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Zitat von Sybille im Beitrag #205
Woran misst Du den Rahmen deiner Möglichkeiten und wie legst Du fest, was wichtig und sinnvoll ist? Welches Limit hast Du gegen "Bis zur Erschöpfung reinhängen" und wo ist die Grenze zwischen "bisschen müde" und "Erschöpfung"?
Ich vermute ich sollte das wissen, aber ganz ehrlich? Ich hab keinen blassen Schimmer...
Sybille, entspricht diese Fragenserie an Robin deiner Aussage: Ich empfinde (wo und wie weisst du das es so ist?), das ich nichts empfinde (keinen blassen Schimmer)?
Wenn du "keinen blassen Schimmer empfinden" kannst, dann ist etwas DA, das du empfindest bzw. spürst, um dem "Nichts bzw. keinen blassen Schimmer" eine Worthülse zu verleihen.
Daher verwirrt mich deine Aussage, die ich hinterfrage, um sie mit Klarheit nachvollziehen zu können.
Ich war heute in einer Community und habe dort eine ähnliche Frage gestellt.
Woran erkennen die Unternehmer, ob ihr Produkt gut ist oder verbesserungswürdig und welches ist eine gute Zeitspanne, an der ich das "festmachen" kann.
Der "Spassfaktor" ist ein sehr wichtiges Kriterium für die meisten Menschen. So lange sie Spass an ihrer Tätigkeit haben und finanzielle Aspekte weniger wichtig sind, werden sie ihr Produkt bzw. ihr Dienstleistung anbieten und in Abstimmung mit ihren Kunden, neues gestalten, an dem sie Spass haben. Sie haben keinen "ZWANG" dazu.
Spassfaktor beim Aufräumen - ich weiss - Fehlanzeige. Beispiel hinkt.
Die zweite Antwort, die ich bekam: Wenn die Person GELD braucht, um ihr LEBEN zu finanzieren, kann sie für eine Weile den Spassfaktor beiseite lassen und arbeiten aufnehmen, die sie können ohne sie gerne zu machen, um sich sozusagen als "Belohnung" das gönnen und kaufen zu wollen, das sie haben möchten oder brauchen. Sie fühlen sich scheinbar nicht zu etwas gezwungen, sondern WÄHLEN selbstbestimmt den weniger attraktiven Weg.
Die dritte Antwort, die ich bekam: Einen Businessplan machen, der meine Ressourcen berücksichtigt, meine Fähigkeiten, meine Möglichkeiten und diesen in einen Zeitrahmen stecken, der für mich passt.
Ich gebe zu, diese Kombination für mich definieren, finde ich schwierig. Da scheint mir ein "realistischer und zuversichtlicher" Anteil zu fehlen - vermutlich habe ich unbewusst danach gefragt.
Jetzt meine Vermutung: Bei den Menschen überwiegt der Spassfaktor, der die unangenehmen Elemente der Aufgaben, die mit ihren Plänen verbunden sind, emotional ausbalanciert.
Bei mir überwiegt der unangenehme Anteil und die "Unzufriedenheit" und der Ausgleich durch Spass und Freude an derselben Sache bleibt auf der Strecke. Ich vermute, bei dir ist es ähnlich, Sybille.
Manche Menschen behaupten, dass sie zum Ausgleich in die Natur gehen und so ihren Tank energetisch auffüllen für die weniger attraktiven Tätigkeiten. Das wird für viele funktionieren und so sein.
Das ist bei mir anders. Als würde das "Auftanken" kaum Wirkung zeigen, obwohl ich mir viel Zeit fürs "Auftanken" nehme.
Ich komme wieder auf mein Beispiel zurück:
Ein Stück der Hypnose war wirksam - meine Finger zeigten mir im Stress an, dass es Zeit wäre, mir das beruhigende Bild zu visualisieren, doch das Bild war in der Stresssituation blockiert und nicht fähig aufzutauchen und zu wirken. Der Körper wollte Beruhigung und hat mir das deutlich signalisiert, während ein andere Teil leider nicht dem "Stress entkommen" konnte und wieder einmal "erstarrte" bzw. dessen "Erstarrung" bis heute noch nicht "auftauen und in Bewegung" kommen kann. Einen "halben" Schimmer habe ich, wenn ich die Signale meines Körpers bemerke.
Wie finde ich eigene persönliche innere "Messhilfsmittel", wenn die Hälfte davon durch innere Blockaden nicht zugänglich ist, und ich mit diesen Blockaden eine Weile leben darf/muss?
Ich versuche die Antwort durch Orientierung im Aussen zu bekommen, indem ich andere danach frage oder lese oder Kurse besuche. Orientierung ist extrem wichtig. Gleichzeitig löst sich die erwähnte Blockade nicht auf.
Sie bleibt, denn diese Blockade braucht etwas anderes wichtiges, um sich verändern zu können. Was sie braucht?
Sorry, jetzt kommt die Antwort, die du nicht lesen möchtest und die aus meiner Sicht für jeden Menschen anders bzw. einzigartig ist: Sie braucht Co-Regulation und wie sie reguliert wird und der stimmige Zeitpunkt der Regulation für DEIN NS, bringen dich in Bewegung. Deswegen ist es leider manchmal so schwierig, die Hilfe zu finden, die zu einem passt.
Ich weiss, ich hätte mir den Aufwand dieser Antwort sparen können, weil meine Hilfe nicht zu dir passt. Gleichzeitig helfe ich mir mit meinen Fragen selber, weil ich das Bedürfnis, das ich an meine Begleitpersonen richten kann (ich habe mehrere), damit klarer habe. Mir gelingt es nach und nach, das "Verborgene" innerhalb der Blockade, das keine Worte kennt und hat, besser zu umschreiben. Wenn dadurch ein "verschwommenes/unklares" Bild in meinem Kopf dazu auftaucht bzw. entstehen möchte, dann bin ich auf dem stimmigen Weg zu den Hinweisen, die mir bis dahin "fehlten".
Zum Spassfaktor verhelfen sie mir nicht, aber in mir kann sich etwas beruhigen und der Stresspegel sinkt.
Zitat von Sybille im Beitrag #205
Woran misst Du den Rahmen deiner Möglichkeiten und wie legst Du fest, was wichtig und sinnvoll ist? Welches Limit hast Du gegen "Bis zur Erschöpfung reinhängen" und wo ist die Grenze zwischen "bisschen müde" und "Erschöpfung"?
Eigene Erfahrungswerte. Mich an anderen orientieren, deren Vorgehen mir sinnvoll erscheint.
Beispiele:
Manche Aufgaben strengen mich weniger an, weil sie mir zumindest ansatzweise Spaß machen. Da brauche ich nicht darauf zu achten, mich nicht zu überstrengen, weil meine Energie auf jeden Fall reicht, um sie durchzuführen.
Jeden vierten Montag meine Shakemischung in Portionsdöschen zusammenzustellen ist so eine Tätigkeit. Dauert an die zwei Stunden. Strengt mich aber nicht an, weil ich immens stolz auf mein selbst entwickeltes Soylent Green bin. Mit den überhaupt nicht nach Lebensmitteln aussehenden Pülverchen und Kapseln zu hantieren ist, wie als Kind in der Matschküche in Sandförmchen "Kuchen zu backen". Ich bin dabei im Flow. Und höre Deutschlandfunk im Radio, sodass ich hinterher mehr weiß als vorher.
Wäsche waschen, trocknen, kondofalten gehört ebenfalls zu den spaßigen Arbeiten. Vor allem, seit ich bei T-Shirts die von @Goofy vor Urzeiten vorgestellte Zwei-Sekunden-Falttechnik anwende.
Bei den unangenehmeren Arbeiten beschränke ich mich auf das Wichtigste in gerade noch ausreichender Frequenz. Was ist wichtig? Bad, Bett, Böden, finde ich. Bei Menschen, die kochen (was ich nicht tue) kommt die Küche dazu.
Meine Mutter sagte mir einmal, gute Hausfrauen würden jeden Tag staubsaugen. Doch ihr mache Hausarbeit so wenig Spaß, dass sie die Böden nur einmal in der Woche säubere. Das müsse dann eben ausreichen.
Ich säubere meine Böden mittwochs...
Für mich ist es wichtig, einen ungefähren Plan für die Hausarbeit zu haben. Dann weiß ich, wann was zu tun ist, und wann ich damit fertig bin. Ich mache jeden Sonntag meinen Wochenplan. Dabei halse ich mir nicht so viel auf, wie ich theoretisch schaffen könnte, sondern nur soviel, wie ich mir sicher bin, stressfrei hinzukriegen. Also nicht "alle Fenster putzen" sondern "die Außenseite des Wintergartenfensters putzen".
Ich könnte noch viel Erhellendes dazu schreiben, doch das wäre stressig für mich. Insofern muss das jetzt eben ausreichen. ;-)
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Danke @Rica 😘
Hallo @Sybille ,
Zitat von Sybille im Beitrag #204
Ich fände es bei dieser Betrachtungsweise allerdings fair, wenn es eine Möglichkeit gäbe es so zu tun, dass die Folge aus "Abwasch gemacht" "Bad geputzt" oder weiß der Himmel was. Nicht: "Ich bin mit dem Fußboden/ den Spinnweben/ den Fenstern im Verzug" sondern "fertig."✅ "Für heute ist kein Haushalt mehr dran" lautete. Aber *das* habe ich *nie*.
Zitat von Sybille im Beitrag #204
Weil ich das zB. bei der Arbeit nicht habe:
Da kommt auch jeden Tag neue Arbeit dazu. *Weg* ist die Arbeit nicht zu bekommen (wofür würde ich schließlich sonst bezahlt) Und ich muss an Sachen weiterarbeiten, die selbstverständlich noch da, bloß gerade verfristet sind. Und ich muss ...
Trotzdem mag ich es, wenn es mir gelingt den (virtuellen) Schreibtisch ganz leer zu haben. Keine blöden alten Sachen in meinem Nacken. Alles auf Stand ��.
Ich finde es einen guten Ansatz, zu beobachten, wie auf der Arbeit derselbe Umstand, dass man nie wirklich fertig wird, dir trotzdem das Gefühl erlaubt, abends dein Tagespensum erfüllt zu haben. Ich kann dir dazu eigentlich nur sagen, dass es bei mir genauso ist. Zuhause habe ich immer das Gefühl, dass ich nur einen kleinen Bruchteil von dem erledigt hab, was eigentlich nötig wäre. Wenn dieser Bruchteil aber dazu führt, dass es heute am Ende des Tages besser aussieht als gestern um die Zeit, kann ich mir ausrechnen, dass ich unvermeidlich irgendwann fertig werde, wenn ich so weitermache.
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Ja, vermutlich ist das der Punkt. @Robin
Ich werde im Gegensatz zu dir nämlich mit absolut unumstößlicher Sicherheit NICHT fertig, solange es mir nicht gelingt einen Zustand zu definieren, zu dem ich "fertig" sage. Wie sollte das auch gehen?
Aber (siehe: "Wie soll es hier eigentlich aussehen?") einen Zustand, zu dem ich "fertig" sage habe ich ja nunmal nicht. Ich weiß: ich müsste den *einfach nur* festlegen, aber kriege es halt nicht hin. Weder *einfach nur* noch schwer und mühsam. Nix zu machen.
Was mir aktuell ganz gut gefällt, ist der Ansatz mit dem Wochenplan von @Rica 😘
Denn, darin enthalten ist einerseits eine Version von "fertig" (wenn da "Montag Badezimmerfußboden wischen" steht und ich hab am Montag den Badezimmerfußboden gewischt. *dann* ist die Aufgabe für Montag fertig. Punkt. ) andererseits kann ich ja festlegen, dass ich Montag den Badezimmerboden wische, ohne dass ich wissen muss, ob ich im Schlafzimmer Bilder hängen haben möchte oder nicht. Ist für die "Was mache ich Montag (nicht)?" Frage nämlich irrelevant ...
Diese Woche ist ne #allesdoof Woche, da bin ich gut, wenn ich essen, Sport und duschen unter bekomme aber vielleicht probiere ich das mit dem Wochenplan demnächst Mal aus...
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