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Zitat von Sybille im Beitrag #169
Die Kraft in dieses Haus umzuziehen, habe ich zB schonmal gehabt. Ich hab festgestellt , dass die alte Wohnung doof war und ich was anderes WOLLTE. Ewig gesucht. Mich in diese Hütte verliebt. Sie gekauft. Und bin hergezogen. Weil ich es wollte. Und nach dem Umzug war ich zwar ernsthaft erledigt. Aber das Haus macht mich jeden Tag 10% glücklicher als ich ohne Haus wäre.
Sybille, ich finde es super und schön zu lesen, dass du mit dich mit und in diesem Haus täglich 10 % glücklicher fühlst als vorher.
Aus diesen Zeilen lese ich jede Menge intrinsische Motivation, die dich vorwärts gebracht hat.
Nachdem das Wohnzimmer nun einen Staubsauger verträgt, bist du glücklicher mit dem Wohnzimmer? Fügt es weitere % deinen täglichen 10 % hinzu?
Zitat
Dann wird kein Kraftakt das Wunder vollbringen, es hier "perfekt" hinzubekommen.
Wie ist dein Anspruch von Perfekt? Kennst du diesen?
PERFEKT für dich und deinen MANN. Euren gemeinsamen Eindruck: so ist es perfekt!
Nicht perfekt, im Sinne, was andere perfekt empfinden.
Ernsthaft, du glaubst den Videos, in denen es Menschen gelingt, beim Aufräumen kein Chaos zu kreieren? Ich denke, sie schneiden diesen Teil aus dem Video raus, um nach aussen hin perfekt zu wirken, denn alles chaotische und unperfekte in dieser Welt wird negativ bewertet.
Es mag helfen sich an andere zu orientieren, aber kein anderer, der zeigt wie er Ordnung empfindet, gleich einer Sybille und ihrem Mann.
In meinen vielen Prozessen der Herstellung meiner inneren Ordnung tauchen regelmässig Phasen von Chaos auf. Die gehören dazu. Und sie fühlen sich meistens nicht so gut an. Doch wenn sich dann wie von Geisterhand ein inneres Verhalten zeigt, das ich mir lange gewünscht habe und von dem ich glaubte, ich könne es nicht, hat sich JEDE chaotische Phase gelohnt, um diese meist "geordneteren" Verhaltensweisen zu feiern.
Das Zusammenwirken von Chaos und Ordnung trägt dazu bei, dass Entwicklung entstehen kann. Im Miteinander oder im Hin und Her Abwechseln.
Manchmal gelingt es mir, beides anzunehmen und zu akzeptieren und damit zu sein. Manchmal ist eines soooo stark, dass es mich ins Unangenehme zieht und kaum zu ertragen ist und mir nicht gelingt, die andere Seite der Medaille anzusehen. Ich rutsche ins "Unangenehme VERMEIDEN" und die alten Schutzmechanismen, was manchmal mehr Kraft erfordert, als die zweite Seite der Medaille zu ergänzen und sich dazwischen hin und her zu bewegen.
Manchmal mag ich nicht anerkennen, dass das LEBEN ein Hin und Her zwischen vielen Polaritäten ist, die uns lebendig sein lassen.
Warum ich das nicht anerkennen mag - Keine Ahnung = ich weiss es nicht.
Wenn es mir gelingt, es anzuerkennen, wird manches entspannter.
Unser Nachteil bezogen auf die Optik in der Wohnung ist: Da wir bereits reichlich Chaos haben, wird unser Chaos optisch bescheidener und aufwändiger und lässt sich schlechter in "kleine Arbeitshappen" einteilen, wenn wir wieder Ordnung wollen.....
Wir sind darauf angewiesen Pausen zu machen und manche Dinge Teil-Erledigt zu wissen und leider nicht die gesamte Aufgabe, die wir uns vorgenommen haben, weil wir uns - mit was auch immer, diesen Teil habe ich noch nicht erkunden können - verschätzen und möglicherweise ungewollt regelmässig überfordern anstelle in einen Flow kommen zu können.
Dieses Modell ist nicht vollständig....es wird komplexer und stressiger, wenn wir andere Themen mit einbeziehen. Es ist möglich, mir zu erlauben, eine PAUSE einzulegen oder einen PUNKT zu machen.
Du wählst, ob du dir von einem - so räumst du perfekt auf - Video zeigen lässt, was du tun willst oder meine Anregungen - Chaos und Ordnung spielen zusammen - zulassen möchtest und schaust, was davon für dich angenehmer wird.
Vielleicht ist es etwas NEUES, das daraus entsteht, das für dich und deinen Mann stimmig erscheint.
PS: habe ein gebrauchtes Buch begonnen zu lesen mit dem Titel: "Einen scheiss muss ich"
Zitat von IBI im Beitrag #171
Ernsthaft, du glaubst den Videos, in denen es Menschen gelingt, beim Aufräumen kein Chaos zu kreieren? Ich denke, sie schneiden diesen Teil aus dem Video raus, um nach aussen hin perfekt zu wirken, denn alles chaotische und unperfekte in dieser Welt wird negativ bewertet.
Vielleicht solltest du dich mit einem Thema erstmal kurz befassen, bevor du irgendwelche rein rhetorischen Allgemeinplätze darüber ablässt?
Aus meiner Erklärung ging hervor, wie und warum das funktioniert. Der Preis ist aber, dass man so extrem kleinteilig aufräumt, dass *ich* jedenfalls es gern etwas effizienter hätte.
Also was du erzählst ist quasi so, als wenn man sagt, es sei unmöglich, ein Essen zu kochen, ohne dabei die Küche zu verwüsten. Und natürlich *ist* es möglich, beim Kochen gleich aufzuräumen, was man benutzt hat. Nur wenn man es eilig hat und es in allen Töpfen brodelt, dann möchte man das eventuell nicht. Um mal beim Kochen zu bleiben: M.E. wäre es aber auch nicht die effizienteste Methode, die leeren Verpackungen und Gemüseabfälle auf den Boden zu werfen. Praktisch ist m.E. so ein goldener Mittelweg, wo schon zwischendrin mal das Salz auf der Arbeitsplatte steht, weil man es gleich noch für den Salat braucht, aber auch zwischendurch weggeräumt wird, was man nicht mehr braucht.
Also natürlich kann man Arbeitsabläufe sehr unterschiedlich gestalten und entsprechend ein Riesenchaos veranstalten, kleinteilig nach jedem einzelnen Arbeitsschritt für völlige Ordnung sorgen, bevor man das nächste Teil anfasst, oder eben überschaubare Gruppen bilden und nach jeder solchen Einheit die relative Ordnung wieder herstellen. Und das gilt genauso auch für's Aufräumen selbst. Man muss dabei nicht unbedingt alles aus den Regalen reißen und auf den Fußboden schmeißen. Wer das so machen will, darf das gern tun, aber es bringt halt das Risiko mit sich, dass man nach dem Auf-den-Boden-werfen eine Nervenkrise kriegt. Oder einfach nur nicht weiter weiß.
Auf jeden Fall finde ich es sinnvoller, sich die Arbeitstechniken anderer Leute mal anzuschauen, statt so ein Psychoding im Sinne von "Man muss das Chaos zulassen" *stattdessen* anzubieten. Wir haben die ganze Zeit Chaos und "lassen es zu"!!! Ja, und natürlich ist es hilfreich, sich einfach nicht so darüber aufzuregen und es philosophisch zu sehen.
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Robin, den Vorwurf nehme ich zu mir, dass ich das Video nicht geschaut habe.
Deine Beschreibung liefert mir eine wage Idee, was gemeint ist. In meinem Prinzip ist auch darin ein gewisses Mass an Chaos enthalten.
Zitat von Robin im Beitrag #172
Also was du erzählst ist quasi so, als wenn man sagt, es sei unmöglich, ein Essen zu kochen, ohne dabei die Küche zu verwüsten.
Ich will sagen, wenn du kochen willst oder eher wenn du eine neue Struktur in etwas bringst, entsteht eine Form von Chaos, weil es einen "Zwischenbereich" gibt, in dem sich Chaos - mag es noch so klein und beherrschbar und gleich aufräumbar sein - zeigt, das zeitnah oder später aktiv geordnet werden kann oder sich im Nervensystem durchaus selber ordnet.
Ich habe nicht geschrieben, dass es bleibt....ich habe geschrieben Chaos ist Teil des Prozesses, den wir selten als Teil des Prozesses akzeptieren und annehmen wollen.
Zitat von Robin im Beitrag #172
Auf jeden Fall finde ich es sinnvoller, sich die Arbeitstechniken anderer Leute mal anzuschauen, statt so ein Psychoding im Sinne von "Man muss das Chaos zulassen" *stattdessen* anzubieten.
Chaos, in dem Masse wie wir es pflegen, brauchst du nicht zulassen.....(Packungen auf den Boden schmeissen kannst du, dann ist es die alte Muster "ich pflege das Herstellen der Ordnung nicht", so wie ich deine Worte lese).
Es geht mir darum, dass es, ob so riesenvoluminös wie bei vielen in diesem Forum oder sehr sehr kleinteilig, ein Chaos geben wird, ehe du in kleinteiligen Schritten es gleich wieder beherrscht und zur Ordnung bringen kannst. Bei der voluminösen Version geschieht es auch, doch das vorhandene Chaos erscheint in dieser Phase grösser als vorher.
Es ist schwieriger, es in kleinteiligen Schritten beherrschbar zu machen, weil schwieriger in kleine überschaubare Happen einteilbar. Es fehlt wegen des vollgestellten Chaos der RAUM um aus dem Sortierprozess, der seinen RAUM braucht, eine übersichtliche Ordnung zu schaffen und das was zu viel ist, dem Müll bzw. der Wiederverwendung zu übergeben.
Wie oft hast du geschrieben, dass du um Kisten mit Büchern zum aussortieren und wegfahren zu stapeln keinen Platz und Raum hast und dir diese Tipps nicht geholfen haben. Es gibt beim Aussortieren ein - meinetwegen - ein vor-sortiertes Chaos - ehe es in die Ordnung (Behalten, RAUS) überführt werden kann. Ich habe Sybilles Zeilen auf diese Weise gelesen.
Das hilft Sybille nicht viel, denn wenn sie etwas beginnt aufzuräumen so wie ich ihre Worte lese und mir geht es ähnlich, wird mein Chaos grösser und bei ihr ist es ebenso.....
Es mischen sich das bereits vorhandene Chaos mit dem - Vorsortier-Chaos und beides kämpft um den "wenigen" Platz, der für die Aufgabe da ist.
Es wäre nicht gut, diesen Rhythmus zwischen Chaos und Ordnung als solchen auszublenden.
Eine gewisse Ordnung stellt sich leider nicht von selber her und wir haben die Aufgabe sie herzustellen.
Wir haben unser Chaos in dem Volumen selber geschaffen, weil uns der Rhythmus zwischen Ordnung herstellen und Chaos verursachen irgendwie verloren gegangen ist und wir diesen Rhythmus wieder zurück erobern dürfen, was durchaus leichter geschrieben ist als umgesetzt, Robin. Du bist wunderbar dabei mit deinen nächsten 1000 Teilen im April, Robin.
Mir geht um die Akzeptanz, dass Chaos in diesen Sortier-Prozessen und Koch-Prozessen entsteht. Ich habe nicht geschrieben, dass es bleiben muss und nicht beherrschbar sein kann.
Du bist doch sonst der Typ, der vieles ohne Bewertung sein lassen kann und annimmt, was ist, Robin.
Hallo @IBI ,
dieses Thema verdient einen eigenen Thread. Da könnten wir es vermutlich auch mit mehr Ruhe angehen. Denn der Auslöser war ja hier, dass @Sybille grade nicht nach der "Lösung für alles" sucht, sondern *eine* kleine (oder größere) Verbesserung angeht in einem konkreten Punkt, der sie stört, und dann die nächste. Und ich wies darauf hin, dass es sogar eine Aufräummethode gibt, die nach diesem Prinzip funktioniert.
In einem anderen Kontext hätte ich deinen Beitrag sicherlich nicht so harsch kritisiert.
Auch ohne diesen Kontext bleibt aber, dass ich ***gerade*** bei vollen Räumen und bei Leuten, die sich leicht vom Chaos überwältigt fühlen, ein kleinteiliges Vorgehen für notwendig halte und das selbst auch praktiziere. Allerdings eher so, wie man es bei "Midwest Magic Cleaning" sehen kann. Also mit Quadranten statt mit Einzelteilen. Aber wenn ich eine Stelle angehen will, die vollkommen unübersichtlich ist, mache ich es tatsächlich auch so, dass ich mir erstmal irgendwas da rausgreife, bevorzugt Müll. Ich habe allerdings die Schwierigkeit, dass ich im Chaos nicht sehe, was Müll ist. Ich muss mir also ein Teil schnappen und mich erstmal fragen: "Was ist das überhaupt? Brauche ich das? Wo gehört es hin?"
Allerdings hatte ich eine spezielle Situation, deren Ausmaß ich überhaupt erstmal erkennen musste: Bücher *überall*! So eine Hauptkategorie zu erkennen und dann erstmal dabei zu bleiben, ist einfacher, als zwischendrin die Kategorie zu wechseln.
Die Quadranten teilen sich nochmal in kleinere Einheiten, indem ich jeweils 1-2 Stapel in die Küche schleppe und dort säubere und sortiere. Dieses "eine überschaubare Menge isolieren" hilft mir sehr! Und was du schreibst, ich hätte doch auch schon geschrieben, dass kein Platz da sei, ist für mich *genau* der Grund, weshalb ich es nicht mit dem ganzen Chaos auf einmal aufnehmen kann und "alles, was nach da gespendet wird, kommt in einen Karton, und was nach dort gespendet wird, in einen anderen, und der Müll in einen dritten, und was ich behalten will, in einen vierten bis 20., und zwar sortiert, und am Ende kümmere ich mich um all diese Kartons" praktiziere. Diese sehr übliche Methode des Ausmistens produziert mir als Zwischenschritt tatsächlich viel zu viel Chaos.
Für mich spricht aus dem Video eine Menge Erfahrung mit Chaos. Und die Frau, die die Methode entwickelt hat, würde ich definitiv anheuern, wenn ich einen Film drehen wollte über eine ADHS-lerin. 😁
Also, und ich eröffne nun einen neuen Thread und kopiere alles zu dem neuen Thema da rüber. Bitte antworte hier nicht mehr darauf, sondern warte, bis ich diesen Beitrag da hinkopiert habe.
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Danke für den interessanten Link @Robin . 😉
Tatsächlich glaube ich, dass ich mich schon eine Weile an einer abgespeckten Variante dieser Methode versuche:
Wir haben nämlich fest, fest, felsenfest ausgemacht nur Dinge anzufangen, die wir selbst, ohne (oder mit vorher klargemachter) Unterstützung fertig bekommen. In einem überschaubaren Zeitraum und incl. "normaler" Dinge die immer Mal schieflaufen können.
Trau ich mir das nicht zu oder bin ich nicht ziemlich sicher, dass das klappt . Fange ich's nicht an.
Auf diese Weise reduziert sich die Anzahl der hab-ich-angefangen-und-aufgegeben Projekte, die ich normalerweise viiiiiiiel ätzender finde als neue Projekte, die noch nicht irgendwo feststecken. Außerdem kann man dann *selbst* entscheiden, in was man wann wieviel Zeit und Nerven investieren möchte. Ich meine: ganz ehrlich: Wenn mein Mann nach Hause kommt und seine Frau heulend über nem Stapel Unterlagen findet, ist das schließlich ne andere Form von "hab ich heute keine Nerven mehr für" als normal nach Hause zu kommen und "ich geh heute nicht den alten Papierkram an" zu sagen.
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