Hey Draculara,

deine Metapher passt bestens zur Burg des Grauens.
Sie hat was und dennoch finde ich sie eher destruktiv (wenn auch ein wenig Humor darin liegt). Nach einer Einäscherung...geht da noch was?

Natürlich kannst du dich zum Positiven ändern. Davon bin ich überzeugt und ich traue dir das zu, auch wenn du selbst gerade das Handtuch schmeisst.
Nicht auf dem Weg der Disziplin, der funktioniert nicht. Das hast du bereits häufig genug ausprobiert und der verleitet dich zum Aufgeben.
Habe ich auch gemacht. Es mit harter Disziplin probiert. Hat kaum was gebracht, da stimme ich dir zu. Das ist einfach nur anstrengend - ich schrieb mal...etwas ins Hirn hämmern wollen...geht nicht für mich.
Einfach keinen Bock mehr zu haben, naja, kann ich verstehen, aber das ist für mich ein Ausdruck von Depression. Das krasse Gegenstück zu deiner genialen Motivationsstrategie: Putzen und Aufräumen mit Sporteinheiten zu verbinden und dabei gute Musik zu hören.
Depressiv sein willst du auch nicht wirklich, wenn du ehrlich zu dir bist. Das ist das leichteste, was dein Körper zu bieten hat, um dir Schutz zu bieten vor den Gefühlen, die hinter der Wut auf dich warten.

Genau, wenn der Freund sich beschwert keine Freunde zu finden, ist es bei ihm heraus zu finden, weshalb das so sein könnte.

Die Wut ist wichtig für dich. Sie befähigt dich traurig darüber zu sein, sie befähigt dich später ggf. zu verzeihen (steckt ein wenig vom Verzeihen in deinem Mitleid, weil er durch sein Handeln aus deiner Sicht armselig ist?)
Dein Blick wendet sich ihm zu. Was ist mit dem Blick zu dir?
Kannst du auch Mitleid mit dir haben? Das Wort Selbstmitgefühl gefällt mir besser als Mitleid.
Falls ja, wo in deinem Körper könnte sich das Selbstmitgefühl befinden?

Liebe Grüsse
Sonja

Hi Draculara,

nicht gleich das gesamte Trauerpaket, das in dir wohnt zulassen. Das ist zuviel dessen, was du verkraftest.
Einfach den Teil zulassen, der mit der kleinen Situation dieses Menschen zu tun hat, über den du enttäuscht bist. Zum Üben möglicherweise genau die richtige Dosis und eine Situation, die weniger gewichtig in deinem Leben ist, als die von dir aufgelisteten.
Die sind nicht dran.

Zu prüfen, wo im Körper sich Wut äussert oder wo im Körper sich Traurigkeit äussert, das ist eine Aufgabe, die nicht jeder kann. In sich hineinhören sozusagen. Das ist etwas, das man mit Achtsamkeitsübungen nach und nach lernen kann.
Dann spürst du neben den aufgezählten Elementen, weit mehr.

Es gibt ein ganzes Buch zu Sebstmitgefühl, das so heisst. Ich mag es.

Hast du mal so was ausprobiert, achtsam in den Körper spüren?

LG
Sonja

Zitat von Draculara im Beitrag #39

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Der "Freund" beschwerte sich immer bei mir, selbst keine Freunde gefunden zu haben, dort wo er jetzt wohnt. Ich weiß auch den Grund: Er bietet nur seine Freundschaft an, wenn die Leute was für ihn tun.

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