Krikelakrokel (Nick)-Nomen est Omen :(

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26.01.2014 20:49
avatar  Chrissy
#21
Ch
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Hallo Krikel,
beim Lesen habe ich mich gefragt, was Du von mir denken würdest, wenn wir uns z.B. beruflich begegnen würden. Vielleicht würdest Du denken, dass ich alles im Griff hätte, da ich mich bemühe, diesen Anschein zu erwecken. Damit will ich sagen: ich glaube, alle versuchen, nach Außen hin ein mehr oder weniger geglättetes und retuschiertes Bild von sich vorzuzeigen. Wieso auch nicht? Warum sollten auch mein Chef oder mein Kollege wissen, dass ich ein MessieProblem etc. habe? Meine Probleme sind nicht für die breite Öffentlichkeit in meinem Alltag bestimmt. Ich mache meinen Job gut und basta, und schließlich werde ich dafür bezahlt. Wenn DAS Blenden oder Manipulieren ist, dann tue ich es wohl auch.
Weiterhin habe ich mir vorgestellt, dass Du mit Deinem Krümelchen und einem Vollzeitjob ja kräftemäßig am Anschlag sein musst. Das, und die Tatsache, dass ein kleines Kind Rituale braucht, schränkt Deinen Handlungsspielraum hinsichtlich Veränderungen schon ziemlich ein. Man nimmt ja immer den energieärmsten Zustand ein, und vermutlich hast Du den gefunden mit genau dieser Zeiteinteilung etc. Dein Alltag muss Dir vorkommen wie eine Tretmühle, und das, was Dir wichtig ist, bleibt dabei immer auf der Strecke. Manchmal hilft es, sich daran zu erinnern, dass das nicht ewig so weitergehen wird. Dein Sohn wird größer werden und bald schon kleinere "Jobs" erledigen können, z.B. Geschirr in die Küche tragen o.ä. und seine Spielsachen selber aufräumen. Und er wird selbständiger werden und sich alleine beschäftigen können, während Du eine halbe Stunde Yoga machst. Im Übrigen brauchst Du kein schlechtes Gewissen wegen des Fernsehers zu haben, falls er nicht täglich stundenlang davorsitzt. Beim Stichwort Urlaub fiel mir ein, dass es schöne Kinderhotels gibt, wo die Kids auf Wunsch betreut und bespasst werden, während Mama sich im Wellnessbereich erholen kann, vielleicht wäre das mal was für Euch.
Liebe Grüße
Christine


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26.01.2014 20:55
avatar  IBI
#22
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hi funzo,
hast du es verdient, so schlecht über dich zu reden bzw. zu denken?
du hattest ein ziel. o.k., das hast du begonnen umzusetzen und nicht in dem von dir selbst geforderten Zeitraum erfüllt.
40 % hast du erreicht. gut.
was hast du noch alles in dieser zeit gemacht, das nicht zum ziel gehört?

ich bin gut darin einen hohen Anspruch an mich zu haben, um festzustellen, dass ich die meisten ziele nicht erfülle, damit ich mich fertig machen kann.
ich vermute, du kannst das ähnlich gut wie ich.
ich bemühe mich gerade, meinen aus meiner sicht "misslungenen" teil zu akzeptieren, dass ich es nicht gemacht habe, und passe das ziel an und versuche zu reflektieren, was ich anders machen kann, um das veränderte ziel wunschgemäss zu erreichen. es ist nicht leicht, doch ich ärgere mich weniger über mich und schimpfe weniger mit mir und schäme mich weniger und all das tut sehr gut.

40% sind gemacht. ja, dass du dich darüber nicht freust und nicht stolz drauf bist, kann ich nachvollziehen, doch schämen und sich über sich ärgern sind ebenfalls fehl am platz.

viele grüsse
sonja


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26.01.2014 21:09 (zuletzt bearbeitet: 26.01.2014 21:14)
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#23
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Liebe Sonja,

das weiß ich (was Du mir geschrieben hast), denn das Roth-Gedicht "Ein Ausweg", welches ich weiter oben zitierte, spriche genau darüber. Ich schreib' es hier nochmal hin:

Ein Ausweg
----------------
Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen,
Er müßte sich, genau genommen,
Im Grunde seines Herzens schämen,
Zieht vor, es nicht genau zu nehmen.

--> sich schämen, "genau genommen", weil Ziel nicht erreicht
Weg 1: Wissen, das Ziel ist unerreichbar, das Beginnen lassen (sich immer schämen müssen)

Weg 2: nur 40% des Ziels erreicht zu haben (sich genau genommen [Ziel nicht zu 100% erreicht!] schämen zu müssen.

Weg 3: 110% erreichen (189 mit 2 Pfeilen, Planziel der Dartbrigade "Ernst Thälmann", Zwickau, 1987)

Du verstehst?!


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26.01.2014 21:14
avatar  IBI
#24
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ich probiere zu verstehen.

deine Strategie für den Ausweg ist mir schleiherhaft.

so verstärkst du deine scham und beschimpfst dich noch mehr und erhöhst deinen Anspruch an dich - jedenfalls, entnehme ich das deinen worten.

ich erkenne nicht, wie du das ungenau nehmen erreichst und wie du dich damit fühlst.

viele grüsse
sonja


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26.01.2014 21:17
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#25
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Andersherum, liebe Sonja.

Ich muss nicht perfekt aufräumen, ich muss den Berg nicht heute abtragen, es reicht aus, wenn ich heute kleine Steine davonschaffe.

Deutlicher?


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