Hallo Ihr Alle,
kennt hier noch jemand das Phänomen, dass Treppen dazu neigen, sich zu verschmälern, weil sich an der Seite jeder Stufe ein kleiner Stapel mit Zeug breitmacht, der im Zweifel nach oben oder unten getragen werden sollte? Manche dieser Stapel sedimentieren dann über Monate vor sich hin. Was für ein Mist. Neulich bin ich auf den letzten begehbaren Zentimetern einer dieser Stufen ausgerutscht und hingeknallt. Hübsche blaue Flecken, ich seh aus wie ein Fall für's Frauenhaus, aber nein, ich bin bloß ein Messie, der die Treppenstufen unzähligen Geschenkpapierrollen überlassen hat.
Davor hatte ich im Keller mehrere Erleuchtungen, als ich beim abschließenden Sortieren der Weihnachtsdeko sieben (!) Lichterketten fand. Ist das zu glauben? Denn ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich vor Weihnachten die neuste dieser Ketten gekauft hatte mit dem Gedanken: "Funktioniert die, die ich zuhause habe, denn noch? Ist die nicht kaputt gegangen? Und wenn sie jetzt noch funktioniert, dann geht sie vielleicht an Heiligabend vor der Bescherung kaputt. (Hatte dabei das traurige Gesicht meines Sohnes vor Augen) Besser ich hab eine in Reserve." Nun, ich hatte tatsächlich eine Kaputte im Keller, defekt seit Jahren, und ich habe sie aufgehoben mit dem naiven Gedanken, man könnte sie vielleicht reparieren (lach). Aber daneben hatte ich bereits sechs in Reserve. Und VERGESSEN. Jedes Jahr kam eine neue dazu mit ähnlichem Gedankengang wie oben. Daneben fand ich etwa 15 Kilo Kerzen aller Farben und Größen. Damit könnte ich die Wohnung ein Jahr komplett stromfrei illuminieren (allerdings mit der Gefahr rußgeschwärzter Decken und Wohnungsbrand).
Ich habe nun beschlossen, mir einen Zettel in die Geldbörse zu stecken, auf dem ich notiere, was ich keinesfalls brauche oder kaufen sollte: Lichterketten, Kerzen, Geschenkpapier, Socken, Plastik-und Metalldosen, etc., usw..... Vielleicht funktioniert das ja, denn im Laden befällt mich manchmal eine eigenartige Hamsterkaufstimmung.

Ansonsten frage ich mich, warum die Spammer(-Maschinen?) in diesem Forum ausgerechnet Hochzeitskleidung anpreisen? Wieso nicht selbst-entsorgende Duft-Müllbeutel oder selbst-organisierende Ordnungssysteme oder selbst-vernichtenden Nippes?
LG
Chrissy

Hallo Krikel,
beim Lesen habe ich mich gefragt, was Du von mir denken würdest, wenn wir uns z.B. beruflich begegnen würden. Vielleicht würdest Du denken, dass ich alles im Griff hätte, da ich mich bemühe, diesen Anschein zu erwecken. Damit will ich sagen: ich glaube, alle versuchen, nach Außen hin ein mehr oder weniger geglättetes und retuschiertes Bild von sich vorzuzeigen. Wieso auch nicht? Warum sollten auch mein Chef oder mein Kollege wissen, dass ich ein MessieProblem etc. habe? Meine Probleme sind nicht für die breite Öffentlichkeit in meinem Alltag bestimmt. Ich mache meinen Job gut und basta, und schließlich werde ich dafür bezahlt. Wenn DAS Blenden oder Manipulieren ist, dann tue ich es wohl auch.
Weiterhin habe ich mir vorgestellt, dass Du mit Deinem Krümelchen und einem Vollzeitjob ja kräftemäßig am Anschlag sein musst. Das, und die Tatsache, dass ein kleines Kind Rituale braucht, schränkt Deinen Handlungsspielraum hinsichtlich Veränderungen schon ziemlich ein. Man nimmt ja immer den energieärmsten Zustand ein, und vermutlich hast Du den gefunden mit genau dieser Zeiteinteilung etc. Dein Alltag muss Dir vorkommen wie eine Tretmühle, und das, was Dir wichtig ist, bleibt dabei immer auf der Strecke. Manchmal hilft es, sich daran zu erinnern, dass das nicht ewig so weitergehen wird. Dein Sohn wird größer werden und bald schon kleinere "Jobs" erledigen können, z.B. Geschirr in die Küche tragen o.ä. und seine Spielsachen selber aufräumen. Und er wird selbständiger werden und sich alleine beschäftigen können, während Du eine halbe Stunde Yoga machst. Im Übrigen brauchst Du kein schlechtes Gewissen wegen des Fernsehers zu haben, falls er nicht täglich stundenlang davorsitzt. Beim Stichwort Urlaub fiel mir ein, dass es schöne Kinderhotels gibt, wo die Kids auf Wunsch betreut und bespasst werden, während Mama sich im Wellnessbereich erholen kann, vielleicht wäre das mal was für Euch.
Liebe Grüße
Christine

Habe sehr gelacht. Klingt nur allzu bekannt, ich glaube, ich war schon in jedem Stück. Ich denke aber, dass materielle Unsicherheit nicht zum Glücklichsein beiträgt. Das ist eine Form von Stress, Stress macht Magengeschwür und Angst, Angst essen Seele auf.
LG
Chrissy

Hihi, Mausohr, könnte sein, dass unsere Mamas sich bzgl. Fernsehzeitschriften und so ein bisschen ähnlich sind... :-) ?!

Ja, und bitteschön Funzo/Billy, für die Erinnerung an Mutti, gern geschehen.
LG
Chrissy

Vielen Dank Funzo für die ermutigenden Worte.
Ich kenne (leider) Leute, bei denen ist "nicht aufgeräumt", wenn die Fernsehzeitung aufgeschlagen auf dem Couchtisch liegt. Das ist eine andere Welt...
Aber ich bin froh, dass der Wasserwerker so widerstandslos wieder gegangen ist, denn was er gedacht hätte, wäre er im Keller gewesen, hätte ich nicht gewollt, dass er denken will...
Ich weiß nicht, ob es für manche Menschen eine echte Lösung sein kann, wenn sie einfach auf Lagermöglichkeiten verzichten. Für mich wär es nichts. Ich hätte trotzdem genausoviel Zeug, nur auf kleinerem Raum (schlimme Vorstellung).

Und ja, Mausohr, ich hab auch gelesen, dass das Messie-Problem mit dem Alter tendenziell ausgeprägter wird. Wenn das Ändern einem im Alter auch noch schwerer fällt, sind das keine so guten Aussichten... Andererseits lernt man ja auch immer besser, mit sich selbst und seinen Macken umzugehen, und der Wunsch, was zu verändern muss auch erst reifen angesichts des zunehmenden Problems...
LG
Chrissy

Liebe Bessie,

wie geht es Dir? Was machen die Betten? Hab viel an Dich gedacht heute.
LG
Chrissy

Hallo Bessie,
das kenne ich auch, dass man vom hundertsten ins Tausendste kommt beim Räumen, also das, was man eigentlich wegräumen wollte, zieht soviele Schritte nach sich, dass man 1000 Dinge vorher finden, bewegen, in die Hand nehmen muss und erst ganz am Ende (wenn man Glück hat), das verräumen kann, was man eigentlich vorhatte. Fatal ist es, wenn man währenddessen unterbrochen wird, denn dann liegt zwangsläufig noch mehr rum als vorher.
Es gibt kaum etwas, das mehr Energie abzieht, wie ein naher Angehöriger, der im Krankenhaus liegt. Es ist nicht nur die Zeit, die man dort verbringt, auch zuhause kreisen die Gedanken. Natürlich nimmt man dann in den übrigen Lebensbereichen den Zustand ein, der am wenigsten Energie verbraucht, also eingefahrene Verhaltensmuster. Bitte sei geduldig mit Dir selbst. Für das Erarbeiten neuer Verhaltensmuster werden wieder bessere Zeiten kommen.
Tu Dir noch was Gutes, was Dir hilft zu entspannen. Ein schönes Bad? Eine Tasse heiße Milch mit Honig oder ein Gläschen Wein? Musik?
LG und bis morgen
Chrissy

Der Satz gefällt mir auch! Sorry, ich wollte Dich nicht in Verlegenheit bringen. Ich lese immer nur, was ich hier sehe und vergesse dabei, dass dies nur ein Teil des Geschehens ist.
LG
Chrissy

Hi Funzo,
danke für die Nachricht. Ich musste eben selbst nachschauen, kaum zu glauben, dass ich mich erst vor 4 Tagen registriert habe, kommt mir viel länger vor. Dieses Forum und die Mitglieder hier sind mir schon richtig ans Herz gewachsen. Ich freue mich immer darauf, wenn ich abends den Rechner anschalte.
Wünsche Dir auch alles Gute und einen guten Start in die Woche!
Chrissy

Vielleicht macht auch hier die Dosis das Gift. Wenn ich sehr unter Druck gerate, dann geht gar nix mehr, ich erstarre förmlich und bin handlungsunfähig. Oder renne orientierungslos durch die Gegend, das ist auch nicht sinnvoll und bringt kein gutes Ergebnis. Mir einreden, dass ich etwas WILL, was ich definitiv nicht will, funktioniert bei mir gar nicht. Ganz ohne Druck jedoch mache ich große Bögen um unliebsame Tätigkeiten. Bsp. Keller aufräumen. Dort ist es kalt und dunkel, zu keiner Jahreszeit ein schöner Ort, an dem man sich gerne aufhält, schon gar nicht, um schwere Kisten ein-, aus-, und umzupacken. Wir haben drei Lampen im Keller, da ging eine kaputt. Also nicht eine Birne, sondern das ganze Teil, so dass man einen Elektriker braucht. Doch erst, als auch noch die zweite futsch war, und nur noch eine einzige funktionierte und ein komplett lichtloser Keller drohte, war meine persönliche Dosis an Druck erreicht. Ich verbrachte fünf Tage im Keller und rief dann den Elektriker an. (Ich war tierisch stolz auf meinen Kraftakt, tgl. hatte ich eine Auto-Fuhre Müll zum Recyclinghof gebracht. Trotzdem bin ich überzeugt, dass unser Keller auf der Hitliste des Elektrikers immer noch einen der unordentlichsten Plätze belegt hat...)
LG
Chrissy