Kontrolle und Selbsterhaltungstrieb

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24.02.2014 22:51
#16
Ta
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Ja,ja, davon kann ich teilweise auch ein Lied singen aber genau umgekehrt. Mama wundert sich, dass ich kaum was mitbekommen habe und umsetze, was
sie für Kardinaltugenden hält : Pünktlichkeit,Pflichtbewusstsein,Zuverlässigkeit,Fleiss,Ausdauer,Schnelligkeit.
andererseits habe ich durchaus was Gutes mitbekommen, was ich selber lebe : Lesen,Musik, Organisationstalent(aber nur ein bisschen)Reisen.
Grüssele Mausohr


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25.02.2014 22:29 (zuletzt bearbeitet: 25.02.2014 22:31)
avatar  Kayla
#17
Ka
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Hallo Mausohr!
Ach die verflixten Muttis. Ich bin pünktlich und pflichtbewusst, aber mir fehlt der Ehrgeiz, auf einem Gebiet eine Leuchte zu werden und dadurch auch die Beharrlichkeit. Zum Ausgleich dafür bin ich extrem kreativ, lerne unglaublich schnell und gern und kann andere für jeden Mist interessieren, der mich gerade interessiert.
Was ich wirklich schaffen will, das schaffe ich auch - bei mir geht alles 240% oder gar nicht, aber halt immer nur genau so viel wie ich brauche und keinen Tick mehr.
Es fällt mir spielend leicht, mich in andere Menschen hinein zu versetzen, oft verstehe ich auch die Eigenarten von Menschen, die, von außen betrachtet, wirklich pervers sind (sie zu verstehen, heißt nicht, sie zu tolerieren, nur mal als Anmerkung). Ich kann nahezu jedem alles aus der Nase ziehen, was ich wissen will un habe 0 Respekt vor Titeln oder Positionen. Wenn ich irgendwas erreichen oder wissen will, dann kriege ich den Betreffenden auch zu greifen, dens betrifft, egal wo der sitzt und was für eine Respektsperson der ist.
Logischerweise neige ich daher auch zu manipulativem Verhalten. Das ist schwierig. Wenn man weiß, was jemand hören will, kostet es Überwindung, bewusst trotzdem ie eigene Meinng zu sagen, vor allem, wenn man sich das Leben dadurch nicht einfacher macht.
Und es gibt Gebiete, da bin ich absolut und völlig lernresisent. Wenn ich weiß, dass eine Sache nur mich und einen anderen angeht un wir beide davon nur Nutzen haben und andere keinen Schaden, dann kann mir der Rest der Welt gern vorbeten, wie "albern und unausgereift" mein Verhalten in dieser Sache ist. Das interessiert mich wie der berühmte Sack Reis.
Mir muss es gutgehen. Das kommt zuerst. Und ich darf durch meinen Egoismus nicht das Leben anderer erschweren. Punkt.
Also siehs mal so. Du bist vielleicht nicht die perfekte "Muttis Tochter", aber Du bist eine perfekte Tante Mausohr - und das macht Dich schließlich einzigartig, nicht wahr?

Kay



Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


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26.02.2014 14:44
avatar  Sonea
#18
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Ich wollte noch kurz beim Mutti-Thema anschließen...
ich habe ja schon in dem ein oder anderen Threat erwähnt dass meine Mutter schon eh und je psychisch schwer Erkrankt ist, ich auch in diesem Umfeld aufgewachsen bin. Ich habe es mir eigentlich zum Ziel gemacht, alles zu werden, nur nicht so wie meine Mutter!!! Das mag sich jetzt vielleicht etwas böse anhören, aber ich bekomm manchmal schon Aggressionen, wenn sie wieder dieses schwächliche, hilflose "Getue" an den Tag legt. Sorry, ich weiß es ist kein Getue, aber dieser fehlende Biss nervt mich gewaltig. Wahrscheinlich hätt ich einfach lieber eine Mutter die stark ist und mir gezeigt hätte wie Leben funktioniert und nicht andersrum. Für meine Mutter bin ich sowas wie ein Arzt und Therapeut, bei dem sie auch ohne Termin in die Sprechstunde kommen kann. Nun ja, da hab ich mich auch dazu machen lassen, ich denke tatsächlich ich weiß es besser (als Mutti) und rede mir den Mund teilweise fusselig. Jetzt sehe ich es eher als meine Aufgabe mich davon (endlich!) zu lösen, mich nicht mehr als seelischen Mülleimer missbrauchen zu lassen. Dafür gibt's Profis!

Schlimmer noch finde ich, dass sich meine Mutter seehr mit mir identifiiert. Sie macht immer wieder auf unsere Gemeinsamkeiten aufmerksam, die ich ja gar nicht haben möchte. Jetzt wo ich mich ja auch bei meinen Eltern mit meinem Messieproblem und diversen psychischen Problemen geoutet habe, fühlt sie sich noch mehr bestätigt, dass ich so bin wie sie. Vielleicht bin ich so, weil sie so ist, sie mich zu so gemacht hat.
Dass vor einigen Wochen, ich war gerade einkaufen, eine Bekannte von ihr mich erkannt hat, aufgrund der angeblichen Ähnlichkeit, hat sie noch mehr bestätigt. Schon blöd wenn man sich am liebsten so weit wie möglich von seiner Mutter distanzieren möchte, Sie jedoch schon beinahe Verschmelzungsgedanken hat und am liebsten einen verbündeten Mitkranken neben sich hätte.
Da fällt mir noch ein, was sie im Anschluss (als mich die Bekannte meiner Mutter erkannt hat) gesagt hat.... Irgendwie hatten wir es vom "Aussehen" und dass ich mich gerade gar nicht wohl in meinem Körper fühle.... Sie fragte micht: "Findest du mich hübsch?".... (Ja was soll ich denn darauf sagen????Hä?) Natürlich habe ich mit "JA!" geantwortet (obwohl ich ehrlich gesagt finde, sie sieht mittlerweile einfach nur fertig und verlebt aus, kann man aber klar nicht sagen. Darauf hin sagte sie: "Siehst du, da wir uns so ähnlich sind, bist DU auch hübsch!" Echt frustierend... da meine Antwort höflichkeitshalber ja nicht mal der Wahrheit entsprach und noch frustrierender wenn diese Ähnlichkeit tatsächlich bestehen sollte. grrrrr


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27.02.2014 00:32
avatar  Kayla
#19
Ka
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Ach Sonea,
Du machst Dir mit den Gedanken doch nur das Leben schwer. Ich HATTE eine starke Mutter, eine unglaublich starke sogar und wollte trotzdem niemals sein wie sie. Denn was Du an "Zuwendung" zu viel bekommst, blieb bei uns ganz außen vor. Meine Mutter wollte und will niemanden mit ihren Problemen belasten, die löst sie allein ...
Allerdings mischt sie sich auch, wenn sie grad mal keine eigenen hat, sehr gern in die anderer ein und früher war das halt oft auch ich.
Sie ist so rational wie ich emotional bin, ist exakt der absolute Profi auf ihrem beruflichen Gebiet, der ich nie sein wollte und kann und hat es niemals gelernt, nach zu geben, nicht einmal, wenn sie weiß, dass sie im Unrecht ist. Neben ihr fühlt sich jeder klein.
Es hat fast 30 Jahre Mutterbastinenz gefordert, bis ich damit umgehen und über mich selbst lachen konnte.
Misst man uns aneinander, bin ich immer der Verlierer. Und? Wenn ich ihr zuhöre, ihre Umtriebigkeit spüre, ihr "nie zur Ruhe kommen", dann weiß ich, dass das einfach nicht meins ist. Ich will keinen großen, fordernden Freundeskreis haben, auch wenn das bedeutet, vielleicht mal warten zu müssen, bis jemand Zeit hat, um mir bei irgendeiner Sache zu helfen. Ich mag auch keine Exarbeitskollegen regelmässig in der Stube sitzen zu haben und dann über "alte Zeiten reden". Das ist Moms Weg, nicht meiner. Ich liebe es, viel allein zu sein, Ruhe zu haben, tun zu können, was ich mag und weder mit Überraschungsbesuchen genervt zu werden, noch auf irgendwelche langweilige Geburtstagsfeiern eingeladen werden.
Witzigerweise sehe ich meiner Mutter tatsächlich ähnlich, und an der Stimme, am Telefon, können uns viele nicht mal auseinanderhalten. Weißt Du, was das ist? Das sind Launen der Natur. 30 Jahre nach meinem Auszug bei ihr, hatte ich genügend Zeit, mich in Ruhe von ihr weg zu entwickeln. Wenn ich heute noch irgendwas auf ihre Erziehung schieben müsste, hätte ich jämmerlich darin versagt, an mir selbst zu arbeiten. Mir fällt aber auch gar nix so richtig ein, außer einigen recht positiven Dingen.
Ach was. Unsere Eltern sind unsere Eltern sind unsere Eltern. Wir entscheiden ja nicht einmal wirklich, ob wir ihnen ähnlich sein wollen, ein Teil davon ist charakterliche Veranlagung, also ein bissie vorprogrammiert. Nur was wir draus machen - das liegt dann allerdings bei uns ;-).

Gutnachti
Kay

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27.02.2014 07:24
avatar  IBI
#20
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Liebe Kay,

das liest sich fast als würdest du meine Mutter beschreiben. Die Ausnahme ist der Punkt mit den EX-Arbeitskollegen. Ich glaube im Angestelltenverhältnis arbeiten ist nicht ihr Ding. Sie hat sich selbstständig gemacht, um ihre Freiheit auch in diesen Bereichen zu behalten. Das letzte Mal angestellt war sie vor meiner Geburt.

Deine letzten 4 Zeilen stimmen mich sehr nachdenklich. Danke
Sonja


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