Trotz Kaufverbot habe ich mir heute Morgen doch ein Oberteil gekauft. Das ist so ein schönes Sonnengelb, wie man es nur sehr selten bekommt.
Das musste jetzt einfach sein auf den Frühling!
Oberteile habe ich mehr als ich jemals anziehen werde, aber trotzdem will man doch immer mal wieder etwas Neues.
Dafür kommt so ein Teil meiner Mutter weg, das mir doch nicht gefällt. Es liegt schon seit Monaten bereit und ich hatte mir vorgenommen, es
demnächst mal zum ersten Mal anzuziehen. Aber die Gelegenheit kam nicht und es gefällt mir eigentlich auch nicht.
Das Gute ist: Da es meines ist, muss ich meine Schwester nicht um Erlaubnis fragen und kann es einfach spenden.
Ich habe bei Ebay immer noch Klamotten meiner Eltern stehen. Manche Teile kauft auch für 1 Euro keiner.
Die sollte ich jetzt einfach mal alle rausnehmen und spenden!! Unverkäuflich...

Meine Schwester meinte ja: "Wenn wir die Sachen spenden, dann verkaufen die diese Sachen. Dann können wir sie auch selbst verkaufen."
Naja, da gibt es nur zwei Probleme: Im Laden müssen die Leute keine Versandkosten zahlen. Sie zahlen dann für das T-Shirt 3 Euro und gut.
Aber wenn die Warensendung 2,55 kostet, bekommen wir für das T-Shirt nur noch 45 Cent. :-(
Außerdem werden in diesen Spendenläden viele Dinge, die gespendet werden, auch einfach weggeworfen. Vieles von dem, was ich bei Ebay anbiete,
würden die gar nicht annehmen. Sie haben mir schon einiges gleich wieder mitgegeben.

Ein paar Kleidungsstücke meiner Mutter sind schon sehr cool. Vor allem beim Schmuck hatte sie einen sehr guten Geschmack.
Aber wenn ich nur noch ihre Sachen anziehe, dann sehe ich irgendwie aus wie sie. Das ist dann nicht mehr mein Stil.
Vor allem die Bequemschuhe. :-(
Da mag ich mich gar nicht selbst im Spiegel ansehen. Heute trage ich fast nur meine Kleidung, die ich mit einer sehr schönen Jacke meiner Mutter kombiniert habe.
Insgesamt unterscheide ich aber immer noch zwischen meiner eigenen Kleidung und der geerbten. Es fühlt sich einfach nicht so an als sei es meine.
Das hatte ich mir anders vorgestellt. Ich dachte, irgendwann würde mir das egal.
Früher trug ich so tolle Schuhe, die bequem und schick waren. Leider werden die gar nicht mehr hergestellt
und verkauft. Die letzten Besuche im Schuhladen waren enttäuschend.
Ach ja, daran muss ich auch noch arbeiten.

Ich stelle weiterhin täglich etwas bei Ebay ein, verkaufe aber weniger als einen Artikel pro Woche.
Offensichtlich haben wir nur noch Ladenhüter. Ich muss sagen, dass der Lockdown überhaupt erst
die guten Verkäufe der Anfangszeit ermöglicht hat.

@Mariechen
Ich bin gar nicht emotional abhängig von meiner Schwester und ich habe noch nie auf meine Schwester gehört. Sie hat auf mich gehört.
Das Problem ist nur, dass sie jetzt von ihrem Freund gesteuert wird, der mich hasst. Und da sie vor ihm mehr Angst hat als vor mir, wird sie immer tun, was er sagt. :-(
Ich versuche seit Jahren, mich von ihr zu lösen, indem wir das Erbe aufteilen und ich versuche, sie dazu zu bringen, ihren Kram aus meinem Haus zu holen. Aber ich kann sie nicht dazu zwingen. Es klappt einfach nur sehr langsam. U.a. haben wir allein ein ganzes Jahr gebraucht, um alle Bücher einzeln durchzusprechen! Total irre. Meine Schwester war schon immer so ineffizient. :-( Aber sie hat ein Recht darauf, alle Bücher einzeln durchzusprechen, wenn sie das möchte.
Ich tue wirklich mein Bestes, aber ich habe eben auch noch andere Probleme, die ich lösen muss, und stehe ganz alleine da im Leben.
Ich bekomme nirgends Unterstützung, weder von der Familie noch von den Anwälten.

Vorhin stand ich im Hausflur und kratzte mich am Kopf. Dort steht seit 50 Jahren eine Box mit Stiften und eine Zettelbox. Damit man beim Telefonieren etwas notieren kann. Das Bizarre dabei ist, dass dort schon seit 10 oder 20 Jahren gar kein Telefon mehr steht... Habe das mal woanders hingetragen, wo es mehr Sinn macht. Seufz.
Am liebsten wäre es mir wirklich gewesen, wir tragen alles raus, renovieren durch, dann ziehe ich ein und überlege mir von null an, wohin was soll.
So kann ich nur Stück für Stück hier umgestalten, so weit Platz ist. Ich komme damit voran, habe aber das Gefühl, ich werde nie fertig.