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Haushaltsplan Nummer...
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Gestern kam das Paket mit der Reinigungsflüssigkeit für den Saug-und-Wischroboter, heute hat mein Mann erneut unaufgefordert (!) das Wohnzimmer Saug-klar gemacht. Ich bin bei der Arbeit und das Teil putzt mein Wohnzimmer .
*Hach* 🤩
Wir haben noch nicht kapiert, ob und wie das Teil verschiedene Räume lernen kann, daher haben wir bisher "nur" das Wohnzimmer in Arbeit.
Aber hey: Wenn ich das Bad von Hand putze und den Flur dreckig lasse, habe ich die untere Etage fertig. (Oben ist nach wie vor das totale Chaos, aber ein halbes chaotisches Haus IST besser als ein ganzes, zumal Besuch ja nicht ins Arbeits- oder Schlafzimmer muss...)
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."(Franz Kafka)
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Zitat von Sybille im Beitrag #166
Oben ist nach wie vor das totale Chaos, aber ein halbes chaotisches Haus IST besser als ein ganzes, zumal Besuch ja nicht ins Arbeits- oder Schlafzimmer muss.
Stimmt, Sybille, und ein halbes ordentliches Haus kann anziehend auf die chaotische Hälfte wirken, um dort eine andere Ordnung zu erschaffen.
Schön zu lesen, dass ihr beide für das Wohnzimmer gemeinsam eine Routine schafft, damit der Sauger sein Werk verrichten kann.
Hallo @Sybille ,
Zitat von Sybille im Beitrag #163
Ja, vermutlich ist DAS letztlich mein Problem. Dass ich nicht zu fassen bekomme, woran es hakt.
Naja, ich meinte das Deins-Meins-Unseres-"Problem". Deine Beschreibung hört sich so an, dass es bei euch keins gibt. Das ist schön und relativ selten. Also nicht sooo selten... Aber dass unterschiedliche Sauberkeitsbedürfnisse da sind und Menschen unterschiedlich viel Zeit und Lust haben für den Haushalt, ist schon recht normal, und sehr oft schwelen deshalb kleine Konfliktherde vor sich hin, die im besseren Fall mit Humor und einem nicht zu großen und nicht zu kleinen Maß an Toleranz in Spannung gehalten werden.
Zitat von Sybille im Beitrag #163
Ich habe mehrere Anläufe des mit-Gewalt-aufräumen hinter mir. Und nach solchen Aktionen gratulieren mir die Therapeuten und sagen, jetzt hätte ich es geschafft. Und ich hänge überm Klo und breche oder stehe nicht mehr aus dem Bett auf oder fühle mich unterirdisch oder ... Und dann kann ich sehen, wo ich am nächsten Tag die Energie hernehme die Augen zu öffnen.
Zitat von Sybille im Beitrag #165
Mir erscheint nämlich der Kraftakt - Aspekt als das viel kleinere Übel, einfach, weil's ja nur EINMAL sein muss. *ein*Mal kann ich vieles tun und schaffen. Aber Woche - für Woche - für Woche...
Das verstehe ich nicht. Kannst du erklären, wieso dich so Kraftakte dermaßen fertig machen und doch das geringere Problem sind?
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Zitat von Robin im Beitrag #168
Das verstehe ich nicht. Kannst du erklären, wieso dich so Kraftakte dermaßen fertig machen und doch das geringere Problem sind?
Ich bin gut in Kraftakten. Ich glaube, weil ich davon träume, dass danach alles gut ist. Oder jedenfalls besser.
Oder jedenfalls.
Ganz schlecht bin ich in den Phasen zwischen den Kraftakten. Weil ich für die weder Ressourcen noch Plan habe.
Das läuft so: Ich sehe nur Probleme, keine Lösung. Die Therapeuten sehen ein Problem. Sie erdenken ne Kraftakt - Lösung, sagen "Sie werden staunen, wie Sie sich fühlen werden, wenn sie..." und ich mache das was die sagen. Mit der Aussicht auf diesen "Sie werden staunen" Moment ist es gar nicht so schwer noch Kräfte zu finden, die ich mobilisieren kann. Und alle Kräfte zu bündeln auf das eine Ziel... Wenn doch dann alles gut wird... was würde ich dafür NICHT tun?... Und ich warte, wie das Kind unterm Weihnachtsbaum, auf die Bescherung. Und statt ner Bescherung sagt der Therapeut "Und fühlen Sie sich jetzt besser?" und ich fühle mich kein bisschen besser, sondern genauso elend wie vorher, fix und fertig zusätzlich. UND total desillusioniert. Und die letzten Kräfte, die für ne Lösung gespart waren, sind jetzt verbraucht, während der Beweis erbracht ist, dass es DAS jedenfalls NICHT war, was mir helfen konnte. Und der Therapeut sagt "Oh" und sieht nach, was es noch an Antidepressiva gibt.
Ich weiß es nicht. Ich glaube, es ist eine wesentliche Frage, was man in Experimente investieren "kann" und wann nicht mehr genug für die Zeit danach bleibt.
Mir ging das zuletzt in der Chemotherapie so. Viele Menschen haben gesagt, ich sei positiv. Und tapfer. Stark. Eine Inspiration durchzuhalten, ohne mich hätten sie hingeworfen und was weiß ich. War ich möglicherweise tatsächlich manchmal. Und als es vorbei war. Da habe ich mich auf die Couch gesetzt. Und festgestellt, dass es nichts (mehr) gibt, für das ich aufstehen möchte. Nichts . Alles verbraucht, alles. Alles egal. Alles. Und nein, das verschwand auch nicht nach ein paar Wochen Dauerserie gucken, wie "alle" zuerst dachten. (Hätte ich völlig angemessen gefunden, aber so war's nicht ) Ich ging zum Therapeuten und der sagte "Sie müssen schon wollen" - aber ich hatte keinen Willen mehr in mir, hatte jedes bisschen Willen verbrannt. Wenn ich irgendwas gewollt hätte, hätte ich ihn ja nicht gebraucht, sondern einfach DAS getan was ich wollte... Aber "DAS" war nicht vorhanden, das war das Problem. *Oh* sagte der Therapeut und schaute nach, was es noch an Antidepressiva...
Wie ich damals wieder von dieser Couch runter gekommen bin, ist ne lange und seltsame Geschichte, die hier im Prinzip nichts zur Sache tut. Aber ich bin davon überzeugt (!) dass es bei mir letztlich um die Frage geht, wie es denn "normalerweise" SEIN soll. Weil die Kraft sonst sinnlos in Dinge fließt, die mich nirgendwo hin bringen.
Die FRAGE ist doch, wie es hier aussehen, wie ich leben, was ich tun will. Und wenn ich das nicht weiß. Dann wird kein Kraftakt das Wunder vollbringen, es hier "perfekt" hinzubekommen. Weil es sowas gar nicht gibt.
Aber wenn ich was FINDE. Etwas, wovon ich sage: "So soll es sein, so kann es bleiben, so hab ich es mir gewünscht" (Therapeut: "Sie müssen es wollen") Ja, wenn ich was finde, wovon ich der Meinung bin, dass ich es haben will. Dann kann ich ja abwägen wieviel oder wie wenig Kraftakt ich in exakt diesen Punkt stecken WILL. Weil's dann ja ne Antwort auf "lohnt das den Aufwand?" gibt, die nicht aus alles-sch***-egal-Couch besteht.
Und daher denke ich, dass ich, sollte ich irgendwann zu der Überzeugung gelangen, ein Aquarium, eine Bibliothek, ein Rosenbeet oder ein aufgeräumtes Schlafzimmer zu wollen (!) auch die Kraft finde es per Kraftakt anzulegen. Steckt doch dann quasi im Ergebnis.
Die Kraft in dieses Haus umzuziehen, habe ich zB schonmal gehabt. Ich hab festgestellt , dass die alte Wohnung doof war und ich was anderes WOLLTE. Ewig gesucht. Mich in diese Hütte verliebt. Sie gekauft. Und bin hergezogen. Weil ich es wollte. Und nach dem Umzug war ich zwar ernsthaft erledigt. Aber das Haus macht mich jeden Tag 10% glücklicher als ich ohne Haus wäre.
Jeden einzelnen Tag. Glaube ich wirklich.
Und so habe ich mich vom Umzug erholt. Und jetzt wohne ich hier. Und wenn alles zum heulen ist, hab ich immer noch im Sommer den Garten und im Winter den Kamin und nen Arbeitsweg von ~15 Minuten Fahrrad und das geht auch nicht dadurch weg, dass gefühlt alles doof ist. 😃 10% glücklicher als vorher. Jeden Tag.
Und es ging ohne ich-steh-nie-wieder-aus-dem-Bett-auf-Reaktion. Nur mit zusammen gebissenen Zähnen und ner Menge Arbeit. Ich muss den Kraftakt nur wollen schätze ich ...
Aaah. @Sybille -
jetzt habe ich das verstanden und ich glaube, du machst es genau richtig!
Ohnehin erreicht man einen Zustand im Haus, mit dem man zufrieden sein kann, immer nur in vielen Schritten. Falls überhaupt jemals. Weil es ist m.E. die Natur des Menschen, immer irgendwas ändern zu wollen, und die Natur der Dinge, dass sie sich von selbst ändern im Sinne der Entropie. Oder auch: Wir wollen immer mehr Ordnung, und alles wird ganz von selbst immer unordentlicher, wenn man nichts dagegen tut.
Also ist es sehr vernünftig, die Sache so anzugehen, dass der jeweils nächste Schritt direkt eine Verbesserung bringt. Also z.B. auf-der-Terrasse-Kaffee-trinken wollen und dann dafür sorgen, dass das geht. Es erinnert mich auch an die Aufräummethode einer Youtuberin... Die findet es essentiell, dass man beim Aufräumen kein neues Chaos erzeugt und jederzeit aufhören kann und dann trotzdem eine Verbesserung erzielt hat. Also schmeißt sie an einem Ort, den sie aufräumen will, als erstes den Müll weg, schnappt sich dann ein Teil, das woanders einen festen Platz hat, und bringt es da hin. (Und wenn dann was dazwischen kommt, hat sie jedenfalls ein bisschen was geschafft.) Bei Teilen, die keinen festen Platz haben, lautet die "magische" Frage: "Wo würde ich nachsehen, wenn ich danach suchen würde?"
Lautet die Antwort: "Ich käme nie auf die Idee, dieses Ding zu suchen!", kann man es aus dem Haushalt mit Sicherheit entfernen. Dies hier von ihr fand ich sehr praxisnah:
htt ps://you tu.be/BZS57n5LR6k?si=wgJtLHwole_0rdNV
Ich habe auch schon so einige Aufräumversuche hinter mir, bei denen ich zwar hinterher nicht völlig erschöpft und deprimiert war, aber dafür hat der Aufräumversuch mehr Chaos verursacht als beseitigt. Z.B so tolle Ideen wie den ganzen Papierkram aus den 3 überquellenden Ordnern rausholen und zusammenschmeißen mit den 3/4 des Papierkrams, der nicht mehr in die Ordner passten, und dann ca. 30 Ordner ins Haus schleppen und in der gesamten Küche tagelang Papierstapel verteilen, um das Zeug irgendwie zu sortieren. Irgendwann möchte man die Küche für was anderes nutzen, und dann schiebt man all die Stapel und auch das Unsortierte zusammen... Und weiß dann überhaupt nicht mehr, wo sich irgendein wichtiger Zettel befinden könnte. 👍🤣
Konmari würde definitiv bei mir wieder so enden. 😁
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