Ordnung schaffen - mit kleinen und großen Schritten.

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29.11.2019 15:25
avatar  Caro
#51
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@Wolfram
@speicher°assel

Lieber Wolfram,
Du hast geschrieben

Zitat von Wolfram im Beitrag #50
So eine positive Liste würde ich allenfalls zu Anfang noch gut finden. Negativ finde ich, dass ich immer daran erinnert werde, was ich vorher Negatives hatte oder was ich weggeworfen habe. Nützlich könnte es nur sein, wenn man sich aufschreibt, was man wohin umgeräumt hat. Um es später wiederzufinden. Aus der Gewohnheit heraus, sucht man nämlich immer dort, wo man es hingemüllt hat. Darum ist Aufräumen dann auch schwierig.

viele Grüße
Wolfram


Das mit dem Suchen aus Gewohnheit am alten Platz kenne ich auch.
Da ist es dann nach dem Aufräumen eventuell schwierig und es dauert eine Weile bis man wieder alle neue Plätze abgespeichert hat.
Ich weiß oft noch alle Plätze, wo ich die Dinge in meinen früheren Wohnungen aufbewahrt habe.

Aber mal zu der positiv Liste.
Ich habe da was anderes gemeint, als du glaube ich.

Goofy, fragte nach Motivation etwas zu tun und nicht zu verschieben.
Wenn man einen sich einen zu großen Berg vornimmt bzw. immer alle Dinge auf einer ToDoListe vor Augen hat, die zu lang und daher gar nicht erfüllbar ist, dann tendiert man dazu zu sagen, das schaffe ich sowieso nicht und ist sehr schnell entmutigt und beginnt erst gar nicht. Ganz besonders, wenn man dazu tendiert immer alles auf einmal und perfekt machen zu wollen bzw. machen zu müssen glaubt.
Oft gibt man dann auf und verschiebt es, so wie Goofy es beschrieben hat.
Daher finde ich es gut sich ganz kleine Aufgaben vorzunehmen. Mini-Aufgaben und dann ganz bewusst eine Erfolgserlebnis zu sehen.
Man hat das Gefühl man hat begonnen, man fühlt sich gut, weil man wirklich etwas getan hat und das geht dann auch bei nur ganz wenig Zeit.
Man fühlt sich nicht so wie beim Verschieben von Aufgaben schlecht , sondern man fühlt sich gut, weil man wirklich etwas getan hat.
Es war einfach dieses positive Gefühl zu erreichen und daher ist man es am nächsten Tag auch motivierter es ein kleines Stück weiter zu machen.
Nicht zu große Ziele setzen, nicht zu viel auf einmal wollen.
Dadurch bleibt man dann in ganz kleinen Schritten eher dabei und die Motivation wächst weil man ja was geschafft hat.
Man gibt nicht gefrustet auf, weil die Aufgaben nicht zu bewältigen sind, sondern macht Minischritte und die Minischritte werden größer.
Man darf ruhig erkennen, dass es okay ist kleine Schritte zu machen, weil oft im Alltag große Projekte gar nicht machbar sind und man zuviel von sich erwartet.
Lieber kleine Minischritte und dann positiv gestimmt und immer mehr motiviert dranbleiben , das Dranbleiben führt dann zum Ziel.
Nicht zu viel auf einmal wollen. Das Chaos ist nicht in einem Tag entstanden und es dauert auch seine Zeit bis es bewältigt ist.
Mir ging es dabei nicht nur auf aufräumen oder sortieren , sondern um ellenlange unüberschaubare und nicht zu bewältigende ToDoListen, die man sich schreibt.
Ich finde es wichtig sich klar zu machen, dass solche Listen auch andere Menschen nicht auf einmal bewältigen können und das man sehr oft im Chaos landet, weil man sein ganzes Leben lang zu viel auf einmal bewältigen wollte und über seine eigenen Grenzen geht.
Viele denken, das andere Menschen das schaffen und machen das dann an der eigenen Person fest und glauben es liegt nur an ihnen.
Nein, oft verlangt man zu viel von sich und sieht nicht, dass das niemand schaffen kann und man sich selbst nur immer wieder frustet.
Ich habe weisst, dass man sich selbst oft Listen schreibt um den Kopf frei zu haben bzw. um wichtiges nicht zu vergessen.....
Aber auch ich habe erlebt, dass man dann zu wirklich wichtigen Terminangelegenheiten und ähnlich wichtigem auch ganz viele andere Dinge schreibt und da kommt dann oft dazu , dass man Probleme hat wichtig und unwichtig zu trennen und alles für gleich wichtig hält . So werden solche Listen unüberschaubar und zu lange und der Zweck , dass man die ganze wichtigen Dinge aufschreiben wollte um sie nicht zu vergessen und gleich zu erledigen ist dann oft nicht mehr gegeben.
Wenn ihr mal selbst überlegt und ehrlich zu euch selbst seid, dann fällt bestimmt vielen von euch auf, dass es nicht nur mir, sondern auch euch passiert, dass ihr bei solchen Listen nach dem Lustprinzip vorgeht und oft erledigt man dann wichtige Dinge nicht ,sondern sucht sich von der Liste dann meistens die Sachen raus, die man gerne macht. Oder zumindest die bei denen man die wenigsten Unlustgefühle hat. Die Motivation an die wichtigsten Dinge unliebsamen aber wichtige Dinge ranzugehen steigt nicht.
Oder man übersieht diese Dinge in der Menge der zuerledigenden Sachen und stürzt sich auf die erstbesten Dinge und um sein Gewissen zu beruhigen.
Diese Liste ist am PC besser, das hat Speicher Assel in einem anderen Beitrag geschrieben und da kann ich ihr zustimmen, denn ansonsten sucht man den Zettel sehr häufig. Gleichzeitig finde ich es einfacher und schneller solche Listen am PC zu aktualisieren, als sie mühevoll von Hand zu schreiben. Gleichzeitig habe ich aber immer lieber eine Liste in Papierform und kann da was durchstreichen und dazu schreiben oder markierten. Aber das ist ja kein Problem, denn man kann die Liste ja ausdrucken.
Im übrigen nutzt es auch nichts keine lange Liste zu schreiben, da die meisten diese umerfüllbare Liste im Hinterkopf haben.
Es geht eher darum umzudenken und mehr auf sich selbst zu achten und sich selbst zu verzeihen bzw. seine eigenen Grenzen zu erkennen und nicht permanent zu viel zu verlangen.
Denn wenn dieses eigentlich müsste ich ja noch so viel tun im Hinterkopf ist , dann hat man nie wirklich Freizeit und kann nie wirklich richtig entspannen und man hat immer das Gefühl nicht genug getan zu haben.
Oft geht man dann nicht ins Bett weil man ja noch so viel tun wollte ??? Oder müsste!!!! Aber man ist eigentlich schon viel zu müde und kann doch nichts mehr tun......
Daher ist es echt hilfreich sich Mini-Aufgaben vorzunehmen und sich ansonstens mal bewusst frei zu geben.
Das ist schwer und ein langer Umdenkprozess. Die meisten von uns haben von klein auf vermittelt bekommen, dass wir nur etwas wert sind, wenn wir funktionieren und etwas leisten.
Sich selbst zu loben und etwas gut zu finden, etwas was man gemacht hat und das kein anderer gut finden muss , sondern man muss selbst lernen ganz kleine Dinge die man schafft zu würdigen und man darf auch Zeiten haben in denen es einen nicht so gut geht und es eben nur langsam voran geht.
Das hat nichts mit unserem Wert als Mensch zu tun.
Das sind alles Dinge die wir mit dem Verstand oft begreifen aber auf der emotionalen Ebene im Unterbewusstsein da laufen oft alte negative Programme ab, denen wir uns gar nicht wie bewusst sind.

Wegen der positiven Liste , die soll euch zeigen was ihr alles so am Tag erledigt und wie unendlich viel das ist und dass ihr euch dann echt mit gutem Gewissen auch freigegeben und entspannen könnt.
Das hat einfach den Zweck den Selbstwert zu fördern und auch zu sehen, dass es unheimlich viel ist und das fördert auch die Motivation den Blick auf das Erreichte zu lenken, statt auf das Negative, was ihr wie einen Berg täglich vor euch herschiebt und was oft lähmt .
Und ich schreibe hier nicht nur theoretisch, sondern ich habe kenne all das auch .
Kenne diese Listen und es ist teilweise der beste Weg ins Burnout.
Auch ich denke sehr oft bzw. meistens eher noch negativ und will zu viel auf einmal.
Irgendwann fehlt aber die Kraft, weil der Körper und die Psyche die Notbremse zieht.

Ich habe hier neulich bei zwei Mitgliedern gelesen, die haben ihren ganzen langen Tag aufgeschrieben und was sie da alles leisten und was alles an ihnen hängt und das war unendlich viel .
Ich weiß gerade nicht mehr wer das war, aber ich fand das sehr gut , dass die beiden sich mal bewusst aufgeschrieben haben , was sie alles leisten.....

Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist zu verdeutlichen , was ich meine.
Es sind eigentlich mehrere Dinge und insgesamt geht es ums positive Umgehen mit sich selbst und positive Denken.
Viele Grüße und ganz viel Motivation von Caro


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29.11.2019 16:31
avatar  Wolfram
#52
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danke @Caro

das Problem ist, dass es bei mir ganz anders ist. Ich kann nicht mehr mit kleinen Schritten wegwerfen. Aufräumen schon garnicht. Das Alltägliche schaffe ich noch. Um etwas umzuräumen, müßte ich Sachen auf der Terrasse zwischenlagern und da kann ich nicht sagen, heute bringe ich das auf die Terrasse, morgen räume ich um und übermorgen bringe ich wieder rein. So geht das nicht. Wenns regnet, oder stürmt, ist alles vernichtet. Da bräuchte ich schon Hilfe, um alles in mittelgroßen Schritten auf einmal zu machen. Sachen rüberzureichen geht schneller als über Berge rüberzusteigen.
Als ich mein Haus gebaut habe, war und bin ich immer noch stolz darauf, das geschafft zu haben. Mein Vater und mein Chef haben nicht geglaubt, dass ich das schaffen könnte. Warum, weil sie das selber nicht konnten und ihre Nichterlebnisse auf mich zu übertragen versucht haben. Ja, da hatte ich wirklich Minischritte. Mußte noch arbeiten, Informationen sammeln und dann langsam angehen. Hab auch Pausen gemacht. Hat dann 6 Jahre gedauert. Sicher ging es bei anderen schneller, aber die haben höhere Schulden gemacht.

In den PC zu schreiben, ist sicherlich ein Gedanke, aber das funktioniert nicht. Mache ich den PC an, dann bin ich den ganzen Tag da dran. Ich mache den deshalb erst später an, damit ich nicht so lange davor sitze. Ich brauche auch keine Liste, ich muß nur die Augen aufmachen, d.h. von Bildschirmen weg zu drehen, dann sehe ich, was ich tun müßte. Es liegt daher nicht an einer fehlenden Liste, sondern, daran, dass ich das Gefühl habe, etwas zu verpassen. Das Aufräumen rennt ja nicht weg. Aber die Informationen möglicherweise schon. Ich brauche eine Motivation, davon habe ich 2 Möglichkeiten. Beides ist aber nicht leicht.

viele Grüße
Wolfram


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01.12.2019 13:27
avatar  Goofy
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Besuch war da. Dass ein paar Sachen rumliegen ist ja normal, schließlich lebt da ja auch jemand. Ich will mich auch nicht als übertrieben ordentlich darstellen.
Ein guter Abend, wird sicherlich wiederholt. Nur die Schlafzimmertür bleibt bis auf weiteres zu, und manche Schranktüre auch.


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02.01.2020 04:45
avatar  Goofy
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Wieder ein Monat vorbei, in dem ich hier nichts geschrieben habe.
Und auch ein Monat, in dem ich daheim keine großartigen Fortschritte gemacht habe. Obwohl ich die Zeit dazu gehabt hätte.
Aber: Ich habe den Zustand soweit gehalten, dass ich es, falls Besuch “droht“ (freu) in 15 bis 30 Minuten wieder hinbekomme. Zumindest akzeptabel - eine Küche muss ja nicht immer frisch geputzt sein. Das Geschirr von einem Tag darf ja schon mal rumstehen.

Ich muss sagen, so eine Wohnung sauber zu halten ist ganz schön schwierig. Allein dieser ganze Staub und Krümel, die mache ich ja nicht selber.
Ich muss also immer mehr putzen als ich selbst verursache. Wie gemein :)


Kürzlich hat jemand beim Thema Ordnung leicht gelästert “bei dir ist bestimmt alles top aufgeräumt daheim“.
Er kennt meine Wohnung nicht. Aber mein Auto und mein Verhalten in Hotelzimmern.

Ich habe ihn zu mir eingeladen :)


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15.04.2020 17:38
avatar  Goofy
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So, wieder eine längere Zeit vorbei, ohne dass ich hier etwas geschrieben hätte. Dabei habe ich es mir so vorgenommen, immer in kleinen Schritten, und dann hier wieder berichten.

Doch, warum schreibe ich nicht? Grund 1, natürlich, ich hätte schon Zeit, aber "morgen" reichts ja auch noch.
Und, 2., ich wollte ja immer berichten, was sich so entwickelt. Und es entwickelt sich eben nichts (mehr).

Im November war ich so weit, dass ich mit einer Aktion es geschafft habe, die Wohnung besuchstauglich zu machen. Natürlich auf den letzten Drücker - aber das brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Nur eine Tür (Schlafzimmer) bleibt zu.
Seitdem tut sich hier nicht mehr viel. Kaum weitere Entwicklung, wirklich wichtige Dinge gehe ich nicht an, und im Schlafzimmer (wo zuerst der Schubladenschrank für die Kleidung sauber war) sieht es eher wieder schlechter aus.

Aber, meist kommt Besuch ja nicht völlig überraschend, eine halbe Stunde hat man ja meist schon noch Zeit. Und so mache ich das seitdem, immer wenn Besuch kommen könnte, wird hier geschwind mal durchgewirbelt. Und wenn die Chance auch nicht so riesig ist, trotzdem. Zumindest wenn es Besuch sein könnte, den ich gerne hier habe.
Nur einer kam mal völlig überraschend, Kind voraus in die Wohnung gehuscht, Papa hinterher "nur mal sehn wie deine Wohnung geschnitten ist. Mir egal wie es aussieht". War dann aber auch "ok", und kurz drauf beim etwas längeren Besuch war ich vorbereitet.

Es sieht dann nicht immer top sauber und aufgeräumt aus, und erweckt vermutlich den Eindruck, dass ich unvorbereitet bin - aber es ist so, dass es geht und "Freunden" nicht gleich negativ auffällt und für sie "ok" ist (vermute ich, denn manche kommen ja wieder).

Und so hatte ich die letzten Monate vier, fünf Leute hier. Und das ist doch schonmal sehr gut, dass ich das über ein paar Monate so halten konnte. :)


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