Neues aus dem Horrorhaus

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18.10.2024 22:06 (zuletzt bearbeitet: 18.10.2024 22:08)
#1501
An
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@Robin
Naja, sie ahnt wohl auch, dass die gemütlichen Teenachmittage aufhören, sobald wir durch sind.
Vielleicht ahnt sie auch, dass ich noch massiver darauf drängen werde, dass sie ihre Sachen mitnimmt, sobald wir das Erbe aufgelöst haben.
Was ja noch nicht der Fall ist...

@Sybille
Naja, ich wüsste nicht recht, wie ich das machen soll. U.a. kann ich sie telefonisch nicht erreichen und auf meine E-Mails antwortet sie ja auch meistens nicht. Beispielsweise weiß ich oft nicht, ob sie am Samstag kommt oder nicht oder zu welcher Uhrzeit. Nicht mal auf so eine Aussage lässt sie sich ein. Beispielsweise hatte ich vorgeschlagen, dass wir am Samstagvormittag, also morgen, etwas erledigen, aber ich weiß nicht, ob sie am Vormittag kommt und zu welcher Uhrzeit. Vielleicht kommt sie am Nachmittag zu irgendeiner Uhrzeit, aber das weiß ich nicht. Kann auch sein, dass sie mir am Mittwoch mailt "Sorry, hab es am Samstag nicht geschafft".

@charlotta
Du kannst Dich gerne auf die Seite meiner Schwester schlagen. Genauso wie die Tante und der Onkel das auch tun. Und das Gesetz ja auch.
Meine Schwester hat ein Recht darauf, all diese Dinge so zu tun wie sie sie tut. Und ich habe natürlich kein Recht, mich irgendwie zu ärgern.
Darum komme ich aus dem Mist ja auch nicht so bald heraus. Das geht bestimmt noch ein bis zwei Jahre...
Tja, ich habe meiner Schwester schon eine Menge erklärt, aber sie hat es nicht verstanden. Und die Tante auch nicht.
Muss wohl daran liegen, dass ich abartige Erwartungen habe...


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19.10.2024 05:03
avatar  Sybille
#1502
Sy
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@Anna1111 Verstehe. Naja, wenn's einfach wäre hätten wir ja längst ne Lösung. 😉
Ich hab trotzdem noch'n Einfall

(sag wenn ich nerve, ja? Ich hab nur gerade das Gefühl, dass wir die ganze Zeit von einem anderen (schlechteren?) Blickwinkel geguckt haben. Mit der neuen Perspektive kommen neue Ideen...)

Jedenfalls.

Neue Frage: Was passiert, wenn Du für solche "Komm ich heut' nicht, komm ich morgen" Aktionen Mal *nicht* zur Verfügung stehst?

Ich meine: Du sagst, ihr gefällt diese Routine, dass sie einfach bei dir vorbei schneit, ihr trinkt schön Tee, sie kramt in alten Erinnerungen und wenn es genug ist, geht sie wieder.

Ich verstehe natürlich, dass Du vorwärts kommen möchtest, ganz klar. Andererseits frage ich mich, was passiert, wenn Du dieses "Alles nach ihrem Rhythmus" Muster verlässt. ZB. dadurch, dass Du Mal *nicht* zur Verfügung stehst, wenn sie sich das vorstellt. "Tut mir leid, Schwesterchen, mir ist was dazwischen gekommen. Ich hatte versucht Dich anzurufen, warum bist Du nur nicht rangegangen? Jetzt hast Du den Weg umsonst gemacht. So ein Pech. Tschüssi!..."
Ich meine: Es ist wahnsinnig angenehm kommen und gehen zu können, wie man will. Leuchtet ein. Andererseits ist das natürlich nur *dadurch* so angenehm, dass es dazu führt, dass Du Dich nach ihr richtest. Mir stellt sich die Frage, was passiert, wenn ihre nette Teestunde dadurch wegfällt. (Alternativ möglich: "Ich nehme mir Samstag das Kellerregal vor. Wenn Du mitmachen möchtest, sei gerne um 10 Uhr da, sonst mach ich das alleine") Wenn's nämlich um Kontrollverlust geht, wird ihr der Gedanke, dass Du da ohne sie was entscheiden *könntest* bereits gar nicht behagen. (Ich spinne mal den Gedanken weiter: Sie kommt nicht und in der nächsten Woche ist besagtes Regalfach leer. "Hab ich erledigt" Nun. Dann lernen wir, was die Schwester tatsächlich *tut* wenn Du im Alleingang entscheidest. Möge sie raushauen. Und wenn Du Post vom Gericht bekommen SOLLTEST... Waren die Schuhe nur auf den Dachboden umgeräumt 😇)

2. Gedanke: Wenn's gar nicht um den Erlös im einzelnen geht, kann man dann evtl. die Entscheidungen bündeln? ("XYZ verkaufe ich bei kleinanzeigen.de" ist schließlich auch dann noch wahr, wenn man eine große Kiste Ramsch im ganzen reinstellt. Wenn so ne "bunte Tüte" dann im ganzen fürn Appel&Ei wegginge, hättest Du den Aufwand ungefähr auf 1% reduziert? 🤔) Deine Schwester bekommt doch gar nicht mit, wieviel Arbeit Du dir unter der Woche (nicht) machst das Zeug zu verramschen.
Fazit: Letzte Woche wieder 50 Teile bei kleinanzeigen.de verkauft. Leider kein guter Preis, aber naja. Alte Schuhe. Was will man erwarten...


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19.10.2024 10:11
#1503
An
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@Sybille
Ja, klar, das ist momentan nur darum so harmonisch, weil sie mich dazu erzogen hat, das zu tun, was sie will. Sobald ich etwas im Alleingang mache, was nicht von ihr genehmigt war, z.B. ihr nach Jahren ihre Lebensmittel mal vor die Haustüre stelle, werden sie gleich aggressiv.
Das Problem ist halt, dass ich will, dass es voran geht, und wie will das nicht. Da wir im Konsens entscheiden müssen, bestimmt die langsamere Person das Tempo. Das ist allgemein so.
Außerdem will ich etwas von ihr, aber sie nichts von mir. Von ihr aus könnte das alles einfach so bleiben wie es ist. Das bringt mich in die unterlegene Verhandlungsposition. Sie kann darum die Regeln vorgeben.
Das Problem ist, dass ich nicht nur mit ihr allein zu tun habe. Wenn ich mal nicht da wäre, wenn sie kommt, dann würde ihr Freund sagen: "Wenn ihr das nicht wichtig ist, dann brauchst Du da auch nicht mehr hinzugehen." Die beiden denken ja (leider zu Recht), dass sie mir einen Gefallen tun, wenn meine Schwester mehr oder weniger regelmäßig vorbei kommt und mir bei meiner Aufgabe hilft. Obwohl sie vermutlich ganz gerne hier bei mir ist, gilt das für ihren Freund nicht, dass er das gut findet. Er ist ein Kontrollfreak, der sie nur ungern mit mir allein lässt. Nur sein Hass auf mich hindert ihn daran mitzukommen. Die ersten ein oder zwei Jahre war er immer mit dabei und hat mit verhandelt. Er ist auch derjenige, der meine Telefonnummern gesperrt hat, nehme ich an. Ich habe meine Schwester ein paar Mal auf die Sperrung meiner Telefonnummern angesprochen, aber wie immer, wenn ich etwas Unangenehmes anspreche, gab es keine Antwort. Ich vermute, sie traut sich nicht, etwas dagegen zu tun. Oder sie hat meine Telefonnummern doch selbst gesperrt, keine Ahnung.
Naja, ich arbeite jetzt noch etwas, das ich leicht unterbrechen kann, falls sie kommt. Ich habe immer noch keine Information von ihr darüber, ob und wann sie heute kommt.
Ihr Freund und ich sind so verblieben, dass wir nie wieder miteinander sprechen. Aus seiner Sicht bin ich angeblich eine Psychopathin und rücksichtslos und was noch immer. Genauso auch wie aus Sicht von Tante, Onkel und charlotta.
Darum werde ich vermutlich absichtlich hier mit dem Problem allein gelassen und absichtlich damit terrorisiert, dass ich den Kram verkaufen muss.


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19.10.2024 11:07 (zuletzt bearbeitet: 19.10.2024 11:08)
avatar  Sybille
#1504
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Ja, klingt sinnvoll @Anna1111 und weil es nur dann harmonisch ist, wenn deine Schwester exakt (!) ihren Willen bekommt, glaube ich auch, dass es so schwer ist Kleinigkeiten zu verändern.

Mein Mann sagt immer, wenn man eine Routine durchbrechen wolle, sei es wichtig, dass einfach mal irgendetwas nicht ganz so laufe wie immer. Quasi egal was. Für das "Wir ändern etwas" Gefühl.
Wir hatten zB. vor Jahren Mal Ärger bei der Arbeit. Mein Mann sagte, zu der Besprechung möge ich die Stühle anders stellen, als "immer".
Und - lach mich aus, aber es WAR so. - Ich war so "Oh Gott, was sagt der Chef, wenn sein Stuhl anders steht?" mäßig drauf.
Weil Menschen, die daran gewöhnt sind, dass alles nach ihrer Nase geht, auf kleine Veränderungen der Routine sehr sensibel reagieren.
Man kann auch was anderes essen oder ne andere Uhrzeit nehmen oder irgendwas popeliges. Schon hat man nicht mehr dieses "Same Procedere as every year" Gefühl...

Vielleicht machst Du Mal irgendeine vollkommen banale Kleinigkeit anders?
Keine Ahnung, Du sagst "Heute gibt's den Tee im Arbeitszimmer" oder servierst Wasser, weil "Teebeutel sind alle". Du drehst die Heizung hoch oder runter, so dass sie "falsch" gekleidet ist, sagst "Ich bin gerade bei meiner Yoga Übung, ich komm gleich, Koch doch schonmal Teewasser" machst Radio an (oder gerade nicht) oder oder oder. (Alles nur Beispiele natürlich.)

Irgendetwas wo KEIN Mensch irgendwas gegen haben kann. Nichtmal sie. Was alleine in deiner Entscheidungsmacht steht. Ist doch deine Sache, wenn Du morgens 10 Minuten auf dem Kopf
stehst oder die Teesorte gewechselt hast...
Ich könnte mir vorstellen, dass das diesen alles-nach-ihrer-Nase Teufelskreis stört.
Und wenn nicht? - Hey. Du hast schließlich nichts *getan*
...


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19.10.2024 11:10 (zuletzt bearbeitet: 19.10.2024 11:29)
avatar  Rica
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Liebe Anna,

dein Weg wäre zwar nicht mein Weg. (Ich würde mich mit einem großen Rundumschlag befreien und alle rechtlichen, vermögenstechnischen und zwischenmenschlichen Konsequenzen in Kauf nehmen.)

Doch du bist du. Und du machst das auf deine Weise. Schon das Zuschauen (Mitlesen) tut mir weh. Aber wie jeder Mensch weißt du selbst am besten, was du wie handhabst.

Gibt es in deiner Welt voller (Un)Menschen (Schwester, deren Freund, Tante, Onkel) vielleicht eine Person, der du trauen kannst? Eine Freundin? Eine andere Verwandte?

Es wäre bestimmt hilfreich, wenn du eine hättest, mit der du sprechen kannst, und die dir den Rücken stärkt.

(Bei mir ist das beispielsweise ein zum echten Freund gewordener Exfreund.)

Kommst du manchmal raus aus dem Horrorhaus? Gehst aus? Hörst dir einen Vortrag an oder besuchst eine Vernissage?

Ich glaube, du bist so auf deine schwere Aufgabe konzentriert, dass du vergisst, deinen Lebensmotor mit Freude und Perspektiven zu betanken.

Ist auch verständlich. Mir erging es fast so in den Jahren, in denen ich meine Eltern betreut und gepflegt habe.

Bei solchen marathonlangen Kraftakten bleibt nicht viel Energie für Lebensfreude.

Alternativ könntest du deine Räumarbeit noch stärker auf dein Ziel ausrichten: krempelfreien Wohnraum für dich zu schaffen.

Also statt "die Krawatten müssen weg" gezielt erschaffen:
ein völlig entkrempeltes Schlafzimmer,
ein makellos aufgeräumtes Bad (ohne Straf-Badezusätze zum Aufbrauchen),
eine nur mit deinen Dingen bestückte Küche
und ein absolutes Wohlfühlwohnzimmer ausschließlich mit Dingen, die dir gefallen.

Am besten das alles in nahe beieinander liegenden Zimmern, die ein ebenfalls leergeräumter Flur verbindet.

Dabei kannst du den Krempel ruhig vorerst einmal in nicht bewohnte Zimmer quetschen, ohne dort Laufgänge freizulassen. Fleißig wie du bist, kümmerst du dich sowieso früher oder später um das Zeug.

Oberstes Ziel ist doch krempelfreie Wohnfläche für dich selbst. Diesem Ziel könntest du alles andere unterordnen.

Dann hättest du beides: einen Teil des Hauses, der genau so ist, wie du ihn dir wünschst, und in dem du lebst. Und das Krempelbergwerk, das du langsam, aber sicher ausräumst.

Wenn ich es geschafft habe, in meinen hochgradig verkrempelten 36 Quadratmetern das Wohnzimmer leerzuräumen, ohne etwas zu entsorgen, kriegst du das in deinem Haus auch hin. :-*

Ich wünsche dir ein erfolgreiches Wochenende. ♡


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