich zwischen schimmeligen Sachen lebe und das ist für mich ein Problem, zumal ich auch noch allergisch dagegen bin. Du hast mir da also die Worte im Mund herumgedreht. Ich habe auch garantiert nicht geschrieben, dass ich etwas Besseres bin als die anderen Messies. Im Gegenteil stelle ich fest, dass mich das Leben im Gerümpel immer mehr zum Messie macht. :-( Ich musste lernen, damit zu leben, dass ich niemals alles aufräumen und in Ordnung halten kann. Dass es hier ständig scheiße aussieht und vor allem auch so riecht.

@Sybille
Ja, definitiv. Meine Schwester handelt vermutlich nicht nur oder auch gar nicht aus Hilflosigkeit. Da bin ich inzwischen sicher. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sie sich freut, am Samstagnachmittag in ihr Elternhaus zu kommen, mit mir Tee zu trinken und in den Wundertüten zu wühlen. Da kommen viele Erinnerungen hoch. Und wenn man auch noch weiß, dass ihr Freund ein psychopathischer Kontrolletti ist, dann sind die Stunden bei mir vermutlich die unbeschwertesten der Woche, auch wenn ich ein wenig nerve. Aber so sehr wie er KANN ich gar nicht nerven. Dazu bin ich viel zu gelassen und freundlich. Wenn ich unfreundlich handeln will, muss ich entweder sehr sauer sein oder schauspielern. :-/

Was das Verhältnis zu meiner Schwester angeht, geht es hin und her.
Anfangs dachte ich, dass die gemeinsame Erbauflösung uns einander wieder näher bringen könnte und vielleicht sogar eine Freundschaft daraus entsteht. Anfangs sah es für mich so aus als würden wir uns die Arbeit halbe-halbe aufteilen. Es stellte sich aber schnell heraus, dass sie nur die Aufgaben übernahm, mit denen sie die Kontrolle über wichtige Unterlagen erhielt, während ich alles andere machen musste. Ich machte immer mehr, sie immer weniger.
Als sie sich so grob selbstsüchtig und blockierend verhielt, habe ich sie gehasst.
Manchmal denke ich inzwischen, dass wir uns vielleicht doch noch anfreunden könnten, z.B. wenn sie mal ausnahmsweise lockerer ist und mir erlaubt, irgendetwas einfach zu spenden, oder wenn sie zwei Taschen voll Zeug mitnimmt. Dann denke ich Dummkopf "Hurra, es geht bergauf, sie gibt sich Mühe." Naja, bis sie mir mal wieder mit der Polizei drohen oder irgendwelchen rücksichtslosen, respektlosen Scheiß machen.

Manchmal habe ich mich auch schon gefragt, ob meine Schwester eventuell eine Autismus-Störung hat. Ihr skurriles Verhalten würde komplett ins Muster passen:
* Ihr Problem damit, wenn im Haus irgendetwas verändert wurde (wenn ich z.B. Möbel umstelle oder Bilder an der Wand austausche),
* ihr Unvermögen zwischen Wichtig und Unwichtig zu unterscheiden und die Angst, eine Fehlentscheidung zu treffen,
* das ständige Gefühl von Überforderung
* ihre vollständig fehlende Empathie und dafür große Ichbezogenheit und Rücksichtslosigkeit,
* ihr Unverständnis dafür, wenn ich sauer oder ungeduldig werde,
* ihre große Empfindlichkeit und Verwirrung, wenn ich wütend werde,
* ihr Perfektionismus, mit dem man wirklich jedes Teil durchsprechen und manchmal auch monatelang liegen lassen muss, bis sie sich entscheiden kann.
Das würde eine Menge erklären.

Anfangs dachte ich auch, sie sei geldgierig. Dann stellte ich fest, dass sie an dem Geld, das ich bei Ebay einnehme, gar kein großes Interesse hat. Sieh hat es angenommen, als ich ihr welches gegeben habe, aber es interessierte sie wenig und sie hat auch von sich aus nicht danach gefragt.
Auf jeden Fall schafft sie es natürlich mit ihrer Blockadehaltung, den Kontakt zu mir zu halten, regelmäßig ins Haus zu kommen und dort natürlich auch nach dem Rechten sehen zu können. Ich denke, das ist es letztlich, worum es ihr geht. Abgesehen davon, dass sie natürlich das ganze Zeug nicht mitnehmen könnte, selbst wenn sie es wollte.

Eine Zeitlang hatte ich tatsächlich auch schon versucht, meine Schwester zum Entrümpeln zu motivieren, indem ich ihr meine Visionen für die Umgestaltung des Hauses zu erklären. Mit leuchtenden Augen erzählte ich, wie ich mir das hier vorstelle. Problem: Es gefällt ihr nicht. Sie will ja gar nicht, dass sich hier etwas ändert. Das ging also voll nach hinten los. :-(